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Auerthal-Zeitung : 04.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189805040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-04
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 04.05.1898
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irtek i sie Sie orgt fen- bass onst >ert iten ere. sei Lcht teb- no- Seit die N hen tie. SS- NN der >ur >er r.> ätz n» es >er il. r» be m !N i: ist ie i- !k r, !k I- l- f S 1 Knntes Allerlek. Schenk und die Mäuseplage. Der Wiener Professor, dessen Buch über die Ge- schlechtSbestimmung in den nächsten Tagen er« scheint, braucht schon jetzt für den Spott nicht zu sorgen. So schreibt die.Wiener landwirt schaftliche Zeitung' in ihrer letzten Nummer fol gendes: „DaS Mittel zur erfolgreichen Be kämpfung der Müuseplage ist nun definitiv ge funden ! Wie bekannt hat Prof. Schenk seine Versuche über die Vorherbestimmung des Ge schlechtes mit größtem Erfolge unter anderem auch mit Müusen durchgeführt. Wir brauchen also Professor Schenks System nur getreulich zu befolgen und die Feldmäuse derartig zu er nähren, daß sie — bloß männliche Junge zur Welt bringen und eS gibt in wenigen Jahren im Felde wie im Speicher weder Maus noch Korn. Ei« «etteS Mud. Mutter (zu ihrem acht jährigen Jungen): „Schnell! Geh' hin zum Papa und gratulier' ihm: er ist General ge worden." Junge: „Ach, daS ist schön! Je wird doch auch Musik mitgehen bei Pcn Begräbnis." Der Fürst vo« Monaco. Ganze Gießkannen voll Spott und Hohn rieseln aus den Spalten nicht nur der spanischen andern auch der französischen und italienischen Presse auf den Fürsten von Monaco nieder, der n einer unglücklichen Stunde vor die Oefient- ichkeit getreten ist. DaS »Neue Wiener Tagbl.' widmet ihm nachfolgende Sammlung erlesener Liebenswürdigkeiten: Noch bevor der Krieg zwischen Spanien und Amerika ausgebrochen, IM daS erstere Land den Verlust eines be achtenswerten Mitstreiters zu beklagen, eines Kämpen, dem gegenüber Amerika sicher den kürzeren gezogen und wer weiß wie viel ver- oren hätte. Er kann nicht mitthun, der Fürst llbert HonoriuS von Monaco nämlich. Der Beherrscher diese- wohl nm von vereinzelten glücklichen Spielern gelobten Landes ist, wie ne gewiß erstaunte Mitwell aus einer Depesche »er ,Agence HavaS' erfährt, nicht nur Fürst in tstonte Carlo, sondern auch Fregattenkapitän der panischen Marine. Als solcher hätte er jetzt wohl die Pflicht gehabt, einzurücken. Aber er SeWeinnützige». Bei Quetschungen wird als Hausmittel empfohlen, in emem GlaS Brunnenwasser drei Eßlöffel Salz aufzulüsen und eine dem Wasser gleiche Menge Essig hinzuzuthun. Diese Mischung macht man lauwarm, taucht einen leinenen Lappen hinein und legt diesen auf den Schaden. Der Lappen muß täglich einige Mal angefeuchtet werden. Unsichtbar gebesserte Kleiderrisse. Man ege ein Fleckchen deS fraglichen Kleiderstoffes mit der rechten Seite nach oben auf ein Plätt- »rett, darauf ein Blättchen Guttapercha, darüber Panne man die untere Sette des Risses, die leiden getrennten Teile eng aneinander haltend. Inzwischen stellt eine andere Hand ein beitzeS Bügeleisen auf daS Ganze und sofort ist der Schaden gut gemacht, der Riß unsichtbar repariert. Gerichtairalle. Dootuemetz. Vom hiesigen Schwurgericht wurden die beiden Arbeiter Johann Döbbrick und Kuhbaß au» Ostpreußen, di« einen Landsmann mtt Baum stämmen so lange geschlagen hatten, daß er bald starb, zu je acht Jahr Zuchthaus und zehn Jahr Ehrverlust verurteilt. Mit Rücksicht auf di« große Rohrit, mtt der die Angeklagten zu Werk« gegangen waren, beantragte der Staatsanwalt ein« so hohe Strafe. Luck, Ostpr. Da» hiesige Schwurgericht verurteilt« dm Gutsbesitzer Rudolf KoSziak au» DombrowSkm, der eine Wirtin und zwei Arbeitsleute verleit«! hatte, in seiner Ehescheidung-fache Meineid« zu leisten, zu 10 Jahr Zuchthaus. Mnrt«. Eine elegante junge Frau wurde in einem Modewarengeschäft ertappt, al» sie einm Seidenrest stahl. Dieser Tage stand sie vor de« Zuchtpoltzeigericht. Sie hatte sich auch diesmal geweigert, zu sagen, wer sie sei; auf alle Fragen antwortete sie bloß: „Ich erinnere mich nicht I" Sie wurde zu zwei Monat Gefängnis verurteilt, in anbetracht der viermonatlichen Untersuchungshaft jedoch sofort auf freien Fuß gesetzt. Bern. Ein hiesiger Barderobehändler er hielt dieser Tage vom dortigen Stadtrat ein polizeiliches Schreiben folgenden Wortlauts: „Dprch chemische Untersuchung ist festgestellt worden, daß Sie kleine Trillerpfesschen in Ver kehr bringen, welche einen Bleigetmlt bis zu 81,54 Prozent haben. Sie haben sich hierdurch eines Vergehens nach 8812 ff. de» Nahrung S- mtttelgesetzeS schuldig gemacht und ist diese Angelegenheit der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Vor wettere Abgabe der genannten Pfeifchen an daS Publikum werden Sie hiermit ausdrücklich unter Hinweis auf die zu «wartenden Strafen verwarnt." Rudolstadt. DaS Auftreten der Tuber kulose bei den Porzellanarbeitern auf dem Thüringer Walde bezeichnet der Fabrikinspektor für daS Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt in seinem Bericht für 1897 als geradezu besorgnis erregend. Da sich die Krankheit ab« nur in Ortschaften mtt älteren Fabriken auffallend be merklich mache, so lasse sich annehmen, daß Familien und deren Abkömmlinge, die seit 50 und mehr Jahren in der Porzellanindustrie be schäftigt sind, schwächlich geworden, zur Lungen erkrankung neigen, und daß die in einzelnen Teilen deS Landes, namentlich in den GebttgS- dörfern, befindlichen kümmerlichen Wohnungen infolge der wiederholten Ansteckungen der Tuber kulösen vollständig verseucht worden find. Be züglich der Wohnung-Verhältnisse in den Ge birgsdörfern habe sich manches gebessert, trotz dem bleibe aber noch viel zu thun. Weimar. Ein entsetzlich« kDopvelmord« Versuch erregt die Bewohnerschaft. D« Zigarren macher Peter Seiher überfiel, als er von d« Kontrollversammlung kam, die in d« Wohnung allein anwesenden Kinder seines LogiSwirteS, deS Schriftsetzers Wollmerftedt, und verletzte dieselben schrecklich mtt einem Mess«. Auf dem Kopfe eines der Kind« zertrümmerte er einen Kasten. AIS Hausbewohner auf dem Schau platze deS Verbrechens «schienen, hatte d« Wüterich daS zweite Kind zwischen seine Beine geklemmt und daS Mess« gezückt, um dem be dauernswerten Kinde die Kehle abzuschneiden. Einen dem Mordbuben daS Mess« «bringenden Manne verletzte er an d« Hand. Nach seiner Verhaftung ließ d« Unmensch noch die stechen Worte fallen: „Wenn ich erst wieder heraus bin, schlage ich sie doch tot!" Die umgehenden Gerüchte über die Gründe der That find un kontrollierbar und deshalb vorläufig nicht wieder zugeben. Hildburghausen. Der StattonSdiätar Ed. Sollmann aus Koburg hat sich hier in Gegenwart sein« Geliebten «schossen. Er hatte bedeutende Unterschlagungen verübt. Apolda. Den Tod in den Flammen fand in Kapellendorf bei einem Stubenbrand der 80 Jahre alte Oekonom Friedrich Rabe. Mühlhausen. Eine Versammlung d« Heilsarmee verfiel der polizeilichen Auflösung. Die in indischer Tracht auftretenden Personen deS Heils versetzten durch ihr Gekreisch daS Publikum in eine so animierte Stimmung, daß dieses sich zur Nachahmung d« verschiedensten Tierstimmen berufen fühlte, was eine so un glaubliche Unruhe herbeiführte, daß der über- wachcnde Beamte die Versammlung auflöste. Itzehoe. Ein recht höfliches Abschieds schreiben, daS zugleich eine gewisse ökonomische , Veranlagung verrät, hat bei seinem Ausbruch aus dem hiesigen Gefängnis der dort behufs seiner demnächstigen Ausweisung nach Däne mark untergebrachte Landstreicher Karlow der GefangniSverwallung hinterlassen. ES gelang Karlow, durch ein großes Loch, daS « in d« Mauer seiner Zelle herstellte, zu entkommen. DaS hinterlassene Schreiben lautete: „ES macht ! zwar gerade keinen besonders guten Eindruck, wenn man bei Nacht und Nebel durch die Mauern von dannen geht, auch kann man der I Behörde damit keinen besonderen Gehorsam er- , zeigen; doch darf man nicht vergessen, daß » einen angesichts der Thatsache, daß man nichts begangen hat, waS die Staatsgesetze verletzt, I aber dennoch halbe Jahre lang, wie es die Er- i fabrung von anderen lehrt, ganz schuldlos ein- I gespurt wkd, bloß weil man auSgewiesen < werden soll, der Drang bezwingt, sich auf diese > weise die einem gehörend« Freiheit zu der- l schassen. Ich werde «ich schleunigst «ff den Weg nach Dänemark begeben, und da ich doi > dorthin auSgewiesen werden sollte, spare ich de« deutschen Staate daS Reisegeld. DaS Loch in d« Mauer kann reichlich wird« für die Koken -ugemacht werden, die ich noch während de Sommer« hier gemacht hätte. Achtungsvoll w. Karlow? Mauuheim. In sein« Wohnung «schoß sich der verheiratete Kassierer deS Verein Chemischer Fabriken, Emil Sexau«. DaS Motto ist unbekannt. Die von ihm »«waltete Kaffe ist in Ordnung. Heilbronn. Großes Aussehen «egt die nach einem Fluchtversuch erfolgte Btrhaftung deS Ingenieurs Alb. Neumann, der hier «in Geschäft für Einrichtungen auf de« Gebiet der Elektrotechnik betrieb. Neumann, d« große Schulden machte, soll Wechselfälschungen und andere Betrüg««« verübt haben. Pari-. In BattgnolleS verübte «in all« Arzt Selbstmord, weil « dem Verhungern nahe war. Ein -wett«, gleichfalls betagter Arzt starb an Entkräftung infolge mangelhafter Ernährung in demselben Krankenhause, in welchem « in jüngeren Jahren als Assistent gewirkt hatte. Neapel. D« Vesuv ist fest vierzehn Tagen wird« in lebhaft« Thätigkeit und bietet ein Schauspiel dar, daS äußerst fetten zu beobachten ist. In d« Nacht auf den 10. April ist ein Teil der südlichen Kraterwand in die Tiefe deS Kraters hinuntergestürzt und hat den Krater ver stopft. Diese abgestürzten Gesteinmaffen find durch die vulkanische Glut in Glühhitze versetzt worden, und brennen in metnhohen grünen und blauen Flammen. Rauch und Lava suchen mühsam, mit unterirdischem Rollen, ihren Weg durch den verschütteten Krater. Sobald ihnen dies gelungen ist, schlagen die Flammen aus dem Innern des Berges 50 Met« hoch empor, bis nachstürzendes Gestein die Spalte Wied« zuschkttet. Grosseto.. Der italienische Abgeordnete Romanin Jacur und vier Ingenieure, die die Wasserleitung bei Grosseto inspizierten, wmden von einem mtt ein« Doppelflinte bewaffneten Manne, etwa 20 Kilometer von der Stadt, an gehalten und gezwungen, alles Geld, das sie bei sich trugen, etwa 750 Lira auf die Erde zu legen und sich zu entfernen. D« unbekannte Brigant verschwand mit der Beute im Walde. Madrid. Vor Jahresfrist wurde in der Hauptstadt Spaniens der Univerfitätsprofessor Moreno del Pozo auf offen« Straße von dem Bäck« VilluendaS angegriffen und nach einem urzen Wortwechsel niedergeschoffcn. VilluendaS >atte im Laufe der Jahre d« Gattin des Pro- efforS eine bedeutende Geldsumme gegen hohe Zinsen geliehen. Als er dann selbst in Not geriet und sein Geld oder wenigstens einen Teil desselben zurkckverlangte, wmde er von d« Professorsfrau mit leeren Motten hin gehalten, während Professor Moreno del Pozo, ,« ein« der bedeutendsten Aerzte in Madrid war, sich überhaupt nicht sprechen ließ und für die Schulden seiner Gattin nicht aufkommen wollte. DaS bot die Veranlassung zu der Mordthat. VilluendaS stand schon vor mehreren Monaten vor den Geschworenen. Er wurde , reigesprochen, aber das KassattonSgettcht stieß lieseS Urteil um und unterbreitete die Sache einem neuen Schwurgericht. Dieses sprach nun vor einigen Tagen den Bäcker, obwohl « in allen Punkten geständig war, zum zweiten Male frei. Helfingfors. Gegen tausend hiesige > Arbeiter hatten sich dieser Tage zu einer all- I gemeinen Arbettnzusammenkunft eingefunden, > um einen „Streik" gegen alle berauschenden Getränke zu organisieren. DaS Beispiel dazu haben die Arbeiter in Wiborg, Uleaborg und Hangö gegeben. Nach längeren Debatten wurde einstimmig folgende Resolution angenommen: „Alle, die sich von der Tyrannei d« alkohol haltigen Getränke vollständig frei machen können, werden aufgefordert, vom 1. Mai ab sich einem MäßigkettSvereine anzuschließe.i, dessen Mitglied« auf Ehrenwort und auf die Gefahr hin, im ent gegengesetzten Fall als Betrüaer anaesehen zu ich werde mich Paul Mard nennen. Vergiß eS nicht, ich will dir den Namen aufschreiben." Er that eS und jetzt trieb sie ihn an, fort zugehen ; sie selbst wolle noch Mr. David er warten. AlS « sie noch zärtlich umarmt hatte und fortgegangen war, schwebte daS ernste süße Gesicht seiner Mutt« noch lange vor sein« Seele und « schwor sich zu, sein Wort zu Haven und ein and«« zu werden. Ohne daran zu denken, was er that, war er wett« geschritten bis an ein altes Parkthor, welches gastfrei geöffnet stand. Er trat in den wundervollen Park mtt malerischen Baumgruppen, Durch eine Lichtung desselben erblickte Georg ein alle« Schloß im Stile der Zeit von Königin Elisabtth; der Anblick fesselt ihn dermaßen, daß « näher schritt. AlS er nach der Richtung sah, welche«eingeschlagen, fand er den Rückweg nicht sogleich ; ein alt« freundlicher Hen, welchem er begegnete und Lei dem er sich wegen seines Hier seins entschuldigte, bedeutete ihm, daß in den Sykomoren, so hieß Schloß und Park, dessen Eigentümer „Str Thomas Bälden? jedermann willkommen sei. 7. Unter den Ulmen. Eine schöne All« von Mmen leitete von dem Parkthore bis zu dem Schlöffe und er regt« ihr« Größe wegen Georg Stainbttg» Be wunderung, denn « hatte das feine Gefühl eine» Künstlers. Der zarte Liebreiz, den der Frühling d« Natur verleiht, besänftigte die aufgeregte Seel« der jungen Mannes, und mtt einem «st zärtlichen AuSdrück berührte et wie Freundin nach Paris, die mir die UmwechSlung besorgte; ich weiß, daß ich ein großes Unrecht begehe, Georg, ich betrüge den Gatten, der mir vertraut, ab« soll ich dich in Not und Schande geraten lassen?" „Mutter, meine Mutt«!" Georg verbarg sein Gesicht in den Händen. „Nun hatte ich nur Angst," fuhr die Dame fort, „daS Paket möchte in meines Gatten Hände geraten, und ich bat meine Freundin, eS nicht der Post anzuvertrauen, sondern eS ein« Person mttzugeben. Hätte ich gewußt, daß Mr. Carter nach Jork geht, so wären alle diese Besorgnisse unnötig gewesen, nun müssen wir noch einige Tage warten, bis die bewußte Person eS bringen wird." „WaS soll ich ab« in d« Zwischenzeit an fangen?" fragte Georg. „Einfach hier bleiben," war die Antwort, „du bist hier so gut aufgehoben wir in London, und eS ist keine Gefahr vorhanden, daß Mr. Carter dich steht." „Und wenn « mich auch sehen würde," brauste Georg heftig auf, „Mr. Carter ist nicht d« Herr von England, wenn ich sein Schloß meide, kann er zufrieden sein." „Bergeffe nicht, mein Sohu, daß deine Aufführung ihm in den Augen der Wett recht geben kann, darum ändere dich und vergiß nie, daß « d« Gatte dein« Mutt« ist und ich ihn liebe." .Ich will thun, wa» du willst, Mutt«, ich wttß ja, daß ich dir viel Kumm« bereitete, sage mir, ob ich im Wirtshaus« bleiben soll oder wo anders, jwenfallS nicht unttv mekneat Nacktzn, werde» 6), stch verpflichten, während eines Jahres absolute Enthaltsamkeit z» beobachten; nach Verlauf dies« Zett kann da» versprechen erneuert ««den." kanq eä nicht thum «ist leid« verhindert. In eine« «riefe au die spanische Regierung hat der Fürst bekannt gegeben, daß ihn ,Pnvat- pflichten* davon abhatteu, seinen Dienst in d« spanischen Marine zu «Men. Privatpflichtm! Mutet «S einen gewöhnlichen Menschen schon überaus „spanisch" an, daß ein Offizier überhaupt noch andere als Pflichten de» Dienste» habe, so muß « stch itberdte» noch frage«, wie dem diese Privaysüchten beschaffen und ob sie dem gar so schwerwiegend seien, daß der Fittft nicht in den Krieg ziehen könne. So viel mm weiß, verfügt « üb« mindesten» vtaundzwanzig freie Stunden im Tage, ist niemals allzu viel durch Geschäfte aufgehalten, hat mch keine Revue üb« da« heimsche Heer — IS Mann Linien truppen und S Resnviften — abzuhalten: ebenso braucht « ein« «wa ausgeschriebenen General versammlung d« Sptelbankakttengesellschaft bei zuwohnen ob« sonstige RegterungSgeschäste zu «ledigen. WaS also hält ihn ad? Nervosität vielleicht? Schwerlich. Schießen kmn « gewiß hören. I« Pa« von Monte Carlo knallt eS ja ost genug .... Od« ist vielleicht ein amerikanischer Krösus daran, die Bmk zu sprengen und d« Fürst will vor alle» Zeuge dieses aufregenden Kampfes sein? Nun, sei de« wie immer, Amerika hat allen Anlaß, stch zu freuen, daß .Privatpflichten" den Fürsten von Monaco verhindern, dem Sternenbanner entgegenzutreten. Die Republik ist eines furcht baren Gegner» ledig. Denn d« Fürst ist eS jedenfalls schon mS seinem Milieu her gewohnt, „alles MfS Spiel zu setzen." Kennt stch wie bald kein anderer Seeoffizier mtt den „Karten" aus, würde jedem Angriff ein „Paroli bitten" und nicht eh« ruhen, bis er d« Republik nicht den letzten „Kreuzet? genommen hat. Spanien kmn eS also mr lebhaft beklagen, daß just dies« Kombattant — abgesagt hat. Allerdings hat « stch, um seinen guten Wille» zu zeigen, mV 10000 Frank m d« nationalen Sub- kription beteiligt. Er wird sie durch die Bmk bezahlen lassen. Am» Amsterdam. Ob stch die Königin Wilhelmine d« Nieder lande zur Fei« ihres Regierungsantritts schon verlobt oder spät«, ist e gentlich gleichgültig, daß dies bald erfolgen wird, ist nach Lage d« Verhältnisse für „die Letze ihres Stammes" selbstverständlich. Interessant« ist, welche Stellung der einstige Gemahl der holländischen Königin einnehmen wird. Die Engländer waren einst nicht dafür zu haben, den Gemahl d« Königin Viktoria „Titularkönig" werden zu lassen, wie die königliche Braut wollte, sondern eS mußte bei dem „Prinz-Konsort" mtt 30000 Pfund Apmage und Rang nach seinen Kindern hezw. dem Prinzen-Thronfolg« von Wales v«- ilttben. Die regierenden Königinnen Maria della Gloria von Portugal und Isabella von Spanien dagegen verliehen ihren Gemahlen den KönigStitel. Auf die selbstbewußten, konser vativen Holländer macht es jedenfalls Eindruck, w« d« Erkorene ist, und ist er selbst der Enkel einer holländischen Prinzeß, so dürfte dem „KönigStitel" nichts im Wege stehen. Immerhin muß selbst eine „Majestät" mf die LandeS- vertretung, selbst in HeiratSsachen, Rücksicht nehmen, denn d« HeiratSvettrag passiert event. ras Parlament. Königin Wilhelmine ist aller dings vom Glücke mehr begünstigt als die einst wenig begüterte Königin Viktoria von England. Denn die Königin, als Haupt deS Hauses Oranien, hat ein so bedeutendes Privatvermügen, daß ihre Zivilliste als Königin, 800 000 Gulden, nicht so sehr inS Gewicht fällt und noch weniger, ob und wie viel der Prinz-Gemahl oder König Apanage bezieht. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Königin Wilhelmine dereinst für den Ge mahl Anforderungen an daS Land nicht «hebt. sie, die Hände auf seine Schultern gelegt, ihn zärtlich anblickte. „ES ist wohl die Hoffnung auf deine erfüllten Wünsche, welche dich heiter blicken läßt; sei nur nicht böse, daß ich das Geld noch nicht bringe, eS ist nur eine kurze Frist," fügte sie hastig hinzu, als sie sein sicht bares Erschrecken sah, „in zwei od« drei Tagen werde ich eS «hatten. Vertraue mir nur, mein Kind, ich bin sicher, daß ich eS bekommen werde, und wenn eS dich von deiner Last befreit, so bereue ich den Preis nicht, welchen ich dafür zahlte." Georg blickte ängstlich auf seine Mutt«. „WaS hast du gtthan?" fragte a sie. „Als du btt mir warst, Georg, sprachst du von meinen Diamanten, lieber den größeren Schmuck konnte ich nicht vnfügen, denn « gehört d« Familie, aber Mr. Carter hat mir einiges geschenkt, darunter ein sehr wertvolles, mtt großen Steinen besetztes Braffelett. Ein gedenk dein« Not, dachte ich Tag und Nacht daran, wie ich dir helfen könne. Da schlug einmal bet ein« Abendgesellschaft, während ich ganz in Gedanken vertieft, wentg auf das Ge spräch achtete, daS Wort „falsche Diamanten" an mein Ohr. SS war d« Rede von ein« Dame aus der Gesellschaft, vttche einen um vieles geringem Mann gehetratet hatte. Dies«, ein Verschwend« und elend« Betrüg«, hatte nicht allein daS Vermög« der Dame durch gebracht, « stahl ihr zuletzt auch ihm Diamant« und Netz sie durch falsche ersetz«. Diese Er zählung gab mtt einen Hoffnungsstrahl, zu dem von dir verlangten Geld« zu gelangen. Ich sandte die Juvuen, die «ein warm, zu einer kosend daS junge Laub, und da « nicht ver dorben, sondern nur leichtsinnig war, so übte der liebliche Anblick deS herrlichen Parks eine verjüngende Wirkung auf die etwas blasierte Seele deS jungen Mannes. Er verließ den gutgehattenen Fahrweg und folgte den verschlungenen Fußwegen auf dem moosigen Waldooden. Ungefähr eine Meile war « so hin und her gegangen und hatte den Blick auf das Schloß längst wieder verloren, als er auf eine Baumgruppe stieß, die er besonders malerisch fand. Er fühlte in die Tasche und da er sah, daß « sein Sktzzenbuch bei sich führte, so ließ « sich auf eine Bank nieder, welche dort ange bracht war und zeichnete die Gruppe. Er war so in seine Arbett verloren, daß « an nichts anderes dachte, als plötzlich der TM eines Pferdes und dn Ton ein« menschlichen Stimme in sein« Nähe laut wurden. Er l -uschte, blickte um stch und sah eine Reiterin di« verschlungmen Parkwege dahnkommen, welche schmeichelnd zu ihrem Pferde redete. Die Stimme »ar frisch und jung und von höchst ansprechendem Timbre, und als sie noch näh« kam, «blickte Georg ein Gesicht von wunderbarer Lieblichkeit und Schön heit, welches sich üb« daS Pferd beugte und scherzend zu ihm plauder», während ihre kleine Hand in wildledernem Handschuh dessen Nacken klopfte. Der junge Mann lauscht^ Md sah wie geblendet auf daS schöne Geschöps, welche» von etutzm, durch dtt Bäume fallend« Sonnen strahlen beschien«, in der ganz« Glorie ihr« Jugend und Schönheit daherrttt. s d (Fortsetzung folgt.)
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