7 Ueberblick über die Verbreitung und die faziellen und paläo geographischen Verhältnisse der sächsischen Elbtalkreide Nur ganz allmählich sind die faziellen Verhältnisse der einzelnen stratigraphi- schen Horizonte und damit deren paläogeographischen Zusammenhänge erkannt worden. Zwar hat NAUMANN bereits 1838 Beobachtungen über petrographische Veränderungen der Schichten in der Horizontalen gemacht, er erkannte z. B. die ihn befremdende Tatsache, daß der Pläner um so mächtiger und kalkreicher auf tritt, je mehr er sich aus dem Bereich des oberen Quadersandsteins entfernt; aber diese Anzeichen fazieller Veränderungen wurden von ihm und anderen zeitge nössischen Geologen nicht weiter verfolgt. Die erste Untersuchung der faziellen Verhältnisse stellte, auf bauend auf Vorarbeiten der geologischen Landesauf nahme, W. PETRASCHECK (1900) an. Seine Arbeit wirkte sehr befruchtend und wurde bei der 2. Auflage der Blätter der geologischen Spezialkarte weitgehend verwertet. Z. T. in Fortführung von PETRASCHECKs Untersuchungen stellte SCHÄNDER (1923) die Verhältnisse vor und während der großen Cenoman- Transgression dar, wobei er die erste spezielle paläogeographische Karte, und zwar für die Crednerien-Schichten, gab. Eine bedeutsame Rolle spielen die fa ziellen Verschiedenheiten der Schichten in der Diskussion über das Pirnaer Turon- Gebiet, Für Cenoman und Plenus-Zone liegen neuere Untersuchungen von HÄNTZSCHEL und UHLIG vor. Man vermißt aber eine genauere kartenmäßige Darstellung der faziellen und paläogeographischen Verhältnisse. Diese soll im fol genden versucht werden, soweit das die bisher vorliegenden Unterlagen gestatten. Es würde den Rahmen der vorliegenden Abhandlung überschreiten, wenn eine vollständige Behandlung der Paläogeographie der Oberkreide im sächsischen Elb tal gegeben werden sollte. Außer der ausführlicheren, stratigraphisch wichtigen Behandlung der faziellen Verhältmsse und der Verbreitung der einzelnen Schich ten soll nur auf einige der sonstigen Fragen eingegangen werden. Die Darstellung der faunistisch-biogeographischen Verhältmsse, ihre Beziehungen zu benachbar ten Kreidegebieten und der Bionomie der Fauna, ähnlich wie sie z. B. DACQUE (1939, S. 24) für die Regensburger Kreide gab, aber ausführlicher, muß einem Paläontologen vorbehalten bleiben. 7.1 VERBREITUNGSGEBIETE UND FAZIELLE AUSBILDUNG DER SCHICHTEN 7.11 CENOMAN 7.111 Crednerien-Schichten Der hauptsächliche Ablagerungsraum der Crednerien-Schichten, den SCHÄN DER die Niederschönaer und die Dippoldiswalder Senke nannte, ist nur nach N hin einigermaßen sicher zu begrenzen. Fixpunkte dieser Grenze liegen bei Spechts hausen und zwischen Seifersdorf und Ölsa vor. Ob die sich von hier aus nach SO