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Auerthal-Zeitung : 06.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-06
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 06.04.1898
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war de« von 160 Dsputiertenunterzttchneten Anträge entgegenaetreten, di befehlShaber der Armeekorps nieur ist fest überzeugt, daß der fettige Gehalt nur von Oelquellen herrühre, wir haben auf Ihre Erlaubnis hin das Land nach allen Rich tungen, durchstreift und genaue Forschungen an gestellt. Wenn die Wtlsonsche Gesellschaft auf meine Vorschläge eingeht und die Kaufverträge unterzeichnet, kann ich Bohrversuche anstellen lassen; eS liegt ja auch in Ihrem Interesse, Mister Jackson, daß die Geschichte so bald als möglich erledigt wird, ich halte meine Ihnen gemachte Zusicherung nach jeder Richtung auf recht/ Der Direktor wiegte mit einem bedauernden . Lächeln den Kopf. „An mir liegt es wirklich nicht, wenn das Geschäft noch nicht gemacht ist; / allein Mister Davis, der alte Fuchs, hat die Güte gehabt, den Geschäftsanteil eines deutschen Gentlemans auf die Ländereien eintragen zu kaffen. Dazu kommen noch die Brownschen und Wilsonschen Ansprüche. Sie werden höher bieten müssen, Sennor Dia», sonst zerschlägt dcr Kauf sich." Der Portugiese lieh einen halb unterdrückten Fluch hören. „Mehr zu bieten ist ein Wagnis/ sagte er kalt, -ein Fehlschlagen des Unternehmens kostet mich Millionen/ „Gin Gelingen bringt Millionen/ sagte Mister Jackson mit überlegenem Lächeln. „Gut, so sei eS, ich lege zu der gebotenen Summe noch eine halbe Million, außerdem hunderttausend Dollar Ehrensold sm Ihre Be mühungen/ „Ich werde mein Möglichstes thuu, Sennor Diaz, seien Sie dessen versichert/ Politische Kundscho». Lentttbland. * Der Kaiser übersandte de« Fürsten Bis marck als Geburtstagsgeschenk einen Stock mit schwerem Goldgrtff, in welchem der kaiserliche Namenszug eingraviert ist. «Fürst Bismarck vollendete am Freitag sein 83. Lebensjahr. An begeisterten Ovationen fehlte eS bei diesem Anlaß in vielen deutschen Otten nicht, obwohl eS auf Wunsch des greisen Staatsmannes diesmal in FriedttchSrUh stiller zuging, al» in früheren Jahren. Fürst Bis marck erfreut sich körperncher und geistiger Frische noch heute in seltener Weis«; sein After rechtfertigt aber gewiß da» von ihm betonte Schonungsbedürfnis. «Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat am 31. März daS 79. Lebensjahr vollendet. Der Kaiser sandte ihm als Geburtstags geschenk seine Photographie in AdmiralSuniform mit eigenhändiger Widmung. «Generalfeldmarschall Graf Blumen thal, der bereits im vorigen Jahre sein 70jährigeS Militärdienftjubiläum feiern konnte, ist auf seinen Wunsch von dem Posten deS Generalinspektors der 3. Armee-Inspektion ent hoben worden und in den Ruhestand getreten. An seine Stelle tritt Graf Waldersee, bisher kommandierender General deS 9. Armee korps, dessen bisheriger Posten auf General leutnant v. Massow (bisher Divisionskomman deur in Straßburg) übergeht. «Die Frage, ob dem Staatssekretär des Reichs-Marine-Amts, Kontre-Admiral Tirpitz, infolge seiner Ernennung zum preußischen Staatsminister und Mitglied« deS preu ßischen StaatSmtnisteriumS Sitz und Stimme in letzterem zustehe, wird offiziös bejaht. «Der Abschluß eine» neuen Handels vertrages Deutschlands mit Chile soll nahe bevorstehen. Die Einfuhr aus Chile hat ungefähr einen Wett von 80 Millionen Mark (zu sechs Siebenteln Chilisalpeter), die direkte Ausfuhr nach Chile hat einen Wett von fast der Hälfte jener Summe. «Der ,Frkf. Ztg.' zufolge finden augenblick lich auf Veranlassung des ReichSamteS des Innern in allen Bundesstaaten Erhebungen über Quebracho-Leder statt. ES soll sestgestellt werden, ob solche Qualitätsunter schiede zwischen dem Quebracho- und dem Eichenrinden - Leder bestehen, daß dadurch die Stempelung eines der beiden Leder gerecht fertigt wird. Entweder soll daS mft Eichenrinde gegerbte Leder mit einem QuaiitätSstempel ver sehen werden oder das mit Quebracho behandelte. « Die zweite sächsische Kammer nahm die Aufhebung deS Verbindungsverbots für politische Vereine und die konservativen Anträge auf Ausschluß Minderjähriger und Frauen von politischen Versammlungen mit 44 gegen 26 Stimmen an. «In der zweiten hessischen Kammer beantragte der antisemitische Abg. Köhler die Aufhebung deS Erlasses, Ker die Beamten vor politischen Agitationen warnt und im besonderen gegen die antisemitische Agitation gerichtet zu sein schien. Staatsminister Finger erklärte, den Erlaß nicht zurückziehen zu wollen. Der Aus schuß der Kammer beantragte, an die Regierung das Ersuchen zu richten, sich künftighin jedes Einflusses auf die Patteistellung der Beamten zu enthaften. Dieser Antrag wurde ange nommen. Oefterreich-Ungarrr. * Durch ein besonderes Handschreiben hat Kaiser Franz Joseph denErzherzogFranz Ferdinand, seinen ältesten Neffen und voraussichtlichen Thronfolger, „zur Verfügung deS militärischen Oberbefehls" gestellt. Da bedeutet, daß der Erzherzog die Stellvertretung deS Monarchen als oberster Befehls haber in militärischen Angelegenheiten aus zuüben befugt ist. Eine ähnliche Stellung hat bisher noch niemand, selbst nicht der Kronprinz Rudolf bekleidet. Frankreich. «Dte Einführung der zweijährigen Dienstzeit lehnte der HeereSausschuß der Deputiertenkammer einstimmig ab. Billot Zwischen zwei Wetten. 19) Roman von Louise Kammerer. <^o>lleymiga Mister Brown fuhr fort zu lesen: „Nach Jahren zog ich unter der Hand Erkundigungen aus der Heimat ein und vernahm, daß mein Bruder am Säuferwahnsinn zu Grunde gegangen, sein Kind aber bei 'den Evern MarthaS wohl versorgt sei. Gem hätten wir dieses zu uns genommen, allein eS den Großeltern zu entziehen, vermochten wir damals nicht. Mein lieber Sohn, ich fordere dich nun auf, diese« Unrecht an dem Sohn meines Bruders, der ja auch dein Halbbruder ist, zu sühnen und einen Teil meines großen, dir hinterlassenen Vermögens an ihn zu übermitteln. Du haft Millionen und bedarfst bei deiner fast klösterlich einfachen Lebensweise so wenig. Mein letzter Wille ist eS, daß du selbst nach Deutschland gehst, um nach deinem Halbbruder oder dessen Nachkommen zu forschen und denselben ein Ver mögen sicher zu stellen, welches sie vor Not schützt. Hunderttausend Dollars bestimme ich au» meinen reichen Mitteln und bitte dich, dies als meine letzte, nicht zu umgehende Verfügung anzusehen. In der VorauSficht, daß du, mein Sohn, meinen letzten Willen bestimmt und un weigerlich achtest, verbleibe ich in ewiger Liebe dein treuer Väter Johann Molfaakg Leüthold." Mister Brown fafttte die Schrift zusammen. Ein gespannter, nachdenklicher Zug lag auf seinem Angesicht. „Also daS war daS Geheimnis, vrlcheS so schwer auf meinen Evern lastete und so verdüsternd «ff meine JugendM fiel ? Doch Denlscher Reichstag. Am 31. v. setzt da» Hau» die dritte EtatS- beratung beim Etat der Justizverwaltung fort. — Bei diesem berichtigt Aba. Lieber (Zentr.) seine in zweiter Lesung über die Beschäftigung deS Erzbischofs Melchers von Köln mit Strohflechten während seiner Haft gemachten Mitteilungen. Er sei damals irrtümlich berichtet gewesen, bedauert aber, daß die irrtümliche Auf fassung, die den Katholiken viel Schmerz bereitet, erst so spät berichtigt worden ist. Staatssekretär Nieberding erwidert, er hätte mit dem preutz. Jnstizminister schon früher eine Be richtigung eintreten lassen, wenn Abg. Lieber die Sache früher zur Sprache gebracht hätte. Abg. Stadthagen (soz.) bemängelt die Art, wie die Beschäftigung dcr Gefangenen in den Ge fängnissen durch die Beamten geregelt und registriert werde. Wäre von ReichSwegcn eine andere Regelung eingctreten, so hätte die falsche Eintragung, die sich auf dm Erzbischof MelchrrS bezog, gar nicht Vor kommen können. Komme eS noch nicht zur Regelung des Strafvollzugs, so sollte man doch von Reichs wegen eine einheitliche Handhabung des 8 16 des Strafgesetzbuch», der das Recht der Sclbstbeschäfti- gung feststem, anstreben. Staatssekretär Nieberding verzichtet darauf, dem Vorredner zu erwidern, da er sich auf Grund der vom Abg. Auer in zweiter Lesung vorgebrachten Beschwerden daS auf diese bezügliche Material be schafft habe und in der Lage sei, dem Abg. Auer verschiedene Unrichtigkeiten nachzuweisen. Heute sei dazu nicht genügend Zeit. Er werde es später thun und bei dieser Gelegenheit auch dem Abg. Stadt hagen antworten. Abg. Spahn hält die Beschwerde des Abg. Stadthagen zum Teil für begründet und bedauert, daß der preußische Justizminister nicht anwesend ist, um auf solch rein preußische Angelegenheiten zu antworten. Der Staatssekretär könne über solche nicht informiert sein. Staatssekretär Nieberding erwidert, er würde, wenn er von den Wünschen der Vorredner unterrichtet gewesen wäre, selbstverständlich den preußischen Justizminister gebeten haben, heute hier zu erscheinen. Abg. Auer (soz.) hält seine in zweiter Lesung vorgebrachten Mitteilungen über die Strafvollstreckung vollinhaltlich aufrecht. Der Etat des Reichsjustizamt» wird dqrauf be willigt. Zum Etat des Reichsschatzamts liegt em Antrag de» Abg. Lieber vor, da» Gehalt des Staatssekre tärs auf 24000 Mk. zu belassm und die 6000 Mk. Erhöhung zu stretchen. Abg. Lieber bittet um Annahme des Antrages, der eine bloße Konsequmz der zu den anderen Etats angmommmen gleichlautenden Anträge seh Der Antrag Lieber wird darauf ange nommen, der Etat de» Reichsschatzamts be willigt. Debattelo» gelangen zur Auuahme die Etats des ReichS-Eisendahnamt», der Reichsschuld, des Rechnungshof», des Allgemeinen PensionSfond», des Reichs-Jnvalidenfonds, der Zölle und Verbrauchs steuern und der Reichsstempelabgaben. Beim Etat der RcichSpost- und Telegraphen- Verwaltung beschwert sich Abg. Buddeberg (ft. Vp.) über einen Post direktor, der untergebene Beamte zu Denunziationen über daS außerdienstliche Verhalten ihrer Mitbeamten durch Rundschreiben aufgefordert habe. Unterstaatssekretär Fritsch will eine Unter- üchung eintretcn lassen. Staatssekretär v. PodbielSki kommt auf di« Ausführungen deS Abg. Wmm in zweiter Lesung Schiffe für 15 Millionen Dollars angekauft. DaS schon öfter aufgetauchte Gerücht gewinnt dadurch nicht an Wahrscheinlichkeit. Aftttk«. «Der Vormarsch der englisch - ägyptischen Streitmacht g «g e n die Ra Hoisten scheint bedeutenderen Schwierigkeiten zu begegnen, als vielleicht erwattet wurde. Nach Meldung an» Kairo erkundete <tn« starte Truppeuableilchzg unter General Hunter die Gtellüng deS LmirS Mahmud, die sehr start gefunden wurde. Die Gräben wimmeln von Derwischen. Diese scheinen entschlossen, einen Avgttff zu erwarten. Dte Stellung ist von dichten^ Walde umgehen. «In der Staatskasse von Transvaal find Unregelmäßigkeiten (aber keine Unterschleise) voraekommen, infolge deren der Generalschatz meister seine Entlassung einreichen und sein erster Gehife für unbeschränkte Zeit aus Urlaub gehen mußte. Näheres ist noch nicht bekannt. nicht umsonst sollst du auf meine Ehre gebaut haben, dein letzter Wunsch soll mir heilig sein, mein Vater! — Ob ich Harry mit der Sendung betraue, oder selbst hinübergehe?" murmelte er fragend vor sich hin. „Wissen möchte ich doch, wer daS mühsam erworbene Geld mühe os in die Tasche steckt. Mit dem letzten Willen meine« Vaters könnte ich ja auch die Er füllung des LieblingSwunscheS Hanys ver binden und mit ihm zusammen nach Deutschland reisen. Ich werde mich morgen mft Mist« Günther besprechen, denn die Reise mft ihm zu sammen würde mir die angenehmste sein/ Kommerzienrat Günther war nicht wenig er staunt, als ihm der kühle Amerikaner die Er öffnung machte, sich der kleinen Gesellschaft als Reisegefährte nach New York anschließen zu wollen. Im Gegensatz zu dem vorhergehenden Abend entwickelte dieser jetzt eine solche Liebens würdigkeit gegm den Kaufherrn, daß dieser herz lich ersteut war. Mister Brown behielt diese Liebenswürdigkeit auch auf der ganzen Reise und war gegen die Damen, namentlich auch gegen Frau Burger, voll der größten Aufmerk samkeit; die Folge davon war, daß sich der kleine Kreis bald in aufrichtiger Freundschaft zusammenthat. Such Ernst Burger war auf der Heimreise begriffen, er war in Harry» Interesse sehr thätig gewesen und zwar mit großem Erfolg. Die hatte Lehrzeit im Hause Mister Brown» sollte ihm im Verkehr mft allerlei farbigen Arbeitern sehr von Nutzen sein. Gleich nach seiner Ankunft in den Ansiedelungen hatte er um Arbeit in den Fabriken nachgesucht und sofort welche erhalten. Die Ländereien, obwohl für das geplante Unternehmen nicht geeignet, waren durchaus nicht so wertlos, als Mister Davis sie hin gestellt und Ernst sollte seine Wahrnehmungen bald bestätigt sehen. Portugiesische und spanische Kaufleute suchten daS ganze Gebiet an sich zu bringen und strebten deshalb mit der Wilsonschen Kompanie in Unterhandlung zu treten. Er> ft, der als Arbeiter im VerpackunaSsaal Beschäftigung gefunden hatte, wurde auch hie und da zu kleinen Dienstleistungen im Kontor ver wendet, welche Begünstigung von sehr großem Nutzen für ihn werden sollte. Ein derartiger Auftrag führte ihn heute wieder in das Kontor, wo er den Direktor in angeregtester Unter haftung mft einem portugiesischen Handelsherrn antraf. - „Ich habe der Gesellschaft Ihr Anerbieten vorgelegt, Sennor Diaz, allein trotz meines leb haften Zuredens lautete der Bescheid abschläg- lich; eS scheint, man schöpft Verdacht, ich kann nicht weiter vorgehen, wenn ich nicht Miß trauen erregen und meiner Stellung verlustig gehen will/ Der Portugiese warf dem Direktor einen warnenden Blick zu und machte «ine Bewegung gegen Burger. „Dieser junge Mann versteht von unser Ver handlung nicht»/ entgegnete lachend der Direk tor; „er ist ein Deutscher und spricht kaum englisch, viel weniger noch portugiesisch. — Also Sie glauben sich in Ihren Vermutungen, der Boden sei ölhaltig, nicht getäuscht zu haben, Sennor Diaz?« „Sichet nicht, Mister Jackson; mein Inge <u,r Im Abgeordnetenhaus« wurden am Donnerstag die beiden Gesetzentwürfe bett- Erhöhung des Dienst einkommen» der evan»elischen und katholischen Geist lichen in erster Lesung durchberatcn und schließlich an eine besondere Kommission verwiesen. Im Abgeordnetenhaus- wurde am Freitag eine größere Anzahl von Petitionen nach den Kommissions beschlüssen erledigt. Eine Petition des sechsten west preußischen Städtetages und anderer auf Aenderung de» ß 56 der Städteordnung vom 30. Mai 1853 wird ebenfalls debattelo» der Regierung zur Bcrück- ichtigung überwiesen. Der angeführte Paragraph betrifft die Anstellung, Pensionierung und Relikten versorgung der Gemeindebramten. Nächste Sitzung am 19. April. Anträge entgegzuaetretöN, da sich De Ober befehlshaber der Armeekorps und t« Oberste Siregtzrat dagegen ausgesprochen hätten und da die Annah«e de» Anträge» eine Schwächung der Armee hinsichtlich de» Effektivbestandes wie der KriegStüchtiakeit mtt sich bringen würde. «Der Pariser Kassationshof bettet am Donnerstag die Berufung Zola», der nicht erschienen war. Am 3. d. soll die Ent scheidung bekannt gegeben werden. W>gl»v« «Dte Nachrichten über da» Befinden Gladstones lauten nicht günstig. Eine Heilung steht nicht zu erwarten, und da» Ende wird voraussichtlich in Bälde eintreten. Möglich allerdings, daß sich da» Leiden wochenlang hin zieht. Dre Schmerzen find furchtbar. Gladstone weiß selber, daß keine Hoffnung da ist. Er hat die Aerzte aufgefordert, ihn offen über seinen Zustand aufzuklären. Die Antwort war nicht tröstlich. Als Gladstone in Boumemouth weilte, kamen Lady Halls und Frau Jonatha, beide» große Künstlerinnen, jeden Abend in sein Hau» und spendeten Trost mtt ihrem Spiele. Frau Katharina Gladstone ist stet» das Muster aller Frauen gewesen. Ihre Heldenhaftigkeit besteht auch diese Probe. Sv nute». «In Spanien läßt man sich jetzt den Patriotismus etwas kosten. Wie eS heißt, wird der Ertrag der Vorstellung im königl. Theater zu Madrid zum Ankauf eines Kriegs schiffe» ein sehr bedeutender sein. Die Königin bezahlte für eine Loge 50 000 Frank, ein Fauteuil wird mft 150 000, ein anderer mft 100 000 Frank bezahlt werden. Die Bank von Spanien zeichnete 50000 Frank. Stuftland. «Die russischen Blätter reproduzieren einen Tagesbefehl des Generalgouverneurs und Kom mandierenden der Truppen deS Wilnaschen Militärbezirks, General- Adjutanten Trozki, demzufolge für die Offiziere der Wilna scheu Garnison die Erlernung der deutschen Sprache obligatorisch gemacht wird. Balkaustaaten. «Der Sultan gewährte anläßlich der Vermählung der Prinzessin Naime die vom bul garischen Agenten Markow vachgesuchte Be gnadigung von 19 wegen politischer Ver gehen verurteilten Bulgaren; ausgeschlossen wurden die wegen der UeSküb - Affäre Ver urteilten. « Die Admirale vor Ka ne a forderten von dem Präsidenten der National-Versammlung, Sphakionakio, die Auslieferung von Christen, welche in der Umgebung von Kanea Mohammedaner niedergemetzelt haben, und theilten demselben mit, daß sie gesonnen seien, energisch vorzugehen. « Eine Huldigung derGriechen für Rußland, Frankreich und England wird aus Athen gemeldet. Als der Deputiertenkammer das Uebereinkommen betr. die Anleihe von 170 Mill, vorgelegt ward, beantragte ZaimtS, den drei BürgschastSmächten einstimmig den Dank der Nation auszusprechen, und dieser An trag wurde von Delyannis unterstützt und unter großem Beifall allseitig angenommen. « Am Donnerstag fand in Athen die Gerichts verhandlung gegen dte beiden Teilnehmer an dem Attentat gegen den König, Karditzi und Georgis, statt. Der Gerichtshof er kannte in einstündiger Beratung auf schuldig und verurteilte beioe Angeklagte zum Tode. Die Angeklagten hörten daS Urteil mft abso luter Gleichgültigkeit an. omertt«. «Für die Beruhigung der Gemüter wird wesentlich ein mtt 179 gegen 139 Stimmen ge faßter Beschluß de» nordamerikanischen Re- rräsentantenhauseS beitragen, demzufolge alle Anträge unzulässig seien, welche auf Kriegserklärung an Spanien und auf UnabhängigkeitSerklärung CübaS abzielten. «DaS ,N. I. Journ.' meldet auS Washing ton, dort verlaute, die amerikanische Re- zurückliegenden Fall«, den WO Wurm angeführt, keine absichtliche Verletzung deGDriesgedeimutsseS vor liegt, sondern lediglich eintsWthrlätüakett. Abg. Muller-Sagan (tts. Vp.) befürwortet Beseitigung von Ungleichheiten > in der Besoldung der mittleren und unteren Postbeamten, sowie eine Neu regelung der Arbeitszeit. Staatssekretär v. PodbielSki bittet den die anderen Beamten: Die^Arbeitszeit scheine manchmal lang, aber während derselben seien dir Obliegenheiten oft ganz mtnimM Dte Verwal tung sei aber bemüht, hervortretende Mißstände zu beseitigen. Staatssekretär v. PodbielSki erklärt, er halte jede direkte oder indirekte Beteiligung an sozialdemokratischen Bestrebungen für unpcreinbar mit dem geleisteten Diensteid, und er Werde in jedem Falle, der zu seiner Kenntnis gelange, Bestrafung eintreten lallen. Einige Fälle habe er bereit» den Gerichten übergeben, dte Entscheidung muß abge- wartet werden. - Abg. v. Kar dorff (freikons.) fordert Ver mehrung der Fernsprechstellen auf dem platten Lande. Staatssekretär v. PodbielSki: ES würden voraussichtlich etwa 11000 neue Gprechstellen nötig sein, von diesen hoffe er indes unter Zuhilfenahme vorhandener Leitungen 4695 schon im laufenden Jahre Herstellen zu können. Der Postetat wird darauf bewilligt.— Beim Etat der Reichsdruckerei kommt Abg. Hammacher inat.-lib.) auf dm Fall Grünenthal zurück und fragt an, ob die Mit teilungen in der Presse über da» Geständnis des angeschuldigten früheren Beamtm richtig sind. Nach den neulichen Mitteilungen des Staatssekretär» scheine die Kontrolle nicht ausreichend, es scheine ihm ferner fraglich, ob c» notwendig sei, Ueber- schußschetne in Höhe bis zu 10 Prozent de» be stellten Bettage» herzustellen. Staatssekretär v. PodbielSki antwortet, voll wertige Noten würden nur in Höhe der Bestellung hergestellt, die entwmdeten seien eben nicht vollständig s fertig gewesen. Daß sie entwendet werden konnten, , sei nur durch eine ganze Reihe von Zufälligkeiten ermöglicht worden. Er habe übrigens bereits einen neuen Kurator der Reichsdruckerei ernannt, und durch strenge Trennung von Verwaltung und Be trieb werde ähnlichen Vorkommnissen für die Zukunft. vorgebeugt werden können. Abg.' Müller- Sagan fordert vor allem eine Aenderung des Kontroll-System». Der frühere Kurator habe doch zweifellos auch das Vertrauen der Verwaltung gehabt. Mit der Ernennung eine» neuen Kurators sei also wenig gethan. Der Etat dcr Reichsdruckeret wird darauf be willigt. — Ebenso debattelos der Eisenbahnetat, da« Bankwesm, die Matrikularbeiträge, die außerordent lichen DeckungSmittrl und die kleineren Etats. Da» Etatsgesetz nnd da» Anleihegcsetz werden ebenfalls debattelos angenommen. In der Gesamtabstimmung wird darauf der Etat im ganzen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Auch das Gesetz bett, die Verwendung über schüssiger Reichseinnahmen zur Schuldentilgung wird debattelo» in dritter Lesung endgültig ange nommen. Nächste Sitzung: Dienstag, den 26. April. Ko« Most ««d -er». Straftlmrg. Die internationale Lustschiffer- Konferenz ist am Donnerstag vormittag hier -usammengetreten. Etwa 40 Gelehrte aus Deutschland, Frankreich» Oesterreich, Rußland und Amerika sind erschienen. Unterstaatssekretär v. Schraut eröffnete die Konferenz mft einer ängeren Ansprache, in der er Zweck und Ziel gierung habe von Dänemark dessen west- zurück und"'s^t ^mer Verttsung von der Konfereuz darlegte. Der Rektor der Kaiser indische Besitzungen und fünf große Aktenstücken nachzuweisen, daß auch in dem 25 Jahre Wilhelm-Universität, Prof. Dr. Windelband,
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