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Auerthal-Zeitung : 17.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-17
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 17.04.1898
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, .MtUhejm a»RH. Im Mitt von 64 Jahren tstder^ieM Feldhüter Philipp Neuhavt ^ge storben, der eine bewegte Lngmgenhett hake. Im französischen Elsaß geboren, trat er alb junger Mensch in ein französisches Kürassier- Regiment ein und diente mehr als zwölf Jahre. Unter Napoleon m. hat er in den Wüsten Algiers, bei der Belagerung SebastopolS, bet dem Unternehmen in Mexiko und in China mitge- kämpft. MS Auszeichnung brachte«eine Anzahl Orden heim, die in Preußen anzulegen ihm später gestattet wurde. Als Abkömmling einer alten Siedern deutschen Familie fühlte er sich nach Preußen gezogen, und so kam eS, daß « 1870/71 in den Reihen der deutsches Krieger «gen seine ehemaligen Kameraden kämpfte. Rach Beendigung des Krieges kam er nach Mülheim, wo der kräftige Mann ÄS städtisch« Feldhüter mit seine« Eisenstock in der Hapd in den Flur« für gewisse Leute eine sehr ge fürchtete Erscheinung wurde. / Breslau. Ein Gattenuwrd wmde am / Freitag nachmittag in der Posener Straße verübt. Der trunksüchtige Arbeiter Wutke hat seine Ehe stau, wahrscheinlich in der Trunkenheit, mit einem Strsck «würgt. Die Thal ist durch sein« Bat«, welcher bei ihm wohnt, bekannt ge worden- Bride Personen wurden verhaftet. Der Vater, welch« - vorher den Sohn ÄS den Mörder bezeichnet hatte, schweigt jetzt über den Thäter. Strassburg. „Ha, welche Lust, Soldat zu sein!" singt George Brown in der „Weißen Dame". In den Reichslanden scheint man teil weise ander« Anficht zu sein. Wegen Fahnen flucht erläßt da» Gericht der 31. Division (Straßburg) nicht weniger ÄS zweiundvinzig Steckbriefe auf einmal. Die 42 Deserteure find ä der größt« Mehrzahl elsässtsche Rekrut«. Ob freilich nicht ein groß« Teil von ihnen in d« Fremdenlegion sein Glück sucht Md dort schlimm«, viel schlimm« fährt, ÄS in deutschen Kasernen? Wie«. Im Hotel Metropole ist eine sich für eine russische Gutsbesitzerin ausgebende Frau v. Jamandy plötzlich wahnsinnig geworden. Sie schloß sich in ihr Zimmer ein und drohte aus dem Fenster zu springen, weshalb die Feuerwehr von außen mittels Steigleitern die Fenster besetz« mußte. Die Frau wurde in die Landes-Irrenanstalt gebracht, wo mm weg« ihrer Papiere, Paß und Trauschein, zunächst annahm, daß sie die verlassene Frau des Zigeu ners Nigo sei, der sich mit der geschiedenen Prinzessin Chimay in fashionablen Badeorten amüsiert. Wie sich hinterher jedoch heraus- Mellt hat, ist die Irrsinnige eine Russin und tatsächlich auch die Frau eines Zigeuner- Musikers, der gegenwärtig in Paris konzertiert. G'heißt jedoch Joseph Rigo, während d« Liebhaber der Prinzessin Chimay Johmn Rigo heißt. — Wie die .Neue Freie Presse' meldet, sind bei ein« von sechs Personen unternommenen Besteigung der Raxalpe drei Touristen abgestürzt. Zwei derselben waren tot, der dritte wurde nur leicht verletzt. Prag. In der Ortschaft, Klappai bei Libochowttz find infolge von Erdrutschungen 27 Häuf« cingeftürzt und 38 Familien obdach los geworden. Da die Erdrutschungen noch andauern, «scheint die ganze Ortschaft sehr ge fährdet. Menschenleben find bisher nicht ver loren. Budapest. In ein« hiesig« Damenkon fektions-Werkstätte entstand ein Brand, d« be trächtlichen Schaden anrichtete. Die polizeiliche Erhebung förderte ein bemerkenswertes Resultat zu Tage: Eine 17 jährige Näherin hatte im Geschäft die ganze Nacht hindurch an Trquer- kleidern gearbeitet. In den Morgenstunden war sie vor Ermüdung vom Sessel gefallen und hatte im Sturze die auf dem Tische stehende brmnende Petroleumlampe mtt sich ge rissen. Das bedauernswerte Mädchen und eine Mitarbeiterin haben schwere Brmdwunden er litten. Sie hatten bis zur Erschöpfung ge arbeitet und find Opf« d« UeberbürdMg ge worden. Paris. AuS Cayenne einaetroffen« brief lich« Nachricht« zufolge soll DreyfuS vor einig« Zett versucht hab«, sich zu «hängen. Er wurde jedoch von d« Wächter» rechtzeitig m der Ausführung deS Selbstmordes ver hindert. — In Part» spielten zwei kleine Kind« am Uf« der Seine. Plötzlich fiel daß Ängste, ein Junge von drei Jahren, in da» Wasser. Sein Bruder, ein Bürschchen von sieben Jahren, Mrzte sich kur, entschlossen in die Fluten, um ihn zu retten. Tr konnte zunächst den kleinen Körp« im Mass« nicht finden und schwamm deSha b mit großer Mühe an da» Ufer. Da tauchte der Verunglückte noch einmal i« Wasser Wied« ans. Diese» sehend, sprang tz« kleine Held von neuem in die Seine. Jetzt gelang e» ihm, da» Brüderchen zu «reichen ans Land und zu den Ette« zu bring«. London. Nach einem dem Parhchmtt vor gelegt« Blaubuch find im lttzten Februar 7845 Personen in Indien an der Pest gestorben. Die Zahl ist größer, ÄS in irgend einem Monat seit de« WiederauSbruch d« Seuche. Die Ge samtzahl d« Pestopf« fett dem Anfang der chsidemie im Jahre 18VS beträgt 71004. DaS ist natürlich nur die Zahl d« amtlich mge- meldet« Fälle. Wie viele Person« außerdem dn Pest «leg« find, vermag.niemand zu sagen. Bis jetzt find 26 Europäer d« furchtbaren Krankheit «leg«. So lange die Eingeborenen» Viertel in Bombay nicht herunteraerissen Md n« nach sanitären Grundsatz« Wied« aufge baut werden, besteht nicht große Aussicht, der Seuche völlig Herr zu werden. , Rom. Ein Massenmord wird MS dem Städtchen CaScaldo (Provinz Gosenza) ge meldet. D« Lastträg« Mazza, der in Sm Lucido ÄS Totengräbergehilfe angeftellt war, wollte ms bisher nicht aufgeklärten Gründe» den Bürgermeister und dm Stadtsekretär de» Ortes töten. AuS nichtig« Ursache fing n Streit an und erdolchte im Verlauf deSselbm drei angesehene Bürg«, während er dreizehn anderen sehr schwere Verletzungen beibrachte. Antwerpen. Bei dem nahegelegenen Dorfe Schilde ist ein Bauer, d« früh morgens zu Markte fuhr, ermordet und beraubt worden. Zwei Hunde, die bei ihm waren, alarmierten daS nächste Dorf durch ihr Heulen und wüten des Gebell und führten Leute zu d« Mord stätte. Stockholm. D« schwedische Konsul in Sm Francisco erklärt, daß dn Bericht über Andree gänzlich «fanden sei. MoSka«. Im Gebiete d« Petroleum quellen von Baku bildete sich eine neue Quelle, welche 300000 Pud Naphtha täglich auSwirft. Kiew. Die Stadt Berditschew im Gou vernement Kiew wird demnächst verauktioniert werden. Der Grund und Boden von Berditschew gehörte bisher den Erben eines polnischen Magnaten. Einer der Erben wollte seinen Mit erben ihre Anteile auszahlen und verpfändete deshalb die Stadt bei dem Kaufmann Ruka wischnikow in Nischegorod für 800000 Rubel. Da er daS Darlehen nicht zurückzahlen kmn, kommt Berditschew unter den Hamm«. New Uork. Durch 500 mutige Damen jedes Alters wurde dies« Tage der Senat deS Staates New York in Albany überrumpelt. Die würdigen Vertreter berieten eine Gesetzes Vorlage, wonach geprüfte Aerzte die Heilkunst auSüben dürfen; da drang wachsendes Geschrei Heller und erregter Stimmen in den Sitzungssaal, und ein Meer empörter Damen wälzte sich herein, um alsbald ein mächtiges Palaver zu beginnen. Es waren methodistische, mennonitische und Quäler-Damen, die mit Nachdruck »«langten, daß „Glaubensheilungen" von diesem Gesetz ausgenommen wnden sollten. Angesichts dieses Aufruhrs kapitulierte der erschrockene Senat be dingungslos : der gewünschte Ergänzungs-Para graph wurde eingeschoben, und lächelnd zogen die 500 Amazonen wieder ab. G-richt-halle. Kreala«. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Holzbildhauer Stehn aus Hamburg, welcher kürzlich auf dm Breslauer Postämtern am Hellen Tage Geldschwingm mit erheblichem Inhalt aus dem Grge« dir Hochmasser-Gefahre«. WaS die von dem WafferauSschuffe vorge schlagenen gesetzgeberischen Maßnahmen anlangt, so werden Gesetzesvorschriften, durch welche die Erhaltung d« Waldbestände in dem schlesischen Gebirge und die dort etwa erforderliche Auf forstung gesichert werden, bereits «wog«. Das selbe güt von d« Erstreckung d« für das Wupp«- und Ruhrgebiet «lasten« Spezial- Gesetze auf daS schlesische Gebirge. D« plan- mäßige AuSbm d« Hochwasser-Flüsse und die gesetzliche Neuordnung da Unterhaltungspflicht unter dem Gesichtspunkte dn Einheitlichkeit d« Unterhaltung und d« Leistungsfähigkeit des Trägers d« Unterhaltungspflicht soll« bekanntlich schon im Herbst den Landtag beschäftigen. Auch ist bereits die Beteiligung deS Staates m den Kosten deS Ausbaues, wie sie der WafferauS- schuß vorschlägt, in Aussicht gestellt. Ob die für daS allgemeine Waflergesetz in Aussicht ge nommenen Bestimmungen über die Freihaltung da Hochwaffergebiete d« Ströme und Hoch- wasserflüffe allgemein oder durch Spezial-Gesetz für die schlesischen GebirgSflüffe vorweg zu er- lassen sein würden, wird zu erwägen sein. Was die von dem Wasserausschuß empfohlene Ein heitlichkeit der Verwaltung der wasserwirtschaft lichen Angelegenheiten in der Zentral- und Provinzialinstanz anlangt, so schweben gleich falls Erörterungen im Schoße der Staatsregie rung über eine bessere Ordnung der wasserwirt schaftlichen Verwaltung. Man hofft die großen, in der Sache liegenden Schwierigkeiten nun mehr bald überwind« zu können. Die gleich falls befürwortete Errichtung einer wissentschaft- lichen hydrographischen Zentralstelle für das Reich oder für Preußen bildet nicht minder bereits fest längerer Zeit Gegenstand d« Er wägungen innerhalb d« Staatsregierung. Die Ausstellung der notwendigen Pläne für die Regulierung der Hochwasserflüsse deS Oder- gebietS und d« Spree ist angeordnet. Mit der Aufgabe für die ersteren sind die in Schlesien stationiert« MeliorationS-Baubeamten betraut. Die Prüfung der Pläne erfolgt durch einen besonderen, in BreSlau stationierten RegierungS- und Baurat der Meliorations-Verwaltung im Verein mit dem Oderstrombaudirektor. Ersterer führt auch die unmittelbare Aufsicht über die Arbeiten d« Meliorationsbaubeamten und der ihnen beigegebenen technischen Hilfskräfte. Die obere Leitung liegt in der Hmd von ständigen technischen Kommissaren d« Minister für Land wirtschaft und d« öffentlichen Arbeit«. Die ganze Organisation verfolgt den Zweck, die Aufstellung der generellen Pläne so zu be schleunig«, daß zum Herbst die Provinzial landtage sowie d« Landtag mit d« Sache be saßt werden können. Für daS Spreegebiet Schalt« raubte, zu vi« Jahr Gefängnis Md fünf Jahr Ehrverlust. Misseldoof. Am 24. August v. entgleiste auf der Streckt von Neuß nach Oberkasfel ein Personen zug infolge falsch« Wetchenstellung. Die Schuld an dem Unglück wurde dem Weichensteller Adam DK! und dem Zugführer Wilhelm Berkel aus Heerdt zur Last gelegt. Dick vrrtetvigte sich vor der hiesigen Strafkammer mit d« Thatsache dienstlich« lieber- bürdung: da» Gericht «kannte gram beide Ange klagte aus die niedrigste Strafe, ein« Tag Gefängnis. Inawoazla». Die hiesige Strafkammer ver- urteilte den Polizeisttgeantm Ruchaj, welch«, um ein Geständnis von drei Knaben zu erlang«, diese auf schändliche Weise mißhandelt hatte, bi» sie ein« angeblich« Diebstahl gestanden, zu zwei Jahr Zuchthau». Lolpzigi. Wied« hat ein Hauswirt mit d« -schwarz« Liste" nicht empfehlenswerter Miet« recht schlechte Geschäfte gemacht, denn da» Schöffengericht verurteilte Her« F., welch« ein« Buchbinder meist« G. in diese Lifte hatte aufnehm« lass«, zu ISO Mk. Geldstrafe wegen Beleidigung. Weitzeulmro. Dies« Tage stand d« hier wohnende D., d« gar zu ost schon mtt Gendarmerie Md Flurschützen zusammmg«at« ist, vor dem hiesigen Gericht, weil « in einem Privatwalde «in« Baumstamm entwendet hatte. Dafür wurden ihm 6 Wochen SefLngni» zudiktiert. Al» darauf der Richter ihn fragte, ob « noch etwa» zu sagen habe, meinte «: „Herr Amtsrichter, e» isch ä bissel viel, die 6 Wochen. Wmn i gewußt hätt, daß de» ä Privatwald isch, hätt i ja liewn so ä Stamm im Staatswald g'stohle." werd« die RegulterungSpläne von dm zustän dig« MeliorationSbaubeamten unter Mitwirkung de» für die schiffbare Strecke der Spree zustän- big« Regierung»- Md BcmratS ausgestellt. Alt« Wie«. Wmn am 7. MÄ i« lenzaeschmückten Wim« Prater die „Jubiläum» - Ausstellung »im 1898" «öffnet wird, dann dürfte sie zu nächst ein Wund« enthüllen, da» «och keine der viel«, allzuviel« Leranstaltungen dies« Art jemals aufwieS: eiue am Eröffnungstage bi» auf dm letzten Knopf fettige Ausstellung. Dem Eifer all« beteiligten Kreise kam eben diesmal ein dn Bauarbett besonder« günstig« Winter m Hilfe. Und d« Bauthätigkeit waren lockende Aufgaben gestellt. Um daS Hauptgebäude herum werdm sich nahezu -undettftinfzig Pavillons und Bauwette aller Att gruppieren, die für sich eiue Parade der vornehmsten Bau stile bild« dürsten. Wiens dekorativer Sinn hat dm modernen Kunftbestrebung« schon viel große Anregungen gegebm, diesmal kommt ein Element hinzu, da», ms unseren Ausstellungen ziemlich nm, Farbe und Eigenart in da» be wegte Gesamtbild tragen wird. Die Beteiligung Bosnien», d« jüngsten österreichischen Provinz, die vor nm gerade zwanzig Jahren, auf dem Berliner Kongreß von 1878, d« Habsburg« Monarchie zufiel, und die seitdem in Sieben- meilenstiefeln ihre Kulturfottschtttte macht, die Ausbreitung d« eigenartigen Industrie Bos niens, wird einm statt hervortretendm orientalischen Zug in die Ausstellung bringen. Auch ein kleines Stückchen Generalprobe d« Patts« Ausstellung dürste sich im Wien« Prater abspielen. Zum ersten Male wird hi« ein groß« Drachmballon dem Publikum vorgeführt und zur Verfügung gestellt werden, eben der Drachenballon, den sich jüngst die Patts« Ausstellung von 1900 sicherte. In Men wird er ÄS Fesselballon täglich die Neu gierigen hoch in die Lüste führen zum Genuß eines Stadt- und Natur-Panorama« ohne gleichen, allabendlich aber wird dieser Ballon, von gewaltigen Scheinwerfern mtt großen Licht- massen versorgt, 300 Mtt« hoch schwebend, ein FeuermÄ bilden, weithin kündend von der JubiläumS-AuSstellung. Wird nun die bunte Fülle absonderlich« Reize stark nach Wien locken, so kommen die Verkehrsanstalten dies« Lockung freundlich entgegen. Eisenbahnen und Donau dampf« ermäßigen vielfach die an sich schon im Lmde deS Zonentarifs niedrigen Fahrpreise. DaS Reisebüreau „Courier" in Berlin, mit der offiziellen Vertretung d« Ausstellung betraut, wird in bezug auf die Fahrt und den Aufent halt in Wien seltene Erleichterungen gewähren. Wer längst den Wunsch hegt, die Kaiserstadt an der Donau aufzusuchen, wird eS niemals be quemer, angenehmer, billiger thun können, ÄS im Sommer der JubiläumS-AuSstellung. Knntes Allerlei. Ein wnnderbares Stempelgefälls stückchen wird von der .Budweiser Ztg.' be richtet. Eine gewisse Barbara M. rettete vor kurzem mtt eigen« Lebensgefahr einen zwölf jährigen Knaben, der auf dem Eise eingebrochen war. Man zollte ihr für ihren Mut die ent sprechende Anerkennung und gab ihr den Rat, >a sie mittellos ist, um eine Belohnung für die Errettung anzusuchen. Sie that das, doch ihr Gesuch «fuhr eine unerwartete Erledigung, die arme Fran mnßte eine Geldstrafe zahlen, weil sie daS Gesuch — ungestempelt eingereicht hatte. Zu vorsichtig. „Der Waldhüter Nadelholz ist ja in letzter Zett immer bezecht?" — „Ja, bei unS gibt es Kreuzottern und da « gehört HÄ, daß Alkohol gegen Schlangengift Hilst, so etzt er, sobald es im Gebüsche raschelt, die Schnapsflasche an den Mund." Das erste. „Sie gehen ja von einem Bier- okal ins mdere l Suchen Sie jemand?" — Eine Stammkneipe such' ich! Beabsichtige in fiesem Stadtteil Wohnung zu mieten." Auf der Hochzeitsreise. „Ist es wahr, Fritz, daß verheirattte Männer läng« leben ÄS edige?" — „Eigentlich nicht, eS kommt ihnen NUk sö vök." ovvee, »ovivr. vttU» ! ... »SS Hauptbuche seines Prinzipals gesessen hatte, schlug « endlich daS Buch zu und begann nachzüdmk«: D« Handelsherr, in dessen Diensten er stand, liebte ihn; von dem Gehalt, daS er ihm zahlte, und dem Gewinnanteil, den « ihm MS dem Geschäft -»kommen ließ, konnte « -urücklegen und sich nach und nach ein kleines AMö-en ersparen, sodaß a für die Zukunft um Sicherheit auf ein nicht unbedeutendes Besitztum rechnen konnte. Der alle EüstachiuS war dann befriedigt, und ZoSs Hand wmde ibm nicht mehr oerwttaett. DaS waren freilich nicht die goldenen Berge, ) welche er in d« Walachei zu finden gehofft; 'ab« wa» half eS,« mußte sich mtt dem bzgnkgen, was für ihn erreichbar schien. Und war e» nicht genug, um mtt seiner Zoö glücklich zu sein? Natürlich gab « sich darauf wieder ganz dem Einflüsse seiner Einbildungskraft hin, die selbst ms dem bescheidensten Felde mtt ihm durchzugehen pflegte. Er überlegte, welches Haus « mitten werde, wenn er verheiratet sein würye; « berechnete seine täglichen Ausgaben und fragte sich, ob « nur eine einzige Dienerin od« auch etüen Dien« halten, und wen er zu sein« Hochzett einladen solle, und wie Zos an ihrem Hochzeitstage ihr Ham tragen müsse? Plötzlich hörte er jemand cm seine Thür > klopfen. -Herein!" ritt Demetrius. Die Thür öffnete sich, und ein schqn Ärm lich httaM Mann trat geheimnisvoll «n. Seine Kleidung w« schmutzig und abgetragen/ er hatte da» Ansehen, al» wäre ihm viel vtmm gelegen, daß kein ander« zugegen fei, denn « sah sich vorsichtig um, wie um sich zu ver gewissern, daß er sich mit Demetrius allein befinde. „Herr," begann «, „ich sage dir nur wenige Worte, denn ich wage e» nicht, lang« hier zu verweileu. Höre ufich vvU an, dmn von dem, was ich dir mitzuteilm habe, hängt dein Glück und WM Leben ab.' Ich bin einer jen« Sklaven^ die in den Bergwerken deS Fürst« arbeite»- Ich hab« btt -meiner Arbeit einen Diamant gefunden, wie ihn kein König in seinem Schatze aufzuweisen hat. Verkaufen kann ich diesen Diamant, hi« nicht, denn wmn man mich entdeckte, würde ich-ge hängt. Mtt einem solchen Kleinod fliehen kann ich auch nicht, denn ich hab« kein Geld. So verbleibt denn d« Stein nutzlos in meinen Händen. Aba ich gebe ihn hin, um meine Freiheit zu erlangen. Gib du mir einige Dukaten, damit ich meine Flucht bewerkstelligen kann, Md der Diamant ist dein. Du wirst da- durch reich und ich frei." Stan wie ttne Salzsäule hatte Demetrius den seltsamen Motten de» Manne» gelauscht. ES bedurfte einig« Minuten, bi» « sich von seine« Erstaunen «hott hatte. D« Reichtum, dm a zu finden geträumt, uud de« zu mtsagen « schon entschlossen ge- wes«, wmde ihm jetzt plötzlich und unerwartet gebot«. Er hatte Mr die Hand mSzustrecken, u» ihn zu besitzen. währenddessen drehte da Sklave de» kostbaren Stein, da von dn Sröß« einer ßmß war, tu semen Fingern hin und tzr. ' „Steh' nm," sagte a, „e. hat nicht einen einzigen Fleck, keinen einzigen Fehler. Ich habe in meinem Leben schon viele Diamanten ge sehen, aber keinen, der diejem hier an Schön heu und Reinheit gleich gewesen wäre. Ein König könnte stolz darauf sein, ihn in seiner Krone zu tragen. Du bist ein Fremder, Har, dir wiw eS ein leichtes sein, mtt demselben daS Land zu verlassen. Für wmige Dukaten wirst du Tausende gewinnen.* Mtt vor Freude zitternden Händen suchte DemetriuS alles Geld Ms seina Kaffe zusammen, um deren ganzen Inhalt dem Sklaven einzu händigen, der ihm dafür daS Kleinod überließ. Jetzt dachte Demetrius nur daran, so schnell wie möglich Bukarest und die Walachei zu ver lassen. Schon am nächsten Morgen erschien n vor seinem Henn, und unter dem Vorwand, daß daS Klima da Walachei einen nachieilio« Einfluß auf seine Gesundheit auSübe, bat« ihn um da» nötige Reisegeld für seine Rückkehr nach Syra. Da Kaufmann suchte ihm sein Bor- hab« auSzmeden und ihn zum Bleiben zu be stimmen, denn « hatte da» Wohl deS jungen ManneS im Auge, dem m aufrichtig zugethan war. ES that ihm Leid, einen Gehilfen zu verlieren, der sich durch seinen Eifa und seine umsichtige Geschäftsführung auSzttchnete, und für dm er ttne gesicherte Zukunft vorauSsah. Al» er jedoch sich, daß uns« Held fest auf seinem Entschlüsse bestand, zahlte er ihm da» nötige Geld mS und ließ ihn ziehen. Demetrius reifte ab, den Diamant sorgfältig in seine« Busen verborg«. AuS Furcht, man könne entdecken, daß « im Besitz eme» solch« Kleinod» sei, zog a e» vor, btt Nach» zu reisen, und anstatt seinen Weg über Galatz zu nehmen, ging « nach Giurgewo, um von da nach Kon stantinopel zu gelangen. Er reiste zu Fuß. An fangs ging alle» vortrefflich, aber eines Tage», tn einem Walde unfern d« bulgarischen Grenze, wmde er mtt seinem Führer von einer Bande räuberischer Bulgaren überfallen. „Um des Himmels wwen, Herr," flüsterte ihm der Führer zu, „versuche keinen vergeblichen Widerstand. Wenn sie uns auch alles nehmen, wa» wir haben, und unS nur das Leben lassen, können um zufrieden sein." „Dir mag es gleich sein, wenn sie dir deine geringe Barschaft nehmen, mir ist e» ab« nicht gleichgültig!" rief Demetttu», seinen Jatagm ziehend und sich Ms die Räuber stürzend, von denen « einen verwundete. So tapfer « ab« auch kämpfte, mußte n doch d« Uebcrmacht er liegen. Der Führer wurde getötet, und MS drei Wunden blutend, brach Demetrius zu sammen. Darauf plünderten die Räuber sowohl dm Tot« wie dm Verwundeten. D« An führ« eignete sich Demetrius' Waffen zu, die andern Räuber mchmen seine Kleid«, und ein» der Weib«, die zu der Bmde gHötten, nahm den Diamant, band ihn in ein Täschchen und hing ihn ihrem Kinde um dm Hals. Inmitten sein« Schmerz« und ungeachtet sein« Wunden dachte Demetttu» Mr m sein verlorene» Kleinod. Sein Alle» verlieren tn dem Augenblick, da er e» tn Händen hielt, über stieg seine Kttnte, Md « wünschte jetzt Ächt» mehr, ÄS zu sterben. D« > (Schluß folgt.)
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