i Überblick über die neuere Literatur und methodische Bemerkungen Auf eine ausführliche Besprechung der Vorliteratur wird verzichtet, da sich in der Darstellung selbst immer wieder Gelegenheit ergibt, darauf einzugehen. Hier sei nur ein kurzer Überblick über die neuere Literatur vorangestellt, um die Situation zu beleuchten, aus der heraus die vorliegende Arbeit entstehen konnte. Für das Cenoman und die cenoman-turonen Übergangs schichten sind grundlegend die Untersuchungen HÄNTZSCHELs (1933, 1934 a), der diese Ablagerungen zugleich im Rahmen der sudetischen Kreide be handelte, die vorliegenden Kenntnisse des Fossilinhaltes wesentlich ergänzte und z. T. berichtigte, neue Beschreibungen von Aufschlüssen gab, die paläontologisch- stratigraphische Gliederung kritisch überprüfte und die Kenntnis der paläogeo- graphischen Verhältnisse wesentlich vertiefte. PIETZSCH führte 1934 den Begriff „Schwellenfazies“ für die Ablagerungen an vorkretazischen Schwellen im Kreide meer ein und trennte die bis dahin als oberstes Cenoman oder unterstes Turon aufgefaßte „Zone des Actinocamax plenus (BLAINV.)“ als selbständige „ceno- man-turone Übergangsschicht“ ab. Schließlich vervollständigte A. UHLIG (1941), ausgehend von Aufschlüssen beim Autobahnbau westlich Dresden, unsere Kennt nisse, besonders der cenoman-turonen Übergangsschichten, ganz außerordentlich. Somit kann dieser Schichtkomplex im ganzen als gut durchforscht angesehen werden, die stratigraphischen Auffassungen sind recht einheitlich. Die Zeit intensiver Beschäftigung mit der sächsischen Turon- Stratigraphie vor dem Kriege wurde 1927 eingeleitet mit einer von paläontologischen Gesichts punkten ausgehenden Veröffentlichung ANDERTs und 1928 mit einer durch mor phologische Fragestellungen veranlaßten Untersuchung des Winterberggebietes von F. LAMPRECHT. Im gleichen Jahr erschien die ausführliche Arbeit AN DERTs über das Elbsandsteingebirge und diejenige HÄNTZSCHELs über die Kreideschichten bei Hohnstein. Die tschechisch geschriebene Arbeit von C. ZA- HÄLKA (1924), die manche nützliche Angabe enthält, wird wegen ihrer verfehl ten stratigraphischen Einordnung der Schichten hier nicht berücksichtigt. ÄNDERT (1928) nahm zahlreiche Profile auf, die er auf Grund petrographi scher und paläontologischer Vergleiche unter Berücksichtigung seiner in Nord böhmen gemachten Erfahrungen stratigraphisch einordnete. Die Schichtmächtig keiten wurden über das ganze Gebiet und das Elbtal von Pirna bis Meißen hin als konstant angesehen. Die Schwierigkeiten, die einer Verfolgung der Schichten im Gelände entgegenstehen, versuchte ÄNDERT durch Zerlegung des Gebietes in Schollen zu überwinden. Die Schollen begrenzte er durch „Störungslinien“, die nur als Arbeitshypothese gelten sollten und unter denen sich Verwerfungen, Staffelbrüche, Schichteneinfallen und Zerrungszonen verbergen können. Deshalb sind in den Profilen die Schichten zumeist horizontal gezeichnet. LAMPRECHT (1928) ging im Winterberggebiet bei der Gliederung der über 350 m mächtigen Sandsteinschichten im Hangenden des Labiatus-Sandsteins auch