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Auerthal-Zeitung : 10.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-10
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 10.04.1898
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P-IMsch- Uxdfch««. Leutschlaud. *D« Kaiser wird in der dritten Avril- Woche wiederum al» Gast de» Grasen Görtz »ach Schlitz zur Auerhahnjagd kommen. -Ueber da»Befinden de» König» Otto von Bayern wird au» ärztttchen «reisen «itgeteilt, e» sei nicht miSgeschloffen , daß fich auf den Nieren Abszesse gebildet haben, die aufgebrochen find und den Blutabgang be wirken. E» ist diese Annahme wohl um so berechtigter, al» bei Gehirnerweichung im vor« geschrittenen Stadium da» Auftreten von Abszessen «ine sehr hitufig beobachtete Erscheinung bildet. -Zu den neuen Enthüllungen über Esterhazy schreibt die .Poss: „In der Affäre DreyfuS - Esterhazy ist so viel gefabelt, phantasiert, über Hintertreppen aufgetaucht und dann „enthüllt* worden, daß jeder Maßstab dafür, waS an Wahrheit in diesem Wust von Geschreibsel übrig bleibt, fehlt. Da» gilt auch für die Erzählung de» „Berner Diplomaten*, deren sonderbare, schleierumwobene Herkunft schon ihren Inhalt höchst zweifelhaft erscheinen läßt. Jedenfalls ist diese Manier der „Enthüllung" so wenig, wie frühere Erzeugnisse ähnlicher Art, irgendwie angebracht, die deutsche Regierung zu einem Mehr zu ihren bereit» abgegebenen Er klärungen zu veranlassen. Wir haben gesagt, wa» zu sagen war. Will die französische Regie rung festgeftellt wissen, wa» an dieser Geschichte etwa nicht gefabelt ist, so mag sie selbst sprechen. Sie hat da» ja um so leichter, al» Esterhazy ihr engster Vertrauensmann ist. Also, wenn offiziell etwa» zu äußern sein sollte, so hat jetzt die französische Regierung da» Wort!* -Im Reichstag ist kürzlich die Forderung ausgesprochen worden, die Kapitalien der Alter»- und JnvaliditätSversiche- rungSanftalten stärker al» bisher zur Befriedigung de» ländlichen Kredit bedürfnisse» zu verwenden. Der Reichs kanzler hat fich den,N. Pol. Nachr.' zufolge zur Erörterung dieser Frage mit den Bundes regierungen in Verbindung gesetzt. Dabei hat fich herauSgeftellt, daß die Fonds der Ver sicherungsanstalten auch jetzt schon zum Teil zur Befriedigung eine» derartigen Kreditbedürf- niffeS benutzt werden. Insbesondere seien au» diesen Staatsfonds nicht unerhebliche Darlehen an Gemeinden gewährt worden. Grundsatz sei hierbei gewesen und werde e» natürlich auch stet» bleiben müssen, daß die Darlehen eine absolute Sicherheit genießen, und daß keinem Darlehnsnehmer besondere Vorzugs bedingungen eingeräumt werden können. "Eine der ersten Aufgaben de» neuen Kolonial-Direktor» v. Buchka dürfte die Wiederanknüpfung von Verhandlungen mit der Neu - Guinea - Kompanie sein. Wenn dieselben erfolgreich sein werden, dann dürfte die neue Vorlage an den Reichstag fich von der früheren hauptsächlich in zwei Punkten unterscheiden. Einmal sollen die vom Reiche an die Neu-Guinea-Kompanie zu zahlenden vier Millionen Mark als Entschädigung für die von der Gesellschaft gemachten Aufwendungen nicht, wie e» früher bestimmt war, auf einmal aus- gezahlt, sondern auf zehn Jahre verteilt werden. Zweitens verpflichtet fich die Kompanie ihrer seits, diese vom Reiche zu zahlenden Summen ausschließlich zu Gunsten des Schutzgebietes zu verwenden. * Betreffs der planmäßigen Inanspruchnahme und Ruhe des Eisenbahn-Betriebs- Per s o n a l S hat der Minister der öffentlichen Arbeiten mittels Erlasses vom 31. v. angeordnet, daß die durch Erlaß vom 24. Dezember v. neu zusammengestellten, zum TeU erweiterten Vor schriften über die zulässigen Grenzen der täg lichen Dienstdauer deS im Süßem Betriebsdienste beschäftigten Personals nunmehr auch für sämt liche Privat-Eisenbahnen eingeführt werden. Von der neuen Fassung noch ab weichende Bestimmungen sollen spätestens bi» Ende dieses Jahres beseitigt werden. *Auch in Sachsen sollen die Beamten- fautionen aufgehoben worden sein, soeben ist ein königliches Dekret an die Stände Zwischen zwei Wetten. Roman von Louisr Cammerer. G-r«r,un,.) Wenn man früher in allen wirtschaftlichen Fragen Karoly» Rat einholte, so umging man ihn jetzt ganz, oder behandelte ihn mit verletzender Nichtachtung, denn die bösen Einflüsterungen waren nicht ohne Eindruck geblieben. Doch Karoly ließ fich nicht beirren, sein Lebensweg lag klar vorgezttchnet vor ihm. Seine Besitzung, welche er durch angestrengtesten Fleiß und vor teilhafte Betvmfthastung zu einer glänzenden Höh« gebracht, in fremde Hände übergehen zu lassen, daran dachte seine Seele nicht; mit Irma aber auf seinen Gütern zu leben, wurde ihm durch das Verhalten seiner GutSnachbarn zur Unmöglichkeit gemacht. ES blieb ihm daher kein anderer Ausweg, al» die Güter einem Verwalter zu übergeben. Zu diese« Zweck hatte er sich einen tüchtigen, «st den besten Empfehlungen versehenen deutschen GutSinzpektot, eine erste landwirtschaftliche Kraft kommen lassen. Mit Gelka Török hatte er jede weitere Be gegnung vermieden, ihre Verlobung mit Aprany hatte nicht» BestemdendeS für ihn gehabt, nm daß fich zu der Verachtung, die er fist da» ränkevolle Weib hegte, noch da Ekel gesellte. Während Etelka fich mit innerem Widerstreben zu dem vahaßten Bündnis entschloß, traf Karoly Anstalten zm Abreise nach Wien. Bevor «je doch fistlavge Zett von sein« harltchen Be sitzung Abschied nahm, wollte a fich für immer «st Kma vereinigen. gelangt, den Entwurf eine» Gesttfe» wegen Aufhebung da KauttonSpfltcht da StaatSdiener betreffend. Die beiden Paragraphen desselben lauten: 8 l- Die Verpflichtung d« Staat»- dien« zur KautionSleKtung nach 8 7 Absatz S de» Gesetze», die Verhältnisse da Zivilstaat»- dtäm betreffend, vo« 7. März 1838 wird auf gehoben. 8 2- Ueber die Rückgabe da Kautio nen wird da» Nähere durch Verordnung be stimmt. Für etwaige vor da Rückgabe baannt gewordene Ersatzansprüche bleiben dst Kautionen verhaftet. Ihre Rückgabe wird in Höh« da Ansprüche ausgesetzt, bi» üb« diese endgültig entschieden ist. Oesterreich-Ungar». -lieber die österreichisch » unga rische Marinevorlage werden folgende Einzelheiten bekannt: Nach dem Flottenplan, den d« Marine-Kommandant Baron Spaun dem gemeinsamen Minlsterrate unterbreitet hat, soll die Kriegsmarine auf folgenden Stand ge bracht werden: Auf 18 Schlachtschiffe von 6000 bi» 9000 Tonnen Deplacement, 7 Kreuz« zweiter Klasse von 4000 bis 7000 Tonnen, 7 Kreuz« dritter Masse von 1800 bi» 2800 Tonnen, 18 Torpedofahrzeuge von 360 bis 600 Tonnen, 90 Torpedoboote von 360 bis 600 Tonnen. Die Donauflottille soll um drei Monitors und sechs Patrouilleschiffe vermehrt werden. D« Kostenaufwand ist auf 58 Mill. Gulden veranschlagt und soll auf zehn Jahre verteilt werden. Außerdem soll da» ordentliche Martnebudget um jährlich 800 000 Gulden er höht werdm zur notwendigen Vermehrung der Stäbe und der MannschastSbestände. Die Schiffe sollen auf inländischen Wersten gebaut werden, desgleichen sollen die Geschütze, mit Aus nahme von einigen schweren, im Jnlande her gestellt werden. Frankreich. -Allgemein ist in Parts das Gerücht vom Tode DreyfuS' verbrettet. Frau DreyfuS betrachtet da» Gerücht als begründet, da die letzten Briefe deS Deportierten voll« Todes ahnungen waren; doch ist ihr bi» jetzt keine Nachricht zugegangen. Die Regierung «hielt ebenfalls noch keine amtliche Meldung. Dänemark. -Die FolkethiagSwahlen ergaben einen großen Sieg für die Partei der Linken; sie haben 10 Sitze gewonnen und keinen verloren. Die Sozialisten haben drei Sitze gewonnen, die Moderaten vier verloren und einen gewonnen, die Partei d« Rechten hat zehn Sitze verloren und zwei gewonnen. Die Agrarier haben keinen Sitz «langt. Nunmehr verfügt die Linke im Folkething über 63, die Rechte üb« 16, die Moderaten über 23 und die Sozialisten üb« 12 Stimmen. Die freisinnige Partei hat also die absolute Mehrheit. Balkanstaaten. -Fürst Ferdinand von Bulgarien kommt in den nächsten Tagen nach Wien und wstd fich von dort auS nach Rom begeben. Er will den Versuch machen, den Papst wegen d« Taufe seines Sohnes zu versöhnen. Fürst Ferdinand macht geltend, daß auch d« Kronprinz von Rumänien zur griechisch-ortho doxen Kirche übergetreten ist, ohne daß darunter die Beziehungen zwischen dem heiligen Stuhl und Rumänien gelitten hätten. Die Bemühungen deS Fürsten Ferdinand scheinen Unterstützung zu «halten und dürsten nicht aussichtslos sein. Amerika. -Auf des Messers Schneide schwank die Entscheidung, ob Krieg, obFrieden zwischen Amerika und Spanien. Sie kann schon gefallen sein, während wir die» drucken. Nach zuversichtlichen Meldungen wandte fich d« Kaiser von Oesterreich an alle europäisch en Herrscherwegen ein« ge meinsamen Vermittelungsaktion zwischen Spanien und Amerika. Alle Souveräne gaben ihre Geneigtheit zu dies« Aktion kund. -Eine Depesche de» ,New YorkHerald' aus Washington besagt, derKrieg werde von den jenigen für unvermeidlich gehalten, welche den Inhalt d« Botschaft Mac Kinleys kennen. Diese Botschaft solle nach einer zweifels freien Quelle eine Intervention mittels Gewalt D« alte greise OrtSgeistliche sollte die Trauung in all« Sülle vornehmen und Karoly hatte schon alles naL seinen Wünschen ange ordnet. D« Altar der kleinen HauSkapelle prangte im reichsten Blumenschmuck und ein schöne^ schützend« Teppich überwallte die kalten Steinfliesen, denn noch imm« bedurfte Irma da Schonung. Sie ruhte auf einem bequemen Lehnstuhl in der Vorlaube, üb« ihr blaute der Himmel, und die Schwalben flogen zwitschernd und schwatzend vorbei. Mit leuchtenden Augen trat jetzt Karoly zu ihr in dse Vorlaube. „Irma, mein süße» Lieb, fühlst du dich stark genug, mir in einigen Tagen vor den Altar zu folgen? Karoly ServayS Braut soll auch vor da Welt die ihr gebührende Achtung finden.' Ein leises Rot stieg in ihr bleiche», hold selige» Antlitz. „Deine Gattin, womit »«diene ich da» Glück, deine LebenSgefährÜn zu werden?* fragte sie mit bebend« Stimme, „wirst du deine edle Handlungsweise nie bereuen?* „Niel Mein ganze» Glück erwarte ich au» deinen Händen, du Reine!* „werde ich auch ein« so hohen Lebensauf gabe würdig sein?* fragte sie leise, „werde ich un stände sein, dir zu ersetzen, wa» du für mich aufgegeben? Mrd der Haß Etelka TürökS «einem Glück nicht fluchen?* „Erinnere «ich, bitte, nie au jene« unseligen Irrtum, Geliebte; Etelka Török liebt und lebt nur sich selbst. Such drüben vaden bald die Kadfahrrr al» Kchützentrrrppen. Die Verwendung von Radfahrern für mili tärische Zwecke befindet fich offenbar noch in den Anfängen und hat noch eine große Zukunft. Bisher kam beim Militärdienst die Verwendung der Radfahrer nur für den Meldedienst in Frage. Im .MilitärWochenblatt' find neuerlich Artikel veröffentlicht worden, welche die Bildung von Schützenkompanien und sogar von Schützen bataillonen au» Radfahrern empfehlen. Wir entnehmen dies« ausführlichen Vorschlägen folgende»: Der Verfass« stützt fich auf die größeren Versuche, die in dies« Beziehung bei dem deutschen Heere im Jahre 1897 stattge funden baben, nachdem England, Frankreich und Oesterreich in der Bildung und Erprobung solch« neu« Truppen vorausgegangen find. Die Auf stellung von selbständigen Radfahrerversuchsab- teilungen ist eine Notwendigkeit, wenn die Armee in der Räderverwendung nicht hinter den Nach barstaaten nachhinken will. Demgemäß wird empfohlen, zunächst vi« Kompanien jede für fich selbständig aufzustellen, auszubilden und einzuüben — in möglichst ver- schiedenartig« Gegend — dann zu Bataillons- verbänden zusammenzustellen, um schließlich in Verbindung mit andere« Waffen bei den großen Serbstübungen vielseitig verwendet zu werden. Man würde alsdann erst abschließende Urtelle üb« den Wert, die Verwendungsart und dem entsprechend die nötigen Neubildungen und Zu teilungen dies« Sondertruppen zeitigen können. Die Neubildung, welche al» „fahrende Schützen" bezeichnet wird, soll in Versuchs kompanien ausgestellt werden derart, daß jede Kompanie 8 Offiziere, 10 Unteroffizier, 112 Einzelfahrn, vi« Tandemfahrer auf zwei Tandem, 4 Fahr« für zwei doppelfitzige Drei- rakpatrouenwagen, zusammen also 5 Offiziere und 130 Mann zählen mit 120 fechtenden Ge wehren. Die Kompanie ist in 4 Zügen ein geteilt uni« je einem Offizin, die Züge be stehen au» zwei Gruppen zu je 14 fahrenden Schützen, jede Gruppe geführt von einem Unter offizier. Zwei Schützen find Hornisten, führen aber Gewehre. Die vi« Tandemfrhr« werden al» Aufklärung»- od« Spitzenfahr« auf den Straßen, ebenso zu Meldezwecken infolge ihr« besonderen Geschwindigkeit »«wendet. Für da» Gefecht selbst dagegen muß man sie wegen ihrer schwer transportablen Maschinen folgen lassen. Die doppelfitzigen Drciradpatronenwagen haben d« Truppe auf gutem Wege stet» unmittelbar zu folgen. > Die Radfahrtruppe muß die Eigentümlichkeit in fich schließen; die Botschaft bilde eine An- klageschrtft gegen Spanien von solch« Schärfe, daß die Fortführung da diplomatischen Be ziehungen unmöglich scheine. Die formell« Ab berufung Woodford» w«d« wahrscheinlich gleich zeitig «st der Uebergabe der Botschaft an den Kongreß «folgen. AK«. - Nach «in« der ,Pol. So«.' au» Peter»- bürg zugehendeu Mektmng wird dort versichert, daß die Aktton Rußland» in Ostasien, wttche zu dem jüngst abgeschlossenen Arrange ment mit China geführt hat, auf die Be ziehungen -wisch« der russischen und japa nisch e n Regierung keiner!« ungünstigen Ein fluß aukgeübt habe. Diese» Lerhäüni» sei vielmehr ein freundschaftliche» geblieben und die in Tokio Rußland gegenüb« herrschende Stimmung sei infolge d« " " ruf des Nachricht, daß Japan einBündni» mit England behuf» gemeinsam« Stellungnahme gegenüber dem Vordringen Rußland» in Nord- China anftrebe, sei trrig. Man sei in Peters burg darüb« beruhigt, daß in Tokio keine solchen Pläne gehegt werden. -Frankreichs Forderung« an China find schneller, als man «Watten konnte, bewMigt worden. Die .Agence Hava»' meldet au» Schanghai, Frankreich habe in den letzt« Tagen sämtliche China abverlangten „Entschädigungen'' «langt. Näheres üb« den Inhalt dies« „Ent schädigungen* ist noch nicht bekannt. timmung sei infolge d« Zurückziehung der Mchen Finanzbeamten au» Korea noch ver- ffett worden. Die au» London verbreitete der Kavallerie und Infanterie nach Möglichkeit in fich vereinig«. Sie ist vermöge ihr« Maschinen auf dem Marsch noch schnell« al» die Kavallerie, beim Aufmarsch »um Gefecht ab« iufolge ist« Marschtiefe fast langsam« al» die Infanterie, dieser letzt«« jedoch im Gefecht in folge chr« Bewasfttung gleichartig. Für den Radfahrer sei die ZurLÄMng von 128 Kilo meter al» ein voller HWWhutttrtagemarsch zu rechnen und könne diese Leistung mehrere Tage hintereinander gefordert. mM», ohne die Rlw- fahr« zu überanstrengen. E» wird dabei in ein« Stunde ein Zurücklegen von 18 bi» 20 Kilo meter angenommen. Die Marschfomation ein« Radfahrertruppe soll die Kolonne zu zwei« sein. Die Radfahrertrupp« werd« sich auf dem Marsch stet» vor dm übrigen Truppen befinden, btt dm Kavalltttedivifionen und d« Avantgarde- kavallerie, ja uni« Umständen beiden vorauf. Sie müssen stet» wett voran, am nächst« dem Feinde sein, werdm also häufig« al» jede andere Truppe zu überraschenden Begegnungsgefecht« kommen. Beim Klarmachen zum Gefecht werden die Faltenräder zusammengeklappt und bilden die Radfahrer alsdann eine Schützenlinie. Für die Ausstattung d« Rcchfcchr« ist ein ausgesucht« Mannschaftennsatz wie btt den Jägern nötig. Die Mannschaften find nur zu Schützen und Radfahrern auSzubild« unter Weglassung alle» für Schützenfahrn überflüssigen Jnfantaiedrill», d« Griffe, de» Marsche» u. s. w. Die neuen Schützenfahr« müssen eine Elite truppe «st« Ranges sein. Für die Uniform und die ganze Bekleidung müssen alle An lehnungen an die in d« Armee gebräuchlichen Uniformen, alle TraditionSrückfichten al» neben sächlich zurücktreten. Auch der biSh« für die Melderadfahrer bei dm Trupp« vorgeschriebme Anzug entspricht noch nicht den Forderungen de» Fachmanns. Für Rock und Kniehose find Lodenstoffe zu verwenden. Erst«« muß joppen artig sein. Der HM muß frei b eiben. Al» Ueberkleid für den Oberkörper empfiehlt sich eine Litewka. Für die Unterkleid« ist poröse, trikot artige Wolle nötig. Für den Unterschenkel find lange, starke und porö» gefertigte Strümpfe da» beste Bekleidungsstück; für die Füße kräftige, ab« leichte Schuhe, welche die Knöchel frei lassen. Gamaschen find mitzuführen, aber nur btt schlechtem WM« anzulegen. AIS Kopf bedeckung empfehlen fich Korkhelme. Auch die Offiziere müssen unbedingt im allgemeinen nur zu Rade sein, auch die Bataillonsführer. D« Verfasser fordert, daß dasjenige, wa» geschehen muß, bald geschehe. Ko» Matz ««A Fer*. Kiel. Prinzessin Heinrich geriet am Montag dadurch in Gefahr, daß die Pferde ihre» Wagen» durchging«. ES gelang jedoch rasch, die scheu gewordenen Tiere wird« zum Stehen zu bringen. Die Prinzessin verließ den Wagen unverletzt und begab fich zu Fuß in» Schloß zurück. Leipzig. Zur Fei« de» 180. Geburtstages GoetheS (28. August 18991, beabsichtigt man, dem Dicht« in Leipzig ein Denkmal zu er richten, da» ihn als Student darstellt. Eine Skizze dazu hat d« Leipzig« Bildhauer Karl Seffn« bereits entworfen. Hildesheim. D« 1000 jährige Rosenstock am Dome war, wie kürzlich bericht«, von einem Schädlinge befallen worden, d« fich üb« den ganzen Strauch verbreitet hatte, so daß das Eingehen diese» altehrwürdigen Rosenstrauches befürcht« wurde. D« Anstrich mtt Kalkmilch, durch die der Stock noch heute wie eingepudert auSfieht, Hai fich erfreulicherweise bewährt. Be reits zeigt der Rosenstrauch eint Menge frischer, jung« Trieb«, die «hoffen lass«, daß der alte Stamm auch fernerhin M ein Wahrzeichen Hildesheims «haften bleibt. Esse«. Am Sonntag vormtttag fuhr durch die Straß« ein vierspännig« bekränzt« Wagen mtt dem ehemaligen Bergarbeiterführer Ludwig Schröder, den seipe Genossen in einem Wagen zug au» dem Zuchthause in Werden, wo «seine Strafe abgebüßt hatte, abgehoft hattest. Einzelne gar zu eifrige Hoch- und Hurraschreier wurden von d« Polizei ungehalten. Hochzeitsfackeln leuchten, denn in den Armen eine» Aprany hat sie schnell Vergessenheit ge funden. Nicht einen Tag will ich mein Glück entbehren, morgen schon sollst du mein geliebte» Weib werden, dann geht e» nach Men und von dort in »eine Heimat." Irma fand keine Erwiderung, voll innig« Glücksgefühls ruhte sie in seinen Armen. Am andem Morgen kniete ein schöne» junge» Paar vor dem Altar d« kleinen HauSkapelle und id« würdige Geistliche sprach weihevolle Worte zu dem Bunde zwei« Herzen, welche in innig« geprüft« Liebe sich geeint. Noch an demselben Abend trat da» junge Paar in Be gleitung ihrer lieben »«wandten die Reise nach Wien an. Geräuschvoll, mtt großartig« Pracht, wurde bald darauf dar Hochzettrfest EtelkaS gestiert. Wagen auf Wagen rollte durch da» weit geöffnete Schloßthor und die festlich geschmückt« Räume vermochten kaum die Menge d« Gäste zu fassen. Begeisterte Tttnksvrüche ehrten da» Pa« md die Klänge bezaubernder Weis« flutet« durch die träumende Naim. Allmählich verhallte der Lärm, Wagen auf Wagen rollte hinaus. Die Räume ward« leer« und leer«, bi» da» Brautpaar fich allein sah, worauf Etelka mtt ihr« Zofe für kurze Zett fich entfernst. „Gottlob, der Trubel ist vorbei,* rief Aprany und wstrf fich laut gähn«d in ein schwellende» Sofa zurück, „wäre e» nach meine« Geschmack gegangen, ich hätte metne Hochzeit in all« Stille gefeiert wie Karoly Gervay e» gethan, gegen sie unternehmen da» beste Gefühl in mir hlme ich ihr geweiht. ltz flam- fie vor le beiden 8r UM» ?" Hagte sk heifkk'fiA Zorn, 2«« unter dieser Bedingung »«sprach ich dein Weib zu werden.* „Ja, so geht e» häufig im Letzen KM- schungen werden keinem erspart,* entgegnete Aprany, indem « fich eine Ziaarrette anbrannte, ohne Sang und Klang und dann hinaus in die blühende, bunte Wett, nach dem farbenprächtigen Süd«. Da» ist die echte HochMsfestr und vornehme Sittel* Etelka hatte inzwischen da» prunkvolle Brautgewand mtt einem Schlafrock au» schwe rem türkischen Stoff vertauscht und wmf fich jetzt ebenfalls in einen d« reichgeschnitzten Sessel. Ihr Antlitz wm totenbleich geworden, fie hatte die letzt« höhnischen Worte ihre» Gemahl» vernommen. „Wie, Kmoly Gervay wäre vermählt?* fragte fie mtt fast »«sagend« Stimme. „Schon seit zwei Tagen, und dann ist « auf und davon mtt sein« jungen Frau, nach Italien, od« sonst wohin, wie die Dienerschaft behaupt« — ein beneidenswerter M«sch I" Sie wa mend rot, Aprany hin. »v vi ' Mit u
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