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Auerlhal-Zeitung. Erscheint »UNvochS, ArettagS u. «»«»lag«, «S«nn««ent»Prel» ; iaN. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn llMt. durch die Post 1 SNk. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane «. Umgednng M«» Namiki-iEtter«: Irshfta-1 Ku<« Keist-r, Seitt,ieg«k. -,« »,«. 1 ' amtliche Inserate die CorpuS-Zeile, 25 Pf. Verantwortlicher Redakteur: Gi«U H«ge«»ifter, A ue sErzgebirge. «Manien pro Zeile 28 Pfg. Redaktion u. Expedition: Au«, Marktstraße. ^lle Postanstalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. Nr. 59. Freitag, den 20. Mai 1898. 11. Jahrgang. Oeffentliche Impfungen in Aue. Di« -ffentNche« (unentgeltlichen) Impfungen im hiesigen Stadtbezirke wer den tn diesem Jahre in der nachoerzeichneten Reihenfolge in der städtischen Kurnhalle »ortzenommen. E» werden geimpft: S»n««rend, den 21. Mai 18S8, Nachmittags '/v 3 Ahr die Kinder, deren Familiennamen mit den Buchstaben K. I. A ansangen. Sanuaverrd, de« 4. Juni 1888, Nachmittags Vs 3 Mr die Kinder, deren Familiennamen mit den Buchstaben L. M. A. anfangen. Sannalend, den 11. Inns 1898, Nachmittags Vs 3 Mr die Kinder, deren Familiennamen mit den Buchstaben H. N- H N- anfangen. Sannalend, de« 18. Juni 1888, Nachmittags Vs 3 Mr die Kinder, deren Ftmiliennamen mit den Buchstaben S. anfangen. Synnatend, de« 25. Juni 1898, Nachmittags Vs 3 Ahr die Kinder, deren Familiennamen mit den Buchstaben K. Al. Ak. ZS. I N A- ansangen. Die geimpften Kinder sind eine Woche nach der Impfung dem Jmpfarzteim Jmpsraume z«r Atefichtigung vorzustellen. Demnach sind vorzustellen: Di« Impflinge vom 7. Mai am 14. Mat Nachm. Vs^ Uhr. » » » „ 21. „ , Vs^ „ » » » 21. „ < 28. „ » V?3 » „ „ „ 4. Juni 11. Juni » Vr^ „ 18. , , Vs^ » » » » 18. „ ' »k 35. „ » V-4 „ « » , 25. „ „ 2. Juli Impfpffichtig sind in diesem Jahre: » Vr^ „ 1., Die im Jahre 1897 in Aue und in dem angeschlossenen Stadtthei- le geborenen Kinder, 2., Die im Jahre 1897 zugezogenen noch nicht geimpften Kinder, 3., Die im Jahre I897zurückgestellten.oder ohneErfolg geimpften Kinder Befreit vom Erscheinen zu den Impfungen sind die Kinder, die die natürlichen/Blattern überstanden haben, d., ohne Gefahr für ihr Leben oder iHv« Gesundheit in diesem Jahr« nicht geimpft werden können, o., von anderen Aerzten als dem Jmpfarzte tn gesetzmäßiger Weise ge- impft sind oder in diesem Jahre noch geimpft werden sollen. Die Eltern, .Pflegeeltern oder Vormünder der impfpflichtigen Kinder haben jedoch im letzteren Falle über den Grund des Ausbleibens ihrer Impflinge vom Impf, termine ärztliche- Zeugnis beizubringen oder den Impfschein bis spätestens den 31. Dezember 18S8 bet uns vorzulegen. Ans de« Käufern, in denen ansteckende Krankheiten oder in der kehlen Aett anfgetrete« find, dürfen keine Kinder zum öffentlichen Impftermin gebracht »erden. Z>ie Altern, Nffegeetter« oder Vormünder der impfpffichtigen Kinder »erde« zur genauesten Beachtung dieser Vorschriften aufgefordert Zuwiderhand lungen hiergegen müssen mit Held vis 59 Mark oder mit Kaft vis zu 3 Kagen bestraft werde«. am 3. Mai 1898. WuLH dS? SLcldt. Rathsassessor Taube. Hermann. Bekanntmachung, Trichinenschau bett. Wir haben beschlossen, vom 1. Juni dieses Jahres ab die zwei Trichinenschau bezirke der vormaligen Landgemeinde Zelle in eine» Bezirk zu verschmelzen u. diesen Bezirk dem Trichinenschauer ' Herrn Louis Emil Poepel hier Bahnhofstr. 44, zu übertragen. Als Stellvertreter für diesen Bezirk ist der Trichinenschauer Herr Albrecht Becher hier, Reichsstr. 3.4 ernannt worden. Die Einteilung des ganze» Stadtbezirks ist daher vom 1. Juni diese- JähreS ab die folgende: 1 Bezirk: Trichinenschauer HerrKarl Wehner, hier Bahnhosstr. IS. ' Stellvertreter: Herr Emil Freitag, hier, Schiitzenhausweg 2. j Umfaßt: Bahnhofstraße vom Markt bis zur König Albert-Brücke, Wetti nerstr., Auerhainmerstraße, Waldstraße, Schmelzhütte, Moltkestra- ße, Ziegelstraße, Zinnstraße, Schneeberger Straße, Goethestraße, Schillerstraße, Bismarkstraße, Niederschlemaer Weg u. Wehrstraße. 2. Bezirk: Trichinenfchauer Herr Albrecht Becher hier, ReichSstr. 34. Stellvertreter: Herr Karl Wehner, hier, Bahnhofstr 13. Umfaßt: Marktplatz, Marktstr. Kirchstr. Reichsstr. Gerberstr. Färberstr. Wasserstr. Mittelstr. und Oststraße. 3 Bezirk: Trichinenfchauer Herr Emil Freitag, hier Schiitzeu- hausweg 2. Stellvertreter: Herr Albrecht Becher, hier, ReichSstr. 34. Umfaßt : Schwarzenberger Straße, Bockauer Straße, Jägerstraße, Schützen hausweg, Schützenstraße, Kurze Straße, Eisenbahnstr. Bockauer Gasse, Zwitterweg, Druidenstraße, Albertstraße u. Karolastraße. 4. Bezirk: Trichinenfchauer: Herr Louis Emil Poepel, hier, Bahnhofstraße 44, Stellvertreter Herr Albrecht Becher hier, ReichSstr 34 Umfaßt: Bahnhofstraße von der König Albert-Brücke bis zum Bahnhof, Lößnitzer Straße, am Bahnhofe, Alverodaer Straße, Alberodaer Weg, Pfarrstcaße, Steinstraße, Bergstraße, Schulgasse, Mehnert- straße und Wtesenstraße. ZU«, am 13. Mai 1898. » Der Rath der Stadt. Rathsassessor Taube. Herrm. Huudesperre in Aue. Am 13. dieses Monats ist in hiesiger Stadt ein Hund frei umhergelaufen, an hem nach der Tötung durch bezirkstierärztliche Untersuchung die Tollwut sestgestellt i^worden ist. Rach H 38 des Reichsgesetzes vom 1. Mai 1894, die Abwehr und Unter drückung von Viehseuchen und 8 20 der Instruktion zur Ausführung dieses Gesetzes, sowie 8 1? der Sächsischen Ausführungsverordnung zu diesem Gesetze vom 30. Juni 1895 wird deshalb die Festlegung aller in dem Bezirke der Stadt Aue vorhandenen Hunde bis zum 17 August 18S8 hiermit angeordnet Der Festlegung gleich zu achten ist das Führen der Hunde an der Leine, wennsie einen sichern Maulkorb tragen; jedoch dürfen die Hunde ohne polizeiliche Erlaubnis aus dem hiesigen Stadtbezirk nicht ausgeführt werden. Die Benutzung von Hunden zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß die Hunde fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorb versehen und außer der Zeit des Gebrauches festgelegt werden. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Heerde, von Fleischer hunden zum Treiben des Viehes und von Jagdhunden bei der Jagd kann unter der . Bedingung gestattet werden, daß die Hunde außerhalb der Zeit des Gebrauches (au- j ßerhalb des Jagdreviers) sestgelegt, oder mit einem sicheren Maulkorb versehen, ander , Leine geführt werden. , Werden Hunde diesen Vorschriften zuwider frei umherlaufend betroffen, so wird unter diesen Umständen deren sofortige Tötung angeordnet werden. Zuwiderhandlungen werden nach den Strafbestimmungen zu dem obenge nannten Gesetze bestraft. , Ane, am 17. Mai 1898. . Der Rath -er Stadt. t RathSassessor Tanbe Herrn Himmelfahrt DuS Fest der Himmelfahrt öffnet dem frohen Glau ben der Christenheit den Einblick in unsere ewige Hei mat. In den lieblichen Tagen des Lenzes, da sich uns die Erde am schönsten schmückt, läßt es uns empfinden, daß auch der herrlichste Schmuck in der sichtbaren Natur nur der Abglanz einer ewigen Schönheit ist, die zu schauen die tiefste Sehnsucht und der höchste Beruf unserer Seele ist. Wie sich leuchtend im reinen Blau der natürliche Himmel über der grünenden Erde aufthut, wie er st; umspannt und mit Licht und Wärme segnet, so empfin den wir im Blick aus den zum Himmel erhöhten Herrn seiner Kirche uns u. unser Dasein überglänzt, umschlossen und gesegnet von der ewigen Liebe, die im Himmel wohnt und uns tn Herz und Leben den wahren Himmel de- Geistes hineintragen will. ES geht durch unsere Zeit ein unruhiges Hasten und Suchen nach Verbesserung und Umgestaltung der irdischen LebenSverhältntsse. Je schneller die Kultur fortschreitet, je mehr Wohlstand und Gesittung wachsen — und daß sie wachsen, lehrt jeder Vergleich mit der Vergangenheit »Nnfomehr wächst die Unzufriedenheit mit den bestehenden Zuständen und die vielgeschäftige Betriebsamkeit ehrlicher u. unlauterer, seltsamer u. überspannter Weltverbesserer. HE» mag auch hiertn ein Antrieb zu gesunder Fortent- Wicklung de» menschlichen Geschlechts sich wirksam zeigen; ckber nicht ernst genug kann hervorgehoben werden, daß durch dies« Unzufriedenheit das Beste in demLebender chrtst« litten Völler zerstört wird, daß Vertrauen aus die himm ¬ lische Vorsehung, deren Walten die irdischen Dinge wohl und weise lenkt, daß durch diese Vtelgeschä ftigkeit der schwer ste Wahn in den Gemütern genährt wird, der schwerste Wahn, als könnte man anfangen, die Welt zu verbessern von außen her und die Menschen glücklich machen durch Umänderung ihrer natürlichen Verhältnisse. Nein, die Erde ist kein Paradies und soll's nicht sein; der Himmel läßt sich durch Menschenwitz und Kunst nicht auf Erden einrichten. Wir müssen ihn in uns tragen, wenn wir ihn und seinen Segen auf dieser Eroe spüren wollen. Und daß wir es können, daran mahnt uns das Fest der Himmelfahrt. Es giebt uns die Gewißheit daß ein Vaterherz über uns wacht und für uns sorgt, ein brüderlicher Heiland uns den Rat zu diesem Herzen er schlossen und ein Geist der Liebe und des Vertrauens uns vereinigt hat zum Leben in einem himmlischen Frie den und zum Dienste eines himmlischen Herrn. Der Him mel ist bei uns auf Erden, wenn wir mit unfern Her zen beim Vater in Himmel sind. Da lebt sichS selig, da ist Arbeit und Mühe eine Freuds, da wird auch Leid u. Heimsuchung zum Segen, wo das Herz im Blick aus den erhöhten Herrn, der un» voraiigegangen ist, auf die bange Frage: woher? wohin^? getrost antworten „kann aus Gottes Hand in Gottes Hand!" Nachdem ul^sere vierfüßigen Freunde, die Mollys, Earos, Sultans, Lords, der Spitz, der durch seine dummen Stretche bekannte „Fist" etc. nur wenige Tage die süße Freiheit genossen; müssen die armen Thiere wieder ein volles Vierteljahr, den ganzen schönen Sommer hindurch an die Leine gelegt werden, keine schönen Aussichten für das muntere Völkchen und deren Besitzer, auch nichts Angenehmes für den Thierfreund. Aber das Gesetz ver langt es und wohl mit Recht, denn schon wiederist ein toller Hund in unserer Umgebung ermittelt und ge- tödtet worden. Er gehörte einem Gutsbesitzer in Lauter und hat sich tagelang in unfern Fluren Herumgetrieben. Es ist deshalb die Hundesperre außer für unsere Stadt auch für die Orte Lauter. Bockau, Auerhammer, Oberpfan- nensttel, Bernsbach, Beierfeld, Neuwelt, Ober- und Unter sachsenfeld, Neudörfel, Zschorlau, Ober- und Niederschleina, Alberoda, Ntederlößnitz und die Gutsbezirke BurkhardtS- wald, Obersachsenfeld, Untersachsenfeld, Niederpfannenstiel, Oberpfannenstiel, Klösterlein, Poppenwald, Niederschleina, Alberoda, sowie die Staatssorstreviere Lauter und Bockau bis zum 17. resp. 24. August 1898 angeordnet worden. Wir gestatten uns hiermit, unsere welchen Leser auf das im In- seratenteile dervorigin Nummer d.Bl. «»gekündigte Konzert de- Zwickauer Lehrergesangvercins im Schüpenhause hier zu verweisen. ES verspricht einen Kunstgenuß allerersten Ranges z > bieten, und unser Thal «iro wohl lange warten können, ehe ihm wieder einmal AehnlicheS geboten wird. Der betreffende Gesangverein zählt 90 aktive Sänger, die der rühmlichst bekannte Kirchenmusikdircktor Vollhardt dirigiert. E« sind lauter seit Jahren geschulte Leute, die mit Lust die höchsten Aufgaben sich stecken und lösen. Die Rezensionen auswärtiger großer Zeitungen wenigsten« sind sämmtlich des Lobes voll über die geradezu großartigen gesanglichen Darbietungen, der heute von punkt 5 Uhr an konzertieren den Lehrer. Fräule n Rosa Näscr wird neben Herrn Otto Teichmann Abwcchslm g in die Reihe der Chorgesänge bringen, und empfehlen wir nochmals Allen den Besuch auis wärmste. Ter Reinertrag fällt der Kass« unserer zu begründenden Kinderbcwahranstalt zu. Sänger und Sängerin thun also alles umsonst. Erzeigen wir nnS durch lebhaften Besuch dankbar! UebrigenS wird der nachfolgende Kommers den Besu chern noch m nchen ungeahnten Genuß bereit«.