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10.13 BOHRLOCH AN DER WALKMÜHLE BEI PIRNA 1823 Bei der Suche nach Kohlevorkommen in der ersten Hälfte des vorigen Jahr hunderts wurden an verschiedenen Stellen des Kreidegebietes Schürfe und Boh rungen durchgeführt, deren geologische Ergebnisse dort, wo neuere Aufschlüsse fehlen, noch heute Interesse beanspruchen können. Darüber wird mehrfach in den Akten der ersten geologischen Landesuntersuchung berichtet (aufbewahrt in der Bergakademie Freiberg). In L. U. B. V. 3 erstattete 1823 E. F. W. LINDIG ein Gutachten an v. OPPEL in Dresden über derartige Versuche an der Walk mühle im Gottleubatal südlich Pirna (Meßtischbl. Pirna). Wo der Schacht, der mit einer Bohrung verbunden war, genau gelegen hat, ist nicht mehr festzustellen, doch kann es sich nur um einen Ansatzpunkt nördlich oder östlich der Walkmühle gehandelt haben, wo sich der Lamarcki-Pläner schon unter die Talsohle gesenkt hat. GEINITZ gab 1842 (S. 102) einen kleinen Schürf 45 m nördlich der Walkmühle an: „unter 4 Ellen (= 2,26 m) der zu Tage aus gehenden Mergelbänke liegen 3 /i Elle (0,42 m) einer grünfleckigen Bank, darunter Letten, welchem bis auf 33 Ellen (= 18,7 m) tief wieder grünfleckige Bänke fol gen“. Bei diesem Schürf handelt es sich offenbar um einen anderen als den von LINDIG besprochenen Schacht. Letzterer muß wegen der größeren Mächtigkeit der angetroffenen Mergelschichten mehr nördlich oder nordöstlich gelegen haben. Das Profil lautet in der alten Bezeichnungsweise: m m 35. 1,70 1,70 Mergel, mit Ton vermischt 34. 1,85 0,15 Sandstein 33. 1,90 0,05 schwarzer Tonschiefer (den der Steiger wahrscheinlich mit Schieferton verwechselt hat) und Schwefelkies 32. 3,90 2,00 Mergel 31. 4,10 0,20 Sandstein mit Muschelgebirge und etwas Steinkohle 30. 4,20 0,10 kiesiger Tonschiefer (?), vitriolisch, und etwas Kohle 29. 7,05 2,85 Mergel mit Tongehalt und Muschel- und Kräuterabdrücken 28. 7,15 0,10 schwarzer Tonschiefer mit Schwefelkies, Kräuterabdrük- ken und Schilfversteinerungen 27. 7,20 0,05 schwarzer Letten 26. 8,55 1,35 fester Mergel 25. 8,65 0,10 schwarzer Letten 24. 9,05 0,40 schwarzblauer, weicher Mergelschiefer 23. 9,10 0,05 weißer Ton mit Kalkgehalt 22. 9,30 0,20 blauer Mergel 21. 9,35 0,05 weißer Ton 20. 9,40 0,05 schwarzblauer Mergel 19. 11,60 2,20 Mergel, mit lichtblauem Ton vermischt 18. 14,45 2,85 fester Schieferton 17. 14,50 0,05 gelber Letten 16. 14,60 0,10 schwarzer Letten 15. 14,85 0,25 weißer Sandstein 14. 14,90 0,05 schwarzblauer Letten 13. 16,30 1,40 eine offene Kluft