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Auerlhal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane «. Umgednng. Erscheint Mittwoch«, Areitag« u. Sonntag», Upo«n«ment»prei» inkk, derS werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn I Mk. durch die Post 1 Mk. Mt 3 AamittenVtättern: Arshstnn, Kute Krister, Aeitspieget. Verantwortlicher Redakteur: «Mil Hegemeister, A u e (Erzgebirge. Redaktien u. Expedition: Aue, Marktstraße. Juserat« die einspaltige Petitzeile IE Psg. amtliche Inserate die Corpus-tzeile SS Pf. Reklamen pro Zeile 2E Pg. Alle Postanstalten und Landdriesträger nehmen Bestellungen an. Sonntag, den l>. Juni 1898. Nr. 66. 11. Jahrgang. Aus dem Auerthal und Umgebung. Mltt»«»M«»en von loealem Juterefs« find »er ««»aetien stet» willkommen. Sestern fand im Rathskeller eine General-Versammlung der Prioileg>rtcn Schützengilde statt, worin die näheren Be stimmungen über das 2bjährige Gründungs-Jubiläum der Gilde getroffen wurden. Hieran schloß sich eme besondere Ehrung ter der Gilde angehörenden noch lebenden Gründer, es betraf die Herren: Fabrikant Ernst Papst, Tischlermeister Hrrmann Rudorf, Fabrikant Aug. Unger, Auerhammer Herm. Neubert, Herm. Löffler, Eduard Weiß, Eduard Geßner. Die selben wurden je mit einer silbernen Erinnerungsmedaille, an gelbblauem Bande zu tragen, dekorirt, welche Hr. Haupt mann Modes unter feierlicher Ansprache den Genannten über reichte. Tie kleine Feier nahm einen sehr solennen Verlaus. Ein hier wohnhafter 24jähriger Handarbeiter Wappler bedrohte in lem Geschäftszimmer der Ortskrankenkasse mit einem geladenen Revolver den anwesenden Beamten. At er Gegenwehr fand, ergriff er die Flucht. Einem Schuhmann gelang es, ihn sestzunehmen, aber auch den wollte der freche Mensch erschießen. Letzterer hat seil frühester Jugend in Besserungsanstalten seine Jahre zugebracht. Die letzten Nachtfröste haben namentlich in den Wäldern der höher. gelegenen Orte mehrfachen Schaden verursacht. Die jungen Triebe find erfroren. Auch hat die Wintersaat in der Gegend von Hammerbrücke, Zwota, Muldenberg, Un tersachsenberg unter dem Froste gelitten. Alpenfahrten. Zur Erleichterung des Besuchs der Baye rischen, sowie der Tyroler und Schweizer Alpen wird die Sächsische Staatsbahnverwaltung im Verein mit der Baheri schrn Staatsbahn wieder die.beliebten Sonderzuge zu ermä ßigten Fahrpreisen nach München,Salzburg, Bad Reichenhall, Kufstein und Lindau verkehren lassen Der erste Sonderzug wird voraussichtlich am 2. Juli nur von Leipzig, Bayeri scher Bahnhof, aus abgehen, während die weitercnZüge am 14. und 16. Juli sowie am 23. August je von Dresden, Chemnitz und Leipzig aus zur Abfertigung kommen. Von Leipzig aus erfolgt die Abfahrt am 2. und 16. Juli Nachm. Uhr, am 14. Juli aber, sowie am 13. August 7 Uhr Nachm; von Dresden-Allstadt aus am 14. Juli und 13. Au gust um 6 Uhr 5 Min. Nachm., ain 16. Juli aber Nachm. 1 Uhr 25 Min. und von Chemnitz aus am 14. Juli und 13. August Nachm. 8 Uhr 55 Min. und am 16. Juli 5 Uhr 25 Min. Nachm. Von München aus finden die Züge Fort setzung nach Lindau' sowie nach Kufstein und Salzburg. Die Fahrpreise, ebenso die sonstigen Bestimmungen werden in einer gegen Ende Juni erscheinenden Uebersicht von der Säch sischen Staaiseisenbahnverwaltung bekannt gegeben. Die Ue- verficht ist unentgeltlich von den Stationen der Sächsischen StaatSeisenbahnen, ferner von den Ausgabestellen für zusam- menstellbare Fahrscheinhefte in Leipzig (Dresdener Bahnhof), in DreSden-Altstadt(Wienerstraße No.2Part) und in Chem nitz (Bahnhofsvorplatz, Albertstraße 4) zu beziehen. Br'e'- lichen Bestellungen sind 3 Pfg. Porto in Maike beiz ffügen. Die Aussaugung der Lanvwirthe purch die.Kunst« düngerfyndikate Es ist zwar schon ein altes, aber darin» nicht minder trauriges Lied: Der deutsche Landwirth, die echte und rechte Slupe der« Reiches, das Mark des Heeres, die Grundveste aber jtaatserhaltenden Parteien und mit ihm die ganze deutsche Landwirthschaft befindet sich in der allerichwie- rigsten Lage. Nicht genug, daß die überseeische Konkurrenz Dank der landwirth- schastsseindlichen, Handelsverträge die Preise der Produkte bis unter die Erzeugungskosten gedrückt hat, und daß diese Konkurrenz immer weiter sich ausdchnt.^als die gewöhnlichen Feinde des Landwirts: Dürre oder Nässe, Hagcljchläge, pflanzlich r und thicrische Schädiger aller Art ist der deutschen Landwirtschaft entstanden: die Kartelle der Kunstdün gersabrikanten, insbesondere der Thomasring. Der Landwirth ist heute in Folge der immer schwieriger sich gestal tenden Verhältnisse will anders er sich auf seiner Scholle halten gezwun- gen, die großen durch das stete Sinken der Preise seiner Produkte ver- ursachtcn Verluste, durch möglichste Erhöhung seiner Produktion nach Thunlichkeit auszugleichen. Der bis vor wenigen Jahren übliche, im großen Ganzen nur geringe Ersatz der durch Ernten dem Boden ent zogenen Nährstoffe mittelst Stallmist genügt heule nicht mehr, um die Bodenproduktion aufs wenigstens einigermaßen rentabler Höhe zu hal ten, der rationell wirthschaftende Landwirth muß heute künstliche Dün gemittel verwenden und diese Zwangslage wollen sich nun die Kunstdün- gerjyndikatc speziell der Thomasring, zu Nutze machen, um ihre hohen Preise wie bisher herrauszuschlagen. Es ist zwar nicht zu verkennen, daß Dank der freien Konkurrenz in den letzten Jahren die künstlichen Düngemittel billiger geworden find, und daß zu Folge der anerkenncnswerthen Bestrebungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschast auch der Düngerhandel in geregelte Bahnen gelenkt wurde wodurchein wesentlich gesteigerter Konsum in oiesen Düng stoffen erzielt wurde, zum Wohle der Landwirt schaftlichen Bezugsgenos senschaften jetzt einige Pfennige mehr Rabatt bekommen, wo doch die Grundpreise vicl zu thcuer sind. Und dies ist diedirekte Folge der Ver einigung der Thomaswerke zu einem Ringe, welcher seine „nationale" und „lapdwirthfchastssrenndliche" Gesinnung so weit treibt, daß er den Ucberschuß an Thomasmehl billiger ans Ausland abgiebt, um nur die hohen Inlandspreise halten zu können. Diese Aussaugung des deutschen Landwirths ist unerhört und bedars schleunigster Abstellung. Es ist die Pflicht eines Jeden, sosort bei den landwirthschaftlichen Interessenvertretungen energisch aus Maßnahmen zu dringe», welche eine Durchbrechung des Kartells zur Folge haben. Die Herabsetzung der Preise wird ohne Weiteres die Folge sei». Man lasse sich nicht durch für das Jahresende in Aussicht gestellte Pfennigrabatte ködern, womit jetzt der Thomasring verstai den hat, die BezugSgenossenschasten auf seine Seile z. bringen und seinen Sondcrin- tercsscn gefügig zu machen. Der Landwirih vergesse nicht, daß er in Mark zu viel bezahlt. Diese Gefahren sind in unserem Nachbarlande Oesterreich bereits erkannt und die hervorragcnflen Abgeordneten der Landwirthschaft ha ben an den Landtag den Antrag gestellt: „Der n-ö. Landesausschuß wird beauftragt, eingehende Erhebungen überdasbcstchende Kunstdün gerkartell zu Pflegen und ans Grund derselben dem Landtage noch in der lausenden Session Anträge zu stellen, welche die Durchbrechung dieses Kartells zum Ziele haben." Auch auf dem kürzlich abgehaltenen GeuossenschastStage ist schon die Resolution gefaßt worden: „Die Maß nahmen -egen die Ringbildungen der Düngersabrikanten (speziell argen den Thomasring) beanspruchen mit Recht die Unterstützung aller Land- wirthe." Aber die Gesetzgebung arbeitet nur langsam, während e« gilt sofort Thaten zu zeigen, Landwirthe, kauft Heuer so wenig Thomasmehl al« möglich behelst Euch mtt anderen Düngstoffen, vielleicht mit Super phosphat, das für Frühjahrsdüngung besonders werthvoll und dei treff licher Wirkung nicht theuerist, mit Knochenmehl oder sonst etwa« sein »tag. Und wenn dann die Läger des ThomaSringS bis in den Him mel wachsen, dann werden wir billigere Preise haben, denn der Ring muß Absatz sür sein Fabrikat »Haffen, umsomehr alS durch demnächst in Thätigkeit tretende neue Werke d e deutsche Produktion in Thomas mehl um 600 000 Ctr., d. h. um mehr als >/< cher bisherigen Gesammt- menge erhöht wird. Also Landwirthe, hier könnt Ihr Euch selbst helfen, und so versäumt es nicht I Deir Erfolg wird Euer Geldbeutel bald merken! Kirchen-Nachrichten für Kne St. Mic»kai. Trinitatisfest. Früh Vyd Uhr: Beichte Pfarrer Thomas. Vorm. 9 Uhr: Haupt-Gottesdienst mit Feier des heiligen Abendmahls. Predigt über Röm. 11,33—36: Pfarrer Thomas. Nachm. r/,2 Uhr: Katechismus-Unterredung mit der konftrmirlen Jugend: DiakonuS Oertel. Abends 8 Uhr : Ev.-luth. Jünglings-Verein. Mittwoch, den 8. Juni: Abends i/zü Uhr: Bibelstunde im Ev.-luth. Männer-Ber- ein über Jak. 5: Diakonus Oertel. Donnerstag, den 9. Juni: Abends 8 Uhr: Bibelstunde in der Schule zu Auer- Hammer: Diakonus Oertel. ' Platzmufik am Sonnlag, den 5. Juni 1898. 1. Am Meer. Lied v. Schubert. 2. Ouvertüre z. p. Lodottzkav.Klciitzec. 3. Fanfare-MiUlaic v Gürlner. 4. tkonferenz-Quaorille, v. Kutzer. 5. Wer weiß, ob mir uns Wiedersehn, v. Hämisch. MM-Mc 95 Pf,. 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