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(Fortsetzung) Nr. Tiefe m Mächtig keit m Schichtbezeichnung Stratigraphische Stellung 19. 88,40 5,25 Plänerkalk 20. 89,20 0,80 Sandstein mit schwachem, weißem Tegel und Kiesel Unterquader 21. 93,50 4,30 Sandstein, weiß 22. 100,62 7,12 Rotliegendes (= wesentlich Ver- Präcenomane Witterungsprodukte des liegenden V erwitter ungs- Granites) decke Zur geologischen Deutung des Profites ist folgendes zu bemerken: Als Tiefstes wurde die präcenomane Verwitterungsdecke des Grundgebirges, und zwar von Granit, erbohrt. An der noch vorhandenen Bohrprobe wäre festzustellen, wel chem Granit dieses Vorkommen zuzuordnen ist, um die Grundgebirgskarte von H. EBERT (1932, Tafel 20) ergänzen zu können. Die große Mächtigkeit, in der diese Schicht angebohrt wurde, deutet auf ähnliche Verhältnisse wie in Eiland, wo B. MÜLLER (1934) in einer Bohrung 16 m lateritisierten Gneisschutt, aber mit Kennzeichen einer gewissen Abrollung der Komponenten, antraf. Die in der Bohrproben-Beurteilung zu Schicht 18 angegebenen kohligen, schwarzen Letten legen zunächst die Annahme nahe, daß es sich dabei um einen kohle- bzw. pflanzenführenden Horizont der Crednerien - Schichten handelt. Doch deutet der Widerspruch zu der Bezeichnung des Bohrmeisters auf irgend eine Unstimmigkeit in der Zuordnung der Probe hin, und außerdem wäre der vermutlich vorhandene Kalkgehalt des „Plänerkalkes“ (19) im Liegenden der Letten für Crednerien-Schichten ungewöhnlich. Daher rechnet man die Schich ten 19—21 besser insgesamt zum Unterquader, der ja in Bohrungen vielfach noch mit einem ursprünglichen Kalkgehalt angetroffen worden ist. Die Möglichkeit, daß darin teilweise oder ganz Crednerien-Schichten vorliegen, ist aber nicht aus geschlossen. Von dem „Plänerkalk“ (19) stehen Proben nicht mehr zur Verfü gung. — Schicht 17, ein 1,15 m mächtiger, lichtgrauer Tonmergel, und dazu die Letten (18) entsprechen dann etwa der 1 m mächtigen Ton- und Mergelbank, die sich im Pirnaer Gebiet fast überall im Liegenden des Plenus-Pläners findet (PIETZSCH 1916, S. 80). Letzterer ist hier in großer Mächtigkeit durch die Schich ten 15 und 16 vertreten. Die Zuordnung der Schicht 14 (Tonmergel) zur Mergelschicht an der Basis der Labiatus-Zone ist zweifellos richtig, ebenso der hangenden Sandsteinschichten 7—13 zum Labiatus-Sandstein. Das Profil ist deshalb wichtig, weil es im Zusammenhang mit den oberirdi schen Aufschlüssen die Schichtfolge vom Cenoman bis in die mittleren Scaphiten- Schichten an einem Ort festzustellen gestattet (vgl. Bild 11). 10.12 TIEFBOHRUNG AM KURHAUS BAD SCHANDAU Mit dem 7,5 km entfernt gelegenen Bohrloch am Kurhaus Bad Schandau, des sen Profil ÄNDERT (1928, S. 86) veröffentlichte, bestehen Beziehungen insofern, als Schicht 17 (+ 18) in Hütten dem 1,8 m mächtigen, schwarzgrauen Ton mit grobkörniger Sandsteinlage (Schicht 12 bei ÄNDERT) entspricht. Die Überein-