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Zureden« stehen. Di« Strafkam«« verurteilt« ihn »u 1'/, Jahr «efLngnt«. linier- he war üb« fie ge ¬ leit die rrS von worden eute in oorden. rstuhl I > 3 al- ranken« tie die ^platze tillerie- Schieß- h einer schwer i sollte e Mit« indische die be- nleids- ciefliche sie der itgeteilt e, wie >rf zu« zurück- r des Opfer nach- rrsonen — In Sunderland (Durham) brach am letzten Montag abend eine große Feuersbrunst auS. Um 1 Uhr nacht» standen drei Straßen Männer^ keiner solchen Thai fähig, deren man sagt eß mir, daß oird man ihn ver- , an« tnissen e von r vom lld ge- nmeln. ib und zeholte wollte, lusend« c. Ein ir eine Sherer en ge- 0 Mk. ie alte ner so ' nicht tzigen legen, b,ste lerede er fie Scher mhal heo-e aüch n einander stet» klagen, praktisch W . .. lange ver ¬ borgen, daß Emma» Leid« wohl «ehr ein seelische» äl» ein körperliche» »ar, aber ver geben» versuchte ste, in deren Vertrauen etn»n« n der In be« welche Tante sofort st ge- i, ließ n, wo inrück. Das und daß nüber ihn noch , wie . bi» »iesem u be» wähl »nach«, enthielt er do Eleanor. D de» Adreffaten eigenen Aussage vernichtet. Hieraus dürfte her- Vorgehen, daß Dr. «veüog ein Jnterefle daran hatte, daß Eleanor sich da» Leben nah», «nd das läßt auch vieler, waS bisher unerklärt schien, erklärlich «scheinen. Gerichtsstalle. Köln. Wegen Vergehens gegen dm 8 4 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbe werbs hatte fich vor dem Schöffengericht eine Möbelhändlerin zu verantworten. Dieselbe hatte in einem Hause zwei Zimmer gemietet, dort Möbel untergebracht und dann in der Zeitung angekündigt, daß ein Rest Möbel versetzungshalber in dem be- treffenden Hause zu verkaufen sei. Durch die un wahre Angabe wollte die Beschuldigte den Anschein eines besonderen günstigen Angebot- erwecken. Das Gericht verurteilte sie zu einer Geldstrafe von 20 Mk. (In größeren Städten kommt dies« Schwindel sehr häufig vor.) Mainz. Am 10. April warf ein hiesiger Juwelier einen Eilbrief in dm Postbriefkasten am am Zentral-Bahnhof. Der Brief enthielt 16 Diamant ringe im Werte von 2900 Mk. und war an einen Juwelier in Landau gerichtet. Beim Entleeren des Briefkastens fiel der Eilbrief dem 17iährigen Poft- hilfSboten Gottlieb Sautier aus Mainz in die Hände und wurde von diesem uuterschlagen. Einen der Ringe sandte er an einen Freund in Davos als Geschenk. Inzwischen war daS Ausbleiben des Briefe» von Landau gemeldet worden. Wenige Tage darauf lief aus DavoS eine Postkarte an Gautier ein, worin der Freund seinen Dank für das spendierte Geschenk auSsprach. Die verräterische Postkarte wurde am Hauptpostamte angehaltm und der Dieb verhaftet. Er war de» Diebstahls ge ständig, behauptete aber, die andern 15 Ringe in der Näh« des Kaiserthores in den Rhein geworfen zu haben, und blieb bet der Behauptung trotz allen ft ein- dieve« re Hilfe staubten maligen rde, ob Kolonie, sieserve« »hielten cht ein ) Anhang einsame r feind« sMich, « der ng und öerliner «ehr er- die von bifsenen Pasteur r. Die fich als e solche nd, die nehmen keußen infolge !N. ronntag ad ehe« e-Regi- Grund- 'allenen waren Gertrud halte schon öfter längere Besuche im Forsthause gemacht; der Onkel Wiedebach war ein echter Walbmensch, ein riesenhaft«, --herber, originell« Mann, welch« sein gutes Herz unter ein« wahrhaft fürchterlichen Grob heit verbarg und den alle Wist« und Holz- frevler mehr wie den leibhaftigen Teufel fürchtet«. Seine Frau hatte er früh verloren und- daher seine Tochter nach eigene» Gutdünken mit sedren beiden Knaben erzogen. So kam «S, daß Emma Wiedebach besser im Walde Bescheid wußte al» in der Küche, und mit dem Gewehr zehnmal gewandt« umging, äl» mV den Stricknadeln. Sb« wie erschrak Gertrud, al» fie ihre Koufine wiedersah l Diese» frische, wilde Wald- röschen hatte ein tödlich« Sturm erbarmungs los geknickt. Leichenblaß, mV tiefliegenden, fieberhaft glühenden Augen lag fie in dem Lehnstuhl am Fenster uns sah tagelang ohne ein «ort zu sprechen auf den grünen Wald hinan». Rastlos« den« je trieb fich d« alte Weidmann, da ohnmächtig zusehen mußte, wie sein teuerste» Sind dahinfiechte, in» Forst umh«, jeden Menschen meidend. Eine taube ülte Magd besorgte den Haus halt und abgeschlossen von all« Well lebte die kleine Familie, daß niemand in Nauttn von Emmas Erkrankung erfahren hatte. Die beiden Kouflnen hatten einander stet» wie Schwestern geliebt. Der klugen, praktisch veranlagten Gertrud blied e» nicht lange ver borgen, daß Emma» Leid« wohl «ehr ein -«nie» Allerlei. Die Orde« Kaiser Wilhelm- repräsen tieren einen Wert von mehr al» ein« Million Mark. D« Herrsch« hat die Gewohnheit, die selben in ein« besonderen Schatulle auf allen seinen Reisen, außer wenn nur ein beschränkter Aufenthalt vorgesehen ist, mitzuführen. Einem speziell damit beauftragten Hofbeamten, d« den Kais« auf seinen Fahrten stets begleitet, liegt es ob, für die Sicherheit des kostbaren Koffers, der Kreuze und brillantenbesetzte Ordenssterne aus all« Herren Länder birgt, Sorge zu tragen. Sobald d« Kais« Wied« in Berlin eintrtfft, wttden die Orden in dem Tresor, d« die Kron juwelen enthält, verschlossen. Ein Heller Junge. Säufer: „Was bringen Sie mir denn da für Ware? Die bab' ich ja gar nicht bestellt l Sind Sie bei Trost?" - Bote: „Nein, bei Steffen» u. Komp/ „Ich glaube auch nicht an seine S antwortete Gertrud, »ab« alle, alle, se Assessor, fein bester Freund, sagen e», l er den Baron «schoflen haben kann. JhvePtimme brach fast vor lnn«e« Weh und verriet > deutlich ihr tief verwundeter Herz. „Röv «ist dir nicht gleichjMtig?' fragte D, Ich liebe. Hw wenn er e» auch nicht ' '! «fahren wird; niemand über- „Aber wie kann man einen Unschuldigen verurteilen?" rief Emma. Gertrud erzählte alles, was sie über die Untersuchung gegen Röva wußte. ES war ihrem schwer bedrückten, liebenden Her-en eine schmerzlich süße Erleichterung, fich einmal offen «»»sprechen zu können. Ihre Worte endeten in ein bitteres Schluchzen; während ste beide Hände vor da» Antlitz schlug — fie sah ja keine Hoff nung, keine Rettung mehr für den Mann, der ihr junge», warme» Her- gewonnen hatte, ohne es zu wissen. Die Kranke lehnte fich in den Sessel zurück. Ein tiefer Atemzug hob die todkranke Brust, während das schöne, bleiche Antlitz wie in ein« seligen Verklärung aufleuchtete. Sie legte die Hand auf Gertrud» Schult« und sprach leise: „Sind, weine nicht läng«, ich werde dir helfen/ „Du?" klang es erstaunt von Gertrud- Lippen. Zweifelnd blickte fie die Soufine an. „Ja ich l glaube nicht etwa, daß ich phanta- fiere od« aus Mitleid «U deinem Schmerz« Unmögliches verspreche. Ich kann Röver» Un schuld beweisen. In unser« Abgeschiedenheit von all« Welt, in mein« Krankheit «fuhr ich ja nicht» davon, daß « d« Thal beschuldigt wird, we che ein and«« verübte/ „Wahrhaftig!, Emma? Du kennst den Thäter?" rief Gertrud, noch imma an der Zu« rechnungifähigkett ihr« Koufine zweifelnd und doch schon von selig« Hoffnung «füllt. Emma nickte, stumm. „Wer — wer ist e» ?* fragte jene atemlos »Dir kann ich e» jetzt noch nicht sage«! Fürchte nichts, Gertrud; mein Vater war es' nicht, wie du vielleicht glaubst. Er haßte dm Baron, weil" — ein flüchtiges Rot huschte üb« Emma» bleiche Wangen, während fie inne hielt. ES war ja allbekannt, daß Baron Clotmau in der ersten Zeit sein« Anwesenheit versucht hatte, fich der hübschen^ kecken FörstnStocht« zu nähern, bis d« alte Wiedebach ihm drohte, « werde ihn, wenn « noch einmal den Fuß in sein Revi« setze, ohne weiteres niederfchießen. Der Fürst« war sogar in den »«dacht gekommen, d« Mörder de» BaronS zu sein, hatte jedoch mit leichter Mühe nachweisen können, daß er den fraglichen Abend mV dem Oberförster und einigen Kollegen -ugebracht ürtd sich «st gegen Morgen von diesen getrennt hatte. „Dv Mußt sofort-ins Dorf gehen und den Pastor sowie den Gemeindevorsteher hierher be stellen," fuhr Emma fort. „Ihnen will ich alle» sagen, wa» ich weiß, ich werde es beschwören, kamst niemand mehr au dies« Wahrheit zweifeln kann. Und schicke vom Dorf aus einen Boten nach Nautiu, damit ich den Herren vom Gericht meine Aussage wiederhole. . .. O warum er fuhr ich e» nicht eh«, daß ein Unschuldig« leidet I Beeile dich, Gertrud: w« weiß, wie lange mir noch Zeit gegeben ist!" Eine fieberhafte Unruhe war üb« sie ge kommen. Sie verriet kein Wort wett« von ihre« Geheimnis, drängte ab« unaufhörlich zur Eile, mck «st al» Gertrud die Försterei ver ließ und fie dieselbe eilig nach de« Dorfe schreite« sah, legte fich wieder em Ausdruck Mer, ruhig« Resignation üb« ihr bleiche» Antlitz. «r (Schluß folgt.) Emma wett«. weiß und e» nie Haupt außer dir, rmi du, Emma, wirst mtch nichj Senaten? .Er ist d« Letze, edelste all« ihn beschuldigt. Mein Herz si er e» nicht gethan und doch « urteilen. Der Schein spricht zu sehr gegen ihn. Er wird e» nicht überleben, ich kenne ja sein stolze», freies Herz, und mV ihm Wade auch ich zu »rund« gehen. Mein ganze» Wes« hängt ja nm an ihm/ A«s Kofi«. Zm Hinrichtung der Mörder Anna Simon» wird dem .Pest. Ll? au» Sofia vom 14. d. ge- chrieben: Rasch« al» es die bisherige schlep pende Prozedur im Kriminalfalle Boitschew, velch« vor Jahresfrist die gesamte europäische Presse beschäftigte, «warten ließ, haben gestern rüh die beiden Mörder dn Anna Simon, Ex- stittmeister Boitschew und Ex-Polizeipräsekt No- velitsch, ihr Berbrechen am Salgen gesühnt. Man hatte vielfach geglaubt, daß da» Toder urteil — trotz der Verwerfung der Nichtigkeits beschwerde durch den Kassationshof — nicht voll streckt werden würde, und schloß die» vornehm lich au» dem langen Zeitintervalle zwischen dem KassatiovSspruche und der fürstlichen Urteil»- bestättgung — mau sollte meinen, Monate qual voller Todesangst für die Verurteilten. Boitschew, der schon im Prozesse durch seinen CyniSmu» jede Regung von Mitleid «stickt hatte, soll in d« allerletzten Zett ganz zuversichtlich gewesen sein, während d« weit ältere und auf eine lange Laufbahn voll dunkler Thaten und Berbrechen zurückblickende Novelttsch vollend» gebrochen schien und seine Zett im Kerker mit Beten ver brachte. EL muß jedoch konstatiert wnden, daß die öffentliche Meinung in Bulgarien entschieden für den Vollzug der Todesstrafe stimmte, sei e» au» gesundem Rechtsgefühle, sei e» au» d« Erwägung, daß da» im gleichen Jahre abge handelte rein politische Berbrechen an dem Dichter Aleko Konstantinow mit zwei Menschenleben ge sühnt wurde und e» daher ein schreiendes Un recht wäre, die Urheber eines vorbedachten, ge meinen, unter den erschwerendsten Umständen vollbrachten Morde» zu begnadigen. Auch in einem »ä doo einberufenen Ministerrate soll die Majorität des Kabinetts für den Vollzug ge wesen sein. So wurde frühmorgens am 13. d., al» noch die malerisch gelegene Hügelstadt Philippopel mit den vielen weißen Mmaret» und den engen Straßen au» der Türkenzeit in tiefem Schlafe lag, jenseits d« Brücke, die über die breite und reißende Maritza führt, denselben Fluß, in dessen Settenarm d« jugend iche Leib d« Sängerin Anna Simon von den Missethätern versenkt worden war, im alten, gleichfalls auS der Türkenzett stammenden Gefängnisse das Ur teil für den vor IV« Jahren nächst Philippopel verübten Mädchenmord an zwei Mördern voll streckt. Der Bruder de» Rittmeister», Nikola Boitschew, d« während de» Prozesse» wieder holt Drohungen gegen den Titular de» k. u. k. Konsulats in Philippopel ausgestoßen hatte und infolgedessen vom Kreispräfekten nach Rachmanli, seinem Geburtsorte, abgeschoben werden mußte, reklamierte telegraphisch den Leichnam des Ex- RiümeisterS, dn ihm auch ausgefolgt wurde. In d« bulgarischen Presse drückt fich durch aus Befriedigung üb« die Vollstreckung da Sentenz auS. Antlitz, da» von schlicht gescheiteltem braunen Haar umrahmt war, wurde noch um einen Schein bleichem während ste mV ängstlicher Be tonung fragte: „Was sagst du ? Röv« sei in Haft al» Mörder de» Baron»? Da» ist >uld," st der r nm dringen. Sie mußte fich damit begnügen, sie nach Möglichkeit zu zerstreuen und zu «heitern, so wenig fie auch ihrer eigenen Stimmung nach daM aufgelegt war. ES war wohl ganz natürlich, daß^fie eines Tages auch von dem toten Baron und seinem mutmaßlichen Mörder, dem Bäckermeister Röv«, Gnmas wachsbleiches, schöne», verhärmtes Murr, d« Locht« von Karl Marr, veröffentlicht I Ed. Bernstttn in» neuesten Heft der sozialistischen Aeuev Zett' eine Reihe von Briefen, di« Eleanor Marx in den letzten Tagen vor ihrem Tode au einen ihr« vertrautesten Freunde, Frederie Demuth, gerichtet hat. einen Sohn von Helene Demuch, die den Marxschen Kindern eine zweite Mutt« gewesen war. Danach ist e» ziemlich fich«, daß die Ehe, in d« Eleanor Marr mit dem Dr. Sveltng lebte, höchst unglücklich war. Dr. Aveling kürzte fich fortwährend in leicht sinnige Schulden für Dinge, die schon an sich ihm zum schwersten Borwurf ««eichen, Md e» kamen imm« wieder neue Forderungen, die bezahlt werden mußten, um die Gläubig« zu befriedigen. Im Sommer vorigen Jahre» hielt e» Dr. Aveling sogar für angebracht, plötzlich zu verschwinden, nachdem er vorsorglich alle» im Augenblick flüssig zu machende Geld an fich genommen und Eleanor in d« größten Be- drängni» zurückgelassen hatte. Bekanntlich hatte Friedrich Engel» testamentarisch reichlich ftk die Tochter seine» Freunde» Marx gesorgt; ohne deren Wissen und Einwilligung konnte ab« Dr. Aveling an gewisse Wertpapiere, die. auf ihren Namen bei ein« Bank deponiert waren, nicht heran, und so wurde denn systematisch daran gearbeitet, die Einwilligung von Eleanor Marx durch Schreckmittel zu «wirken. So war auch im Ernst oder zum Schein der Versuch gemacht worden, durch einen VerkaufSvertrag ihr die Möbel im Hause üb« den Kopf hinweg zu verkaufen, und auch jene Flucht de» Dr. Aveling scheint ein solche» Schreckmittel gewesen sein, um eine größere Summe Geldes flüssig zu machen, die der „Erpresser" wahrscheinlich für andere „Erpresser", die hinter ihm standen, gebrauchte. Eleanor sand nicht die Kraft, dem ihr damals von verschiedenen Setten «teilten Rat zu folgen und fich von Dr. Aveling zu trennen, sie ließ fich vielmehr schließlich durch ein Versprechen d« Besserung zu Erneuerung ihre» Bunde» bewegen. Aber Dr. Aveling begann bald sein ave» Leben von neuem wieder, und als er zu Beginn diese» Jahres erkrankte, begann für Eleanor Marx ein so trostlose» Leben, daß fie in den oben erwähnten Briefen mehrfach äußerte: „Sie sei bereit zu gehen, und würde es auch mit Freuden thun; ab« so lange er (Dr. Aveling) Hilfe braucht, ei fie verpflichtet zu bleiben." Dennoch dachte ie noch nicht jetzt an eine unmittelbare gewalt- ame Beendigung ihre» Leben», wa» verschiedene Maßnahmen, die fie noch zwei Tage vor ihrem Tode traf, beweisen. Da traf am 31. März ein Brief ein (von dem schon früher öfter die Rede war), den Dr. Aveling, kaum daß er ihn auSgehändigt «hiev, alsbald vernichtete. ES mußte fich hierbei um eine Sache handeln, die alles Vorhergegangene in den Schatten stellte, um eine Handlung, die Eleanor, da sie fich nicht zur öffentlichen Bloßstellung Aveling» entschließen konnte, nur den einen Schritt offen ließ: die Flucht auS dem Leben. Daß Dr. Aveling von Eleanor» Plan gewußt hat, scheint nach den Vorgängen bei ihrem Selbstmord und nach seinem Anhalten außer Zweifel zu sein. Dr. Aveling wußte, daß Eleanor Marx ihn testamen tarisch zu ihrem Universalerben und Testaments vollstrecker eingesetzt hatte; er kannte ihre Hilf losigkeit in juristischen und Finanzsachen, und « wußte auch, daß bei all« sonstigen Nachgiebig kett in Geldsachen sie stets nur mit äußerstem Widerstreben in die Veräußerung eine», der für fie bei d« Bank deponierten Papiere willigte, die ihr eine Art Vermächtnis waren. Nun hatte Eleanor kurz vor ihrem Tode einen Brief für ihren Sachwalter hinterlassen, d« nach Lage der Dinge nur Verfügungen hinsichtlich ihre» VermögenSnachlasseS enthalten konnte, ja, e» ist Grund vorhanden, daß in diesem Briefe der Name Frederic Demuth», an den die oben er wähnten Briefe gerichtet find, an hervorragender Stelle genannt war. Wenn auch in dem Briefe die Formalitäten gefehlt haben, die ihm gesetz lich die Kraft eines letzten Willen» gaben, so würde die» bedeuten, daß Andrer in diesem Jahre ttt der Umgebung SpttzbergenS gewesen ist." Lonpo». Ein verwegener BankdlebstaLl wurde tu d« Bank von England verübt. Di« EouUSsche Bank hatte einen Boten an. di« Bank von England gesandt mit dem Auftrage, 8000 Pfund tu Gold in drei Säcken zu bringen. Den Auftrag hatten verschiedene Leute gehört. De» Boten wurden in der Bank von England die drei Soldsäcke vorgelegt. - In demselben Augenblick wurde feine Aufmerksamkeit abgelenkt und « wandte den Kopf. SS dauerte nur einen Moment. Al» « ab« wird« umschaute, war ein Gotdsack spurlos verschwunden. ES fehlt an dem leisesten Anhalt, den Dieb Mr findig zu machen. — In Sunderland (Durham) brach « letzten Montag abend eine. große Feuersbrui teilweise in Flammen und da» Feuer schien noch wettere Ausdehnung zu gewinnen, da fich die Anstrengungen der von den Polizeimannschaften unterstützten Feuerwehr al» fruchtlos erwiesen. 30 Geschäftshaus« find eingeäschert. Der Schaden wird schon jetzt auf 6 bi» 10 Millionen Mark geschätzt. Kopenhagen. Da» Kanonenboot „Guld- borgsund" brachte den Dampftrawler „Hannover" Ms Bremen ein, d« auf dänischem Gebiet bet Skagen fischend angetroffen war. Der Kapitän wurde zu 200 Kronen Geldstrafe und Konfis kation der Trawlgeritte verurteilt. Petersburg. Welche Finsternis noch unter dm russischen Bauern herrscht, «steht man daraus, daß elf Bauern und Bäuerinnen deS Dorfes Warwarowka auf dem Kirchhof die Gräber aufwühlten und die Leichen mit Wasser begossen, um die herrschende Dürre abzuwenden. Dn Regen kam ab« nicht. Dagegen haben die Verblendeten für die Grabschändung eine strenge Strafe zu erwarten. Sofia. Ein eigenartiges Geschenk de» Zaren an da» bulgarische Volk hat kürzlich ein russisches Schiff nach Barna gebracht. Der Zar hat au» den Hostheatern von St. Petets- burss ufld Moskau die vollständige Kostümaus- stattung für hundert Theaterstücke auswählen lassen und bietet dieselbe den Bulgaren dar. Die Sendung besteht aus nicht weniger als 8700 einzelnen Nummern und soll über 60 000 Rubel wert sein. Außer den Kulissen' ist alles vorhanden, was zur Inszenierung notwendig st. Die* bulgarische Regierung gedenk, ein Gebäude in Sofia zu mieten, um die Sachen unterzubringen. Auch soll eine Ausstellung der Kostüme veranstaltet werden. Araakfart a. M. Zu eine« Pfandleiher in d« Altstadt kam «in jung« Mensch, um mtt« verdächtigen Umständen aoldene Uhrea zu verkaufen; e» wurde ein Schutzmann herbei- geholt, d« den Lerdächtiaen »«haften wollte. Dies« feuerte jedoch auf den Beamten drei Revolverschüffe ab und «griff die Flucht nach dem Main zu. Nach «strengend« Verfolgung gelang e» endlich, den Flüchtling dingfest zu machen. Man fand bei ihm eine große Zahl Golden« und silbern« Uhren und Brillantringe und amittelte, daß er der längst gesuchte Joseph End« au» Rieden ist, d« vor vier Wochen «» dem Heilbronner Gefängnis entsprungen war. Die Berletzungeu de» Schutzmann» sind gmz unbedeütend. da die Keinen Kugeln an den Kleidern und am Hosenträger Widerstand ge sunden hatten. Nürnberg. Am hiesigen Neuen Gymnasium eine ISjährige junge Dame, Fräulein Mar- Schüler, da» Abiturientin-Examen mtt Schülern de» Gymnasium» zusammen be- n. E» ist der erste Fall in Bayern, daß ein Mädchen zum Abiturtenten-Examen zuge- lassen wurde. Stuttgart. Heb« ein Attentat i« Zucht- Pause teilt die ,Friss. Ztg.' mV: Die zwei Zucht hausgefangenen Müll« und Hirt- hatten den Ueberfall schon zuvor verabredet gehabt und mtt - groß« Ueverlegung «»geführt: sie waren d« Schlosserei -ugeteitt, die im Erdgeschosse des Zuchthauses untergebracht ist. Während de» für die evangelischen Gefangenen stattfindenden Früh- gottesdienstes wußten fie fich einen Hamm« zu verschaffen, mit dem fie den in d« Schlosserei «wesenden Aufseher W. Kraut« ohne Zweifel von rückwärts zu Boden geschlagen haben. Ein Mitgefangener; d« um Hilfe rief» wurde durch einen Hammerschlag tm Gesicht verwundet. Der Hilferuf wurde von den in der Nähe wettenden Aufsehern gehört, die natürlich sofort herzueUten und die beiden Sträflinge fesselten. Sowohl der Aufseh« Kraut« al» auch d« um Hilfe rufende Gefangene find nicht gefährlich verletzt. Die zwei Empörer werden vor da» nächste Schwurgericht gestellt, wo ihnen eine gan- empfindliche Strafe in Aussicht steht; einstweilen wnden fie in besonderem Gewahrsam gehalten. Müller ist ein ungemein streitsüchtiger Mensch und Hirth hat erst vorige» Jahr durch einen mißlungenen Fluchtversuch «8 dem Zuchthause von fich reden gemacht. Wie«. Unt« den Bäckermeistern, die bei der großen internationalen Brotkonkurrenz auf . der Jubiläums - Ausstellung Ehrendiplome er hielten, befindet fich auch Haakon Hansen in Chriftiania, der 5V, Jahre altes Knäkkebrot «»stellte, daS Nmsen während seiner Expedition (1893—96) an Bord deö „Fram" mit fich führte und das heute noch ebenso vorzüglich mundet wie bei sein« Ablieferung an Nansen. Budapest. Die Prinzessin Chimay soll ge storben sein. Der Zigeun« Riga hatte nach der Geburt des Kindes einen Ehescheidungs prozeß gegen seine rechtmäßige Frau eingeleitet, um die ehemalige Prinzessin Chimay heiraten und ihr Söhnchen ««kennen zu können. Vor einigen Tagen ist d« Prozeß vnhandelt worden. Falls die Nachricht von dem Tode der Prin zessin Chimay sich bewahrheitet, dürste Riga es sich wohl noch überlegen, ob er nicht die Ehe scheidungsklage -urückzieht. — Der Arad« Komttatskasfierer Krivany hat Waisengeld« im Betrage von mehr als 300000 Gülden veruntreut; die Untersuchung förderte beschämende, empörende Einzelheiten zu Tage. Demnach verübte Krivany diese Unterschlagungen in größter Gemütlichkeit zehn Jahre lang, offenbar gedeckt durch die Mithilfe unbekannt« Personen; während dies« Zett war er die tonangebendste Persönlichkeit in Arad. ,Pesti Hirlap' stellt fest, daß eS neben diesen sepsationellen Fällen noch zahlreiche andere gebe, die vertuscht würden; eS vergehe fast kein« KomitatSfitzung im Lande, in welch« nicht flhnpche kleinere Fälle aufkämen. Parts. In Havre traf üb« Liverpool folgende Depesche aus Bergen in Norwegen ein: „Der Dampfer „Lofoten" von der „Vestenaalens- Steamship-Gesellschast" fand in d« Saffenbucht