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Auerthal-Zeitung : 17.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-17
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 17.04.1898
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sie alle. ents g n itm üb« die An» kriegSschtffe, Dardanellen übertrieben. Der /orte hat nm die fe» mit 2000 Sol- fich vorläufig «och äußer! Melduoß au« Jokohama Minister eine l"' " Mttgliedqm Parlame» angenommen einen für Spanien günstigen Erfolg gehabt; das Blatt fügt hinzu, Spanten könne den freundschaftlichen Rat der Mächte zur Lösung der Frage aimehmen, könne aber nicht vor den ungerechten Forderungen der ver. Staaten zurück« tvmchen. Ruftland. -Durch einen kaiserliche« UkaS wurden 2S0000 Rubel bewilligt zu« vollständigen AuS« bau einest«LueuSafeur am Et-meere i« GöndernMent Mchang« alst HandelShaftn. Die Verwaltung dest Kreise» Kola soll nach diesem Hafen, der den Namen „Katharmttchafen- erhält, verlegt werden. aber niemals gescheh griffen so würde der Regentschaft s König da» Regent Luitpold Kön irgend welche wese KSBfi «t- Der.Köln Ztg/ wird aust München folgen» des geschrieben: Seft langer Zeit zu« ersten Male dringen in der Form eines amtltch-är-t- lichen Berichts genauere Nachrichten über daS körperliche Befinden jenes beklagenswerten Mannes tu die Oeffeatlichkett, der, ohne eS zu wissen, seft 12 Jahren König von Bayern ist. Auf alle Anfragen in der Kammer hatten bis« her die Minister stets die gleiche Antwort bereit, daß nämlich trotz nahezu völliger GeisteSum- nachtuna der vegetative Gesundheitszustand deS jetzt 50 jährigen Manne» andauernd gut sei. In privater Unterredung mit den weniger Ein geweihten erfuhr man dann wohl außerdem noch, ein Minister oder sonstiger hoher Staats beamter habe bei den alljährlich einmal statt findenden Besuchen dm Eindruck bekommen, al» ob der König fich dunkel seiner Persönlichkeit entsinne. Pilgerte man zu dem einige Stunden südlich von München an der Sttatze nach Starnberg gelegenen Schlößchen Fürftcnried hinaus, so erblickte man vor dem Haupteingang militärische Ehrenposten und ein paar auf- und abgehende Schutzleute. Im übrigen verwehrte eine hohe Mauer den Einblick in den da» Schlößchen umgebenden großen Park. Selbst die daS Dörfchen Fürstenried bewohnenden Bauem behaupten, den geisteskranken König niemals zu Gesicht bekommen zu haben. Sehr schwer ist e», festzustellen, ob die vielen zum Teil schaurigen Angaben über die Art, wie fich der Wahnsinn deS König» äußerlich auSprägt (Laufen auf allen vieren, Pflücken von Erd beeren mit dem Munde, stumpfinniges Dabin- brüten rc.), auf Wahrheft beruhen oder nicht. Sicher ist nur, daß, ähnlich wie in den letzten Zeiten bei seinem königlichen Bruder, jede» Ge fühl für die Sauberkeit und die un» geläufigen Formen bei der Nahrungszufuhr abgestumpft oder verschwunden ist. Infolge der völlig mangelnden geistigen und der auch auf große Schwierigkeiten stoßenden körperlichen Bewegung ist die frühere Magerkeit deS König» Otto in ihr gerades Gegenteil umgeschlagen. Aber so- weit ärztliche Untersuchung dies festzustellen ver- mochte, waren bisher alle Organe außer dem Gehirn al» gesund befunden worden. Die seit etwa einem halben Jahre gelegentlich auf- tauchenden Gerüchte über eine Verschlimmerung im körperlichen Befinden des Königs waren von amtlicher Stelle au» stet» al» unbegründet zurückgewiesev worden. Im großen Publikum ist man daher durch den von dem ersten Irren arzt Münchens, Professor GraShey (der den König seft elf Jahren behandelt), und von Pro- fefsor Bauer unterzeichneten Bericht über Blasen- oder wohl richtiger Nierenblutungen de» König» überrascht worden. Als vor zwölf Jahren die Regentschaft ein gesetzt wurde, nahmen viele an, daß dem irr- finnigen König unmöglich ein lange» Leben beschicken sein könne. Von Jahr zu Jahr mehr aber gewöhnte man fich an den Gedanken, daß König Otto den jetzt 77 jährigen Regenten und vielleicht sogar dessen ältesten Sohn, den jetzt 53 jährigen Prinzen Ludwig überleben werde. Einer Uebertragung der Königswürde auf die Person des Regenten widerstrebte dieser selbst, während Prinz Ludwig, dessen Stellung al» Thronfolger in jeder Hinficht eine bessere ge wesen sein würde, von Anfang an ander» gedacht zu haben scheint. Aber die Regierung trug Bedenken, eine naturgemäß mft großen Mehr- forderungen verknüpfte Vorlage vor den Land tag zu btingen. Hätte der Landtag selbst, wa» Mit hochklopfendem Herzen betrat er die Hauptstadt der Walachei. Endlich war er in dem gelobten Lande angekommcn, dem Lande, in welchem sein Schicksal eine neue Wendung nehmen sollte. Ach, aber welch eine Reihenfolge von Ent täuschungen erwartete ihn dort! Statt der ge» träumten Dukaten, nach denen er fich in den Straßen nur zu bücken brauchte, um sie auf zuheben, fand er nicht» wie Staub. Er schöpfte Wasser aus der DumVowitza, dem berühmten Flusse, welcher Bukarest durchfließt, und der den. Goldsand mit fich führen sollte; aber sein Wasser enthielt nur recht viel Schmutz, jedoch von Gold keine Spur. Er suchte nach deir Bergen, wo man die Smaragden sammeln konnte, aber er fand weder Smaragden noch Berge, denn wohin sein Auge blickte, sah er nur eine wette Ebene vor fich, und wa» die Diamanten betraf, so zerschlug er manchen Stein ver geblich. Nicht gerade l« der Abficht, gegen Zo8 eine Untreue zu begehen, durchwandelte er häufig die Straßen und heftete aufmerksam die Blicke auf alle Fenster, wobei er zehnmal Gefahr lief, überfahren zu, werden. Aher alle Fenster blieben verschlossen, und keine glänzenden Augen .winkten ihm bedeütungövoll zu. Di-se mannigfaltigen' Enttäuschungen legten dem kühnen Flug feinet Träume einen nicht geringen Hemmschuh an; sie zwangen ihn, fich etwa» mehr mit der Wkklichkrit zu beschäftigen und fich ein bedeutend bescheidenere» Zukunfts bild auSzumalen. , Eine» Abends, al» er lange über dem -Die btShechgett Nachrichten zahl der russischen Krf deren Durchfahrt durch di« D verlangt wurde, waren üb< rusfische Botschafter bei der Pf- Durchfahrt eine» Kriegsschiffe; baten durch den Bosporus zur Anzeige gebracht, und der Sultan hat bereit» seine Einwilligung dazuerteilt. — Die freiwillige Kreuzer flotte soll um fünf Kreuzer erster Klaffe ver mehrt werden, um den Ansprüchen de» zu nehmenden Handelsverkehrs mit Ostafien genügen zu können. Amerika. * Die Botschaft Mac Kinley» lautet übrigen» friedlicher al» «an erwartet hatte. Sie fordert den Kongreß auf, seine Entschließungen noch aufzuschieben. -In dem spanisch-amerikanischen Streitfall ist bi» jetzt keine Entscheidung eingetreten, und, wie eS scheint, wird fie auch noch länger auf fich Watten lassen. ES ist da» immerhin ein erneuter Hoffnungsstrahl für da» Zustandekommen einer Verständigung. Auch soll der Präsident geneigt sein, die amerikanischen Kriegsschiffe zurückzuberufen. Aegypten. * Einer Meldung de» .Reuterschen Büreaus' zufolge ist e» zu einem Zusammenstoß der Engländer mit den Derwischen gekommen, bei dem die letzteren eine erhebliche Schlappe erhielten. Nachrichten au» Kairo, die angeblich amtlich find, besagen über den Zu sammenstoß: Nach einem Nachtmarsche näherte fich die englisch-ägyptische Streitmacht der Stellung der Derwische bi» auf eine Meile. Bei Tagesanbruch wurden die Verschanzungen in Entfernung einer halben Mette bombardiert. Drei Brigaden unternahmen einen Sturm. Die Derwische, die erst mit ihrem Feuer zurückhielten, begannen damit, al» die englisch-ägyptischen Truppen nahe bei den Verschanzungen waren. Die englische Brigade verlor an Toten: 2 Offi ziere und 10 Soldaten, an Verwundeten: 10 Offiziere und 90 Soldaten; die ägyptischen Truppen hatten an Toten: 51 Soldaten und an Verwundeten: 14 Offiziere und 319 Sol daten. Asten. -Die russische Presse schlägt jetzt einen bedeutend liebenswürdigeren Ton gegen England an, und ist anzunehmen, daß fich bei der bevorstehenden Besetzung von Wei-Hai- Wei durch die Engländer keine weiteren Schwierig keiten ergeben werden. Mit Frankreich scheint England fich bezüglich der Verhältnisse inSüd-China ganz freundschaftlich geeinigt zu haben. Ein Telegramm au» Peking meldet: Man hat Grund zu glauben, daß ein Abkommen zwischen England und Frankreich zu stände kommen dürfte, wonach die Bestimmungen deS Artikel» 4 des Vertrages zwischen England und Frankreich vom 15. Januar 1896 betreffend die Neutralisierung de» mittleren Teiles von Siam auf Kwangtung und Kwangfi ausgedehnt werden. Dem Vernehmen nach wird die Er weiterung des britischen Gebiete» bei Kaulung gegenüber Hongkong unmittelbar auf die französische Okkupierung von Kwang- tschauwan, da» Kohlenstation werden soll, folgen und somit da» Gleichgewicht der MachtverhLlt- niffe aufrechterhalten werden. — In Peking find Meldungen im Umlauf, daß Japan von China eine Kohlenstation verlangt habe. Die japanische Gesandtschaft in London bemerke auf Befragen, fie wisse davon nicht». VsiMfche Lenttchlnnd. -Kaiser Wilhelm hat an den enMchen Botschafter in Berlin au» Anlaß de» Stege» über die Derwische ein Glückwu »sch-Tele« gram« gerichtet. -In München gehen di« Anschauungen üb« die Bedeutung der Ntereaerkkanrun, de» geister kranken König» Otta von Bayer» selbst in sonst gut unterrichte« KMen «tSeMandek Der unglückliche Monarch, dUbeÜetner Geister umnachtung ohnedem in einer HWmdtgen Fürcht lebt, läßt die Serzte nicht an fich heran, wes halb eine genaue örtliche Untersuchung erst N'LL-WS " suchungen fittk stet» s alle» wiederum vermft»»« »»»v, »«»«»» ««»», >»«i Gewaltanwendung hinwtese. Da jetzt da» Schloß, beeinflußt durch die Zeitungsnachrichten , Das Kleinod. 1 j Novelle von A. R. Rangab s.*) Eine» Abends, im Monat Juli 1840, saßen zwei junge Leute auf einer der zahlreichen Terrassen der Insel Shra und blickten auf da» Meer hinan». Am fernen Horizont stieg majestätisch, wie eine goldene Leuchte, am Azur des Himmelsgewölbe» der Mond empor und goß sein silberne» milde» Licht auf die Erde herab. „Blicke auf, geliebte Zoe," sagte der junge Mann zu dem Mädchen, welche» mit gesenkten Augen neben ihm saß, „blicke auf und bewachte den schönen Himmel und da» Meer, da» fich wie ein unendlicher, leuchtender Spiegel vor un» auSbrettet. Wozu sollen wir un» Reich tümer Wünschen? Haben wir nicht unbegrenzte Genüsse? Besitzen wir denn nicht den ganzen Schatz unserer gegenseitigen Liebe? Mit dir vereint, ist mir die ärmste Hütte ein Fürsten schloß. Da» trockene Brot, mit dir geteilt, wird mir süßer sein al» Ambrosia. Der reiche Handelsherr, in dessen Diensten ich stehe, will, daß ich ihn nach der Walachei begleite; dort wartet meiner vielleicht großer Gewinn; aber der Gewinn deine» Herzen», meine Zov, ist für mich der Inbegriff alle» Reichtum»." MV einem Blick zärtlicher Hingebung, leuch tend wie der Mondstrahl, schaute da» Mädchen ihn an. „Kinder, Kinder", sagte, der alte Eustachius, der, mühsam auf feinen Stad gestützt, dem Se- *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. die Initiative «- old zu Anfang erstrebt haben, ^enh Hof und fänglichenVerfaflungS-, terigkeiten einer lang« ngelebt,daß zur Zeit dir Geschicke Bayern» er unbequem, al» n» würde, wenn und Prinz ip Bayern würde, ..... Aenderung nicht eintreten. Bloß insofern würden, nachdem da» Gepränge der Krönung verrauscht wär«, neue wegen der Fiktion, al» ob um« d« Regent schaft eine Verfassungsänderung unstatthaft sei, ta den Hintergrund gedrängt worden find. plauder der Liebenden zugehött hatte, „die Hütte ist gut, und da» trockene Brot erscheint der blinden Liebe und d« sorglosen Jugend süß; aber glaubt meiner Erfahrung: d« Liebe gehen am Ende die Augen auf, und wenn der Traum der Jugend verflogen ist, stellen fich die Sorgen de» Leben» ein. Dann wird di« Hütte eine traurige Heimstätte, do» trockene Brot eine schmale Kost und der Anblick de» Vollmond» ein einförmiges Schauspiel. Heute wird Euch meine Lebensweisheit hart und trocken er scheinen, aber eS wird die Zeit kommen, da eure Kinder die eurige ebenso wenig nach ihrem Geschmacke finden werden, wie ihr jetzt die meinige. Wenn die Liebe eure Vernunft er stickt, so ist e» meine Pflicht, an euer Wohl zu denken. Denn vor allem, lieber Demetrius, liebe ich meine Tochter, und ich möchte fie nicht unglücklich wissen; deshalb kann ich jetzt noch nicht in eure Verbindung willigen. Ab« gehe nach der Walachei, suche dort ein kleine» Ver mögen zu «werben, und nach dein« Rückkehr magst du meine Tochter heiraten." Vergebens suchten die jungen Leute den Men durch Bitten in seinem Beschluß wankend zu machen; vergeben» stellten fie ihm vor, daß wahre» Glück in dieser Welt nicht in Gold und irdischen Gütern bestehe, Eustachius war uner schütterlich, und der junge Mann wußte nach der Walachei abreisen, nachdem er mit seiner Zo« unzählige Schwüre d« Liebe und Treue gewechselt hätte. Er wer auf de« Wege nach der Walachei, jene« Land«, von dem « so viel batte reden hören, dem Lande de» Reichtum» und de» Ge ¬ nüsse». Dort konnte man da» GeÜ> auf der Straße finden, die Flüsse führten Goldsand, in den Betgen konnte man Smaragden sammeln, und selbst die gewöhnlichsten Steine bargen häufig Diamanten in fich. Au» diesem gelobten Lande wollte er zurück kehren wie Alkmäon au» der Schatzkammer des Krösus: die Taschen, den Mund voll Gold, ja sogar da» Haar mit dem kostbaren Metall be deckt. Und dort in der Walachei lebte man herrlich und in Freuden. Dort blühten in jedem Gatten die Rosen der Liebe., !hinter allen Fenstern der Häuser glänzten wie Sterne fun kelnde Augen, und die Fenster vffntten fich ver stohlen, und geheimnisvoll winkest die . Äugen. Mitgifteu in Millionen von allen Setten, man brauchte nur die Hand danach auszustrecken. Die Tochter eine» Bojaren war ihm gewiß. — Aber nein, ftln Herz empörte fich bei diesem Gedanken. Wie, « sollt« Zo« vergessen können, feiste Zos, d« « Treue gelobt? Ab« eirk hoh« Würdenträger konnte er werden, w« weiß, vielleicht gar Hospodar, fich den Batt wachsen lassen und die fed«gesch«ückte Mütze von Zobclpelz und den goldgestickte« Mantel tragen, welche die Fürsten anlegten, wenn fie sich in den Rat begaben. Man fleht, daß die Einbildungskraft Ustsett» Helden eine» ziemlich hohen Fluge» fähig war. Die fianze lange Dau« d« Reift st-ieate '« fich in diesen Träumen. Je höhn «I die Donau hinauf kaw, um so 'höher stiegen attch seine Er wartungen, und al» « Galatz erreicht«, war er schon bei der Würde de» Hospodaren angÜangt. Von da ging er wach Bukarest. fortgeschritten, daß der förmliche Abschluß eine» neuen Handelsvertrages in nicht zn fern« Zukmst zu erwarten steht. -Bei derBerattrng d« I« Heinze im Reichs tage wird von freisinnig« Sette d« Versuch gemacht waden, den „groben Unfug»- Paragraphen" de» Strafgesetzbuchs zu ändern. Die Abgg. Beckh, Lenzmann und Munckel beantragen nämlich, diesem Paragraphen folgende Fassung zu geben: „Wa durch Er regung von Lärm od« ähnliche unmittelbar in die Sinne fallende Handlungen die öffentliche Ruhe stört." — Da Paragraph laut« jetzt: „Mit Geldstrafe Li» zu einhimdertfünfzig Mark oder mit Hast wird bestraft, wer ungebührlicher weise ruhestörenden Lärm erregt od« w« groben Unfug verübt." OesterreichsUngar«. -Die beiden Häuf« de» ungarischen Reichstages hielten eine gemeinschaftliche Sitzung ab, in d« da» vom Könige sanktionierte Gesetz betreffend die Verewigung der Feier zur Erinnerung an den Erlaß der 1848« Gesetze vakündet wurde. Afnmkreich. * Die militärischen Kreise Frankreichs scheinen des Skandals noch nicht genug zu haben. Das Esterhazy-Kriegsgericht hat be schlossen, Zola von neuem vor die Ge schworenen zu stellen. -Der neue Prozeß gegen Zola wird erst nach den Kammerwahlen vor dem Schwurgericht zur Verhandlung kommen, und zwar dem Vernehmen nach am 23. Mai vor dem Schwurgericht in Versailles. D« General- StaatSanwalt Bettrand wird als öffentlich« Ankläger fungieren. — ES ließ fich allerdtngs «wmten, daß die Regierung nicht vor den Wahlen die bedenkliche Angelegenheit noch ein mal auftollen lassen würde. Der Beschluß de» Kriegsgerichts wurde mit vi« gegen drei Stimmen gefaßt. General Luxer stimmte dagegen. — Es verlautet, der Großkanzler der Ehrenlegion, General Davoust, habe die Zola-Angelegenheit bereit» deut Ordensrate unterbreitet. Sv asten. -Der spanische Ministerrat hatte den kuba nischen Insurgenten zunächst einen fünftägigen Waffenstillstand (bi» DonnnStag) zuge- billtgt. Obwohl diese» Zugeständnis an Nord amerika herzlich gering war, hat e» doch in Havana und in Madrid große Aufregung und. Unruhen hervorgerufen. Man fürcht« für die nächsten Tage. * Die Anfichten d« Madrider Blätter wider sprechen einander. Die einen halten denKrieg für unvermeidlich, während die anderen hoffen, daß d« Friede erhalten bleibe. Die .Correspondencia de Espanna' sagt, die Intervention der Mächte habe in Washington Ko« Uah ««h Fern. Berlin. Der Erbayxr de» Kaiser Wilhelm- Kanal», Wirk. Geheim« Rat Otto Baensch, ist nach schwer« Krankheit gestorben. Er wurde am 6. Juni 1825 in Zeitz geboren und trat tdl Jcchre 1848 in den preußischen Staatsdienst, wo « in verschiedenen Stellungen am Rhein und in Schlesien al» Brückenbau - Ingenieur thätig war. An Jahre 1871 wurde Mnusch, nachdem « fich durch seine Arbeiten üb« Skkvm» regulierungen einen großen Ruf verschafft hatte, in da» Ministerium Ar öffentliche Arbeiten, dem « bi» zn seinem Tode angehötte, al» Vor tragender Rat berufen. In dieser Stellung hat « fich durch seine Leistungen apf dem Gebiete der Stromregulierung und de» Küstenschutzes große Verdienste «worben, bi» die Erbauung deS Kaiser Wilhelm-Kanal» seinen Namen in der ganzen Welt bekannt machte. München. Professor Lenbach schickte dem Prager Kuustverein zu dessen Oster-Ausstellung sein bekannte» Porträt Mommsens. Der Aus schuß des Kunstvereins, zumeist au» tschechischen Adligen bestehend, wieS daS Bild zurück, weil Mommsen durch seinen bekannten offenen Brief in Sachen der deutschen Sprachenkämpfe die tschechische Nation beleidigt habe. Tirschtiegel. Zum Stabsarzt für KiautsKou ernannt wurde der hiesige praktische Arzt Dr. Lebson. Er erhält bei freier Station und Reift ein Gehalt von 6000 Mk. und hat sich vorläufig auf ein volles Jahr verpflichten müssen. Rothenburg ob der Tauber. DaS historische Festspiel „Der Meistettrunk" wird wie im vorigen Jahre mit darauffolgendem Festziig und Feldlager am Pfingstmontag den 30. Ma zur Aufführung kommen. Gera. Zu der Bürgermeisterstelle in Pfßttcw hatten fich 21 Bewerber gefunden. Der Ge meinderat stellte drei davon zur engeren Wahl, einem Bewerber ab«, einem biederen Schmiede meister, wurde der freundschaftliche Rat gegeben, sich um die nächstens frei werdende Stelle eines . . . Nachtwächters zu bewerben. Eisenach. In dem Dorfe Bosserode hat in d« Nacht zum Montag ein Tagelöhner, der betrunken aus dem Wirtshause heimkehrte, seiner in gesegneten Umständen befindlichen Schwieger tochter mit einem Messer den Leib ausgeschnitten, so daß die Eingeweide herauSquollen. Trotz der schweren Verletzung ist Hoffnung auf Er haltung des Lebens der jungen Frau vorhanden. D« Thät« ist spurlos verschwunden. Luckau. In die Werkstätte des Klempner meisters L. brachte ein früherer Artillerist «ne Granate, um fich daraus einen Zigarren abschneider anfetttgen zu lassen. Als fich der Lehrling mit dem Geschoß zu schaffen machte, explodierte dasselbe mit furchtbarem Knall. Ein Sohn des Klempnermeisters ist getötet, ein Lehrling schwer, ein and«« leicht« verletzt. Danzig. D« Sohn eines Gerichtsbeamten in Karthaus, welch« fich in der Schule durch Fleiß und Begabung auszeichnete, wandte fich an den Kaiser mit d« Bitte, ihm den Besuch einer höhnen Schule zu «möglichen. Dem Bittsteller ist im Hiesigen Gymnasium ftcfi- Unterricht nebst steten Schulbüchern gewä! - worden. an fich -«an, we»- siche Kranke in Nar- Derartige Unter» schmerzhaft, wie anderseits sieden wkd, wa» etwa auf Schloß, beeinflußt durch die Zeitungsnachricht, üb« König Otto und durch em prachtvolles, zu Spazieraängen einladende» SnSflugSwett«, viel von außen besichtigt wird, sucht die Militär und Geudarmeriewache da» Stehenbleiben vor dem Schlosse zu verhindern. -Wie die „Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen" vutteilt, find die zwischen -Die japanische Regierung zeigt vorläufig «och äußerst zurückhaltend. Nach empfing der Premier- d«B«eintgung von eg tzäusor de» kurmm eine Resolution ... geUeu da» vor« -ehet»Rußland» nndLentschlnud» Widerspruch GhO,uMMe1 llassung d« japan D« Politik d« Reglern« land werde Set-Hat- kommen» mit Japan tu . Man glau olge eine»! nehmen.
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