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Auerthal-Zeitung : 03.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189807033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-03
-
Monat
1898-07
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 03.07.1898
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I'/. von Deck in verschwendettsch« Weise auiftreute. Wer zu lange verwetÜL wurde von denFührem der Schleppzüge schließlich > ' -^-7 Reihe der LL' KAjiaUchen r«P»lte haben MrhäLgTnö de» St»ud- Lemberg gemeldet in sein« im die »erhän- sehtc sich hinein und fuhr davon. Die Menge halte keinen Befehl an den Kutscher, nichts, gar nichts vernommen und war so klug als zuvor. DaS Mädchen, das Jim hereingelassen, wisperte ihm die ganze Geschichte eifrig ins Ohr; der gute Bursche hörte alles, während seine Kniee wankten und sein Herz so heftig schlug, als solle cS ihm die Brust zersprengen. Dann sagte er: „Also die Briefe kamen aus Amerika?" „Natürlich und eine Karte war dabei, und als Mr. Stainbcrg dieselbe sah, fiel er gerade wegs in Ohnmacht. Es war derselbe Herr, der im Früh ing gemordet worden wat und wie entsetzlich war eS für Mr. Stainbcrg, dies dem Vater mitteilen zu müssen, eS gab eine entsetz liche Szene und niemand wollte hineingehen. AlS ich mir endlich ein Herz faßte, da lag Mr. Felton wie eine Leiche in seinem Armstuhl und Mr. Staiuberg kniete vor ihm und hatte seinen Arm um seinen Nacken geschlungen und sagte, als er mich sah: „Danke, Mary, wir brauchen nichts, laß' mich mit dem Onkel allein." Ich horchte dann noch ein bißchen an der Thür, aber ich konnte nichts vernehmen und so blieb die Sache, bis eS stark an die Thür klopfte und zwei finster auSsehende Männer eintraten, die Mr. Statnberg gefangen nahmen." „Befangen? Großer Gott, warum denn?" „WeU er feinen Bester ermordet haben soll," fuhr dar Mädchen fort, „du kannst dich fest auf mich verlassen; «S war entsetzlich, alS sie ihm die tzandetsen anlegten und der alte Mann ihn bis zu« Wagen begleitete, und dabei der Schleppzüge schließlich «st sanfter Gewalt wett« befördert und mußte allmählich die ganze rr Korsofahneuge passieren. Etwa um begannen die Züge sich unter lautem bei aufzulösen, und nun ging e» irr Marine-Akademie, wo die Di« utschen Regatta-. Vereins n am 25. d. einen vortrefflichen- »erlauf. onderS bwnmRnswert find die Erfolge der neuerbauten Jachten „Rainbow", „Marolga", „Wannseat", „Kommodore", „Ham- msnta", „väty". Die Bahnlänge war für Jachten erster und zweit« Klaff« 32 Seemeilen, für die übrigen bw 9 Seemeilen. In der I» Klaff« «langte „Meteor" deS Kais«» den ersten sowie den Jubiläumspreis. Erklärung d« jetzige» Deputier» teukammer sein. Afrika.'' "Einem Priv entnimmt die,»« Patttische Ummdsch««. k Go« sparrisch - amerikanischen Kriege. "Die Schwierigkeiten, di« sich den Bewegungen d« auf Tuba gelandeten ameri- k a n t s ch e n L r u p p e u eutgegenstell«^» von amerikanisch« Sette keineswegs v« Sie finden vielmehr irr alle« BerlHen Hz Erwähnung. Die amerikanischen Offiziere f der Ansicht, daß «S unnütz sei, einen Angriff auf die Stadt P» unternehmen, ch« Verstär kungen au velagerungSartillerie eingetroffen seien. Also mit dem „entscheidenden Kampf* hat eS offenbar noch gute Weile. * Der amerikanische Gesandte in London er klärte, Spaniens Verzicht auf Cuba, Portorleo und die Philippinen sei die erste FrtedenSbedingung. * Depeschen an» Hongkong müden, daß die Lage auf den Philippinen unver» ändert ist. Die Spanier halten Manila immer noch besetzt; sie haben neue Laufgräben auSgeworfen. * Dem vernehmen nach hat Admiral Lamara die Fahrt durch de« Suez-Kan al ange treten; « hat die «forderliche Quantität Kohle an Bord. Er »Ht als» nach den Philip pinen und nicht nach San Jago. — Die Regierung glaubt nicht, daß ein ameri» kanische» Geschwader nach Spanien kommen wird; trotzdem hat ste Maßnahmen für diesen Fall getroffen. Schiffe find zu diesem Zweck bereit, und 26 000 Mann find zu den Fahnen einberufen worden; dieselben werden auf die Haupthäfen am Atlantischen Ozean und am Mittelländischen Me« verteilt Verden. Die Kieler Woche. Der fesselndste Teil der Kiel« Woche ist für daS große Publikum und namentlich für die Damenwelt d« BootS-Blumen-Korso auf dem Kiel« Hafen, dem stets ein Ballfest in der Narineakademie zu folgen pflegt. Bereits um 6 Uhr herrschte am 26. d. im Kiel« KriegShafen ein buntbewegtes Lüben. ES wurden auS 60 Marinebooten nach Friedrichs»« zu zwei Schleppzüge gebildet, denen sich die zahlreiche Bootsflottille der Jachtbefitzer anschloß. Die Kapelle der 2. Matrosendtvifion war auf d« Brandenburgbarkaffe eingeschifft und ließ lustige Weisen ertönen. Die Ausschmückung der ein zelnen Boote war ganz reizend und schien sogar alle früheren derartigen Veranstaltungen an Geschmack und Eigenart zn übertreffen. Leid« that ein unerwartet hnnieder fallender Platzregen de« schönen Verlauf des Korsos Einbuße und richtete unter den sommerlichen Frauenklcidern arge Verwüstungen an. Ein gemeinsam« Zug schien all den vielen Köpfen eigen zu sein, die bei der Veranstaltung mithalfen, nämlich daß sie mit ihren kleinen Booten und Barkassen, den GigS, Kuttern und Jollen höher hinaus wollten und sie darum derart herausgeputzt hatten, daß ste die bekanntesten Seeschiffe d« Vergangenheit und Segenwatt darstellten. D« eine hatte ein alle« Orlogschiff hergerichtet, der andere ein Wikingerboot, ja ein Gernegroß war sogar soweit gegangen, die Kaiserjacht „Hohen» zollern" im kleinen wiederzugeben. Auf einem ganz niedrig zu Wasser liegenden Fahrzeug hatte ein gelb« Postwagen samt Pferd und Kutsch« Platz gefunden und auf Pferd und Wagen thronten leibhaftige Stephansjüng«. Auf einem anderen saß eine Anzahl Neg«, von denen der stämmigste auf ein« Trommel ein ohrenbetäubende» Geräusch hervorbrachte. Die mttgefühtten „Grönländer" waren zu Torpedo booten umgebaut, welche eS an geschickten Wendungen allen anderen zuvorzuthun suchten. Die meisten Fahrzeuge waren mit einem Baldachin versehen, unter dem die holden Schönen in duftigen Gewändern Platz genommen hatten. Sie waren förmlich mit Blumen übersät, die von den Nachbarschiffen geworfen wurden. Da sich zahlreiche Dampf« mit Tausenden von Zuschauern auf dem Strome eingefunden hatten, so bot der Hafen ein ganz herrliches Bild. Der Zug der Boote, der sich um 6'/, Uhr in Be wegung setzte, umkreiste zunächst die Kaiserjacht „Hohenzollern". Jedes Boot suchte bei der Jacht natürlich so lange wie möglich zu ver weilen und von den Blumen zu erhaschen, die daS Kaiserpaar samt den kaiserlichen Kindern selbst die hiesigen überhaupt- keinen gräßten Geschäfte nstwä «tzusägen, und täglich gibt e» neue UeberraWunaen in dies« Be ziehung. D« Präsident will durchaus keine Reformen einführen, und au dies« Hartnäckig- kett Ght alle» - - - ewschäoöruna ltzl Periode nach der WiederwaH) mL Ritte Mai hat er eine große Reihe von Versprechungen gemacht; ab« natürlich bleibt e» auch dabei, eß ist schon bekanich daß « nur verfpttcht, ab« niemals M»tt hält!. . ." «Ke». "Für die Besatzung »an Wei-Hai» Wei find zwei Regiment« von englischen Truppen v«gesehen, die mit Eintritt d« kühleren Jahre»zett au» Indien d»tthin verlegt werd en sollen: Die-Verwendung von Regimentern au» Eingeborenen Indien» ist bei b« größen Winter» kälte in Wei-Hai-Wei ausgeschlossen, und e» wird deshalb von englischen Fachschriften vor- geschlagen, die Gründung von Regimentern au» Eingeborenen der Umgebung Wei-Hai-WeiS ein zuletten. Uim »vd Fern. Este«. Der am Sonntag abend nach 11 Uhr v»n Sssen-Hauptbahnhof nach Berlin abgrgangene Nachtschnellzug stieß beim Durch» - fahren d«S Güterbahnhofe» Esten auf drei üb« die Gleise gelegte Eisenbahnschwellen. Durch den Zusammenstoß wurden die Bahnräumer der Lokomotive abgebrochen und die Schwellen üb« 100 Met« wett fottgeschleudert. Sonstige Be schädigungen an Lokomotive und Gleisen find nicht vorgekommen. Nach dem Thäter wird eifrig geforscht; die Eisenbahn-Verwaltung Hal auf seine Ergreifung eine Belohnung von 3000 Mk. ausgesetzt. Weimar. Beim Empfange d« Nachricht^ daß d« Wahlkreis Weimar»Apolda einen' Sozialdemokraten in den Reichstag entsendet^ soll, wie von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, der gegenwärtig auf Schloß Wilhelmsthal weilende Großherzvg Karl Alexander nur die » Worte geäußert haben: „DaS hat mein Haus um Stadt und Land wahrlich nicht verdient!" Neuhaus a. E. Ein peinlich« Zwischen fall ereignete sich hi«, wie d« ,Hann. Kour." berichtet, am Tage d« Stichwahl während des Schützenfeste». Im Schützenzelte saßen an einem Tisch d« kürzlich nach Neuhaus a. E. versetzte Amtsrichter Lernte und d« Rittergutsbefib« v. d. Decken-Bellin (?). Im Laufe des Ge sprächS kamen beide über die Wahl in lebhaften Wortwechsel, wobei v. d. Decken der Ausdruck „Schw .... Hund" entschlüpfte. Amtsrichter Lernte entgegnete: „Dafür haben Sie eine Maulschelle verdient." Erregt sprang hierauf v. d. Decken auf und versetzte dem Amtsrichter eine Ohrfeige. Amtsrichter D. erwiderte dieselbe so kräftig, daß v. d. Decken zur Erde fiel. Am folgenden Tage überbrachte der Bmder des Rittergutsbesitzers v. d. Decken, d« in Preten wohnende Rittergutsbesitzer Ernst v. d. Decken, dem Amtsrichter eine Forderung seines Bruders auf Pistolen. Amtsrichter Dernte nahm dieselbe jedoch nicht an, sondern machte, wie verlautet, der Staatsanwaltschaft Anzeige von dem Vorfall. Uelzeu. Der Müllergeselle Hack feuerte auf ein in einer Gastwirtschaft bedienstetes Mädchen zwei Revolverschüsse ab, die das Mädchen schwer verletzten. Darauf tötete er sich selbst durch einen Schuß in die Schläfe. Hack hatte dem Mädchen wiederholt Heiratsanträge gemacht, die von diesem aber zurückgewiesen worden waren. Hack war s. Z. wegen Verdachts der Brandstiftung verhaftet worden, wurde dann ab« vom Schwurgericht freigesprochen. Wiesbaden. Bei dem in dem benachbarten Erbenhcim stattgefundenen Gauturnfest entstand unter einigen jungen Burschen Streit, bei dem einer von ihnen erstochen wurde. D« Thäter ist verhaftet. Heiligenbeil. Am 20. Juni «mordete d« 17jährige Scharwerk« Neumann auS Kl.-Peisten seinen Stiefvater, den etwa 50 Jahre allen Jnstmann Heske von ebenda mittels ein« Heu gabel. Das Motiv zu dies« schrecklichen That war durch jahrelange Familienzwistigkeiten er zeugter Haß. Zweibrücken. Der gesamte aus SO Stöcken bestehende Bienenstand des Maurermeister? , s Mohr wurde mit Jnsektenpulv« vergiftet. ' - liegt wahrscheinlich ein Racheakt vor. «staunt und erschrocken, als er beim Näher kommen eine Menge Leute um dasselbe herum stehen sah, während ein Polizeidiener unter der Hausthür stand, bemüht, zwei, wie eS schien, tiefbetrübten Damen die Passage ins Haus stet zu machen, damit sie nicht von den Neugierigen belästigt würden. Jim stürzte sich in die Mitte des Menschen haufens, um zu hören, was geschehen sei. „Er ist tot!" „Bewahre, « lebt! Er ist der Brud«, ich kann eS fest verfichern, denn ich hätte e» ja, wie d« Koch eS dem Milch buben «zählte." „Und ich sage, er ist nicht der Bruder des Toten, der Alte ist sein Onkel und er hat also seinen Vetter gemordet." Dies waren einige der Phrasen und Ausrufe, welche Jim verstehen konnte. „WaS ist eS, wa» ist eS, bitte erzählt e» mir, bekifft eS Mr. Stainbcrg?" fragte « auf geregt daS Mädchen, welcher den beiden Damen die Thür geöffnet hatte. „Kennen Sie mich nicht mehr? Ich war ja gestern hi« und wurde für elf Uhr hierher bestellt." Gewiß, das Mädchen kannte ihn noch und lud ihn ein, herein zu kommen, um ihm alle» zu erzählen. Auf diese Art schlüpfte Jim in daS HauS, ein Vorzug, welcher ihn stolz und die Stenge da draußen sehr ungnädig machte. Obgleich sie von Zeit zu Zett von dem Schutz mann Wieda fottgejagt wurden, kamen ste doch wird«; jetzt hofften fie auf JimS Rückkehr, welch« ihnen Nachricht geben sollte. D« Wagen an d« Thür wartete wohl eine Stunde, dann kam An anft auSsehendn Har heraus, oWnyar oes vroroem, rnauvav, oa vr» und der öffentlichen GewallttztUigkett st der 8 85 des Strafgesetzes. FfnmkreKß. Da» Mttlistaiu« HM in .. Brisson eußae», Peytral Finanzen, Surrten Justiz 1 ourgeoir Unter richt, Eavaianac Krieg, Lockrov Marine, Lrouillot Kolonien, MaruSjouls Handel, Big« Landwirtschaft, Senat« Ttllaye öffentliche Arbeiten, Ball» Sekretär d«L Innern, Rougeot Posten und Telegraphen. »Inder Presse wird das neue Kabinett »«läufig mit Zurückhaltung beurteilt. Einzelne Blätter nennen eS ein radikales Ministerium ohne radikale Politik. .Libre Parole' behauptet, Eavatguac habe darauf bestanden, daß Brisson, d« ein Freund von Dreyfus sei, keinesfalls daS Justizministerium übernehmen dürfe, und Bttsson habe sich diesem Verlang« schließlich gefügt. JtalteR. »Die Bildung de» Ministerium» Pelloux wird M ein höchst bedeutsame» politischer Ereignis betrachtet, wett e» eine Rück kehr zu der alten Partetregierung be deutet. Alle Mitglieder de» Kabinett» gehören der Linken an, deren sämtliche Gruppen im Ministerium vertreten sind. Diese Thatsache ist um so bemerkenSwett«, al» nach dm jüngsten Aufständen an höchst« Stelle unt« de« Ein fluß Rudini» ein Ministenum, da» fich auf die liberalsten Elemente der Kammer stützt und ohne die Stimmen der äußersten Linken wahrschein lich nicht lebensfähig ist, geradezu für gefähr lich gehalten wurde. *AuS der Provinz »vellino wird d« Ausbruch schwererUnruhen gemeldet. In Gesualdo stürmte die wütende Menge das Steueramt und verbrannte mehrere Wachhäuser. Militär schritt ein und stellte die Ordnung wieder her. 28 Ruhestör« wurden verhaftet. Die Provinz Fenara, wo die Weizenernte be gonnen hat, wird von Kavall«i«kolonnen durch zogen. Luxemburg. "Sell Sonntag ist eine Besserung in demBefinden de» Großherzog» ein getreten. Das letzte Bulletin lautet: Die Lungenerscheinungen find besser; Fieber ist nicht vorhanden, der Appetit nimmt zu; das Allge meinbefinden ist befriedigend. Belgien. * Bon Brüssel au» wird jetzt zugegeben, daß dieinternationaleZuckertonferenz zu einer Verständigung nicht geführt hat. Der Zusatz zu der Nachricht von der Vertagung auf unbestimmte Zeit, daß die Ver handlungen zwischen den einzelnen Regiemngen direkt fortgesetzt werden sollen, ist offenbar nm eine Verschleierung der Sachlage. Unter diesen Umständen wäre die einfachste Lösung der Frage d« Ausfuhrprämien die, daß diejenigen Staaten, die zu einer entscheidenden Maßregel bereit find, selbständig mit d« Aufhebung der Prämien vorgehen. Nustlaud. "Die Ruffen find mtt dem radikalen Kabinett, das fich Frankreich zugelegt hat, sehr unzufrieden. Das halbamtliche ,Journ. de St. Petersbourg' hebt hervor, mtt Brisson an d« Spitze könne in keiner Weise die Rede sein von einer Versöhnung der fich gegenüberstchenden Ansichten; daS Prinzip der Vereinigung der Republikaner erscheine somit als endgültig aufgegeben. — Die .Nowoje Wremja' führt aus, die öffentliche Meinung könne ein Kabinett Bttsson nur als not wendiges Uebel ansehen; sein Erscheinen würde ein Beweis für die völlige Bankrott. Deutschluuv. «Das Befinden de» Fürsten Bir ma r ck ist nach d« ,Aug»b. Abend-Ztg.' zu gehenden Mitteilungen au» FttedttchSruh in den letzten Tagen wird« ein besseres gewesen und gibt d« Hoffnung Raum, daß fich der Fürst auch wieder in absehbarer Zett von seinem Roll- stuhl, an den « seit Wochen gefesselt war, wird trennen können. * Zum Reichstagspräsidenten wird wahrscheinlich Graf Ballestrem (Zentr.) ge wählt werden. "Keine einzige Nachwahl hat diesmal stattzufinden. Die» ist noch niemals bisher bei den Neichstagswahlen dagewesen. Alle Par teien haben fich diesmal mit Rückficht auf die Unsicherheit der Wahlergebnisse und die Er schwerung der Wahl durch mögliche Stichwahlen gehütet, Doppelkandidaturen aufzustellen. Oesterreich-Ungar«. ' *D« österreichische Reichsrat ist bekanntlich vertagt und das Budget unerledigt geblieben. Infolgedessen ver öffentlicht jetzt die .Wien« Zeitung' eine kaiser liche Verordnung, welche auf Grund des 8 14 de» Staatsgrundgesetzes die Regiemng zur Forterhebung derSteuern und Ab- gaben und zur Bestreitung de» StaatSauf- wandes vom 1. Juli bi» zum 31. Dezember 1898 ermächtigt. D« Finanzminist« wird gleichzeitig ermächtigt, zur Bestrettung des durch das Finanzgesetz für 1898 festzustellenden Jnvestitionsbedürfnisses nach Maßgabe des Be darfs einen Betrag von 20 Millionen Vor schuß w e i s e zu beschaffen. "In dem montenegrinisch-öster reichischen Federkriege hat die offiziöse österreichisch.ungarische Presse eine Schlappe zu verzeichnen. Das Wiener .Fremdenblatt' und der.Pest« Lloyd' sehen fich jetzt genötigt fefUuftellen, daß jener Artikel, in dem von an geblichen Erfolgen de» Fürsten Nikolaus in London renommiert wurde, und der zu der ganzen Polemik Anlaß gab, gar nicht in dem halbamtlichen Cetinjer ,Gla» Ernagorca' gestanden hat. Der Artikel war vielmehr einemn ich t-montenegrinischen Blatte, dem Agram« .Srbobran', entnommen, ttne solche Verwechselung deutet allerdings auf noße Leichtfertigkeit, und e» ist da wohl be- ttflich, daß das montenegrinische Regierungs- sagte: „Georg, mein armer Junge, ich thuc dies, damit kein Mensch denken soll, daß ich an deine Schuld glaube, und dabei legte er ihm die Hände auf die Schultern und küßte ihn, als ob er ein Weib wäre, und ich dachte, er müßte jeden Augenblick in Thränen auS- brechen." Jim hörte blaß und atemlos zu, ab« er blieb still. „Mr. Felton war die halbe Nacht auswärts," fuhr die Erzählerin fort, „und als « nach Hause kam, war der Herr mit ihm, welch« noch dp ist. Dann kamen ab« zwei Damen, wovon die eine ganz wunderschön ist und al» fie hereintrat,, brach fie in laute» Weinen aus." Jim ergriff da» Mädchen bei d« Hand und sagte ernst und eindringlich: „Lasten Sie mich zu Mr. Felton. Ich kam her, um Mr. Stain- berg zu sprechen, jetzt muß ich e» Mr. Felton sagen? „Du willst ihn sprechen?" entgegnete da» Mädchen «staunt und mit «regt« Neugierde. .Spät« sollen Ste alle» von mir «fahren," «widerte Jim diplomatisch, „eS ist eine sehr merkwürdige Geschichte, wie ich noch keine ge lesen, ab« e» muß auf dn Stelle sein." Halb überwunden, sagte da» Mädchen: „Vielleicht, daß du eine der Damen oder den Advokaten sprechen kannst, ich will einmal hinein gehen." „Nicht doch, e» muß Mr. Felton selbst sein, lasten Sie mich in da» Zimm«." Vie setzte kein« Widerstand entgegen und in der nächsten Minute war Jim in dem Gemach, wo Mr. Felton und da ernste tz«r, welch« Der verstoßene Kohn. 81j Au» dem Englischen von Julie Düngern. <FovII«tzuug.) Der Junge hatte mit seinem Urteile vollkommen recht, Routh sah entsetzlich aus, sein Gesicht war totenblaß, die Augen mit Blut unterlaufen, der Blick unruhig und die Stimme hart und heiser. Er gab Jim einen kurzen Befehl, ibn abends nach fünf Uhr auf der Eisenbahnstatton der Lon doner Brücke zu erwarten, da er eine Bot schaft für ihn habe. „Sei pünktlich und passe auf," sagte Routh zum Schluß und ging in sein Zimmer zurück, die Thür hinter sich zu schlagend. „Er scheint nicht vom besten Humor zu sein," sagte fich Jim, als er wieder seinen Weg nach Routh» Privatwohnung etnschlug, dort aber er wartete ihn eine neue Unannehmlichkeit, d« leinliche Diener Harriet» sagte ihm, daß seine Herrin auSgegangen sei. „Warum haben Ste ihr nicht gesagt, daß ich fie sprechen müsse," entgegnete Jim. Der Diener lächelte mitleidig über diese Zumutung und unser guter Freund verließ da» Hau wied«, indem er, natürlich nur bet fich selbst, einen Ausdruck gebrauchte, welch« die geistigen Fakultäten deS Diener» sehr absprechend be zeichnete. E» war «ft zehn Uhr und Jim war auf elf Uhr zu Stainberg bestellt. Damit ihm ab« nicht etwa» Sehnliches wie bei Harriet pasfire, beschloß «, in dn Nähe zu bleiben und da» Hqu» zu überwachen, wie sehr war « aber
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