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Auerthal-Zeitung : 27.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-27
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 27.04.1898
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ßß-IMfche MmAfch«. - ivetttschl««». , *Der Kaiser hat i« »«»sicht genommen, ' «schließend mdteJ»bil»»«»f«terltch- ketten in Dresden, einer Tinladuna de« «rasen « S«l«»-»aruth nach Schloß Klftfchdorf Folae zu leisten. Die Ankunft de» Kaiser» in Slttschdors wird entweder am LS. d. abend» oder ftn Laufe de» nächsten Sonntag» erfolgen. Schon »weimal, in den Jahren 1890, vom LV. bi» 2L. September, und 1896, am 12. September, sah Gryf SolmS-Baruth nach Schluß der Satsermanöver den Kaiser al» Jagd gast bet sich. *Su» Snkch d« silbernen Hochzeit de» braunschweigischen Regenten paare» (am 19. d.) beschloß di« Lande»- versammlnug von Braunschweig, der Prinzessin Albrecht au» StaatSmfttän vOOVV Mk. zur Verfügung zu stellen, um sie den milden Stif tungen de» Her-ogtum» zuwenden zu künuen. * Die im ,Bayr. Kurier' enthaltene Mit teilung, -da» Leiden S. Majestät de» KSnig 8 Otto sä der BlaseukrebS", ist, wie di« .Augsb. PoWg.' von zuständiger Sette erfährt, vollständig unzutreffend. E» wäre nach gerade Zeit, daß die Preffe e» unterließe, in einer so tiefernsten Angelegenheft fortwährend Nachrichten zu veröffentlichen, welche lediglich auf SensationSmacheret htuauSlaufen. *Ju bezug mf Samoa ist an unter richteter Stelle nicht» vou den angeblichen Absichten Devtschland» auf Samoa bekannt, über wAche die »Nattonalliberale Kon.' zu erzählen wußte. ES haben seft drei Jahren zwischen deu Vertragsmächten keine Verhand lungen über Samoa stattgefunden. E» ist auch gerade jetzt während de» spanisch-amerikanischen Konflikts keine Anknüpfung zu erwarten. Nicht allein die Ver. Staaten, sondern gewiß auch England würden sich ablehnend verhalten. *Der NachtragLetat für 1898 hat da» Plenum de» Bundesrat» passiert und soll dem Reichstage bei seinem Wiederzusammentreten vorliegen. *Der ablehnende Bescheid de» preuß. Kultusministers hinsichtlich de» geplanten Mäd ch engymnasiumS in BreSlau hat die Abgeordneten dieser Stadt, Gothein und Wetekamp, und den Abg. Rickert-Danzig ver anlaßt, unterstützt von Mitgliedern der frei sinnigen und anderen Parteien, folgende Inter pellation im Landtag einzubringen: „Welches find die Gründe, aus denen die köi igiiche Staatsrcgierung die Genehmigung zur Errichtung eines von den städtischen Behörden in Breslau beschlossenen Mädchengymnafiums versagt hat?" * In der Frage eines eigenen bayrischen obersten Militärgerichtshofes soll nach Mittellungen bayrischer Blätter eine Ver einbarung zwischen Bayern und dem Reich in der Weise angedahnt werden, daß in München ein eigener Senat deS Reichsmilitärgerichts ein gesetzt werden soll, dessen Mitglieder der König von Bayern ernennt, und der im Namen deS Königs von Bayern erkennt. Die Verhandlungen darüber find im Sange. Oesterreich-Ungarn. »Eine Abordnung des Prager Stadt rat» mit dem Bürgermeister Podlipny an der Spitze trug dem Kaiser die Bitte vor, er möge in Erfüllung der langjährigen Wünsche des böhmischen Volkes wenigstens zeitweise in Prag residieren oder verfügen, daß ein Mitglied de» Kaiserhauses seinen ständigen Wohnsitz in der Prager Bura nehme. Der Kaiser erwiderte, er erblicke in der Bitte den Ausdruck de» dynastischen Gefühls der königl. Hauptstadt Prag, der ihn mit Freude erfülle. Er werde diesen Wunsch geruinErwägung ziehen. Sowohl die Ansprache der Deputation, al» auch die Antwort de» Monarchen erfolgte tu tschechischer Sprache. Frankreich. »Für den zweiten Zolapro zeß wird schon jetzt für die „Enthüllung" Stimmung gemacht, daß der Generalstab die Be ziehungen Esterhazys zu den frem den Militärbevollmächtigteu zu- -eben, schoch behauptet wich, er hab« «ft stiuer Mitteilung geheimer militärischer Schrift stücke (für die er vou ihueu Geld bekam) die fttmden Attache» ft» Auftrage seiner Chef» hinter» Licht führ« wollen. »wie die Pariser Morgeublätter melden, bat die Justizbehörde «»gelehnt, dm srühermHausttmamDrehfu» al» Zeugen vorzuladen. Spanien. »In der Thronrede, «ft der am Mitt woch die spanischen Torte» eröffnet wurden, heißt e»: »Obwohl Spanien stet» zur Ver söhnlichkeit neigt, wiche«dochniemal»sein SonveränetätSrecht aufCuba auf- geben. Spanien bewilligte dm Waffenstill stand, well der Papst dämm «suchte und die Mächte dazu rieten/ Die Thronrede appelliert an da» spanische Boll und beschwört e», dm alphonistischen Thron zu stützen und da» Bata- land zu rett«, indem e» da Regierung alle Mittel gewährt, um die Ehre und Unverletzlich keit da Nation zu verteidigen. — Da Kolonial minister hat in ein« Unterredung mV dem Ver treter de» Pariser.Journal' erklärt: -Ich habe noch nicht alle Hoffnung verloren, daß wir den Krieg vermeiden können, aba die spanische Regierungkannnichtda» geringste mehr zu diese« Zwecke thun. Mac Kinley» Botschaft und die Washington« Son- greßbeschlüffe versetzen un» in eine derartige Lage, daß unsne Würde eS uv» zm Pflicht macht, Mac Kinley» Thatm abzuwarten. Wenn unsere Bemühungen, den Frieden herzustellen, scheitern, so ist dar« einzig die arglistige, tückische Politik der Ver. Staaten schuld/ »lieber eine Vermittelung der Mächte sollen nach dem römischen Bericht erstatter der .Daily Mall' gegenwärtig Ver handlungen auf da Gmndlage schweben, daß Spanien auf die Herrschaft über Cuba Ver zicht leiste, aber eine angemessene Ent schädigung empfange. »Vom aufständischen Heere auf Cuba haben sich ein Oberst, drei andere Offiziere und 22 Mann dem General Aguirre unterworfen lind dabei mitgeteilt, im Lager der Aufständischen herrsche allgemeine Entrüstung gegen Regierung und Kongreß da Ver. Staaten. Balkanstaaten. »Auf ein vom Fürsten Nikolaus von Montenegro an den Kaiser vonRußland anläßlich der Osterfeiertage abgesandteS Glück- wunsch-Te egramm lief vom Kaiser von Ruß land folgende Antwort ein: „Ich beglückwünsche Eure Hoheit aufrichtig zu dem hohen Feste und habe das Vertrauen, daß daS übersandte Ge schenk (30 000 Gewehre!) die Brüderlich keit unserer beidenVölker noch mehr befestigen werde/ »Die vom serbischen Minister de» Innern erteilte Bewilligung zur Verhaftung des Chef» der radikalen Partei und gewesenen Mi nisterpräsidenten Nikola Pasitsch, hat im Lande allgemeine Sensation herorgerufen und die Erbitterung da Radikalen gegen die Regierung bedenklich gesteigert. DaS Haupt organ da radikalen Partei, ,Odjek', wurde wegen neuerlicher heftiger Angriffe bereits zum dritten Male innerhalb kurzer Zeit wegen Majestäts beleidigung konfisziert und dem Strafgerichte angezeigt. Pasitsch, da erst vor kurzem von ein« AgitationSreise aus dem Innern de» Lmdes nach Belgrad zurückgekehrt ist, wird, wie ver- ichert wird, nicht fliehen, sondern gelegentlich >es gegen ihn angestrengten MajestätS- beleidigungSprozesse» den Versuch untanehmen, die gegen ihn von verschiedenen Testen ahobeneAnschuldigung de» Hochver rat» zu widerlegen. Amerika. »Zwischen Nord-Amerika und Spanien ist der Würfel ins Roll« ge- i ommen. Am Mittwoch vormittag hat Mac Kinley dem spanischen Gesandten in Washing ton, Barnabe, die Resolutionen de» Kongresses iberreicht, sowie ein Ultimatum gestellt, dessen Frist er bis zur ersten Morgenstunde deS Sonn tag gesteckt hat. Da spanische Gesandte hat Pri«? Heinrich st am Sonntag vormittag 11'/, Uhr « Lord »er „Gefion" in Schanghai eingetroffen, da »rutsche Generalkonsul Dr. Stübel war ihm bi» Wusuug entgegengefahren. Nach einer Reuter meldung landete Prinz Heinrich inoffiziell. Die Kauffahrteischiffe und die Jachten im Hafen trugen Flaggenschmuck. Da Taotai von Schanghai traf im Konsulat unmittelbar nach »er Ankunft des Prinzen zm Begrüßung ein. Am Nachmittag begab sich da Prinz nach da Pagode von Lungwha, etwa 5 Meilen von Schanghai, und begrüßte dort die deutsche l kolonie, die ein großes Picknick veranstaltet hatte. Das Wett«, da» am Morgen schön gewesen wm, wmde nachmittag» leid« trübe und regnerisch. An daS Diner im deutschen Kon- ulat sollte sich am Sonntag abend ein Empfang anschließen. Nach da Mn. Ztg.' wird Prinz Heinrich >a» erste Mitglied einer europäischen Herrscher- ämllie sein, das dem „Sohn de» Himmel»' von Angesicht zu Angesicht gegenübatritt; denn als da Hazog von Edinburg 1869 Peking be uchte, sah er den minderjährigen Kaiser Tungtschih nicht, und noch im Jahre 1891 ging da jetzige Zm an Peking vorüber, well e» un- daraufhin sofort seine Pässe gefordert und er halten. Die kriegerischen Maßregeln haben be gann«. Da KabtnettSrat in Washington be schloß, die Häfen Tuba» zublockiereu. Afrika. »Call Rhode» Plan, 10 000 Ungar» von da kapkolont« nach Rhodesia zu bringen, um eingeborene Arbeiter für die Bergwerke zu «halten, ist setzt zur Reffe gAmgt. (Die Singoe», holländisch Fingu, sind ein kaffem- stamm, etwa ILO 000 Köpfe stark. Ihr Name bedeutet -arme Leute", «ch „Hunde" oder „Kehricht") Die Führ« da FingoeS find von Rhodesia zurückgekehtz. hocherfreut über die gestellten Bedingungen. Die Bewohn« ganzer Fingo-Dörfer werden mit da Eisenbahn nach Rhodesta befördert waden. Die Regierung da Kapkolont« unterstützt dm Plan. Jede« Famuten- Haupt «hält 10 Acre», wmn er einen Tell davon de» Jahre» mit sein« Familie «baut. Den 10000 FingoeS sollen übrigen» bald mehr nachfolgen. Cecil Rhode» glaubt mf diese Weise da» Sroeiterproblem gelöst zu haben. Pr*uztsch,r Da» Abgeordnetenhaus beschäftigte sich am Dienstag in seiner ersten Sitzung nach dm Oster ferien mit der Interpellation des Abg. v. Brock hausen u. Gm. (kons.) betr. Maßnahmen gegm die großm Warenhäuser. Der Interpellant empfahl eine progressive Umsatzsteuer. Auch die Abgg. Winckler (kons.)» Arendt (freikons.), Dasbach und Pleß (Ztr.), und Hahn (wild) führten im Sinne de« Antrag- ftellers denselben Gedankm Weiler aus, während die Adgg. HauSmann (natlib.) und Gothein (fr. Vgg.) sich dagegen auSsvrachen. Gegen den Antrag wandten sich auch der Finanzminister v. Miquel und die anderen Regierungsvertreter; sie forderten die Kommunen auf, die Gewerbesteuer progressiv zu ge stalten in der Weise, daß die großen Geschäfte nach dem Umsang de» Personal» u. s. w. höher besteuert würden. Am Mittwoch beschäftigte sich da» Abgeordneten haus mit der vom Abg. Szmula (Ztr.) eingebrachten Anfrage an die Regierung, auf welche Weise dem Uebelstande de» Mangels an Dienstboten und land wirtschaftlichen Arbeitern in den östlichen Provinzen abgeholfm werden könne. Landwirtschaftsministcr Frhr. v. Hammerstein verlas eine Erklärung, wonach die Regierung einen vorübergehenden Mangel an Arbeitern und Dienstboten anerkenne. Zur Beseiti gung dieses Mangels habe die Regierung u. a. auch die Verlängerung der Aufenthaltssrist für polnisch russische Arbeiter vom 15. November auf dm 1. Dezember genehmigt. Von besonderer Wichtig keit war die Erklärung, daß Preußen beim BundcSrat einen Gesetzentwurf beantragen werde, wonach daS Gewerbe der Gesindevermieter und Stellenvermittler konzesstonSpflichtig gemacht werden soll. Ferner besagt die Erklärung, daß die Regie rung dir Frage erwäge, ob und ev. durch welche Maßnahmen eine Beschränkung der Auswüchse der Freizügigkeit herbeizuführen sei. DaS Recht auf Freizügigkeit selbst solle unangetastet bleiben. Darauf wurde in «ine Besprechung der Interpellation eingc- treten, die aber noch nicht zu Ende geführt wurde. möglich war, die Effketteschwierigkesten, di« ein« solch« Begegmmg entgegeuftanden, zu beseitigen. Früher, al» die Kaff« von China sich noch durch persönliche mw militärische Tüchtigkeit auszeichneten, hab« sie häufig Fremden Audienzen erteilt, ihre Unnahbarkeit wuchs «ft «ft ihr« zunehmeuden Schwäche, bi» e» schließ lich ihren ehrgeizigen Ratgebern gelang, sie unter de« Vorwande da Heiligkeit gänzlich vom Bolle abzuschließen. Chinesisch« Dünkel ver- k kündete die Anschauung, daß da kaffer von China da Beherrsch« der ganzen Erd« sei, und fordert demnach von den Gesandten da au»- wärttgm Mächte dieselben Ehrenbezeugungen wie vou deu Einheimischen. Die deumtigendfte Vorschrift bei dm Audienzen, da die fremden Vertret« mit wenigen Ausnahmen sich zu unter ziehen weigerten, ist da Mau, d. h. dreimalige» Niednknieen «ft beiden Beinen und neunmalige» Berühren de» Boden» mV da Stirn. Da erste, , da standhaft den Kot« verweigate, war im Jahre 1793 da englische Gesandte Lord Macartney. Er wollte nm unter da Bedin gung einwilligen, daß ein chinesisch« Beamt« von gleichem Rang wie «, sich vor einem Bilde Georg» III., da» « mttgebracht hatte, nieder würfe, und als da» abgeschlagen wmde, soll Macartney sich « den Stufen de» Throne» bei Uebeneichung seine» Beglaubigung»- schreiben» nm «f ein Knie nieder gelassen haben. Dafür rächten sich die Mandarinen «f echt chinesische Weise, indem sie Macartney» Unkenntnis d« chinesischen Sprache dazu benutzten, m seinem Boot, da» ihn den Peiho abwärts fühtte, die Inschrift mzubringen: „Der Gesandte überbringt den Tribut Englands." Durch den Krieg von 1860 wurde diese «würdige Verkehrsform endgültig beseitigt. Art. m. des englischen Friedens vertrag» bestimmte ausdrücklich, daß der britische Vertreter sich solchen Zeremonien nicht mehr zu unterwerfen habe. Ab« erst 1873, als Kaiser Tungtschih großjährig wmde, war Gelegenheit, diese Bestimmung praktisch «zuwenden, und d« 29. Juni wm zu einer gemeinsamen Audienz all« fremden Vertreter bestimmt worden. In zwischen hatten die Mmdarinen sich eine neue Form d« Demütigung «Sgedacht; sie wählten für die Audienz ein abseits vom Palast ge legenes Gebäude au», in dem da Kaiser am NeujahrStage die Gesandten d« tributpflichtigen Staaten zu empfangen pflegte. Die nächste Audienz fmd erst im Jahre 1891 nach dn Großjährigkeitserklärung deS jetzigen KaisaS Kuanghfü statt; da «ch jetzt wieder dieselbe Halle gewählt worden wm, wie im Jahre 1873,. weigerten sich die Gesandten Rußlands und Frankreichs zu erscheinen, obwohl die chinesische Regierung versprochen hatte, in Zukunft ein anderes Gebäude in Aussicht zu nehmen. Al» d« deutsche Gesmdte von Brandt im Dezember 1892 sein Abberufungsschreiben überreichte, machte man ein weftaeS Zugeständnis, indem man ihn nicht durch eine Seirenthür, sondem durch das Hauptthor in den Palast einführte, und als im September vorigen Jahre» d« außrrordentliche Gesandte de» König» von Schweden seine Beglaubigung überreichte, ge ruhte Kaiser Kuanghsü sogm, da» Schreiben in die Hand zu nehmen, während e» früher unbe achtet auf dem Tisch liegen blieb. Kon Uah ««d Fern. Berlin. Unter dem Verdachte, den jüngsten Lustmord in da Hasenheide verübt zu haben, ist bei KönigSwusterhausen da Student Ernst Santz, da in Balin bei seinen Eltern, SolmS- straße 44 wohnte, verhaftet worden. Santz hat zwm gestanden, den Mord vaübt zu haben, eS erscheint aber vor da Hand noch sehr zweifel haft, ob diesem Geständnis Wert beizulegen ist. Da Verhaftete ist offenbar geistesgestört; a hat «ch schon früh« Ausnahme im Irren hause gefunden. Dresden. König Albert von Sachsen empfing am Dienstag in Dresden eine Deputation deS sächsischen Gemeindetages, «S 22 Mit gliedern, zumeist Bürgermeistern bestehend, unter FührungdeS Oberbürgermeisters Beutler-Dresden, die dem König eine Urkunde über 516 einzelne Stiftungen mft einem Gesamtkapital von rund Der verstoßene Kohn. 2) Aus dem Englischen von Julie Düngern. «Forlsqung.) Ellen schüttelte traurig ihr Haupt, sagte aber dmn: „Das beste ist doch, daß wir Sie gesund und wohl Wiedersehen, Mast« Georg, alle» mdae wird sich ordnen lassen." In diesem Augenblick ging die Thür «f und MS. Cant« trat hastig herein. Georg eilte ihr entgegen und schloß sie in seine Arme. „Mutter, liebe Mutter!" — „Mein Sohn, mein teura Sohn l" waren die einzigen Worte, welche sie sprachen. Ellen hatte M das Zimmer verlassen. „Ich fürchte mich zu fragen, waS dich her- brachte, Georg," sagte die Lady, nachdem sie, den Sohn an ihrer Sefte, «f dem kleinen Sofa saß. „Du hast wohl ein Recht, mich zu fragen, Mutter, wa» mich an einen Ort bringen konnte, wo dein Gatte da Har ist und ich ver bannt bin!" „Georg ich bitte dich!" rief die Dame flehend «». „Ich weiß ja, daß e» nicht deine Schuld ist, Mutt«, ab« du fürchtest dich vor chm, Mutt«, und ich —" „Georg," unterbrach ihn die Dame, „du kommst nicht nach einer Trennung von neun Monaten in diese» Hau», um mir Sachen vor zuwerfen, an denen ich unschuldig bin; du weißt, daß ich gar keine Macht besitze: teile mir mit, va» dich -«gebracht, denn ich kann nur kurze Zeit bei dir bleiben, man wird mich mft rauhem Lachen bei. „Wenn aber auch mein Freund ein Spieler ist," fuhr er ernst« fort, „gerade wie ich ein« bin, so hilft er mir doch, wenn Hilfe nötig ist, und daS ist mehr, als meine respektablen Freunde — wenn ich deren besitzen würde — für mich thäten!" Mr». Carter stand «f und blickte blaß und zitternd auf ihren Sohn. Ihre rehfarbigen Augen sahen bekümmert und ängstlich «f ihr Kind, und niemals mochte die Aehnlichkeit zwi schen beiden stärker heroorgetreten sein. Dann sagte sie zögernd und leise: „Diese» Geschäft führt dich wohl hierher?" „Ja," entgegnete er kurz mft finsterem Blicke. „Höre auf, mein Sohn, e» ist keine eitle Ausrede, der Himmel weiß, daß ich mein Herz blut gerne für dich zu Goldmünzen geben würde, wenn e» «ginge, aber leider kann ich dir nicht helfen, denn ich besitze kein Geld. Jeden Schilling, der mir eigen war, habe ich dir schon gegeben, e» war ab« auch mein letzt« Not pfennig. Nun Hube ich nichts mehr und Mr. Carter wird dir nicht helfen wollen und ich kann «8 nicht. Wie ost habe ich in der Zwischenzeit ihn gebeten, deine Verbannung zurückzunehmen, aber e» war stet» umsonst. Bitte, wade nicht heftig, Georg," fuhr sie fort, al» sie bemerkte, wie er aufbrausen wollte. „Du machst mich elend mft deiner Heftigkeit und bringst mich zur Verzweiflung." Al» Georg schwieg und rastlos durch da» Zimm« schritt, fragte sie leise: „Wieviel beträgt deine Schuld an diesen Mann/ „Hundertundvier-ig Pfund," war die Ent gegnung. vermiffen. Sage mft also, waS dich, trotz meine» Gatten Gegenbefehl, vermlaßtc, herzu kommen." Bei diesen Worten legte die arme Frau ihre Arme um den Hal» ihres SohneS und küßte ihn unter Tränen. „Weine nicht über mich, Mutt«, ich ver diene e» nicht und habe eS niemals verdient, und du darfst nicht mit verweinten Augen und blassen Wmgen zu deiner Gesellschaft zurück kehren." Er sprmg auf und ging einige Sekunden im Zimmer auf und ab, dann kehrte « an da» Sofa zurück und sagte: „Die Sache ist die, daß ich Geld haben muß. Sieh' mich nicht so starr und erschreckt an, eS ist nichts so Entsetzliche», ich habe nicht gestohlen und nie mand geschädigt. Dazu bin ich nicht reich genug," fügte « bitter hinzu, „aber ich hatte einen starken Sptelverlust und kann ihn nicht bezahlen." Seine Mutter war tödlich «bleicht und ihre Hände zitterten, al» «, rastlos da» Zimmer durchmessend, fortfuhr: „Mir selbst würde es nicht» machen, wenn ich ruiniert wäre, ab« ein Freund von mft lieh mft da» Geld -um Spiel, ihn darf ich nicht in» Verderben ziehen und ich besitze keinen Schilling." „Dein Freund ist also «ch ein Spiel«, Georg?" „Ja, da» ist er," entgegnete « in rauhem Tone, »«ist ein Spiel«, alle meine Freunde sind e». Aber bin ich ein Mensch, da brave und tugendhafte Freunde besitzen kann? Dein Gatte hat ja Sorge getragen, daß ich nirgend» Kredit «hafte. Du stehst, ich bin ja auch im Rmme da Bediensteten abgestiegen," fügte « Die Dame wiederhofte entsetzt diese Worte. »Ja, ja, gerade diese Summe," sagte er, „und dabei habe ich keinen Heller zum Leben. Diese Schuld muß noch diesen Monat bezahlt werden." „Ich kann dir da» Geld nicht geben," stöhnte die arme Fr«, „ich bin selbst so arm." Ohne ein Wort zu sprechen, wies Georg auf ihr Samtkleid und ihre Brillanten. „Carter besorgt die Ausgaben mein« Toilette," sagte sie hilflos wie ein Kind, „und diese Diamanten find Familienschmuck." „Da bleibt mft nichts anderes übrig, al» d« Tod," murmelte er finster. „Nein, nein, sprich nicht solche Worte," jammerte MrS. Carl«, „ich will suchen, einen Ausweg zu finden, dir muß geholfen werden.. Ach mein arm«, armer Junge," rief die Dame auS, während die Thränen üb« ihre Wangen rollten. Georg Stainberg sah eine Sekunde unent schlossen auf die weinende Fr«, dann trat er näher an sie, faßte ihre Hand und bat in weichem Tone: „Mutter, hilf mir nur noch dieses Mal, eS bandelt sich bei mft um Leben und Tod. Jetzt bin ich ganz in Routh» Händen und ich möchte mich darau» befreien, um ein ander« zu werden." Die Mutter sah ihn erstaunt «. ,Wa» meinst du damit, Georg, wie kannst du in diese» ManneS Händen sein?" „DaS kann ich dir nicht mitteilen, Mutter es ist nicht», wa» durch Geld gut gemacht werden kann, doch ich habe jetzt eine Lektion «halten. Du schüttelst zweisechast den Kopf;
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