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Auerthal-Zeitung : 06.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189807060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-07
- Tag 1898-07-06
-
Monat
1898-07
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 06.07.1898
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dieAnner °ft für der igten Staaten tttk oder eine und seit !ah»M Sittlich« tag». Unter den Lie Swatt» spreche« davon, daß sie von den Zulu» Hilfe erlangen; sie seien «ft den Führern derselben m ständiger Verbindung. «Truppendes CougoftaatrhabenEnde WM de« meuternde« ei«g«b»reaea Soldat«« ein« Niederlage bereitet. Bo« svonisch. amerikauischeu Kriege. «In Washington teilt «an schon da« Fell des Büren, ehe man da» Tier erlegt hat. Zwar on Uon Uah ««st Fer«. Mel. Während des am Mittwoch statt gehabten Diners im kaiserl. Jachtklub gründete der Kaiser unter dem Namen „Kommodore- Stiftung" einen Fonds zur Unterstützung ver unglückter Jacht-Matrosen bezw. zur Versorgung von deren Hinterbliebenen. Der Kaiser zeichnete 10000 Mk., Seheimer Kommerzienrat Krupp die gleiche Summe; im ganzen find mehr als 42 000 Mk. gezeichnet worden. Dresden. Die Eröffnung der Deutschen Landwirtschafts-Ausstellung fand am Donnerstag mittag in Gegenwart des Königs und des Prinzen Friedrich August statt. Zugegen waren außerdem der preußische LandwirtschastSminifter Freiherr v. Hammerstein, sowie Vertreter deS sächsischen Ministeriums und der Stadt Dresden. wurde im Senat geäußert vonCuba, Vortori ptnen wäre ein verbrech scheint diesem verbrechen vor Deutschland empfinden, «en Lmtschland und stehen v» geben, daß d «ine Einmischung in Aktton nicht dulde« würden. Senator Teller q» Nationen zu v die Ba. Staat würden, dann werde auch keine Einmischung erfolgen. «Ueber eine Vermittelung zwischen Spanien und Amerika danert, wie der .Kreuzstg/ aus Part» berichtet wird, der Ideen austausch zwischen den Mächten fort, eS handele sich bei der vertraulichen Fühlungnahme zwischen den Mächten bezw. ihre« Vertretern, keineswegs um einen destimasten, die Friedensvermittelung betreffe.-jven Beschlag oder Antrag, sondern um die atzgWeme Aage und um Fragen, die sich aus der Letterentwickelung der kriegerischen Er- etgnlffe ergeben könnten, wenn eS nicht gelingest sollte, ihnen noch rechtzelttg Einhalt zu thun. * Wichtige Meldungen au» Cuba liegen bis zur Stunde nicht vor. Ueber da» Schicksal deS amerikanischen KreuMS „Brooklyn*, der infolge eines spanischen GranatschuffeS gesunken und auf de« Kommodore Schley und 16 Mann getötet worden sein sollen, find weder in Madrid noch in Washington irgend welche Meldungen eingelaufen. Man sollte meinen, daß eine Bestätigung deS Gerüchtes bereits hätte eintreffen müssen, wenn etwa» Wahres an der Sache wäre. Ein solcher Ver lust ließe sich doch nicht ohne weiteres tot schweigen. *Die spanische Regierung bezeichnet die meisten aus den Ver. Staaten über dieKrieg 8 - operationen verbreiteten Nachrichten als übertrieben oder erlogen. Unwahr sei, daß die Amerikaner Sevilla eingenommen hätten und so nahe an San Jago herangekommen seien, wie die New Aorker Drahtberichte besagen, viel mehr behaupten die Spanier die Anhöhen von Sevilla und würden dort zähen Wiederstand leisten. Verstärkungen würden unverweilt in San Jago eintreffen. * Amiral Dewey erörterte in seinem letzten Bericht die Lage in Manila sowie die von den Deutschen wahrscheinlich gehegten Abfichten. Die Washingtoner Regierung hat Dewey be sohlen, unmittelbar nach Ankunft der ameri kanischen Truppen die Stadt Manila einzu nehmen und allen fremden Vertretungen mttzu- teilen, daß er im stände sei, ihre Unterthanen zu beschützen. »ist Gr-ff»««- drr «»«-A-MsimhAtz«. Am Irmd L. Juli soll die Kongo-Ltfenbahn eröffnet werden, die den Congoftaat, der mit einem Flächenraum von anderthalb Millionen Quadratkilometer etwa dreimal so groß ist als Deutschland, de« Well verkehr erschließen solle. Man hatte dielen Zweck anfangs mit Hilfe der natürlichen Wasserstraßen erreichen « können geglaubt. Da» war aber wegen der W Wasser fälle, die den Kongo auf eine Strecke von 250 Kilometer unbefahrbar machen, nicht möglich. Man begann deshalb von Matadi au», wo die Katarakte beginnen und wohin noch große See dampfer gelangen können, eine Bahn zu bauen, die bi» Dolo, der Endstation am Stanley Pool, wo die Katarave aufhören, eine Strecke von 388 Kilometer zu durchlaufen hat, also un gefähr so viel, wie von Köln nach Stuttgart. Die Bedeutung der Bahn liegt darin, daß fie sich an schiffbare Ströme von mehr al» 18000 Kilometer Länge anschlteßt. Zum Vergleich sei bemerkt daß der Rhein auf etwa 1000 Kilo meter schiffbar ist. Um früher von Matadi bis zum Stanley-Pool Waren zu schaffen, brauchte mau 20 bis 30 Tage, jetzt wird sich der Trans port in längstens ebenso viel Stunden vollziehen, und nicht mehr auf den Schullern von Menschen. Interessant ist die Geschichte deS BahnbaueS. Nach der .Hamb. V.-H/ wmden die Arbeiten im Januar 1890 begonnen. Im Juni 1892 waren erst 8 Kilometer fertig, im Dezember 1893, also nach vier Jahren, immer erst 40 Kilometer. Nach Ueberwindung der größten Terrainschwierigkeiten schütt der Bau schneller vorwärts. Im Jahre 1894 stellte man 40 Kilometer fertig, im fol genden Jahre schon 60 und Mitte März d. kam die erste Lokomotive in Dolo an. Nicht weniger M 150 Brücken mußten gebaut werden. Die größte davon ist 100 Meter lang. Große Schwierigkeiten verursachte auch der Mangel an Arbeitskräften. Von den 4500 Arbeitern, die von Januar 1890 bis Juni 1892 verwendet wmden, find über 900 dem mörderischen Klima und ansteckenden Krankheiten zum Opfer gefallen. Von den anfangs eingestellten 7000 Schwarzen waren Ende 1893 nur noch 3500 übrig; die andere Hälfte war entweder gestorben oder desertiert. Große Mühe und gewaltige Geld opfer hat eS gekostet, geeigneten Ersatz herbei- zuschaffen. Unter diesen Umständen konnten die finanziellen Schwierigletten nicht ausbleiben. Die Gesellschaft war mü einem Kapital von 25 Millionen Frank gegründet worden, von denen Belgien 10 Millionen übernommen hatte. Hätte dar belgische Parlament nicht eine weitere Subvention von 5 Millionen und außerdem eine staatliche Garantie für 10 Millionen Frank Obligattonen bewilligt, so wäre an eine Vollen dung deS Unternehmens nicht zu denken ge wesen. Hat doch anfangs jeder Kilometer 240 000 Frank gekostet und zuletzt auch noch immer 100000 Frank. 1 Deutschland. *Der Kaiser wollte bestimmt am Montag früh von Kiel aus seine NordlavdSreise antreten. Nach der Abreise deS Kaisers begibt sich dieKaiserin wieder nach Grünholz, um dort bis zum 10. Juli zu verweilen, während welcher Zett die jüngeren kaiserlichen Kinder in Kiel bleiben und im dortigen königlichen Schlosse wohnen werden. Voraussichtlich am 10. Juli erfolgt die Abreise nach WilhelmShöhe. *Prinz Heinrich plant für den Herbst eine sechswöchige Reise durch die chinesische Provinz Süd-Schaniung. * Die Reise des Staatssekretärs deS Reichs- postamtS v. PodbielSki nach Oester reich-Ungarn hängt mit dem von ihm und dem preuß. Staatsministerium vertretenen Be strebungen zusammen, den deutschen Reichs- ... .... vostdienst nach Möglichkeit zu verein- machen. Wie ein Telegramm des ,Reuterschen fachen und zu verbilligen. Hand in! Bureaus' aus Johannisburg meldet, find Hand damit geht der Wunsch, unseren erwerbS- 10 000 SwaziS in einem befestigten Platze ver- fähigen Frauen ein Feld der Thätigkelt in einigt. Sie find im Besitze von 400 Martini höherem Maße zu erschließen, als dies bisher Gewehren und genügendem Vorrat an Munition. v. Bennigsen nur noch vier, die auch Mit glieder dB konlltdlterenden Norddeutschen Reichs» sages t« J^1867 warm. Es die, GrafHampesch, der vorfitzende der Zen- trumSfraktion, Khr. v. Stumm, Eugen Richter und Bebel. Die beiden letzteren find -uoern die einzigen Abgeordneten, die fett 1867 ununterbrochen dem Reichstage angehört haben, während der Abgeordnete Liebknecht nicht dem konstituierenden Norddeutschen und nicht der ersten Legislaturperiode des deutschen Reichs tages von 1871 bis 74 angehört hat. Ffrimkreich. *DaS neue Ministerium Brisson hat gleich bei seinem ersten Auftreten in der Kammer einen bedeutenden Erfolg errungen. Brisson legte da» Regierungsprogramm dar, worauf Castelin die Regierung sofort wegen seiner Haltung zur DreyfuSfrage inter pellierte. Die Beantwortung wurde vertagt und bei dieser Gelegenheit mit 316 gegen 230 Stimmen ein Vertrauensvotum erteilt. «Der Ministerrat beschloß, daß die Se- treidezölle vom 1. Juli ab wieder in voller Höhe erhoben werden sollen. *ZolaS Strafsache steht für den 18. d. in Versailles zu neuer Verhandlung. Schweiz. * Die Revision der schweizerischen Bundesverfassung betr. Einführung der einheitlichen Zivil- und Straf- rechtSgesetzgebung ist in beiden eid- genösfischen Räten endgültig festgestellt. Dieselbe unterliegt nunmehr noch der Volksabstimmung, deren Termin der BundeSrat voraussichtlich auf einen Tag im Spätherbst festsetzen wird. Italien *Die .Agencia Stefani' veröffentlicht ein Rundschreiben de» Ministerpräsi denten Pelloux an die Präfekten, in welchem diesen die Pflicht auferlegt wird, über die genaue Beobachtung der Gesetze zu wachen, beständig mit Sorgfalt die Bedürfnisse der Bevölkerung zu studieren und der Regie rung die Mittel vorzuschlagen, um für dieselbe nach der Lage der einzelnen Provinzen Sorge zu trage«. DaS Zirkular schärst die genaue Achtung und strenge Anwendung der verfassungs mäßigen und gesetzlichen Bestimmungen, Auf rechterhaltung der gesellschaftlichen Institutionen und der öffentlichen Ordnung ein. Däs Rund schreiben sagt ferner, man müsse auch jeden Akt und jede Propaganda umstürzlerischen Charakters, in welcher Form diese auch immer zu Tage treten mögen, und jeden Versuch der Aufreizung zum Klaffenhaß verhindern und, wenn nötig, energisch unterdrücken. Balkauftaaren. * Ein Jrade deS Sultan» ordnet an, daß von dem Bettage der griechischen Kriegsent schädigung 10000 Pfund zur Unterstützung kretischer Muselmanen verwendet werden sollen. — Die Vertreter Rußlands, Italiens, Frankreichs und Englands hatten am Dienstag eine Zusammenkunft, um die kre tische Frage zu besprechen. Afrika. *Der Ausstand der Eingeborenen im Swaziland dürste der Südafrika nischen Republik noch viel zu schaffen Janer. Der Kaiser hat der hiesige» Schützengtlde zn ihre« 850 jährigen Jubiläum einen goldenen Schützenadler verliehen. Zum 800 jährigen JubULum d« Gilde hatte Friedrich Wilhelm IV. 1848 eine Fahne geschenkt. Halle a. S. Die 200jährtge Jubelfeier der „Frankelchen Stiftungen* wurde am Donnerstag durch «ine Gedenkfeier am Grabe Frankes, sowie durch festliche Veranstaltungen eingelettet. Im großen Saale der Stiftungen fand «in Festakt staL welchem Kultusminister Dr. Sofie, OberpräsLent StaatSminifter Dr. Bötticher, Rektor und Senat der Universität, sowie Vertreter der städtischen Behörden und andere beiwohnten. Nach der Festrede des Direktor» FrieS hielt Minister Dr. Bosse eine Ansprache, in der er darauf htnvieS, daß die ganze evangelische Welt die» bedeutsame Fest mitfeiere, und verkündete int Namen deS Kaisers, daß den Stiftungen die Marmorbüsten Kaiser Wilhelm» I. und Kaiser Wilhelm» H. verliehe» worden seien. Die Kaiserin sandte ein Glück wunsch-Telegramm. Koblenz. Am Mittwoch abend stürzte sich ein unbekanntes Paar — ein junger Mann und ein Mädchen — von der unteren Eisenbahnbrücke in den Rhein. Die Leichen sind noch nicht ge landet worden. Zwickau. Der Fletschermeister Meinhold in Planitz, der Berkävfer trichinösen Fleisches, wodurch Massenerirankungen und zwei Todes fälle verursacht wmden, ist auf Befehl der Staatsanwaltschaft verhaftet worden. Supe«. Im hiesigen Waisenhause wurde an einem der letzten Abende um Einlaß ge schellt. Als die Pförtnerin da» Thor öffnete, schob ein Unbekannter ihr eine alte Frau zu und nahm dann Reißau». Bei der Untersuchung auf der Pflegestation stellte sich heraus, daß man eine Geisteskranke vor sich hatte, die zudem an einem schweren Körperschaden litt. Wie die angestellten Nachforschungen ergaben, ist die un glückliche Frau eine in Eupen ortSangehörige Witwe, die im Dezember 1896 von Eupen zu ihrem in Koblenz wohnenden Sohne verzogen wm. Durch wen fie wieder nach Eupen be fördert worden ist, konnte noch nicht ermittelt werden. Pofe«. Auf dem gegen eine Meile von Schwersenz liegenden, dem Rittergutsbesitzer von TreSkow auf 'Wierzonka gehörigen Gute Karlowttz kam eS zu einem förmlichen Straßen kampf zwischen umherziehenden Zigeunern und Dorfbewohnern. Erstere gingen nämlich, da ihnen das Aufführen von Spielen im Dorfe nicht gestattet wurde, in die Häuser, um zu betteln. Sie erbrachen dabei aber auch in de« Wohnungen, in welchen fie die Leute nicht an trafen, die Thüren und stahlen. Als fie der Gutsverwalter mit Hilfe seiner Leute der ver übten Diebereien wegen feftnehmen wollte, leisteten fie Widerstand und schossen mit Revolvern auf die Dorfbewohner. Zwei von diesen wurden getroffen und erheblich verwundet- Der Gendmm aus dem Dorfe Gitschin mußte herbeigerufen werden. Diesem gelang eS, den größten Teil der Bande festzunehmen, ein kleinerer Teil entzog sich der Festnahme durch die Flucht nach einem nahe liegenden Wäldchen. Heydekrug. Die Entwässerung und Urbar machung deS etwa 15000 Morgen umfassenden Augstumaler Hochmoores macht in diesem Jahre bedeutende Fortschritte. Zur Ausführung der erforderlichen Arbeiten hat die Moorverwaltung eine erheblich größere Zahl von Strafgefangenen aus Wartenburg eingestellt, welche für diesen besonderen Zweck in den Anstalten verschiedener Provinzen sogar bis vom Rhein her ausgewählt und der Anstatt in Wmtenburg überwiesen wor den find. So wird das mächtige Terrain mit seinen seeartigen Wasserflächen, den „Moor augen", von denen alte Sagen berichten, daß vor langen Zetten blühende und volkreiche Dörfer mit den dazu gehörigen Kirchen in ihrer tückischen Tiefe verschwunden seien, in einigen Jahren der wirtschaftlichen Benutzung zugänglich gemacht worden sein. Stuttgart. In dem Dorfe JgelSloch, zwischen Calw und Neuenbürg belegen, hatte ein Wirt eine FamUie bei sich ausgenommen, der Fall «ar. In Oesterreich sind im Poft- dienst wett «ehr Frauen und Mädchen angeftellt al» bet un». *Zur ErösftW- de» neneu Reich»- ta i» sMtbt ReFöln. Zig/: M« Atter»- da» Mitglied de« Dteden au» ur »u Der verstoßene Koyn. 82s Aus dem Englischen von Julie Düngern. (Fortsktzung^ Klara war nach und nach ganz nahe ge treten und stand nun, Mr. FeltonS Hand in der ihren, hinter J!mS Stuhl; indessen hatte sich jetzt die Art der Gruppe geändert. Hatte der alte Herr zuvor die weinende Klara unterstützt, so war diese jetzt dem Manne, welcher, fast ganz zusammengesunken, JimS Worten lauschte, dessen Stütze geworden. „Nun, fie kamen also heraus, Sir," fuhr der Knabe fort, „ganz freundlich und gut gelaunt sich anblickend und Mr. Stainberg schüttelte noch dem Fremden die Hand und sagte, er würde ihm zu anderer Zeit Revanche für die zehn Pfund geben, er hatte nämlich den andern „Mr. Deane* genannt, Sk, und dann ging er dicht an mir vorbei und ich konnte sein heiteres Gesicht sehen, und dachte, man merkt dir wohl an, daß du gewonnen hast, und sehen Sic, Sir, das freute mich, denn er hat ein gutes Gesicht, aber dann bog er um die Ecke und ich sah ihn nicht mehr. Mr. Routh aber, welcher immer in der Nähe gewesen, hatte mittlerweile den andern angesprochen und redete lebhaft auf ihn hinein, während der Fremde mürrische Antworten gab, und ich folgte ihnen- denn ich dachte, du willst doch sehen, wie die Sache abläust. Auf der Straße lernt man beobachten, Sir,* wandte er sich zu dem Advokaten „und ich hatte bemerkt, daß sich die beiden nicht leiden mochten, und so gingen sie fort, Sir, und der Fremde lachte zuweileu ganz spöttisch auf, während Mr. Routh heftig auf ihn hinein sprach, verstehen konnte ich aber kein Wort; wie fie aber an die Brücke kamen, hatte ich genug, und d?chte, daß ich zu müde wäre, um die Herren weiter zu verfolgen, und fie gingen weiter." Der Junge stand auf und seine Mütze fiel unbeachtet auf den Boden. Seine Verlegenheit und Verwir rung, daS Gewöhnliche seiner Ausdrucks weise war verschwunden; er begegnete, ohne mit der Wimper zu zucken, dem forschenden Blicke des Sachwalters, er erhob im Reden seine Hand und bewegte fie ausdrucksvoll. „Ich sagte also, daß ich arg müde war, und die Häuser schienen um mich herum zu tanzen. Nach Hause wollte ich aber doch nicht, die alte Frau sollte einmal ihren tüchtigen Schreck haben und so setzte ich mich in einen Thorweg, und muß eingeschlafen sein, denn ich erinnere mich an gar nichts, ÄS daß ich jemand rasch und dicht an mir vorübergehen sah, und eS war Mr. Routh. Er hatte feinen Hut verloren und raunte so schnell ÄS ein Mann nur rennen kann. Ich blickte ihm nach und dachte, wo der andere Mann hingegangen sein möge, und sah, daß ein schmaler Weg von dem Thorweg an den Fluß führte; schnell lief ich dahin, warum, Sir, kann ich Ihnen nicht sogen, denn ich weiß eS nicht. E» hat mich ordentlich hingetrieben, indessen, so ost ich auch auf und ab blicken mochte, ich sah den andern nicht, aber, o Sir" — und hier begann Jim zu zittern und ängstlich nach Mr. Felton zu blicken — „und da war Blut auf den glatten Steinen am Ufer, aber sonst war kein Mtznsch zu sehen.* Klara schluchzte konvulsivisch, aber Mr. Felton schloß fie fester in seine Arme und bat fie, ruhig zu sein. „DaS ist freilich entsetzlich, lieber Junge," sagte der Anwalt, „aber wie konntest du daS verschweigen? Hattest du keine Idee von dem Verbrechen, was da unter deinen Augen vor gegangen war, und warum hast du eS nicht an gegeben?" „Sir," entgegnete Jim, „ich hatte wohl einen Verdacht, aber gewiß wußte ich es nicht, ich dachte, fie hätten miteinander gekämpft, wie ich es in Lloyds Wochenblatt gelesen, und waS hätte ich sagen können?" Darauf griff Jim in seine Tasche und holte einen Gegenstand heraus, welchen er in seiner Hand behielt, und fuhr dann fort: „Eigentlich hatte ich vor, alles MrS. Routh zu sagen, die eine gute Dame ist, Sir, aber fie sah immer so traurig und elend aus und er, er war nicht gut für daS arme Weib. Doch ich will fortfahren, Sir. Als ich nun so die Steine betrachtete, sah ich dicht daneben etwas Glänzendes in den Boden gestampft; ich zog «S heraus und nahm eS zu mir. Als ich dann später hörte, daß ein Leichnam gefunden worden war, fagte ich erst gar nichts, denn ich fürchtete, man möchte mich für den Mörder halten, und ich versteckte das Kleinod hinter meine Stubenwand und jetzt" — dabet sprach Jim immer rascher und ernster — „jetzt ist eS mir ganz leicht geworden, daß ich die Wahrheit offen barte, und tch bin auch bereit, für Mr. Statn- berg zu leiden, wenn die Polizei mir etwa» thun will. Da ist e», Herr.* Dabet gab Jim Mr. Felton ein Medaillon in Gestalt eine» Eie» nebst Kette. „Es öffnet sich in der Mitte," fuhr der Knabe fort, „und eS befinden sich zwei Bilder darin, das von Mr. Deane und das einer Lady, ich weiß auch, wo die Dame wohnt." „Erkennen Sie dieses Schmuckstück wieder?* fragte der Sachwalter. „Gewiß," entgegnete Mr. Fetton, „ich habe eS hundertmal bei meinem Sohne gesehen." Nach einigen Minuten geheimer Beratung zwischen den Herren sagte der Anwalt zu Jim, er müsse bei Mr. Felton bleiben, bis er Wieder kehre, er selbst fuhr in Mrs. Stanhopes Wagen wieder fort. Mr. Felton und die beiden Damen behandelten den Jungen äußerst liebevoll, war er doch der Retter in der Not gewesen. ES wurde ihm eine treffliche Mahlzeit serviert, und Jim aß Sachen, welche er noch nie gesehen hatte, und er aß mit gutem Appetit. So verging die Zeit und der Advokat kehrte zurück, von einem kleinen Männchen begleitet, in welchem wir den Detektiv wieder erkennen, welcher seinen eigenen Klienten al» deS Mordes verdächtig angegeben hatte, und dessen erste Worte zu Mr. Felton also lauteten: „Alles in Ordnung, Sir, wir find auf der Spur de» Verbrechen».* Dann sandte Mr. Felton Klara und deren Koustne fort und Jim, welcher durch Mr. Felton vollkommen beruhigt worden war, mußte nun nochmal» ein Examen de» Detektive» au»- halten, welche» vollkommen zu dessen Zufrieden heit auifiel. „So war ber Nachmittag vorgeschritten und der Detektiv war fortgegangen und wieder gekommen. und der Plan war vollkommen fest»
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