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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane «. Umgebung. Erscheint Areitag» u. Sonntag», «donnementsprei» int», der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn I Mk. durch die Post 1 Mk. Mtt 3 AamttienVtättern: Aroystnn, Gute Geister, Jettspieget. «erantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister, A u e Erzgebirges Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. Inserat« die einspaltige Petitzeile 10 Pfg. amtliche Inserate die Corpnü-Zeile 25 Pf. Reklamen pro Zeile 20 Pfg. All« Postanstalten und Landbriejträger nehmen Bestellungen an. 11. Jahrgang. Sonntag, den 26. Juni 1898. Nr. 74. Bürgermeister Zeidler. Eine Fe lschmünzerwerkstatt wurde e 6 8 Kirchen-Aachrichten für Aue St. Nicolai. 8. Sonntag nach Trin.: Früh i/./) Uhr: Beichte: DiakonuS Oer- tel. Borm. 9 Uhr: Hanpl-Gvttrsdimsl mit Feier des heiligen Abend- mahls. Predigt aber 1 Petr. 5,5—11: Pfarrer Thomas.Abend 6 Uhr: Missionsstunde: Pfarrer Lyvmas. Abends 8 Uhr: Ev.-lmh. Jünglings- Berein. Mittwoch, den 20. Juni Abends >/,9 Uhr ; Bibelstunde im Ev - lnth. Männer-Bercin über Osfenb. Joh. 1: DiakonuS Oertcl. ES ist in letzter Zeit wiederholt über das Wegwerfen von Papier und die dadurch entstandene Verunreinigung der Straßen geklagt worden. Wenn auch solche Verunreinigungen an den Thätern strengstens geahndet werden, so gelingt es doch srirrn der Polizeimannschast, den Thäter zu erlangen, weil diese unbekannt bleiben. Da nun nach 8 22 der Straßenordnung für Aue die Hausbesitzer verpflichtet sind, bei eingetretener Verunreinigung der Straße diese bis zur Hälfte auf die Länge ihres Grundstückes zu reinigen, so ergeht an sie die Aufforderung, alle Zuwiderhandlungen von Straßenverunreinigungen durch Wegwerfen von Papier mit Nennung des Na ¬ mens des Thäters den Polizeibeamten mitzuteilen, zumal sie selbst Gefahr lausen, wegen Nichtreinigung der halben Straßenbreite mit Strafe belegt zu werden. ! Ane, den 21. Juni 1898. Aus dem Auerthal und Umgebung. MttthAIwNO«« von localem Interest« slnd »er Redaction stet» willkommen. — Die Tageslänge im Monat Juni wächst bis zum 21. Juni und betrug an diesem längsten Tage des Jah res 1V Stunden und 21 Minuten: jetzt nehmen die Ta ge langsam ab, und zwar vom 21. bis zum 30. Juni um S Minuten. Die Abnahme der Tageslänge ist vorerst wenig bemerkbar, weil dieselbe, was aus Folgendem er sichtlich, früh Morgens zu einer Zeit beginnt, in welcher die meisten Menschen noch der Ruhe pflegen. DieSonneging am 1.Juni um4 Uhr 22 Min. auf.u. 8 Uhr 24Min. unter;am 21. Juni ging sie um 4,Uhrl6Min.aus und um 8Uhr37 Ntin. unter, am 30. Juni geht sie um 4 Uhr 10 Min. aus und um 8 Uhr 37 Min. unter. — (Alte Bauernregeln vom Juni.) Während der Landmann den Mai noch feucht und kalt wünscht, so soll nunmehr der Juni die zum Reisen nöthige Sommerwärme bringen und sich trocken halten. Es gilt dem Sommer, wenn gesagt ist: Lonnenjahr, Wonnejahr, Kothjahr, Nothjahr. — Juni tro cken mehr als naß, füllt mit gutem Wein das Faß. — Ist e« Corporis Christi (24.) klar, bringt es uns ein gutes Jahr. — /Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr. — O Heitger Veite (15.) o regne nicht, daßes un» nicht an Gerst gebricht. —Recht kalter trockner Nordwind im Juni ist gut, wie bekannt, man sagt, er wehe Korn in da« Land. — Regen am St. Viluslag, die Gerste nicht ver tragen mag. — Prophetische Bauernregeln sind ferner: Wie's wittert am Medardudtag,(8.) bleibt eS sechs Wochen darnach. — Mie's Wetter zu Medardus fäll', es bis zu Monde« Schluß anhält. — Was St. Medardus für Wetter hält, solch' Wetter auch die Ernte fällt. — Regnets am St. Barnabas (11.) schwimmen die Trauben bis ins Faß. — Vor dem Johannistag keine Gerste man loben mag. — Wenn der Kuckuck noch lange nach Johanni schreit, ruft er Mißwachs und theure Zeit. Regnets am Sieben schläfertag (27.) man siebenWochen Regen erwarten mag. — Bläst der Juni ins Donnerhorn, so bläst er ins Land da» liebe Korn. Medardus giebt keinen Frost mehr her, tst«r dem Weinstock gefährlich war. — Die vier Tage um die Sonnenwende zeigen die Monatswinde bis zu Micha elis an. — Die Menschen und der Juni-Wind die ändern vielfach sich geschwind. Die nächste größere Schöpfung, die unsere Stadt in Aussicht genommen, dürfte wohl ein „Schlachthof" sein. Das Grundstück hierzu ist noch nicht bestimmt, es dürfte qber da» von der Stadt angekaufte Erlergut sein. Ge- iöiß drängen die Verhältnisse in unserer schnell emporblü henden Stadt mit Nothwendigkett zu dieser Gründung, da bei dem kolossalen Fleischkonsum unserer Stadt immer mehr Fletschereianlagen hierorts entstehen. Raum bei Hartenstein, 22. Juni. In den letzten Tagen wurden hier und im benachbarten Beutha mehrere EinbruchS- ttebstähle bei Schankwirchen verübt und dabei gewöhnlich die Geldkassen geleert. Al- Thäter kommt anscheinend eine Per- sbn in Frag«, dir vorher in den betreffenden Restaurationen gl» Gast verkehrte und dabei in auffälliger Weise die Oert- lichkriten in Augenschein nahm. Da die Person den Namen nach bekannt ist, wtrde» bald gelingen ihrer habhaft zu werden. Der Rath der Stadt. Rathsasteffor Taube. gewesen; morgen finden die letzten Schießen und die Ab- kündigungen der Königs- und Ritterwürden statt. — Die Sängerin Fräulein Therese Malten liegt krank zu Bett, der Bühnenvorhang war ihr auf die Nase gefallen,Na se und Zunge sind geschwollen. Infolge dessen unterbleiben auch die beiden Opernaufführungen (Tristan und Bauernehre) mit der Künstlerin, doch besteht die Hoffnung, daß sich am Sonnabend die Aufführung des Lohengrin mit Fräulein Malten al» Elsa ermöglichen läßt. Der Unfall wurde dadurch herbei geführt, daß Fräulein Matten schon von der Rampe zurück getreten und das Fallendes Vorhang« also ganz am Platze war, daß aber die Künstlerin ganz plötzlich um zu sprechen, wieder vortrat, was der den Vorhang bediente Beamte nicht vermulhen konnte. Respekt vor der Polizei ist zu allen Dingen nütze. Ein Arbeiter erblickte zufällig, wie auf dem steilen Da che eines vierstöckigen Hauses ein etwa öjähriger Knabe he- rnmklettert.'. Der Mann begab sich aus dem nächsten Wege nach der Wohnung, fand duse aber verschlossen. Da ries er dem kleinen Wagehals die Drohung zu: „Der Gendarm kommt.! Dies fruchten:. Der Knabe Ichtug den gefahrvollen Weg nach dem Manjaidenfenster ein und kroch in die Woh- uung zurück. Der Rath der Stadt. Rathsasseffor Taube. zum Kleid für M. I.S6 Pf,. » » „ „ i.IÜ „ ,, - „ „ 2.i^ „ Aus Sachsen und Umgebung. — Der „Retch-anz." macht bekannt: Für da» König- »Sich Gachsm wird vom 1. Juli ab bi» auf Weiter«« für die GW-tzlchtzlrtsa dir Unzftgrpfitcht Angeführt Bekanntmachung. Die Firma Ehr. G Wellner in Auerhammer beabsichtigt, auf ihrem Grundstücke, Parzellen-Nr. 286 Abth. 8 des Flurbuches für hiesige Stadt ein Walz» werk zu errichten. Nach 8 17 der Gewerbeordnung wird dies hierdurch mit der Aufforderung bekannt gemacht, Einwendungen gegen diese Anlage, sofern sie nicht auf Privatrechts titeln beruhen, innerhalb 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an ge rechnet, bei uns anzubringen. » «Ue, am 23. Juni 1898. Aus Zwickau, 22. Juni, wird gemeldet. Die gestern abend abgehaltene Bergarbeitervecsammlung stimmte nach lebhafter Aussprache derbedingungslosen Einstellung des Strei kes und der Wiederaufnahme der Arbeit zu. Die Fordeiun- gen sind nicht befriedigt worden. Der Ausstand begann am 6. d. M. und entwickelte sich am lebhaftesten innerhalb der letzten acht Tage. Mittweida, 21. Juni. Eine Felschmünzerwerkstattwurde hier aufgehoben. Bereits seil längerer Zeit waren hier und in den nächstliegenden Ortschaften Falschstücke aufgetaucht, ebenso kamen Meldungen vom Vorkommen falschen Geldes aus Frankenberg, Döbeln, Roßwein, Hainichen, Chemnitz, Rochlitz rc. Nachdem nun ein am Sonnabend von einem Gaste in einem hiesigen Restaurant verausgabtes 5-Markstück als Falfifica erkannt wurde, ersolgte am Sonnabend die Verhastung des betreffenden Gaste«, des aus der Südstraße hier wohnhaften, von hier gebürtigen Drah'jchlcifers S. Bet der vorgenommenrn Haussuchung wurden theils im Bette, theils im Kletderschrank und in anderen Vcrstecken neben einer gro ßen Anzahl 5-Markstücke und LO-Pfenniger auch die For men zu 2- und 1-Markstücken, sowie die erforderlichen Gicß- werkzeuge rc. ausgefunden. S., welcher 5 Jahre in Amerika war», eine ihm wegen Fahnenflucht auferlegte Strafe ver büßt hat, ist seit IVz Jahren wieder hier aufhältlich. Ehe S. als Drahtschleifer in Beschäftigung trcu, hat ec iVz Jahre Gießen gelernt. Das zu den Falsificateu verwendete Metall will S. bereits von Amerika herübergebracht haben. Die falschen b-Markstücke zeigen de» Kops der Königs Albert u. das Münzzeichen L. S. Hal die Falschstücke hauptsächlich auf Schützenfesten und Märkten in Verkehr gesetzt — Mittwüda. In der Zschopau ertrank der 20 Jahre Arbeiter Gottschalk. Derselbe war mit zwei seiner Be kannten in einem Kahne herumgegondelt, derKahn hatte Wasser gefaßt und sank. Einer der drei Insassen ivar des Schwimmens kundig und vermochte sich seblst zu retten. Dem zweiten Verunglückten warf der Bademeister einen Holzstamm zu, der dem in Lebensgefahr Schwebenden An halt zur Rettung bot, der Dritte war sofort in die Flu- then verschwunden. Der Leichnam des Ertrunkenen wurde aufgefunden. Leipzig, 21. Juni. Der Comptoicist Paul Hugo Schmal stieg, geb. 1868 zu Leipzig ist seu gestern flüchtig, nachdem er znm Nachlheile emer Holzhandlung einen Geldbrief.über 2617 M. 44 Pf. unterschlagen hat Ein gestern hier zugereis. ter Schmiedegeselle wurde von zwei Kümmetblättchenspielern, denen er in die Hände gefallen war,nachdem Scherbelberge un Rosenthale gelockt, wo rhm von den Beiden seine Baar- ichast von 60 M. im Kümmelblättchenspiel abgenommen wuroe. Einem Metalldrückcrlehrling siel gestern Vormittag eine Flasche mit Schwefelsäure, die er aus dem Kopse trug, herum ter und zerbrach. Ein Theil des Inhalts ergoß sich über den Lehrling wobei er erhebliche Brandwunden davonirug. Schandau, 2t. Juni. Die wilde Edmundsklamm milder verlängerten Kahnfahrt wird, wie nian aus He rnslretschen mittheill, zu Anfang nächster Woche dem Verkehr eröffnet. Au» Dresden, 22. d., schreibt man: Für heute Nachmit tag 3 Uhr halte Se. Majestät der König seinen Besuch des diesjährigen Königschiebens in den Trachenbergcn ansagen lassen. Se. Majestät schoß hintereinander binnen zwanzig Minuten die zwanzig Nummern 76 bis aus 96 auf die Gr- denkschetbe und erzirite dabei u. a. 9 Schwarzschüsse (12 bi« 17). Huldreichst richtete der König an viele anwesende Herren da« Wort. Nach einstündtgem Vrcweilcn verließ der König nach 4 Uhr-den Schützenhof wieder unter Hochrufen und den Ghrengrüßrn der Böller. Im ganzen ist während der Gchießtage sehr rrge« Leben in der Schießhalle zu bemerken 2urüvkstvsvtrtv 8ommvr-8to1kd im ^uivsrkauf — Muster auf Verlangen franco ins HauS. — Modebildrr gratis. > Meier Wascbstosf ; "" " " soliden Sonunersloss „ Sonnner-Rouveanic „ Loden, vorzgl. Qual. dop. br. ft V „ Vvr-Ul. ovs). vr. , „ „ SW« „ ^ll»»ororävnUtvko Oolv^vnuoidgkiUUv in luolloriiutv» kluillvr- u. « «Ur« ««turiorisn Preisen. Pers, in einzelne» Mir.frei i. H«»». VL771AVLKL vo., ssrankiurt »m »«in, Berf«ndh«u» .7 Separat-Abteilung für.Herrenstoffe: Stoff z. ganze» »«zu- . für M. S.75 Pfg. Lhoviots zum g. Anzug s. M. SHö -fg. Dnrch ganz besondere Vielseitigkeit und praktische Brauchbarkeit Pes Inhalts zeichnet sich auch die soeben erschienene Nummer . 6 des „Häus lichen Ratgebers" aus. AnMus; an einen früheren Artikel bespricht Dr. llhljctder „Die.heulrnsi unserer Ganenbluinen", den Hausfrauen damit zugleich zeUuemnhe Winke zum sammeln derselben für die Haus apotheke gebend. Anna vom Strande giebt solchen Krauen, welch« aus lohnenden Nebenverdienst restetlüren, in ihrer Arbeit „Für den Erwerb" Anleitung, sich ersteren zu verschaffen. Wahrend der Original-Roman „Auf der Woge des Lebens" von A. Seysfert und die 'Novelle „In Liebesketten" von A. Kahle in inte ressanter Weise foilgejet» wcroen, sührt uns ein stimmungsvolles Reise bild von S. B. „Von München nach Salzburg, der Mozaristadt." Auch zierlichen Handarbeiten bietet die Nummer ein« große Zahl praktischer Ratschläge für den Haushalt. Ansprechende Gaben in Poesie und Prosa, dem kindlichen Geiste streng angepaßt, enthält auch dies mal wieder die illustrierte Gratisbeilage „Für unsere Kleinen". Probe nummern gratis und sranko an jedermann vom Berlage Robert Schnee weiß, Berlin IV., Elßholzjtraße 19. «e«e F soüzvklris ullä xvv88«8 8vl'timvut in »Ul tzsutvu Ilnü 8vUckvHl kjilitliliit«». ltür nnck Vsrs»aci naeü ktrwrvÄrbs ciirsüb s,u privat«. porba- urrck opsssntrsi. Billige und schöne Bauplätze empfiehlt die Stadt Schlettau im Erzgebirge, zur EvviehtttNA seroerblieher rlirl«vKPir «rlle* Ulkt. Vorzügliches Baumaterial und sehr gute Hochdruckwasserleitung zur Spei sung von Dampsanlagen vorhanden. Die Errichtung von Fabrikanlagen wird besonders gefördert werden. Bahnhof zu den Linien Annaberg-Werdau, Schlettau-Crottendorf und Schlet- > tau-Zwönitz in bester Ortslage. Auskunft ertheilt gern