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Auerthal-Zeitung : 15.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189806157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-15
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 15.06.1898
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Hl- ft »ich«rp Levore», Deierfeid. , Chile-Argentinte«. 8. k. Durch verschiedene Zeitungen ging vor einigen Tagen die alarmierende Nachricht, daß Chile einUltimatum anArgen- tinien gerichtet habe, wonach die leidige Grenzfrage bis zum 15. Juni geregelt sein müsse. Nach Erkundigungen bei zuständiger Stelle können wir versichern, daß Chile einen solchen Schritt, der unzweifelhaft den sofortigen Ausbruch des Krieges veranlaßt haben würde, nichtge- than hat. Wohl aber hat die chilenische Regierung durch ihren Vertreter in Buenos Ayres der argentinischen Regierung freundschaft liche Vorstellungen in dem Sinne gemacht, daß es den Interessen beider Länder entspreche, die Grenzfrage endgültig noch in diesem Jahre zu lösen und die Grenzlinie in den streitigen Ge bieten durch den Schiedsrichter (die englische Regierung) feststellen zu lassen, falls sich beide Regierungen nicht bald durch direkte Verhand- lungen über eine Teilung des streitigen Gebietes einigen können. Dieser verständige Vorschlag ist von der argentinischen Regierung günstig ausgenommen worden und ist heute wieder be gründete Hoffnung vorhanden, daß der Friede zwischen beiden Staaten erhalten bleibe. Der europäische Handel nach Chile und Argentinien, an welchem Deutschland an zweiter Stelle (gleich nach England) beteiligt ist, hat durch die ewige Kriegsgefahr, die seit Januar d. akut geworden war, sehr gelitten. Besonders der Import Chiles ist stark zurückgegangen. — Von der neuen, inneren Anleihe Argentiniens waren bis Mitte Mai etwa 34 Mill. PesoS Der verstoßene Aoyn. LLj Aus dem Englischen von Julie Düngern. IN tftsnng) „Bitte, sprechen Sie nicht weiter," bat Harriet, „ich fühle mich heute etwas schwach und kann keinerlei Aufregung ertragen." „Verzeihung," bat Georg, „ich vergaß, daß Sie den Dank überhaupt nicht lieben; übrigens will ich doch meinem Onkel erzählen, was die schöne Signora gesagt hat. Doch wollen wir vielleicht in den Garten gehen S Die brausende Menge scheint Ihnen lästig zu fallen." heit vor, um den eben Erwähnten zu suchen, und die rote Blume aus ihrem Haar fiel auf die Terrasse. Ihr Begleiter hatte es gar nicht bc^- lt, aber eine Dame, welche eben vorbei- giug, hatte die Blume aufgehoben und ging dann rasch weiter bis ans Ende der Terrasse, wo sie sich unter dem Menschengewühl verlor. Nach einer Weile hatte auch die schöne Amerikanerin Lust, den Kursaal zu verlassen, und als Routh sie in den Wagen hob und mit seinen Blicken noch einmal die schöne Gestalt überflog, sagte er: „Aber wo ist denn Ihre rote Blüte hingekommen? ich hoffe, sie zu erhalten." „Ein vorlauter Wunsch, welcher nicht erfüllt worden wäre," entgegnete die Dame halb kokett, halb gelangweilt, „sie fiel mir auS dem Haar und eine Dame hat sie aufgehoben; doch jetzt gute Nacht, eS ist ziemlich frisch heute abend, schließen Sie die Portiere, auf Wiedersehen l" Av . .... „Kurfürst Friedrich Wilhelm" und „Weißenburg den Kaiser begleiten. Auch soll die Kapelle der 1. Matrosendivifion m der Fahrt teUnehmen. Magdeburg. In der am 5. d. hier ab gehaltenen 18. Hauptversammlung der Deutschen Reichsfechtschule wurde berichtet, daß im Ver einsjahre 1897/98 die Einnahmen 67 720 ML, die Ausgaben 25 032 Mk., somit der Ueber- schuß 42 688 Mk. (3047 Mk. mehr als im Bor- jahre) betragen haben. Der Gesamtüberschuß der Sammlungen fest Begründung der Deutschen Reichs-Fechtschule beträgt 1 484 756 Mk., di gegenwärtigen verfügbaren Bestände 222 721 Mk. Ueber den Stand der Arbeiten zur Errichtung des vierten ReichS-Waisenhauses in Salzwedel berichteten Baurat Müller - Magdeburg und Stadtrat Brückner-Salzwedel. Das HauS soll im altmärkischen Stil erbaut und voraussichtlich im Juni nächsten Jahres eröffnet werden. Mit der Eröffnungsfeier soll die Tagung der 19. Hauptversammlung verbunden werden. Döberitz. Ein kleiner Vorfall, dem man die Ueberschrist „Tierschutz im Dienst" geben kann, ereignete sich dieser Tage während des Exerzierens der 3. Garde - Infanterie - Brigade auf dem Truppenübungsplatz Döberitz. Wäh- rend einer der anwesenden Generale nach dem rechten Flügel des einen, soeben zum Angriff angesctztea Regiments sprengte, scheute sein Pferd vor einem dicht vor ihm aufgehenden Rebhuhn, und kaum 1 Fuß west vor sich sah der Offizier ein wohlgepflegtes Nest, in welchem sich 19 Eier befanden, die die tapfere Rebhuhn mutter gegen die drohende Gefahr bis zum letzten Augenblick geschützt hatte. Der General blieb selbst mit seinem Pferde an dem Nest hasten, um die anrückende Kolonne zum Aus weichen zu veranlassen und stellte alsdann einen Posten davor auf, welcher das Nest wäh rend des ganzen Gefechtes gegen Beschädigungen zu schützen hatte. Könitz. In einem Anfall von Wahnsinn versuchte kürzlich der hiesige evangelische Pre diger K. sich die Kehle zu Lurchschneiden, wurde aber mitten in der Ausführung dieses Vor habens unterbrochen. Schon am 31. v. war er beim Pfarrer H. erschienen und hatte- sich vor dessen Augen mit einem mitgesührten Revolver zu erschießen versucht, war aber daran ver bindest worden. Nachdem auch der zweite Selbstmordversuch verhindert worden war und nachdem er sich selbst die Schnittwunde am Halse verbunden hatte, erschien der Prediger bei der Staatsanwaltschaft und bat um seine Ver haftung, da er ein schweres Verbrechen begangen habe. Welcher Art dieses sei, sagte er aber nicht. Der erste Staatsanwalt ließ ihn zum Dr. v. L. führen, der die Wunde als nicht ge fährlich bezeichnete, aber einen hohen Grad von Verfolgungswahn feststellte und die Ucber- führung des Pfarrers in einer Berliner Heil anstalt veranlaßte. Mit diesen Wösten verließ Georg Stainberg das HauS und ging nach der Wohnung seiner Mutter, an Klara Carter üud alle die schönen und herrlichen Bilder denkend, welche eine jugendlich liebende Phantasie dichterisch begabten Menschen vorzugaukeln pflegt, als MrS. Jreton Bembridge an ihm vorüber fuhr. Er teilte, als er nach Hause gekommen, seinem Onkel diese Begegnung mit und was ihm die Dame gesagt hatte. „Du -ast ganz richtig geurteilt, Georg," sagte sein Onkel, „ich kann wirklich die Frau nicht leiden, allein wenn eS Nachricht über Arthur betrifft, so scheue ich keine Mühe und werde sie morgen besuch«,, denn nachgerade fängt mir meines Sohnes Abwesenheit doch an, beängstigend zu werden." „Ist MrS. Routh zu Hause?" fragte Georg, eine halbe Stunde vor dem eben Erzählten, HarrtetS englische Dienerin. „Ja, Sir, fie ist aber schon in ihr Schlaf, zimmer gegangen und hat mir dies für Sie gegeben." Sie reichte dem jungen Mann einen mit Bleistift geschriebenen Zettel, auf dem die Worte standen: „Bitte, vergeben Vie mk. aber ich fühlte mich so unwohl, daß ich Ihre Rückkehr nicht abwarteu konnte und nach Hause ging. H. R." „Sagen Sie Mr«. Routh, ich würde «ich morgen nach ihre« Befind« «kundigen und hoffe fie besser zu finde».' Balkon zurück, wo fie ihre Konversation weiter führten. „Und trotzdem langweilen mich diese ewigen Triumphe," sagte fie übermütig, „wer immer Bonbons und Süßigkeiten zu essen bekommt, wünscht auch einmal derbere Kost oder wenigstens andere." „Sie find eine Sphynx," entgegnete ihr Be gleiter, und dann, sich näher zu der Dame beugend, begann ein leidenschaftliches Gespräch, wenigstens von seiner Seite, denn seine Stimme wurde bisweilen laut und hatte einen innig- bittenden Ton. Sie blieb neben ihm stehen; die Arme in die Spitzenflut ihrer Mantille ver schränkt, lauschte fie seinen Wösten, die das schon so ost behandelte Geheimnis der Liebe und An betung berührten. Sie standen ganz allein. Die Räume füllten sich und leerten fich Wied«, wie die Flut und Ebbe des Menschendrangs schwoll, od« nach ließ, die beiden ab« blieben allein in d« Mauerbrkstung und blickten zuweilen auf die Terrasse und den Gasten; plötzlich fuhr Routh mitten in sein« Rede zusammen. „WaS haben Sie v" fragte die schöne Frau. „So gut wie gar nichts, meine Gnädigste. Ich glaubte Freund Stainberg am Fenster vorüb« gehen zu sehen, und ich kann eS nicht leiden, wenn « mich ausspioniert!" ES war eine aufgeregte Ast, in welch« Routh diese Moste sprach, di« Dame sah ihn verwundest an, sagte ab« ruhig: „Vie wissen ja, daß « eigentlich ein Müßiggänger ist, wie kaust Sitz da sei» Hanmschlenderu . wunder uMeU." Mei beu^e fich die ^feierte Schön- „Sind Sie immer so vom Glücke begünstigt ?" fragte eine sonore Männerstimme die schöne Amerikanierin, welche am Spieltische saß und einen Haufen gewonnenes Gold vor fich liegen hatte. D« Mann, welch« so gesprochen, stand hint« der Dame und hatte seine Hand auf ihrem Stuhl liegen. Vie wandte fich rasch um, ein warm« Blick aus ihren schwarzen Augen streifte ihn, als fie sagte: „Immer und in allen Dingen. Doch jetzt habe ich eS genug und will den Spieltisch ver- lassen." Sie raffte da« Sold zusammen und steckte eS in die Gretchentaschen an ihr« Sette, ganz unbekümmert, ob noch eiuig« Goldstücke liegen blieb« od« auf den Bodm fielen, zoa die Mantille fest« um fich und verließ dm Spiel- PsHMche N»«dscha«. Do« finnisch-«mertkauischen Kriege. "AuS dem Wirrwan der KrtegSnach- richten und ... Lügen kann Lio Mensch klug werden. Hieß eS gDttn miS VerschKdenen Quell« und mit all« BMnWihett, die Nord amerika«« hätten Inder Äße v« SgnJago 5000 Rann Lruppen steluitdet, so wirk da« beute von-auttlich« fiöstle iu Washing ton schon «ied« alFuimahTbeZchnA ES herrscht augenblicklich etne^häastige Koufu - sionin Key-West und tn Tampa, daß dm Journalist« jede Meldung üb« dortige Berhälsnjsse uptersagt wurden Dagegen scheint die Nachricht^ daß neben der ^Merrimac" noch ein andkreS Schiff versenkt und dadurch die Kanalsperre vollständiger geworden sei, richtig, wenn fie auch noch nicht offiziell bestätigt wor den ist. * Bor Santiago im Süden CubaS haben am Montag ernste Kämpfte stattgefund«. Nicht allein die beiderseitigen Flotten und die spanisch« Strandbatterien waren engagiert, eS gab vielmehr auch zu Lande einen Vorstoß d« vereinigten Amerikaner und kubanischen Insur genten unter Garcia. Nach amerikanischen Be richten sollen die Spanier dabei schlecht abge schnitten haben, während die spanischen Mel dungen, die allerdings recht dürftig find und ein« scharfen Zensur unterliegen, dahin gehen, daß die Spanier alle Stellungen um Santiago behauptet hätten. Indes geben auch die Spanier zu, schwere Verluste «litten zu haben. * Um die Philippinen kümmert man sich jetzt angesichts d« Ereignisse vor Santiago de, Cuba weniger. Indes bestätigen alle Be richte, daß es mit der spanischen Herrschaft dort bald ganz zu Ende gehen wird. "In eine« Treffen zwischen den Auf ständischen und einem spanischen vor geschobenen Posten im Süden von Manila nahe bei Cavite verloren die Spanier 150 Mann; die Aufständischen wurden jedoch gezwun gen, fich zurückzuziebcn. — Obgleich die Spanier ununterbrochen Befestig« ngSwerke ringS um Manila aufwerfen, feuem die Amerikaner nicht auf die Arbeitend«, woraus man den Schluß zieht, Admiral Dewey habe keine Muni tion. Eine Proklamation des Gouverneurs er klärt seine Bereitwilligkeit zur Gewährung erheb licher Zugeständnisse au die Eingeborenen und weist darauf hin, daß die Amerikaner nicht im stände seien, im Innern der Insel irgend welche Unternehmungen durchzuführen. " Der ,Philad Record' meldet, der britische Botschafter habe fich beim Präsidenten nach den amerikanischen Friedensbedingungen erkundigt. Nach einem Minifterrat habe der Präsident dem Botschafter eine Antwort, gesandt, die besage, annchlnoare Friedensbedingungen seien: Spanten müsse Cuba räumen und Portorico anstatt einer Kriegsentschä digung an die Ver Staaten ab treten, die Philippinen dagegen würden an Spanien zurückgegeben werden; d« Krieg werde kräftig fortgesetzt werden, bis diese Bedingungen be willigt würden. Der Botschafter betonte, er habe seine Anfrage nicht auf Ersuchen Spaniens gestellt, sondern lediglich infolge deS Wunsches Großbritanniens nach Herstellung des Friedens. * * * Deutschland. * DerKaiser hielt am Dienstag und Mitt woch inPotSdam Truppenbefichtigungen ab. "Ein von den halbamtlichen ,Berl. Polit. Nachr.' veröffentlichtes Schreiben desStaat 8 - sekretärs desJnnern Grafen v. Pos a- dowsky an „einen notablen Politiker" em pfiehlt den Zusammenschluß aller staatötreuen Parteien zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. Eine Stellung zu den Streitiragen innerhalb der bürgerlichen Parteien ist in dem Schreiben nicht genommen worden. "Da die Gesamtausprägung an silber nen Zwanzigpfennigstücken fich auf 35 717 922,80 ML beläuft, von denen inSge- ziehung gelangt find, jo ergibt die Rechnung, daß von den für den Umlauf übrig gebliebm« 22 711 sAso Mark zur Zett mehr al» vierzig nt m d« RttchSbank lag««. Hier kam eG wohl Line« Zweifel uni«- , daß die Ausprägung von silbernen nigpfennigstücken et« erheblich bedeutendere en ist, al» die Nachfrage deS Publikum» nach solch« Münzen, und daß eS sich empfiehlt, UMprägungm Lerfilberaen Zwanzigpfennigftücke in gangbarere Sorten oorzunehmen. "Durch die Zeitung« ist kürzlich die Nach richt gegangen, daß die amerikanische Regierung die Ausfuhr frischen SchweinefleischeS nach Deutschland ver- boten habe. Diese Nachricht ist insofern nicht mehr zutreffend, als die amerikanische Regierung Mr die verlangte Ausstellung von Gesund- heitSattestenfürdte Fletschsendungen ab gelehnt hat. Damit ist allerdings die Einfuhr jener Fletschsendungen bet unS unmöglich ge worden. Von einschneidender Bedeutung für unfern Fletschmarkt wird diese Entwickelung aber nicht sein, da die ganze Einfuhr frischen Schweinefleisches im letzt« Monat April überhaupt nur 1893 Doppelzentner betrag« hatte. Oesterreich-Ungar«. "Gegen daS Ministerium Thun zieht fich wegen seiner deutschfeindlichen Haltung das Unwetter immer dichter zusammeu. Die deutschen Oppositionsparteien und die Sozialdemokraten haben beschlossen, durch Obstruktion jede positive parlamentarische Arbeit unmöglich zu machen. Somit haben die eingebrachten Regie rungsvorlagen wenig Aussicht auf Erledigung. Leider muß diese» Schicksal auch d« Gesetz entwurf üb« AufhebungdeSZeitungS- stempels teilen. * Der Grobkanzler d« Ehrenlegion General Davoust d'Auerftädt hat fich endlich genötigt gesehen, dem Treiben der chauvinistischen Presse, Zola auSderEhrenlegion streichen zu lass«, ein Ende zu machen. Er that eS in einem Schreiben an den Obersten Perrosfier, der ihm eine Petition ehemaliger Offiziere ein gereicht hatte. „Sie können versichert sein", heißt cs darin, „daß Ihre Beschwerde mit anderen ähnlichen dem Ordensrate vorgeiegt werden wird, sobald ein disziplinäres Einschreiten ge setzlich möglich ist." Das will heiß«, daß die Feinde Zolas ihre Ungeduld zähmen müssen, bis sein Prozeß entschieden ist. * Bei der Beratung des Gesetzentwurfs betr. den Verrat und die Spionage verteidigt der Berichterstatter Morellet den Entwurf, der die Strafen namentlich gegen Franzosen ver schärft und die TodeSstrafe auf das Ver brechen des Verrats festsetzt. Jta ie«. * Nach der Meldung eines Berliner Blattes wurden in Mailand 40 neue Verhaf tungen vorgenommen, und d« General kommandant verfügte die Schließung von 42 Wirtshäusern in den Arbeiter quartieren. Balkauftaaren. "Thessalien gehört nunmehr wieder ganz denGrjechen. Die griechischen Truppen haben am Montag Turnavo und darauf Volo, den letzten Punkt deS von den Türken geräumten Gebiets, wieder besetzt. Edhem Pascha verließ Thessalien, um fich nach Konstantinopel zu begeben. "In Bulgarien ist man sehr erbost gegen die Pforte. In Sofioter Regie rungskreisen wird versichert, daß Fürst Ferdi nand von dem Ergebnis seiner Reise nach Kon stantinopel durchaus nicht befriedigt sei und daß dieserhalb die Ueberreichung der Note wegen d« türkischen Gewaltakte in Make donien durch den bulgarischen Gesandten in Konstantinopel erfolgte. Aegypten. "Aus dem Sudan wird gemeldet, daß den Aegyptern freundlich gesinnte Arabcrstämme die Brunnen von Es-Safieh besetzt haben, die fich an der Grenze von Kordofan südwestlich von Chartum befinden. Die Bewohner von Vu« Mah «»ß Fern. Mel. Nach d« Rückkehr des Kaisers Wil- Helm von dn Nordlandreise, Anfang August, wird auf der katserl. Werft zu Kiel sofort mit d« Ausrüstung der „Hohenzollern" für die Reise nach dem Mtttelmeer begonnen werden. Das Schiff soll von Mitte Oktober biS Mitte Dezember zur Disposition des Kaisers stehen und während dieser Zett von Kiel abwesend sein. Neben hem» >ela" sollende erstklasstaenLanzerschiffe gezeichnet. Diese Anleihe wird- ganz zur Be zahlung der neuen, tu Italien gekauften Panzer schiffe »«braucht ««den. Für die Bezahlung der BolkSschullehrer dagegen fehlt eS überall an Geld. Selbst in d« -roßen und reichen Stadt Rosario haben die Lehr« seit 12 Monaten keinen Gehalt gesehen und noch schlimmer sieht eS tn den westlichen Provinz« au», wo viele Lehm iu Dörfern und kleinen Städten seit .2.^- 5 Jahr« kein« Gehalt bekommen hatten. Ein« dies« bedauerUSwertm Dorfschulmetster in d« Provinz Tueuman, der seit 60 Monaten keinen Gehalt bekomm« hatte und daS Elend und den Hung« in sein« Familie nicht mehr mitansehen konnte, hat fich kürzlich, , ha alle Gesuche und Klag« vergeben« w«ea, auf gehängt. — DaS Schwert deS DamoHeS. Mr. Felton hatte die amerikanische Eigen schaft beibehalten, ungemein höflich gegen Damen zu sein, war einen sonderbaren Kontrast zu dem ! selbstgefällig«, feierlichen Mr. Carl« bildete," dessen Egoismus da» eigene Ich als d« Zenttalpunkt sein« Anschauungsweise annahm. , Mr Felton achtete und bewunderte die glänzende amerikanische Schönheit nicht im geringst«, ab« « fragt« tn einem sehr höflich« Billete an, um welche Stunde der Morgen» di« Dame ihn zu empfangen wünsche. Die Antwort ließ nicht aus sich wart« und war so impertinent al» möglich, daß nämlich Mr». Jreton Bem- bridge „dies«, ganz« laufwden Lag, sowie auch dm nächst« versagt sei, daß sie ab« sammt 13 006 288,20 Mk. wieder zur Ein-1 Kordofan hab« dies« Besetzung zugestimutt, da ziehung gelangt find, jo ergibt die Rechnung, fie sich gegen die brutale Gewalthenschast de» * Kalifen auflehnen. Femer vM gemeldet, daß d« Stamm der HadnwöwaS, lange Lett hin- durch «tue Stütze de» MawtSmu», sich vom Kalifen loSzüreißen beabsichtigt und seine Ver einigung mit Len LruppLn de» Sirdar anstrebi, sobald d« geeignete Moment hierzu gekommen seiu wird. »mortk«. "D« Aufstand in San Domingo soll nach einer New Yorker Meldung der .Weserztg.' bereits unterdrückt sein; im ganzen Lande harscht Ruhe. DaS Gerücht von der Ermordung de» Präsidenten der Dominikanisch« Republik, Heureaux, ist unbegründet. Die Söhn« des Präsidenten, welche sich zu ihr« Aus bildung tn Hannover aufhalten, «hielten am Montag ein Telegramm, nach welchem ihr Bat« sich wohl befindet. Akte«. "Der nunmehr im Wortlaut vorliegende russisch-chinesische Vertrag über die Verpachtung von Port Arthur und Talienwan an Rußland macht nun auch allen Unklarheiten über die zukünftige Behand lung dieser beiden Häfen ein Ende. Der Artikel 6 deS Vertrages, der bereits mit dem 27. März d. in Kraft getreten ist, lautet nämlich: „Die beiden Nationen kommen überein, daß Port Arthur ein Seehafen in dem ausschließlichen Gebrauch russischer und chinesischer Kriegsschiffe sein und als ein geschlossener Hafen betrachtet werden soll, insofern Kriegs- und Handelsschiffe anderer Nationen in Bewacht kommen. Was Talienwan betrifft, so soll ein Teil des Hafens ausschließ lich, ebenso wie Port Arthur, für russische und chinesische Kriegsschiffe reserviert bleiben. D« übrige Teil aber soll ein Handelshafen sein, der den Handelsschiffen aller Länder offen ist." "China hat die von Frankretch wegen der Ermordung eines Missionars in der Provinz Kwangfi geforderte Genug- thuung in vollem Umfange bewilligt und außerdem den Bau einer Eisenbahn von der Grenze TongkingS nach Nanningfu zugestanden. "Peking soll aufhören, die Haupt stadt Chinas zu sein. Wie d« ,Globe' auS angeblich gut unterrichteter zuverlässiger Quelle erfährt, stehe eine höchst bedeutsame Veränderung in der Regierung Chinas bevor. Das Tsungli-Yamen habe beschlossen, Singanfu, die Hauptstadt der Provinz Schaufi, an Stelle Pekings zur Reichshauptstadt zu machen.
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