Von den Farben und dem Verhalten derselben gegen einander. Von D. Seebeck. Schon vor 5 Jahren beynahe, habe ich die hier auf- gestellte Farbenlehre entworfen, und mehreren Freun den mitgetheilt; sie hat sich mir seitdem allenthalben bestätigt, und ich halte mich nur um so mehr ver pflichtet!, sie bekannt zu machen, da sie in einigen Punkten auch von der Lehre derjenigen abweicht, mit welchen ich in dgr Hauptsache iibereinstimme. 1. Die Farben sind Halblichter, Halbschatten, — sie sind Ausgeburten von Ficht und Schatten, wie schon älterte Physiker sie richtig definirten, — Beob achtungen und Versuche, welche diese Thesis be stätigen, führe ich hier nicht an, 'sondern verweise, um überflüssige Wiederholungen zu vermeiden, auf Göthe’s Farbenlehre I. Bandes I. Theil, wo sie voll ständig zusammengestellt sind. 2. Es giebt nur drey Hauplmomente der Farben erzeugung ; zwey, wo die Elemente in ungleicher Action, und einer, wo sie gleichwirkend sind. Jeder dieser Momente wird eine eigenthümliche Farbe dar stellen müssen. Wo das Helle überwiegend ist, da bildet sich Gelb, wo das Dunkle überwiegend ist, da entsteht Blau; Gelb liegt dein Licht, dem Weifsen , Blau dagegen der Finsternils, dem Schwarzen am näch sten, Diese beydcn Farben stehen also einander als