5 Paläontologisch-chronologische Gliederung 5.1 VORBEMERKUNGEN Die durch die Geländebeobachtungen, petrographische und morphologische Merkmale ermittelte Schichtenfolge bedarf der Einordnung in die geologische Zeitgliederung auf paläontologischer Grundlage. Dabei kommt in Betracht: a) welchem geologischen Zeitraum sind die in ihrer Aufeinanderfolge durch die Geländebefunde gesicherten Schichten zuzurechnen (Beispiel: Sandstein stufen von LAMPRECHT); b) wie sind die Schichten, deren Eingliederung in die petrographisch-morpho logische Gliederung Schwierigkeiten bereitet, paläontologisch-chronologisch einzuordnen (Beispiel: Plänermergel am Brausnitzbach). Die Voraussetzungen für eine paläontologisch begründete Horizontierung der Schichten, nämlich die Fossilien, sind nach Arten- und Individuenreichtum recht ungleichmäßig in den einzelnen Horizonten der sächsischen Elbtalkreide verteilt. Neben Fundorten, die in der paläontologischen Literatur wegen ihres Arten reichtums berühmt sind, wie der Hohe Stein in Dresden-Plauen und der Pläner kalk von Dresden-Strehlen, gibt es Schichten, die lange Zeit als versteinerungs leer galten. Hier ist nun aber im Laufe der letzten Jahrzehnte durch beharr liches Sammeln vielfach Wandel geschaffen worden. Verschiedentlich haben sich Heimatforscher durch jahrelange Beobachtung von Aufschlüssen des engeren oder weiteren Heimatgebietes große Verdienste um die Förderung der geologisch paläontologischen Kenntnisse erworben. Ich nenne hier als Beispiele Herrn W. GFJSENDÖRFER in Pirna, der durch das Ausschlämmen von Foraminiferen aus den Kreideschichten der Umgebung von Pirna nicht nur eine von FRANKE (1928) und J. CUSHMAN ausgewertete Foraminiferen-Sammlung zusammenbrachte, sondern auch durch seine Kenntnis zahlreicher vorübergehender Aufschlüsse dem Feldgeologen sehr nützliche Hinweise geben konnte. Der Konservator JOHAN NES SCHMIDT trug u. a. unermüdlich zur Erforschung des Fossilinhaltes der Kreideablagerungen im Plauenschen Grund bei (HÄNTZSCHEL 1940, S. 187). Schließlich ist auch ANDERTs achtunggebietende Leistung aus derartigen An fängen als Heimatforscher emporgewachsen. Jedenfalls sind auch in Zukunft weitere Aufsammlungen dringend erforderlich, und zwar mit noch genaueren Fundortangaben und -beschreibungen als bisher. Leider sind durch Kriegs einwirkungen schwere, unersetzliche Schäden am paläontologischen Sammlungs material eingetreten. Die Kreidesammlung der Geologischen Kommission (frü here Preußische Geologische Landesanstalt) in Berlin sowie die im zerstörten Mineralogisch-Geologischen Institut der Technischen Hochschule Dresden vor handenen Kreidefossilien sind vernichtet, ebenso Teile der Kreidesammlung des Dresdner Museums für Mineralogie und Geologie (Cenoman-Sammlung von W. HÄNTZSCHEL, Turon-Sammlung von A. SEIFERT). Ein Verzeichnis einiger wichtiger, weil z. T. gut horizontierter Fossilfunde im Elbsandsteingebirge wird im Anhang, S. 187 gegeben.