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Auerthal-Zeitung : 18.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189805180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-18
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 18.05.1898
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zu anl Ihre Gatte. Sine S Wie hie ,S1. der Verweser deS Ministeriums der VolkSauf> famllie wahrend verwanden. Hunderts Schloß abermals die war eS eine Witwe ihn irgendwo liegen lasten und der Verbrecher hat ihn gefunden/ „Er trug den Rock am letzten Freitage," flüsterte die arme Mutter und sank ohnmächtig in ihre Kiffen zurück. Die alte Frau machte leinen Arm, sie rief nicht um Hilfe; ruhig und besonnen, wenn auch mit zitternden Händen, leistete sie ihrer Herrin Beistand, endlich gelang eS ihr, MrS. Carter in» Leben zurückzurnfen, sie stieß «inen tiefen Seufzer auS und schlug die «lugen auf. «Still, liebe Herrin," sagte die Alte, „sprechen Sie lein Wort, bis Sie sich besser fühlen." MrS. Ccutter schloß die Augen und lag noch Gerichtshalle. Kütrrutü. Ein- in hohem Grade geister» beschrankter Soldat, der Gemeine im 6. Chevauxleger- Regiment, Karl Kraus, Bauer in Münchberg, machte, als er zum Militär kam, so seltsame Experimente, datz man annahm, er — simuliere. Am 19. Okto ber v. war er in der Reitschule nicht-zu bewegen, ein Pferd zu besteigen.. Er legte eine heillose Angst an chest Tag. Um ihn zu kurieren, würd ' Kraus auf Befehl des inzwischen hcrbeigerusenen Ritt meisters hurch zwei. Mann in den Sattel gehoben. man auf der Fährte des Mörders, welcher eS um Ende doch gut gemeint habe. Der gnädige Herr wäre sehr übler Laune von der Ausfahrt zurückgelehrt, der Polizei-Agent wohl auch, aber dieser habe eS bester verbergen können und Thomas habe auS dessen eigenem Munde ge hört, als Mr. Carter ihn gefragt, ob er noch Hoffnung auf Erfolg habe, daß jener ihm ge-i antwortet: „Beinahe keine, da die Unterredung mit Evans so resultatloS gewesen sei," und waS in aller Welt, so meinte die Erzählerin, konnte der Polizei-Agent von dem alten Evans noch herauSbringen, dieser habe noch ganz deut lich gesagt, so daß Thomas, welcher an der Thür gelauscht, eS hören konnte, daß er seinen Rock vor Wochen an einen schlanken hübschen Mann mit dunklen Locken verkauft habe: zudem sagte «ja, er würde den vornehm auSsehenden jungen Menschen auf der Stelle wieder erkennen. Doch haben Sie überhaupt noch nichts von dem Morde gelesen, MrS. Brookes? Thomas las unS die ganze Begebenheit in der Küche vor, ehe er den Herren die Zeitungen hinaustrug, ich werde Ihnen die Blätter bringen. M'am." Ellen nickte stumm mit dem Kopfe, -um Zeichen der Einwilligung. Ihr treue- altes Herz war ihr eigentümlich schwer bet der Er zählung geworden, denn ein entsetzlicher Ge danke hatte sie überfallen. Georg war vor einigen Wochen in der Gegend geweseü, er hielt sich jetzt wieder darin auf, konnte eS nicht möglich sein, daß irgend ein verdacht ihn, den Heimatlosen, Verstoßenen, Westen konnte? MS Martha ihr die Zeitungen gebracht, und die Beschreibung deS Kellners von der Persönlichkeit Aber Krau« weigerte sich beharrlich,' !ben Zügel ergreifen. Am 2. Dezember war er bet-Zielübmigen nicht zu bewege«,. den Sewehrkolbetz anzulegen, angeblich äu» «naß, der — nebenbei beckerkt nicht geladen« ^Karabiner kvstne fich entlÄen. Krau» wurde deshdA in Slnklagrzuftand versetzt. Da« MilitSrbezirkggericht etkchmte ab« aäf Grund de« Wahrspruch» der Geschworenen auf Freisprechung. ß*iz»»tg. Acht Kunsthändler oder Kolporteur« stattden wegen de» Vertriebe« von AnfichtS-Post» karten (Prinzeß Thimay u. s. w.) heut« vor hem Landgericht und wurdm zu Geldfwafen zwischen 20 und M) Mk. verurteilt. . ' Tttltt. Da» hiesige Schwurgericht verurteilte nach achttägiger Verhandlung die Besitzerin Dorothea Ruddat wegen Vergiftung ihre» Stiefsohne« Otto zum Tode. Die Mitangeklagte Tochter wurde frei gesprochen. . ' mit zurückaelegter Steuerung, mit den Reisen den nach Karoltnenfiel zurück. Der in» Zuge befindliche Kaufmann MettenS an» Jever wurde getötet, ein Reisender verletzt. Der Material schaden ist unbedeutend. Der schuldige Weichen wärter wurde vom Dienst suspendiert. . Lübeck. Der Inspektor der hiesigen Irren anstalt, Roscher, wurde vor einigen Monaten wegen Unregelmäßigkeiten in der Anstalt vom Amt« enthoben, auch wurde das Disziplinär- verfahren gegen ihn eingeleitet. In der Ver handlung wurde Roscher nunmehr seines Amte- ohne Gewährung von Ruhegehalt entsetzt. Mißverständnis ist. Ich kenne unseren Knaben so gut wio Sie und weiß, welch' zärtliches Herz er besitzt, trotz seines wilden Gemüts und SmneS. Wir müssen ihn jetzt schützen und warnen, Sie müssen ruhig lind gefaßt erschein««. Sie verstehen mich doch?" sagt« sie ängstlhh, da sie die scheuen wilden Blick« der Dame be merkte, die rastlos im Zimmer umherwandertrn. „Ja, ich verstehe dich, Ellen," murmelt« ße, ^aber^« trug den Rock, mein armzr KuäVe m»g - Umsonst war «Sen» Zuredeunlnb-WaGMien. MrS. CarterS Zustand wurde immer beängsti gend«. Ellen raffte die Zeitungen zusammen und steckte sie in ihre Tasche, darauf schellte sie dem Kammermädchen. e »i (Fortsetzung folgt.) rannte Montag nachmittag ein scheu gewordenes Pferd in eine auf dem Trottoir spielende Kinder schar; »wei Knaben wurden hierbei tödlich, zwei andere Kinder leicht verletzt. Leipzig. Einen Mordversuch gegen den eigenen Gatten unternahm dte Ehefrau eine hiesigen DtenstmanueS. Sie versetzte ihrem ruhig schlafenden Manne einen wuchtigen Hieb mit dem BeU gegen die Stirn. Der Schlag war jedoch nicht tödlich, und dem Manne ge lang eS zu entfliehen, «he die Wütende er neute Streiche mit dem Mordwerkzeug geführt. Auf d« Polizei gestand das Weib zu, daß sie ihren Mann habe töten wollen, um dem ewigen Zwiste mit ihm ein Ziel zu setzen. Wie Nach barn versichern, lebte daS schon betagte Ehepaar in fortwährendem Streit miteinander. Uslar. Hi« ist kürzlich eine Photographie ausgenommen und jetzt ausgestellt worden, die die lebenden Vertreter von fünf Geschlechtern darstellt: Ururahne, Urahne, Ahne, Mütter und Kind, also ein Geschlecht mehr, als in dem be kannten schwäbischen Gedicht. Die Urahne oder Urgroßmutter ist in diesem Falle die unter dem Namen L. Haidheim bekannte Romanschrift stellerin Frau Luise Ahlborn, deren verwitwete Mutt« dort lebt und sich mit ihren 87 Jahren noch einer beneidenswetten geistigen und körper lichen Frische erfreut. Frau Haidheim ist 64 Jahre, ihre älteste verheiratete Tochter (die in diesem jugendlichen Älter schon mehrfach Großmutter ist) 42 Jahre alt. Beide sind mit der 22jährigen Tochter der letzteren hier zum Besuch der Urgroßmutter zusammengetroffen und haben dann eine photographische Aufnahme an- fertigen lassen, die als Familienbild von fünf lebenden Geschlechtern allgemeine Teilnahme erregt. Sondershausen. In das hiesige Ge fängnis wurde am Montag eine ganze Familie auS Thalebra unter dem Verdacht des Kindes- mordeS bezw. der Beihilfe hierzu eingeliefert. Straubing. Am Sonntag wurde in der hiesigen Pfarrkirche auf den Stadtpfarrer Schaubeck während des Hochamts ein Mord anschlag versucht, glücklicherweise ohne Erfolg. Der Thäter ist ein übelberüchtigt« Strolch, der den Ueberfall aus Rache wegen eines nicht ge währten Wohnungsgeldzuschusses ausführte. Wörishofeu. Am Montag nachmittag er schoß ein Villenbefitzer aus Unvorsichtigkeit seinen besten Freund, den Gemeindekasfi«« Rauch, mit dem Jagdgewehr, Memel. Der hiesige Konsul Ernst, d« Besitzer der Getreide- und Holzfirma Plan», be ging Selbstmord, well « eine Schuldenlast von nahezu zwei Mill. Mk. angehäuft hatte. Viele kleine Leute, namentlich in Königsberg und Berlin, find geschädigt. Wien. Prinzessin Luise von Koburg ist am Dienstag von Agram hi« eingetroffen und hat sich zur Heilung eines Nervenleidens in die Privatheilanstalt des Nervenarztes Dr. Ober steiner (vorm. Leidesdorfer) in Döbling begeben. Basel. Ein Eisenbahnunglück «eignete sich am Montag nachmittag 2 Uhr bei der Station Foulain dadurch, daß d« von Basel kommende Schnellzug in einem Tunnel mit einem Per sonenzug zusammenstieß. Die Zahl der Toten und Verwundeten wird auf 3 bezw. 10 an gegeben. Zürich. In dem Otte Poschiavo, im Engadin, war die Stelle des Gemeinde-Schorn steinfegers öffentlich ausgeschrieben. Das Ge halt dieses Postens beläuft fich jährlich auf 800 Frank und- steigt später in bescheidener „Ist er — ist er tot ?" fragte' die Mutt« mit einem Aufschrei des Schdeckens. „Nicht doch, nicht doch, er ist gesund und gesichert, so hoffe ich wenigsten«, aber ich kam, um mit Ihnen zu beraten." Und nun «zählte sie von Georgs Ankauf deS RockeS und wie d« Träger dieses Rockes eine» Mordes verdächtig sei. Mrs. Carter konnte kein Wort «widern ; sie bekam eine Anwandlung von Ohnmacht, und TodeSbläffe bedeckte ihr Gesicht. Ellen badete ihr Antlitz mit belebenden Essenzen und bat sie, sich zu fassen. Jeden Augenblick könne da» Zimmermädchen eintreten, welches «staunen würde, fie hi« zu finden, und jetzt dürfe »an absolut leinen Grund zum Mißtraue« geben. Sie werde die Bettvorhänge zuziehen, Ms. Caner sollte bei dem Kammermädchen Krankheit vorschützen und die ave Ellen zu sehen begehren, auf diese Art würden sie beide dannZttt haben, alle» zu beraten." Die Haushälterin schlüpfte Wied« hinaus und erreichte ungesehen ihr Zimm«, worin sie bald eine Botschaft ihr« Herrin fand, welche sie bat, zu ihr zu kommen. Sie hatte dte Zeitungen mitgebracht und Nir». Carter laS dte Notiz über den Mord. Ihre Lippen zitterten konvulsivisch und sie vermochte keinen Ton auS, der geängstigten Brust hervorbrtngen. „Um Gotteswillen, teure Herrin," bat die alte Wärterin, „fasten Sie nur jetzt Ihren Mut zusammen. Sie dürfen durch ihre Schwäche nicht -um Verräter am eigenen Kinde werden. Mr. Georg hat ja den Rock bezahlt, waS könnte man sonst von ihm wollen, vermutlich hat « Weise. Unter de« Bewerbern um die «Gähnte Stellung fanden sich auch drei Schulmeister au» italienischen Nachbardörfeyi. —. Man sieht, e» gibt Leute, die ihre guten Gründe haben müssen, einen Schornftttnfegerpopen in der Schweiz der Stellung eine» Lehr«» in Italien vorzuztchen. Loudon. Ser letzt« Ausflug der Königin Viktoria Nach der Riviera hat etwa 800 000 Mk. gekostet. Die Miete' für Gemächer im Hotels»' Cimte, stellte fich auf 48000 Mk. monatlich. DaS Gefolge der Königin bestand au» 60 bis 70 Personen.. Die Souderzüge zwischen Cher bourg und Mzza verschlangen eme bedeutende Summe. Die französischen Eisenbahngesell- schasten berechnen nümltch dafür außerordentlich hohe Preise. - — D« Gouverneur der Bank von Eng land empfing am 7. d. mittags die »«tret« d« japanischen und chinesischen Regierung und die Londoner Direktoren der Bank von Hongkong und d« Bank-Korporation von Schanghai, um die letzte Abzahlung der chinesischen Kriegsent schädigung - an Japan zu vollziehen. Niemals find in der Bank von England Check» auf so große Summen ausgestellt worden. Nach Er ledigung gewiss« Förmlichkeiten händigte der Hauptvertreter der Hongkong- und Schanghai- Bank dem chinesischen Gesandten einen Check auf elf Millionen Pfund gleich 220 Millionen Mark ein. Dieser Check wurde darauf d« Bank von England förmlich zur Aufbewahrung übergeben und d« chinesischen Regierung kreditiert. Der große Betrag verblieb aber nicht lange im Kredit Chinas, denn d« chinesische Gesandte ^stellte so fort einen auf 12»/7 Mill. Pfund (250 Mill. Mk.) lautenden Check zu Gunsten der japanischen Regierung aus. Dieses ist d« höchste Betrag, welcher jemals auf irgend einem Check gestanden hat. Nach Uebergabe'an den japanischen Ge sandten war die Förmlichkeit beendigt, Wenn d« zwette Check aus anderthalb Mill. Pfund mehr lautet, so «klärt fich das damit, daß die chinesische Regierung diese Mehrsumme aus ihrem Guthaben bei der Bank zog. Somit hat China alle seine ihm auS dem Frieden von Schimonoseki erwachsenen Verpflichtungen er ledigt und die Japaner haben Wei-Hai-Wei nun mehr zu räumen. Neapel. Gegen den Direktor der Bank von Sizilien in Trapani wurde neulich von dem 70 jährigen Kassenboten Sebastiano Monteleone ein Attentat verübt. Mpitteleone, d« eine kleine Rüge erhalten hatte, feuerte auf den Direktor einen Flintenschuß ab. Da die Kugel fehlging, zog d« Kassenbote einen Revolver auS der Tasche, aber der Direktor und ein Bankbeamter kürzten sich auf den rasenden Greis und ent waffneten ihn. Monteleone 'wurde verhaftet. Chicago. Daß der Krieg gegen Spanien alle möglichen Auswüchse der Aeußerungen von Patriotismus herbeiführen werde, war ja bei dem Hange der Amerika»« zu Exzentrizitäten vorauSzusehen. Wie weit diese Neigung sogar unsere Frauenwelt geführt hat, zeigt die phan tastische Errichtung einer weiblichen Freischar, die beabsichtigt, sich den Insurgenten auf Cuba anzuschließen, .da. ihnen die Kriegsleitung in Washington den Eintritt inS He« nicht gestattete. In NebraSka ist augenblicklich ein Fräulein Girlie Adams bei der Arbeit, ein berittene« Amazonenkokps um sich zu sammeln. Sie selbst, wie ihre „Leutnants"; sind vorzügliche Reite rinnen und wissen mit . Flinten und Revolver wohl umzugehen, so daß sie fich berufen fühlen, thätig an dem Kampfe, gegen die Spant« teil zunehmen. Außer Feuerwaffen sollen diese Kämpferinnen noch mit LassoS ausgerüstet werden, in deren Gebrauch sie, wie fieöehaupten, ebenfalls durchaus bewand«) find. Souiflon erwotjm' Oö/tGn dies« » des 30jährtgen Kriege» in eine vmg Jahre spät« wechselt« das l VN ,on Urville dem König LehnM leistete. Unter ist wechselte da« Schloß , bi» e» im Laufe dieses the mHM MGeneral sträfektel» Ba»» SA, den „Met und schließlich am 15. Juli 18S0 in den Privatbefitz de» deutschen Kaisers kam. Alkrrlek. «i» Prinz in den KriegSreihen der ELumlLik. Der eiULiar PrtnL auö item ldßmi* schen Königshaus«, der auf Cuba für sein Vater land aktiven Dienst verrichtet, ist der Infant Don Antonio. Sr ist 32 Jahre alt, gilt als ein viel »«sprechend«, schneidig« Offizier und befehligt da- elegante Husaren-Regtment „El Princesa". Seine Gattin, die Infantin Eulalia, die in der London« Gesellschaft ungemein be liebt ist, hat mehrere Jahre in London zu dem Zwecke gelebt, ihren beiden Söhnen eine voll ständig englische Erziehung und körperliche Aus bildung nach englischem Must« zu geben. Don Antonio ist d« einzige Bruder d« Gräfin von PattS, Ritter deS goldenen BließeS. Seine Gemahlin, di« jüngste Locht« d« Königin Isabella, wnwe zu Madrid am 12. Februar 1864 geboren, ist mfthin zwei Jahre äst« als ' -4. . chülcrreise nach Jerusalem. Petersburg« Zeitung'schreibt, hat klärung dem Kurator de» Kasanschen Lehrbezirks auf eme entsprechende Bitte die Erlaubnis er- teilt, in diesem Somm« eine Reise von Schülern d« oberen Klaffen des ersten Kasanichen Gym- nafiums nach Palästina zu veranstalten. Die- jentgen Schüler, die fich an der Reise, die in Begleitung eines Lehrers de» Gymnasiums unternommen werden soll, beteiligen wollen, haben vor allen Dingen die schriftliche Erlaubnis ihrer Ettern od« Vormünder beizubringen. Die Reise gilt als gesichert, sobald mindestens fünf Schüler der drei öderen Klaffen ihre Beteiligung zugesagt haben. Auf dem Wege von Kasan nach Odessa wird in Kiew Aufenthalt genom- men werden. AIS Reiseziel ist Jerusalem fest gesetzt; fern« sollen nach Maßgabe der Zeit auch andere sehenswette Otte deS helligen LavLes besucht werden. Der Aufenthalt in Palästina ist auf zwei bis drei Wochen fest gesetzt worden. Auf d« Reise sollen, soweit eS die Aufenthaltsdauer der Dampf« gestattet, Konstantinopel, Athen, Smyrna und Alexandria in Augenschein genommen werden. Die Reise wird auf den Eisenbahnen und Dampfern in dritter Klaffe zurückaelegt werden, so daß nach einer annähernden Berechnung d« einzelne nur ungefähr 100 Rubel beizusteuern haben wird. Ä« einem sächsischen Banttahanse steht der Spruch geschrieben: „Ehrlich sein trägt wenig ein; - Trägt ehrlich sein gleich wenig ein, i So will ich dennoch ehrlich sein — ' Michael Ehrlich 1857." Natürlich. „Sehen Sie doch jene Dame, -die ttotz -ihres mangelhaften Gebisses fort während mit weitgeöffnetem Munde lacht!" — „Ja, da sie so wenig Zähne hat, kann sie fich das Lachen eben nicht — verbeißen!" Schreckliches Gefühl. 1. Bummler: „Ede, wat iS det eejentlich — Alpdrücken?" — 2. Bummler: „Det weeßte nich?! Alpdrücken iS, wenn eener von die Arbeit träumt!" Aus einer französischen Wahlrede. „Ja, Bürg«, ich würde meinen Kopf bei den Haaren fassen, ihn Meißen und sagen: „So, du Tyrann, handelt eine freie Seele!" Amerikanisch. Man unterhält sich an einer . New Jork« Bar üb« die Ereignisse zu Manila: „Die Spani« hätten mehr als fünf hundert Tote." — „Und auf unserer Seite?" fragt ein Trink«. — Ein Banker antwortet phlegmatisch': „Drei Geburten." — Kchl-tz ,tr»ri1e, in welchem da» Kaiserpaar für die nächste Zett Wohnung genommen, hat nach der Chronik eine sehr interessante Geschichte, die noch wenig be kannt sein dürste. In den Aufzeichnungen heißt e»: E» war um die Mitte des 13. Jahrhunderts, al» .sich, am Mittelläufe der deutschen Nied, hart an der-Grenze zwischen deutschem und franzö sischem Sprachgebiet, die Herrengeschlechter derer von Kollingen und Sriechingen niederlieben! Heute find die Spuren beider Geschlecht« ver- "wischt, nur ein verfallener Thur« des Schlosses von Kttechingen und zwei dem Ehepaare Johann V. von Kttechingen und Irmengard von Rollingen gewidmete-Grabsteine in d« Kirche daselbst zeugen auch von einstig« Macht und Herrlichkeit. Vermutlich ttn 14. Jahrhundert haben di« Freiherren von Rollingen die Merk steine chres Besitztum» in daS welsche Sprach gebiet hmaUSgerückt uud zwei Mellen westwärts an der ftanzöfischen , Nied Schloß Urville er richtet. Noch im Jahre 1530 waren sie im Be sitz diese» Schlosses, dann aber trat eine Kata strophe ein, welche den Untergang de» Ge schlechts hör-eifüh'tte und die Grafen von Ktte chingen. zu Etbnachfolgeru desselben machte. Ein Brudermord hat diese - Katastrophe ver- anlaßt. Auf dem Sterbebette hatte Freiherr Joseph von Rollingen irw Jabre 1528 seinen Söhnen Wilhelm und Johann,..welche Zwil linge waren, sein Erbe zu gleichen Teilen ver macht. Nur über daS Erbe von DeuSborn, mit welchem daS Erbmarschyllamt von Luxem- iurg verbunden war, hatte er nicht verfügt, >enn hierüber stand die Entscheidung dem luxem burgischen Adel allein zu. „Wem gehört das Windspiel unter deinem Bette?" hatte der rnstere Johann den Sterbenden gefragt und »ieser im Verscheiden geantwortet: „Deinem Bruder! Ab« wenn du größeres Anrecht zu haben glaubst, so entscheide das Schicksal." Nach dem Tode deS.^ Vaters wurde der edle Wilhelm einstimniig zum Erbmarschall von Luxemburg gewählt ; Johann zog fich gröllend auf seine Burg zurück. Zwei Jahre spät«, an einem stürmischen Oktoberabend, ging Wilhelm, nur von de« Lieblingshunde seines Vaters be gleitet, über den Gollenberg nach Rollingen i urück. Da plötzlich, vom Kopf bis zu den Füßen gewaffnet, trat ihm sein Bruder entgegen. Den wilden Motten wegen des Hunde-, den >« wilde Mann für fich verlangte, folgte als- >ald die blutige That. Von scharfen Schwett- chlägen getroffen, fiel Wilhelm sterbend ' zv Soden. Kein Mensch war Zeuge des Bruder mordes gewesen, und so.^ttrat denn- Johann grimmen MuteS vor ^«sammelten Hofleuten an die Bahre seines Bruder-. Da geschah etwa- Unerwartetes. Mit wüten dem Geheul sprang d« Hund auf den Bruder mörder loS, packte ihn und ließ nicht von ihm ab! Im gleichen Augenblick begann da- Blut wieder aus den Wunden des Gemordet«», zu ließen. ES blieb kein Zweifel über den Mörder, »essen grause That entdeckt war. Johann fand l eine Ruhe mehr im Lände; unstät irrte er lange Zett umher, bis er im Kloster Neufmon- 1« de Huy Ruhe fand. Vor seinem Tode ließ »er Reumütige einen Denkstein anfertigen, der den Ermordeten darstellte, wie er. mit der einen Hand sein Windspiel beruhigt, mit -« anderen »em im Büßergewande vor ihm knieenden Johann Verzeihung spendet. Im Jahre 1568 wurde Schloß Urville von der Metz« Patrizier- des mutmaßlichen Mörder- kas, da «wachte ihre Todesangst auf--.neue, da- ganze Haus ,laa schon im tiefen Schlafe, nur Ellen BrookeS rsaß noch da, üb« die Zeitungen gebeugt und flüsterte mit Thränen in den Augen: „Wie kann ich ihr dies Mitteilen, und doch muß sie im Falle der Not vorbereitet »ein, und was - kann ich than, um ihn zu warnen. O Georg, mein Kind, mein armes liebe- Kind i" 13. Schatten deS Loten. Mr. Carter stand früh auf, um dte Runde bet seinen Untergebenen auf dem Felde od« im Gatten zu machen und eS war ein Schrecken für die Arbeiter, zu denken, daß einige Minuten Verzögerung von dem Arbeitgeber bemerkt werden könnten. Auch heute war der Herr de- Hause- diesen Pflichten wieda nachgegangen und Ellen wartete mit klopfendem Herzen auf den Ruf der Glocke, welche da- Kammermädchen zu ihrer Herrin rief. MS diese jedoch nicht er tönte, schlich sie sich in deren Schlafzimmer und legte, da MS. Carter noch nicht aufgewacht war, ihre magere alte Hand auf dte elfen beinernen Finger d« Schlafenden und flüftnte, wie sie e» in stüheren Tagen zu thun pflegte: „Meine teure, meine siebe Herrin." Mr». Carter schlng die Augen auf, und mit dem Instinkt deS Mutterherzens rief sie: „WaS ist, Ellen, um Gottes Willen, hat«ihn gefunden?" „Da sei Gott vor," entgegnete die Mte, „ab«," und btt bitten Motten schlang sie ihre zitternden Fing« wted« um dte schlanke Hand, „ich fürchte, Georg ist etwa- geschehen."
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