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Auerthal-Zeitung : 27.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-27
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 27.04.1898
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» e r r' von und auS- ngen ndste nden nter- lige» e einer ttigen. > noch figkett rmden s erst vom ! t« Zord bin- nter ilde »er- soll ne» g»- »er- die em ien >aS cift »en 60 tig iS- He zu er ii, er -l- il- ie in r- ir n e r s e -e von - -nvte» Allerlei. W«s a«eS für Geld gemacht wird, beweist nachstehendes, in einem Berliner Blatte erschienene Inserat: „Suche per sofort Stellung bei äußerst mäßigen GehaltSansprüchen al» Zauberkünstler. Hellseher, Eskamoteur und als Mann mit dem Straußenmagen. Mache u. a. die flammende Säule durch den vorherigen Genuß von Petroleum und bin der einzige, der im stände ist, hundert Nähnadeln zu verschlucken." Mehr kann man nicht verlangen. Eine der kleinsten Schule«, die eS über haupt gibt, dürste die Dorfschule in Kattohmfeld im Kreise Worbi» sein. Sie zähste im letzten Jahre 12 Kinder. Rief der Lehrer: „Dielen schneider!", so erhob sich die halbe Klasse, denn gerade die Hälfte haste diesen Namen. Ließ aber der Lehrer seine Turnklasse antreten, so erschien ein einziger Knabe. Da dieser über haupt der einzige Vertreter de» männlichen Ge schlecht» war, so bildete da» schwächere Geschlecht hier offensichtlich das stärkere. «in berühmter Berliner Frauenarzt ist seiner Derbheit dem weiblichen Geschlecht gegenüber bekannt. In einer Gesellschaft traf er ein ziemlich bejahrte» Mädchen, da» sehr jugendlich gekleidet und stark geschminkt war. Er besah sie mit eigentümlichem Lächeln. Sie aber schlug schmachtend die Augen auf: „WaS sehen Sie mich so an. Herr Professor? Ge falle ich Ihnen? Sagen Sie mir aufrichtig, wie viel Jahre geben Sie mir?" — „Ich? Nicht ein»," lautete die Antwort; „da» wäre ge wissenlos. Sie haben schon mehr al» genug." Mittel gegen Zahnschmerzen. In einer Nummer de» Londoner .Herold' vom Jahre 1845 findet sich folgendes Mittel gegen Zahn schmerzen: „Man nehme den Mund voll süßer Sahne und schüttele den Kopf fo lange, bi» sie zu Butter geworden ist. Der Schmerz kehr: niemals mehr wieder." Diagnose. Dr. A.: „Warum fragst du deine Patienten stet» so auSsührlich danach au», wa» sie gewöhnlich essen, wenn sie sich ganz wohl fühlen? Ist dir da» irgendwie von Nutzen für die Diagnose?" — Dr. B.: ^Nicht im geringsten, aber ich kann daraus ziemlich genau ihre Vermögens-Verhältnisse erkcnncV, Balkon heruntergefallen worden war. Auf dem Schild de» Hause», wo Georg Stainberg eingetreten, hatte „Evau», Schneider" gestanden. Es war ein alle» graue» Männ chen, welches sich zum Boden verneigte, al» der junge Mann eintrat und denselben nach seinen Befehlen fragte. Georg begehrte Röcke -u sehen. Der Schneider brachte mehrere herbei, von denen einer vortrefflich paßte. Zu gleich machte ihm der alle Mann bemerkbar, daß in dem Rocke, nahe am Kragen, die Adresse: .Evan», Schneider, Amherst, mit chemischer Tinte eingeschrieben stand. »Was kostet der Rock?" fragte Georg, nach« de« er ihn passend gefunden. .Drei Pfund, Sb." Georg war e» zufrieden, doch al» er zahlen wollte und die Papternote vorzeiate, vmwöllte ssch de» Schneider» Stirne. Er hatte nicht um sonst so viel von nachgemachten Banknoten ge- Gerichlshalle. M«,«h»lm. In Neckarau wurde Kaplan St. u» Mitternacht, al» er die Sterbesakramente zu einem Kranken trug, von einem Manne mit den unflätigsten Schimpfworten verfolgt und belästigt. Der Thäter, der sich mit Trunkenheit auSzureden suchte, ist der Vorsitzende de» sozialdemokratischen OrtSverein», ein Vertrauensmann der Partei. Di« Strafkammer erkannte mit Rücksicht auf die be sondere Roheit der Thal auf eine Gefängnisstrafe von drei Monat. O«dap»K. EM entsetzlicher Kriminalprozeß ist »ach anderthalb Jahren vor den drei Instanzen der ungarischen Gerichte M SzegedM und Budapest zu Ende geführt worden. Vor zwei Jahren schon wurde m den Blättern gemeldet, daß M der Ort schaft HodmesSvasarhrlh acht Frauen angeklagt wur den, ihre Ehemänner durch Gift au» der Wett ge schafft zu haben. Die Anstifterin Ltdia CsordaS hatte bereit» ihren dritten Ehemann durch Gift M» Jenseit» befördert. Die Untersuchung brachte ein grauenhafte» Bild des Verbrechens zu Tage. Lidia CsordaS, dieser weibliche Blaubart, war diejenige, die ihren Freundinnen daS Gift, Arsenik, verschaffte und diese zum Morde verleitet«. Eine MassenauS- grabung war die erste Folge und ergab die Schuld der Weiber. Außer diesm acht Frauen waren noch weitere vier M die Sache verwickelt, doch mutzten diese wegen Mangel» an Beweisen freigesprochen werden, obwohl die öffentliche Meinung auch in diesen Fällen von der Schuld der betreffenden Weiber überzeugt ist. Nach dreitägiger Verhandlung hat nun die erste Strafkammer der königlichen Kurie in Budapest daS Urteil in diesem Monstre-Prozeß bestätigt. Die Berufungen der Verteidigung find verworfen. Drei Fraum wurden zu je fünfzehn Jahr schweren Kerkers, eine zu lebenslänglichem und eine zu sechs Jahr Zuchthaus verurteilt. nicht entdeckt werde, ich danke dir, ich trinke keinen Wein mehr." Nach diesen Worten nahm er Hut und Hand schuhe, drückte der allen Frau herzlich die Hand und verließ da» Hau», aber eine tiefe Ver zweiflung bemächtigte sich seiner. Al» er rasch den Park durchschritt, und auf der Landstraße rüstig wettereilend, nach Amherst, der nächsten Station kam. Da der Zug noch nicht abging, eilte er in einen Schneiderladen, um sich einen warmen Rock zu kaufen. Al» er die Zehn- Pfundnote au» seiner Brusttasche ziehen wollte, berührten seine Finger einen fremden Gegen- Hrten-weia, welcher oom und von ihm aufgehoben 4 790000 Mk. zu wohlthätigen Zwecken ver schiedenster Art überreichte. Königsberg t. P. Die Anstellung zehu Schulärzten gegen ein JahreSaehalt von 600 Mk. vom 1. April cr. ab ist seitens der hiesigen städtischen Behörden beschlossen worden. Der Magistrat hat mit der Vorlage, die er der Stadtverordnetenversammlung unterbreitete, gleich eine Dienstanweisung für die Schulärzte ver- bunoen, die Beachtung verdient. ES haben danach im allgemeinen die Schulärzte den Ge sundheitszustand der Schüler, sowie die Schul- räumlichketten dauernd zu überwachen und den Lettern und Lehrern der Schulen in schul hygienischen Fragen Auskunft zu erteilen. Von besonderer Bedeutung dürfte die Bestimmung werden, daß neu eintretende Kinder vom Schul arzt möglichst bald genau auf ihren Gesund heitszustand untersucht werden sollen, wobei festzustelleu ist, ob da» Kind einer besonderen Berücksichtigung beim Unterricht bedarf, z. B. Ausschließung oder Beschränkung einzelner Fächer (Turnen, Singen) oder Anweisung be sonderer Plätze wegen Schwerhörigkeit oder Kurzsichtigkeit. Posen. Gegen mehrere Verkäufer von Uhren und Broschen mit dem polnischen Adler und dem Zusatz „Gott erlöse Polen" in der Provinz ist Anklage erhoben worden. Münster. In einem hiesigen Laboratorium 'ieß sich kürzlich eine Dame wegen einer Er krankung der Hand eine Röntgenftrahlen-Auf- nähme machen. Diese führte nebenbei zu einer für die Dame übenaschenden Entdeckung. Die Dame trug nämlich einen mtt Smaragden durch brochen gefaßten Ring. Nach Fertigstellung deS j Photogramm» fiel es auf, daß von den Sma ragden ein Stein einen dunklen Schatten gab, während die übrigen Steine einen helleren Schatten gaben. Hierdurch mißtrauisch auf die Echtheit der Steine geworden, stellte man ver gleichende Versuche mit echten und unechten Edel- fteinen in bezug auf die Durchlässigkeit für X-Strahlen an. Es stellte sich heraus, daß die Röntgenstrahlen Edelsteine durchdringen, die somtt im Röntgengebilde einen Hellen Schatten geben; nicht aber die aus Glas bestehenden Nachahmungen, die einen dunklen Schatten geben. Durchleuchtung von Perlen ergab da» umgekehrte Verhältnis, echte Perlen geben im Röntgengcbilde einen dunklen, unechte einen Hellen Schatten. Der den dunklen Schatten gebende Smaragdftein im Ringe der Dame war also falsch. Die Dame hatte vor kurzem nach dem Verlust eines Steines au» dem Ringe einen neuen einfügen lassen. Der nen eingefügte Stein gab im Röntgengebilde den dunklen Schatten. ES war statt eine» bestellten echten Steines ein unechter eingefügt worden. Hildburghausen. An einem Stammtisch erörterte man die Frage, daß fast alle Worte, mit denen die deutsche Sprache Handwerker be zeichnet, auf die Buchstaben „er" auslaufen. Es wurde beschlossen, einen Preis von zehn Mark auszusetzen für den, der zuerst vier Hand werker mit guten deutschen Worten ohne die Endbuchstaben „er" zu bezeichnen vermöge. Au» 142 Orten liefen 334 Lösungen bei der Redaktion der .Dorfzeitung' ein; es wurden darin 82 verschiedene sogenannte Handwerker namhaft gemacht. Für die Lösung der Preis frage blieben aber nur: Schmied, Steinmetz, Zimmermann und al» zweifelhaft Bergmann und Koch übrig. Wegen der beiden letztgenannten wurde an amtlichen Stellen Erkundigungen ein gezogen, wobei sich herauSstellte, daß weder der Bergmann noch der Koch al» „Handwerker" gellen können. ES waren daher von keinem j der Einsender vier Handwerker ohne „er" ge nannt worden. Elbing. Von seinem Inspektor erschossen wurde der GutSarbeiter Fischer, der auf dem Gute Groß-Weßeln beschäftigt war. Der In spektor diese» Gute», namens Krispin, der An fang» der siebziger Jahre ist, war in seiner Behausung mtt Fischer wegen Lohnzahlung in Differenzen geraten, wobei e» ziemlich laut her ging. Nachdem sich Fischer schließlich au» der Wohnung entfernt hatte, begab sich Krispin bald darauf in» Freie, einen geladenen Revolver mtt sich nehmend. Fischer vertrat ihm den Weg und drohte, ihn mtt einem bereitgehaltenen Knüppel Der Mörder fiel üb« den schlafenden Kerber h«, d« unvorsichtigerweise die Thür nicht ver schlossen hatte, und stieß ihm da» Mess« bi» au den Griff in den Rücken. Kerber hatte noch so viel Kraft, unter furchtbarem Schreien und Kämpfen mtt feinem Mörder sich vom Bette zu «heben und den Fliehenden bis vor die Thür «u verfolgen, wo « daun tot zusammenbrach. Der Körper zeigt fünf tiefe Wunden, von denen fast jede tödlich ist. Auch Frau Kerber hat eine bedeutende Lerletzung «hallen. Juan Kerb« stammt aus dem Rheinland und war noch nicht 40 Jahre all. Er kam vor sieben Jahren mtt Eltern und Geschwistern hi« her und gründete bald eine Tischler- und Schmiedewerkstatt. Raub ist wohl d« Gmnd d« That. Die in Aerua wohnenden Landsleute wollen alles thun, damit der Mörder sein« verdienten Strafe nicht entgehe. lesen; er hielt dieselbe gegen da» Licht, dann erheiterten sich seine Züge. „Ich weiß, woher Sie diese Note haben," sagte er zu dem er staunten Georg, „Sie haben dieselbe von unserem Postbüreau erhalten, denn diese find angehallen, jede Note zu zeichnen, welche durch ihre Hand geht, und hier steht „Amherst, B. l. Januar 30." Hier ist da» andere Geld, Sir," und er zählte den Rest der Summe auf den Tisch. Georg steckte da» Geld ein und ging hinaus. In der nächsten Viertelstunde war er in dem Zug, der ihn nach London führte. 3. Ein gefährliches Paar. Den Tag. nachdem Georg Stainberg in Amherst gewesen, finden wir in einer Neben straße Londons einen Mann in mittleren Jcchren, in tiefe Gedanken versunken, am Fenster fitzen. ES war ein finsterblickender, aber dennoch hüb scher Mann, mtt nachtschwarzen Augen, dichten Brauen über denselben, einer feinaeschnittenen Nase mV dünnen Lippen, welche durch keinen Bart beschattet waren; der Backenbart war in« dessen ganz nach englischer Weise und an diesem schon allein würde man den Mann al» einen Engländer erkannt haben. Sein Gesicht hatte starke Falten; «an sah demselben an, daß da» Leben dessen Besitzer schon sehr mttaenommen hatte, aber e» lag etwa» Gewisse», Vornehme» in seiner Haltung und selbst in der Art seine» Sichgehenlaffen», hier, wo er mV sich allein war. und jeder Unparteiische, welcher ihn er blickte, würde hieran schon gemeM haben, daß er da» Mitglied einer guten Familie vor sich habe. I uiederzusch lagen, wenn er ihm nicht sofort den verlangten Lohn auSzahle. Da K. sich weigerte, so erhielt er von seine« Gegner «inen Schlag auf den Arm. Nun setzte sich auch d« alte Inspektor zur Wehr, indem er seinen An greifer darauf aufmerksam machte, daß a einen Revolver bei sich habe. Al» Fisch« nichtsdesto weniger abermals zu« Schlag au-holle, schoß d« Inspektor auf ihn und tötete ihn durch einen Schuß in daS Herz. Karl-rnhe. Schon üb« 40 Jahre be schäftigen sich in Baden hervorragende Technik« und Praktiker mtt dem Plan eines Rhein-KanalS, der unweit Basel beginnend, sich durch das Markgräflerland bis an den Kaiserftuhl hinztehen I solle. Fast auf jedem Landtage kam daS Pro jekt zur Sprache, bis sich endlich die Regierung entschloß, eine ebenso gründliche wie umfassende Denkschrift vorzulegen. Al» die Sache jüngst im Landtage zur Sprache kam, wurde aus allen Parteien heraus d« Regierung sehr eindringlich zugesprochen, und die Antwort de» Minister« Tifenlohr ließ die Hoffnung aufkommen, daß vielleicht schon der nächste Landtag mtt den vor bereitenden Schritten zur Durchführung deS Rheinkanals, befaßt wird. Nizza. Hi« «schoß sich die Herzogin von Perfigny, die fett vier Monaten von ihrem Gatten wegen eines Duell«, daS « mtt dem Alpenjäger-Leutnant Grafen L. gehabt hatte, geschieden ist. Antwerpen. An d« unteren Schelde herrschen unerhörte Zustände, deren Beseitigung eine dringliche Pflicht der belgischen und hol- ländischen Behörden ist. Nur wenige Leichen d« in d« Schelde ertrunkenen Personen wrrden aufgefischt. Kürzlich überfuhr d« aus Harwich nach Antwerpen gehende Dampf« „Cambridge" vor dem Hafen Antwerpens ein Vergnügungs boot ; vier Insassen, Söhne geachteter Familien, ertranken, ab« ihre Leichen konnten kotz der größten Bemühungen nicht aufgefunden werden. An der unteren Schelde wimmelt eS nämlich von Strandräubern aller Art, die vom Plündern leben. So ost ein Leichnam in dem Mass« schwimmt, wird er an daS Land geschafft und vollständig auSaeplündert. Nach beendeter Arbeit öffnen fie den Leib d« Leiche, legen einen Stein hinein und werfen den Körper in den Fluß, in dem er für immer verschwindet. DaS ist allbe kannt, aber eS geschieht nicht«, um diesen Un menschen daS Handwerk zu legen. Liba«. Am 14. d. Kat auf dem St. ! Annenmarktplatz in Neu-Libau eine Dame, die einen kleinen Korb trug, an eine Heufuhre heran, fragte nach dem Preise des Heufuders und zahlte dem Bauer 50 Kopeken Handgeld. Dann stellte fie ihren Korb auf die Fuhre und sagte dem Bauern, fie habe noch einen kleinen Gang zu machen, werde aber bald zurückkehreu, um ihn mtt der Fuhre zu ihr« Wohnung zu ! führen. Der Bau« wartete und wartete, doch I die Dame ließ sich nicht wieder sehen. Nach ein paar Stunden fiel eS ihm bei, den von d« Dame zurückgelaffenen Korb zu öffnen. Er fand darin die Leiche eines kleinen Kinde». Natürlich eilte er nun -um Pristaw. Mtt einem Polizeibeamten nach einer Weile Wied« zu sein« Fuhre zurück kehrend, fand er zu seinem Erstaunen den Korb nicht mehr vor. Ein Dieb hatte an dem Korbe Gefallen gefunden und ihn, mtt der Leiche darin, gestohlen. Athen. Der letzte Veteran au» dem griechischen Freiheitskriege von 1821, Dr. Mau- rogeni» in Paro» hat dieser Tage seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er wurde in Paro» 1798 geboren und machte seine Studien auf einer italienischen Hochschule, die « verließ, um an dem Kampfe seine» Vaterlandes gegen die ! Türken teilzunehmen. Maurogeni» zeichnete sich in verschiedenen Feldschlachten jenes denkwürdigen Kriege» au», und erhielt mehrfache Verwun dungen, die ihn ab«, wie man sieht, nicht ge hindert haben, da» 100. Lebensjahr gesund zu erreichen. Der alle Veteran lebt mit seiner Schwester vereint, die noch 10 Jahre älter ist, al» er. Buenos Ayres. Wie au» Aerua (Enke Rio») gemeldet wird, ist dort eme» d« ge- achtersten Mitglieder der deutschen Kolonie, Juan Kerber, auf schauderhafte Weise von einem seiner früheren Knechte, Eliseo Ojeda ermordet worden. Und dem war auch so, die Routh» hatten in früheren Zetten einen bevorzugten Platz unter dem Landadel eingenommen; fie waren Herren der Caar-Abtei in Herefordshire. Nie mals hatten fie versucht, ein Amt oder eine Stellung in der Stadt zu erhallen. Unbestrittene Herren eine» wunderbar schönen und reichen Besitze» in diesem von Gott gesegneten Teile von England hatten fie ihre Söhne nach Oxford, ihre Töchter an den Hof geschickt um da» Leben kennen zu lernen, dann aber hatten sie sich stet» wieder auf ihre Güt« zurückgezogen. Alle ab« waren fie ehrenwerte Leute gewesen und kein Routh hatte nötig, für feine Kinder erröten zu müssen, einen Fall jedoch ausgenommen. Der alte Squire hatte die Gewohnheit, stet» von „seinem einzigen Sohn William" zu sprechen, während in da Familiengalerie doch zwei von Lawrence gemalte Knaben sich befanden, von welchem da eine auf einem Pony ritt, während da jüngae beschäftigt war, ein Band um den Hal» eine» Hunde» zu befestigen. Geschah e» nun, daß ein Fremder, welcher auf dem Schloß zu Gaste war, nach dem Schicksale de» »wetten Sohne» fragt, so that da Herr de» Hause» entweder, al» ob er die Frage Überhört habe, oder a schnitt mtt einem kurzen „Ich habe ihn verloren, Str," jede wettere Nachfrage ab. Dies« Knabe, Stewart Routh, früh« der Stolz von Oxford und fein« Familie, ist e», velcha jetzt, em Mann geworden, finster brütend an dem Fenster in der engen Straße faß nnd jemand zu «warten schien. «> (Fortsetzung folgt.) ich habe dein Mißtrauen verdient, ja, e» ist > wahr, ich habe schon früher manche Lektion «hallen, aber diese letzte Wade ich nie ver gessen." ES regte sich etwa» im Gange. Mr». Carter fuhr entsetzt zusammen. „Du kannst nicht hi« bleiben, Georg," sagte sie furchtsam. „Ich verstehe," war seine Erwiderung. „Mr. Carter hat mich verstoßen, ich darf hier nicht ! gesehen werden; aber etwa» Geld mußt du mir geben, Mutt«, ich bin gänzlich mittellos, und mußt mir versprechen, da» andere herbei zuschaffen." In diesem Augenblick drehte sich der Schlüssel , im Schloß und die HauShältain Kat herein. „ES wird nach Ihnen gefragt gnädige Krau," sagte sie, „da Har vermißt Sie." „Ich muß fort, mein Kind," sagte Mr». Carter und küßte ihn hastig. „Folge mir, Ellen, ich habe dir etwa» für Georg zu geben." i Darauf verließ sie eilend da» Zimmer, von der Haushälterin gefolgt. Stainberg setzte sich gedankenvoll an da» Feuer. „Meine gute arme Mutter," dachte er für sich selbst, „wenn sie mir da» Geld ver schafft, so soll da» meine letzte schlimme Thal gewesen sein. Ich habe ihr versprochen, ein besser« Mensch zu werden und ich will mein Versprechen halten." Eben trat die Haushälterin wieder herein und übergab ihm ein zusaunnengefaltete» Papi«. E» war eine Zehn-Pfundnote. „Danke, Amme, sagte Georg, „und jetzt will tch gehen. Ich möchte gern noch etwa» mtt dir plaudern, aber e» ist besser, daß tch hi« Emre bei Beaulieu plant und der nunmehr «naatsch in Angriff genommen werden soll, nachdem die Garten- und Parkanlagen im wesentllchen fatiggestellt find. An sein« Stelle ft d« Kronprinz von Schweden elngetroffen, «m binnen wenigen Tagen sein Bat«, der , König OSkar, folgen wird. — Man entsinnt sich wohl noch de« räuberischen UeberfalleS, den vor einigen Wochen Miß Brücke auf der Eisenbahn- abrt zwischen Mevtone und Mont« Carlo erlitt. Die Dame wurde von ihrem Angreifer halb er würgt und aus dem Zuge gestürzt, kam ab« mtt dem Leben davon. Die Polizei verhastete einen gewissen Erichson, einen Schweden, d« viel in den Spielsälen von Monte Carlo ver ehrt hatte. In d« Ueberzeugtmg, den wahren Schuldigen gefaßt zu haben, untaließ man wettere Nachforschungen. Aber nunmehr hat sich herausgestellt, daß Erichson mit de« Verbrechen >ar nichts zu thun hat. Er ist ein« von den Inglücklichen, die in Deutschland, Schweden od« Rußland ein System erfinden, mtt dem «an an der Roulette beständig gewinnen muß. Natürlich bewährte sich >aS System deS armen Erichson so wenig wie die anderen, und als « sein Geld ver- oren hatte, widerfuhr ihm nun auch noch das Unglück, wegen Mordverdachtes verhaftet zv werden. Kürzlich wurde « in Freiheit ge- etzt. Er hat im Gefängnis sein System ver- vollkoummet und schwörtt jeden Tag in Monte Carlo 20000 bis 25000 Frank gewinnen zu önnen. Das Unglück ist, daß « kein Spiel- apttal mehr hat, und überdies will man ihn u Monte Carlo nicht mehr in die Spielsäle hineiulassen, aus Furcht, « könnte, nachdem « schon wegen Mordverdachtes im Gefängnis gewesen ist, nun auch wirklich einmal jemand erwürgen. Vie Riviera ist in diesen Wochen so überfüllt mtt Fürstlich- ketten, daß da Zufall alle Augenblicke unvor hergesehene Enkevuen zwischen ihnen veranstaltet, zum großen Entsetzen da Haren Zeremonien meister. So käsen sich vor einigen Tagen in Beaulieu die Königin von England und der König von Belgien. Aber obgleich die belgische Majestät i« Skohhute war und einen Hellen Joppenanzug kug, ging diese Entrevue dank da bewundernswerten Geistesgegenwart deS Königs ohne Unfall vorüber. Ein Gleiches kann man nicht von da Begegnung sagen, die Monsieur Felix Faure am Ostamontag mtt der Königin von England hatte. Da Präsident da fran zösischen Republik sollte der Königin ast am Mittwoch seine Aufwartung machen. Mer bei da Ausfahrt in Cimiez begegnete sein Wagen n da Nähe da Billa „Paradiso" dem Landauer der Königin Viktoria. Was thun? Herr Faure zog seinen Skohhut und verneigte sich. Die Königin in ihra Liebenswürdigkeit und vielleicht «freut, daß sie den Etikettebesuch des Präfi- >ertten ohne weitere Förmlichkeit hier erledigen könne, ließ ihren Landau« hatten, um mtt Herrn Faure ein paar Worte zn wechseln. Aber die Begleiter deS Präsidenten Valoren den Kopf (fie i jaben sich inzwischen damit entschuldigt, daß im „Protokoll" solch eine unvermutete Entrevue nicht vorgesehen ist), der Wagen deS Henn Faure uhr Wetter und so blieb auch der Königin Viktoria nicht» andere» übrig, als kopfschüttelnd Befehl zum Weitafahren zu geben. Da Köni, von Belgien ist inzwischen bereit» nach Pari» „— -v- — - gereist. Sein Aufenthalt an der Riviera galt nach denen ich dann meine Honorarfordcrun - hauptsächlich dem Schloßbau, den er in Colde- > richte." .
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