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Auerthal-Zeitung : 11.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189803115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-03
- Tag 1898-03-11
-
Monat
1898-03
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 11.03.1898
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s 1 4 Brief. Endlich schreibe ich nicht zu viel nur lasse ich dir sagen Ihr Schwester hat deine Briefe bet mir Bestreglement, da» geeignet sei, die Empfindlich« lest der Hindus zu verletzen. Gerichtshalle. München. Der Lustmörder Jakob Wegele, der bei Donauwörth ein zehnjährige- Mädchen berge, waltigt und ermordet hat und dann vom Tanzhoven weg verhaftet worden war, wurde vom^Schlbür- gertcht zum Tode verurteilt. .... V»f«n Der Redakteur der Wochenschrift ,Praea', Rakowski, ist von der Strafkammer wegen Auf reizung zum Klassenhaß und wegen groben Unfug» zu drei Monat Gefängnis verurteilt worden. ES handelt sich um eine Tierfabel, die da» Verhältnis der Polen zu den Deutschen behandelt. Fra«»« i«r Postdieast. Die Verwendung weiblicher Thittlgkeit im ReichSvostdienst in ausgedehntem Maße ist jetzt beschlossene Sache, und -ein auS fachmännischer Feder stammender Aufsatz in der .Deutschen Postzcitung' Lb« die Frauen im Postdienft dürfte allgemeines Interesse beanspruchen. Die weitaus größte Anzahl Frauen beschäftigt die Postverwaltung der Ber. Staaten. Nach dem letzten Jahresbericht des Generalpostmeisters Heath waren dort nahezu 100000 weibliche Angestellte in 71022 Postämtern. Darunter befanden sich neben 7670 Postmeisterinnen etwa 80000 Assistentinnen. Die Thätigkeit im all gemeinen erstreckt sich auf den Post-, Tele graphen- und Fernsprechdienst. Die Einstellung der Frauen im deutschen Reichspostdienst soll, wie verlautet, nach amerikanischem Muster er folgen. Zur Heranbildung der Telegraphen beamtinnen existieren in den Per. Staaten drei Fachschulen; in Bogota, Cartagena und Richacha. Auch in der japanischen Postvcrwaltung findet die Thätigkeit der Frauen weiteste Verwendung, namentlich für den Fernsprechdienst; daS Gehalt variiert zwischen 110 bis 180 Mk. monatlich. Auch in verschiedenen Postverwaltungen der europäischen Staaten liefert daS weibliche Ge schlecht einen verhältnismäßig hohen Prozentsatz der Beamten, vor allem aber in England. Nach dem letzten Jahresbericht befanden sich unter 140 746 fest und vorübergehend Angestellten 28164 Frauen, darunter 156 Oberpostmeisterin nen von im ganzen 924 Oberpostmeisterstellen. ES wurden nur unverheiratete Mädchen mit einem Mindestkörpermaß von 5 Fuß 2 Zoll (1 Meter und 55 Zentimeter) eingestellt. In den Kolonien werden nur sehr wenig Frauen beschäftigt. In der Schweiz werden Frauen nur im beschränkten Maße im Postdienst ver wendet, wohingegen der Fernsprechdienst fast ausschließlich in Frauenhänden ruht. Das Ein kommen beträgt 960 bis 1500 Frank, für Auf- fichtsbeamtinnen sogar 1800 Frank. Die Schweizer Beamtinnen besitzen eine vorzügliche Bildung und find deS Deutschen, Französischen und Italienischen mächtig. In Frankreich er folgte bereits unter Napoleon l. (1808) die Ein stellung der Frauen im Postdienst. Nach der letzten Statistik zählte man 7703 weibliche An gestellte. Auch in Oesterreich werden Frauen im Postdienst verwendet und 1895 stellte der ungarische Handelsminister weibliche Briefträger an, die hauptsächlich mit der Zustellung von Zeitungen und Kreuzbändern betraut find. — Seit 1883—84 findet im Deutschen Reich die Einstellung von Frauen im Reichstelegraphen dienst als Telegraphen. Gehilfinnen statt und seit 1889 liegt auch der Vermittelungsdienst bei den Fernsprechämtern der Hauptsache nach in weib lichen Händen. Nach einer Bekanntgabe deS Staatssekretärs deS Reichspostamts in der Sitzung der Budgetkommission vom 20. Januar beträgt die Zahl der weiblichen Angestellten: 1891 419, 1892 987, 1893 1248, 1894 1587, 1895 1890, 1896 2274, 1897 rund 3000. Liverpool. Die sehr geschätzte Schau spielerin Elva Sterling, die unter dem Namen Stockton austrat, hat sich aus Verzweiflung über den Tod ihres Manne» durch Sturz au» einem Fenster getötet. Neapel. In der Gemeinde Miradello Eclauo wurden der Bürgermeister, der Gemeinde- Sekretär und drei Mitglieder de» Gemeinde rates unter der Anklage de» Mordes verhaftet. Sie sollen im Januar auS Anlaß der Gemeinde- ratiwahlen einen Bravo geduttaen haben, daß er den Führer der Gegenpartei, .Lorenzo Sluerre- Olivieri, ermorde. Der Word wurde vollführt, als Signor Guerre-Olivierl eine» Abend» au» einer Wahlversammlung nach Hause zurückkehrte. Vor dem Thore seine» Hause» streckte ihn ein Dolchstich in» Ha« / tot dayiedtt> Die Polizei hat nach großer Mühe^dett Mörder, einen ge wissen Teodoro Rosa, entdeckt, der sein Ver brechen auch etngeftand. - Er versichert, daß er den Mord für 150 Lira im Auftrage de» Bürgermeisters und der hervorragendsten Partei gänger desselben ausgeführt habe. Palermo. Zwei LtebeStragödien find auf einmal zu melden. In Palermo stürzte ein junges Mädchen, daS den Bräutigam seiner Schwester liebte, sich in dem Augenblicke auS dem Fenster» als daS junge Paar das Hau» verließ, um die Hochzeitsreise anzutreten. — Rosina Mannina, eine feurige Sizilianerin aus Partinico, hat, da ihr Verführer sie verließ, um eine andere zu heiraten, diesem aufgelauert und ihn erschossen. ' - Genua. Am Sonntag nachmittag find hier etwa hundert deutsche Studenten auf einer Studienreise eingetroffen. Die Studierenden der Genueser Universität bereüeten denselben einen herzlichen Empfang; sie werden ihnen einen Ehrentrunk reichen und andere festliche Veranstaltungen treffen. Brüssel. Ein trauriger Vorgang am Congo ruft nicht geringes Aufsehen hervor. . Der 23jäbrige Gerhard NeuhauS, Sohn eine» großen Brüsseler Schokolade - Fabrikanten, war als Leiter der Faktorei der Gesellschaft des Ober- Congo in Borga am Sangaftrom nach Afrika abgegangen. Im Januar teilte er den Seinen mir, daß die Faktorei aus Gesundheitsrücksichten nach Lakolela verlegt worden sei. Lakolela, im Acquatorbezirk am linken Ufer deS Congo be legen, ist durch seinen Tabakbau bekannt. Ein jetzt eingegangener Drahtbericht bringt die Kunde, daß NeuhauS von den Eingeborenen ermordet und aufgefressen worden ist; man fand nur noch den stark verwesten Kopf deS Unglücklichen, und zwar nicht weit von dem Orte, an dem diese Menschenfresser ihre Opfer abgeschlachtet haben. Q-uebeck. Eine Maffen-Hochzeit hat in der Pfarrkirche Santa-Maria stallgefunden. Zwei Nachbarsleute namens Morin und Rhöaume, von französischer Abstammung, fanden sich in der „glücklichen" Lage, Väter von je acht Kin dern zu sein, vier Söhnen und vier Töchtern. Und merkwürdigerweise hatten sich alle Söhne Morin» in die Töchter Rhöaumes und umge kehrt die Söhne Rhöaumes in die Töchter MorinS verliebt. Die Folge war eine allge meine Hochzeit, die an demselben Tage in der selben Kirche unter Beteiligung von zahlreichen Freunden und Neugierigen stattfand. Nach der kirchlichen Feier vereinigte ein großes Bankett die beiden Familien, die 16 Verheirateten, ihre 64 Brautführer und Brautjungfern. Bombay. Die Sterbefälle an der Pest häufen sich, da die Krankheit bösartiger wird. Zugleich ist zwischen der Pest - Kommission und der Stadtverwaltung ein ernster Konflikt auS- gebrochen. Die letztere stellte die Zahlungen an die Kommission ein. Anweisungen waren aus gestellt in Höhe von 38 000 Rupien, während sich nur 4800 auf der Bank befinden. ES wurde eine Zusammenkunft im Palais der Re gierung abgehalten, um eine Lösung der Frage zu versuchen, eine zweite Zusammenkunft berief die Korporation. Große Unruhe herrscht in regeln nimmt noch zu. '! sollen die Absicht haben, die . . . zum Zeichen des Protestes gegen daS neue geschickt und da hat mich sehr gefreut Uebcr deine Brief. So läng« waren ich nicht da ge wesen nur am Busch KiiegSgeführen mit die Soldaten zusammen, aber ich bin nicht Sol- datene ich bin.Heilgehilfe bet Reg. aber wenn du meine Brief Empfangen dann Schreibst du -mjr baldigen Antwort. Meine Adresse ist Herrn A: Mbtmba Ekwe Heilgehülfe Bonebela Kamerun. Ich habe keine Zeit aber Nächsten mal schreibe .tch/vifl nach dir. Grüßen Ihr Elter und Be kannten. Herzlichst Gruß Mbimba Ekwe Heil- aehülfe Kamerun." — „Kamerun den 29/12/97. Lieber Max! Deine Brief habe ich am 18- De- zember erhalten, u Mich sehr gefreut darüber. WaS ist daß Wenn ich Ihnen Brief geschickt und ich bekäme keine Antwort von dir Schnell was ist daß, WaS wenig. Zch hat dir du soll am -Abend Zett Hat, ich habe'auch keine Zeit hier bei un» ist Biet zu thtm- Ja-Wohl, in klein Popo ist nicht zu viel zu thun wie im Kamerun deine Schwester Johanna. Sie hat nicht so viel-Arbeit in-klein-Popo >alS--wie in-Kamerun. -Ich habe deine-Schwester, ^in Briefs geschrieben an November 1897. ich. habe Ihnen schon ge fragt ob du Ihnen schon geschrieben hat, weil solange Zeit habe ich keine Antwort vo Ihnen nicht erhallen. Kan ich Bestellung Sache die Goldner und Silberner weil deine Vater Goldner Fabrik hat ob er sofreundlich sein Mir Antwort daraus lege. Bitte Schicke du mir deine Bild Schicke du mir da» mit nächst Post. Unser König Bell ist am 24. Dezember 1897 ge storben. Zum dir besuch machen ich glaube jetzt nicht Später werde ich in Deutschland kommen jetzt ich bin noch Jung ich kann jetzt noch nicht in Deutschland zukommen. Ich bin jetzt Ver heirat Mit herzlichst Gruß deine Freund Mbimba Ekwe. Grüßen mir Ihr Eltern Vater Mutter." Knntes Allerlei. Die greise Königin von England wird von den Beschwernissen de» hohen Alters immer mehr heimgesucht. Daß ein Augenleiden seit geraumer Zeit bei ihr aufgetreten ist, dürfte allgemein bekannt sein; die ärztliche Kunst hat ihm gegenüber als machtlos sich erwiesen; denn es handelt sich weniger um ein konstitutionelles Leiden, als um die Folgen des hohen Alters, zu denen ja bekanntlich eine Abnahme der Seh kraft zählt. Die Königin schont ihre Augen sehr; fie liest nur mehr Staats-Schriftstücke und zwar mit Hilfe einer Brille; sonst läßt fie daS Gewünschte von ihren Hofdamen sich vorlesen. Auch das Gehen fällt ihr schwer; fie benutzt fast immer einen Fahrstuhl, und wenn fie innerhalb ihrer Gemächer von einem Saal zum andern gehen will, bedarf fie dazu ber Unterstützung; ein indischer Diener führt fie dabei am Arm. Zum Gottesdienst in die Schloßkapelle wird die betagte Monarchin in einer Sänfte ge tragen. Dampf als Feuerlöschmittel. Bekannt lich richtet bei Bränden ost das Wasser, daS zum Löschen verwendet wird, mehr Schaden an, als die Flammen. Namentlich auf Schiffen, die Waren geladen haben, welche von Fruchtig- kett beträchtlich leiden, ist bei Ausbruch eines Feuers der Verlust ein sehr beträchtlicher. Hier durch ist man auf den Gedanken ge kommen, andere Feuerlöschmittel in An wendung zu bringen, und hat in dem Dampf, der ja auf Dampfschiffen stets reichlich zur Verfügung steht, einen vorzüglichen Ersatz des Wassers gefunden. Nicht nm erfüllt er, wie das Patentbüreau von H. und W. Pataky in Berlin berichtet, vollkommen seinen Zweck, die Flammen schnell zu löschen, sondern er schont auch die Güter, da er fie in keiner Weise ent wertet. Namentlich bei Baumwoll-Schiffen ist diese neue Methode schon mehrfach in Amerika erprobt worden und har sich aufs beste bewähr', sodaß fie nunmehr den Schiffsreedern offizbi. empfohlen wird. Ein MrlderungSgrund. Prinzipal (zum Kommis, der sich verspätet hat): „Meyer, es ist schon ein Viertel nach 9 Uhr! WaS haben Sie zu Ihrer Entschuldigung anzuführen — oder haben Sie gar die Zeit verschlafen?" - KommiS: „Ja, leider — aber ich habe nur ! vom Geschäft geträumt!" ----- Hamburg. Sonntag nacht wurde ein räuberischer Ueberfall auf den bei Bergedorf einsam wohnenden Theodor Toennte» verübt. Die Fenster zu ebener Erde waren mit Holz läden und eisernen Querstangen versehen und glücklicherweise verschlossen. Zwei Kerle zer trümmerten die Scheiben, versuchten die Läden zu öffnen und forderten den Bewohner auf, Geld herzugeben. Sie feuerten zwölf Revolver schüsse, ohne zu treffen, ab und belagerten das Hau» bi» 4 Uhr morgen». Sie entkamen un erkannt. Torlinie» geladener Revolver ver sagte. Koblenz. Ein anscheinend internationaler Hochstapler, der sich Leo v. Münster nannte, und in zahlreichen Städten de» In- und Aus lände» wie Dresden, Wittenberg, Finsterwalde, Falkenberg, Torgau, Frankenstein, Elsterberg, Wien, Aussig rc. HetratSschwindeleien verübte, wurde in Bodenbach zur Hast gebracht. Der Schwindler hat meist Mädchen geprellt, die er heiraten zu wollen vorgab. Eine große An zahl solcher Fälle ist bekannt, doch lassen fich die betrogenen Mädchen nicht bewegen, Anzeigen zu er statten. Nur ein Fräulein auS Torgau, das um einige Hundert Mark geprellt wurde, will Strafantrag stellen. In Torgau trat der Gauner mit der Be hauptung auf, er sei bei einem hochadeligen Herrn im Voigtlande zum Besuch gewesen und solle nun durchaus dessen Tochter heiraten; weil er fich aber hierzu nicht habe verstehen können, sei er von seinen Eltern verstoßen worden. Al der Hochstapler auf Grund einer Depesche in Bodenbach, wohin er fich mehrere poftlagcrnde Briefe schicken ließ, festgenommen wurde, hatte er noch die Frechheit, zu behaupten, er sei nicht der Gesuchte, es müsse vielmehr ein anderer auf den Namen v. Münster die Schwindeleien ver übt haben. Mit dieser Ausrede hatte er natür lich kein Glück. Stettin. Der bei dem hiesigen Konsum- und Sparverein angestellte Handlungsgehilfe Otto Brüsewitz ist nach Unterschlagung von L627 Mk. geflüchtet. Brüsewitz ist 18 Jahre alt. Köln. Von den nach Wahn geschafften ge sunden Mannschaften deS 70. Infanterie- Regiments aus Saarbrücken find nunmehr auch 12 Mann am Typhu» erkrankt und dem Lazarett zugeführt. Wien. Am Freitag starb hier der Advokat Srampusch, einer der vier Abgeordneten, die die Linke des Frankfurter Parlaments unter Führung Robert BlumS im Oktober 1848 nach Wien gesendet hatte. Wegen Teilnahme an der Revo lution wurde er von Windischgrätz vor ein Kriegsgericht gestellt und zu zweijähriger Festungshaft verurteilt, die er in den Kasematten des Spiegelberges abbüßte. Erst in den sechziger Janen wurde er rehabilitiert und durfte wieder seinen Beruf als Advokat ausüben. Er starb in bitterster Armut. Nicht einmal die Kosten für ein anständige» Begräbnis find vorhanden. Paris. Der angebliche Selbstmord des Polizeispitzels und Fälschers Lemeicier-Picard scheint den Ausgangspunkt eines neuen Skan dals zu werden, welcher fich an die DreyfuS- Sache anschließt. Die .Aurore' behauptet, Lemercier habe die falschen Geheimdokumente fabriziert, von welchem im Zola-Prozesse die Rede war, und Madame Severine glaubt Be weise hierfür zu besitzen; fie besitzt auch mehrere Briefe LemercierS, darunter einen an Rochefort, welcher die intimen Beziehungen deS letzteren zu dem Fälscher beweist. Madame Severine spricht als ihre Ueberzeugung auS, daß Lemercier nicht Selbstmord verübte, sondern ermordet wurde. Jedenfalls scheint es verdächtig, daß die Polizei die Sache mit so viel Geheimthuerei behandelt. London. Die englische Hochseefischerei hat in der Verwendung des elektrischen Lichtes zu Fischereizwecken äußerst überraschende Resultate erzielt. Ein Glühlicht von 5 Kerzen Stärke, etwa 8 Meter tief versenk, ist im stände, einen Umkreis im Wasser von etwa 50 Meter Durch messer zu erhellen. Die Fische werden in un geheuren Massen ange ockt, so daß die Fänge reiche Ergebnisse liefern. Man befürchte! jedoch durch diese Art des Fischen» eine verderbliche Beeinflussung deS Fischreichtums, insbesondere . an den Küsten, so daß man ihre Anwendung nur auf hoher See zu gestatten beabsichtigt. Ewige Uegerdriefe ass Kamee«« teilt die ,Bad. LandeSztg/ mit, Briefe, die an die Kinder eines in politischen Kreisen bekannten Badensers gerichtet find. Die helleren Episteln Bombay. Die Agitation gegen die Pestmaß- lauten: -Kamerun, den 21. Juli 1897. Lieber Die Kleiderhändler Max! ES hat mich sehr gefreut, Ueber deine Läden zu schließen Brief. Endlich schreibe ich nicht zu viel nur lasse ich . i meine Ellern mehr liebten als den eigenen Ächn. Ich fand diese Voreingenommenheit un- „ dankbar, gegen die hier gewonnene ehrenvolle Stellung. * „Ich selbst durchwanderte die Urwälder und Prärien deS Südens und Nordens — stand mit den Bewohnern der Wildnis auf bestem , Fuß. — Amerika ist und bleibt mein Vater land! Ich wüßte kein an Naturschönheiten noch * an Besitz reicheres als dieses, und werde auch bei meinem Sohn die Regungen bekämpfen, die Ihn über den Ozean ziehen." „Das dürste Ihnen nicht allzuschwer fallen, Mister Brown," erwiderte Ernst nicht ohne ein etwas scherzspötttscheS Lächeln. , Ein finsterer Blick traf ihn: „Doch noch viel- I leicht schwerer, als Sie annehmen," war die mit eisigem Ton gegebene Antwort; „aber — er hat einen Vater zu verlieren, daS mag er wohl bedenken und diese Gewißheit möge bei feinen Entschlüssen bestimmend wirken und ins Gewicht fallen. — Jetzt leben Sie wohl, Mister Burger, und nehmen Sie diese EmpfehlungS- , , brtefe mit fich, es könnte doch eine Zeit kommen, / in der Sie Gebrauch davon machen können. Der Rat eines erfahrenen ManneS ist ost von großem Nutzen, so wenig angenehm er fich auch anhören mag." Er reichte dem jungen Mann die Hand, die dieser nicht ohne eine Beschämung ergriff und fest drückte. „Bewahren Sie Ihr Geld gut und seien - v. Sie vorsichtig gegen Schwindelunternehmungen. Dieses ist mein letzte» Wort, nun leben Sie wohl!' Als Burger nach New Jork kam, zog ihn daS Herz doch mächtig zu dem einstigen Jugend freund. Harry Brown» Name war bereits an gesehen in der New Yorker HaudelSwelt. Er hatte fich gleich nach dem Tode Mistreß BrownS selbständig gemacht und arbeitete in Wolle und Baumwolle. Einige geschickte geschäft liche Unternehmungen hatten sein Ansehen be deutend vermehrt. Sein Haus lag am Broard Street und bot eine herrliche Ausficht auf daS Meer. Die ganze Bedeutung der Welt und deS Handels kam hier zur Geltung. Schiffe aus aller Herren Länder lagen vor Anker. Dazwischen kreuzten Zolljachten und Jollen, buntes, bewegtes Leben herrschte am Hafen, ein Durcheinander, wie eS die lebhafteste Phantasie nicht verworrener und toller fich denken kann. Ein Bild rastlosen Treibens und JagenS nach Erwerb und Besitz wurde hier vor Augen geführt. Harry empfing den Freund mit so viel Liebe und überströmender Herzlichkeit, daß dieser in tiefster Seele davon gerührt wurde. „Armer Junge, der tolle Streich hat dir wenig Glück gebracht," sagte Hany, ergriffen von dem bleichen Aussehen SrnstS, „im Hause meines BaterS ist dir übel »ttgespielt worden. Auch mich hatte der Alte anfangs hier so ab hängig gemacht, daß ich gar nicht» für dich thun konnte. Nun, dem Himmel sei Dank, daß du dem Dasein erhalten bltebL ich hätte mir ewig einen Borwurf zu mach« gehabt. Du bleibst vorläufig mein GaL ZM,«» dich voll ständig erholt. Später werde ich dich glänzend unterzubringcn wissen. Da» Vermögen mein« Mutt« macht mich völlig frei von den Launen meines Vaters." „Mister Brown scheint sehr ungehatten auf dich zu sein," sagte Ernst, den blühend schönen Freund mir bewundernden Blicken betrachtend. AuS dem schlanken Jüngling war ein kräfti ger, stattlicher Mann geworden. Reichgelockte» blondes Haar umkräuselte seine Stirn, in ernstem Feuer leuchtete das blaue Auge. Mund und Nase waren tadellos geformt. Neben ihm erschien Ernst mit den feinen, anziehenden Zügen, dem melancholischen Blick der braunen Augen und dem tiefdunkeln Locken haar mädchenhaft jung und zierlich, wie wenn Sorgen, der Ernst de» Dasein» und Krankhe ten verjüngend auf ihn gewirkt. Nur der ruhige, gemilderte Blick und die sichere, feste Haltung verrieten, daß die Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigezogen. „Wir find zu verschieden geartet, um un» zu verstehen," fuhr Hany wieder fort, trotz alle dem bleibt « mein Bat«. — Doch nun, Herzensfreund, erst will ich dich Wied« frisch und blühend sehend, denn ich habe mich schwer an dir versündigt." Erst fühlte sich von dem herzlichen Empfange wohlthuend berührt. „Mein Bat« steht in mir noch imm« ein« Jungen, den man am Gängelbande leitet und jede Selbständigkeit abspricht. Dagegen ver wahre ich mich allerdtng» entschieden und ebenso bestimmt lasse ich mich bei Entscheidung wichtig« LrbenSftagen nicht von seinem Urteil beein flussen." „Seine Lebenserfahrungen mach« ihn vor sichtig," erwiderte Ernst begütigend, „ich hatte ihn für menschenfreundlicher, als « fich nach außen gibt." Harry lächelte bitter. „Menschenfreundlich?" wiederholte n spöttisch; „ich dächte, die drei Jahre saurer Arbeit hätten dich eines Bestem belehrt. Ein Geschäftsmann von seinem Schlage kennt kein anderes Gefühl als daS des Erwerbes. Das „Soll und Haben" d« Geschäftsbücher bildet seinen Lebensinhalt." „Die Früchte seines Fleißes und sein« Sparsamkeit kommen dir, seinem einzigen Sohn, doch zugute!" wendete Ernst entschuldigend ein. „AuS dem Nachlaß mein« Mutt« fielen mir drei Millionen Dollar zu. Dieselbe Summe erhielt mein Vater zu seinem ohnehin riesigen Vermögen. MS ich, selbst noch mittellos, ihn vor einigen Jahren um weitere Unterstützung zu meinem Studium bat, gab « mir zur Ant wort, daß ich seinen Reichtum überschätze und « von seinem Standpunkt al» Kaufmann mein weiteres Studium nicht gut finden könnte, um so mehr, als ich schon Jahre ganz unnütz verloren. Er bneue e» überhaupt, meme von den Großeltern ererbte Phantasie nicht von An fang an eingedämmt zu haben. Der nächste Brief brachte mir eine Schiffskarte und zwei hundert Dollar, von welchen ich auch deine Ueberfahrt bestmt. Bielleicht wird dir nun manche» klar in meinem Wesen und die Ber- zeihung wird dir leichter. Äfft al» ich da» Vatnhau» wird« hinter mk hatte und in New York lebte, atmete ich befreit auf. Nur dn Ge danke an dein So» war mk peinigend." Zw » (Sortjeyung folgt.)
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