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Auerthal-Mung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue u. Umgehung. MUN»«HO, Areitag» u. Gsnntag», ^lit 3 AnmUirnölälttru: AkS^gkN, Ault A-lE-k, AtitlpUgtl. die einspalttg?Petitjtile 10 Pftz. «»«««»«MtSpeet» mntllchr Inserate die Lorput-Zeil«, SL Pf. durch dir Poft L Mk. nehmen Bestellungen an. Mittwoch, den 83. Febrmr 1898 11. Jahrgang. Ro. 23 Di- Sparkasse -er Stadt Zwönitz Ans Sachse» und Umgebung. — Sr. Majestät der König wird gelegentlich seines RegierungSjubiläumS am 24. April eine FahnendePuta- tt»n sämtlicher Ü. S. Militärvereine empfangen. — In einer Sitzung des BezirkSobstbauvereinS der Lmtrhauptmannschaften Plauen und OelSnitz wurde an geregt, dahin zu wirten, daß wie in früheren Zeiten, von jetzt ab jeder Konfirmand einen Obstbaum zu pflanzen hat. Dieser Vorschlag sand allseitige Zustimmung. Für richtig« Wahl des Ortes und des zu pflanzenden Bau st«» soll gesorgt werden. — Au» Oberwiesenthal meldet man: Der Sturm der vorvergangenen Woche hat in den Wäldern des Ge birges.gewaltigen Schaden angerichtet. In dem Groß- herzoglich LoSkanaschen (böhmischen) Revier z. B. wird der Windbruch aus 30 000 Festmeter im Werte von über 6-0,000 Mk. geschätzt. Durch die umgeworfenen Bäume wird di« Abfuhr d«s schon geschlagenen und verkauften Holze» gehindert. — Unter den Studierenden der Leipziger Universi- tät hat sich jüngst «ine Bereinigung »Liberia»* gebildet, di« die Geselligkeit zu pflegen beabsichtigt, aber von ihren Mitgliedern völlige Enthaltsamkeit von allen geistigen Getränken fordert. Die Mitgliedschaft zum Verein erlischt, sobald der Grundsatz völliger Abstinenz von einem Mit- glied« durchbrochen wird. Die Satzungen sind bereit» bei den akademischen Behörden eingereicht worden. , — Im Jahr« 1348, also vor fünfzig Jahren, herrschte im Erzgebirge grauenhafte Not. Brot war fast schon «in Leckerbissen. Die gewöhnliche Nahrung war Kleie mehl, mit Lampenöl angemacht, und faule Kartoffeln. Don Staat»weg«n wurden zum Andenken an die T«u«- rung Medaillen geprägt. Die „Auerthal-Zeitung" Mcrtbad, Albertstraße Nr Rüb dem Auerthal und Umgebung. Wtttbeilunoen »»» loeale« Interest« find »er Mevaetlon stet» totste»««»». Der Dilettantenverein »Euterpe* hielt am vergang- «Nfn Sonntag vor gut besuchtem Hause einen öffentlichen Lheat-rabend im Bürgergarten ab. Zur Ausführung kam -er burle»ke Schwank Franz und Paul v. Schön- than» »Der Raub der Sabinerinnen*. Die Rollen waren vorzüglich verthetll und wurden flott gespielt, leb haftester Beifall nach jedem Aktschluß bekundete die Zu friedenheit des Publikums. Ein fröhlicher Ball schloß da» schone Fest ab, das Mitgliedern und Gästen noch lang« in angenehmer Erinnerung bleiben wird. Hofsent- ltch wird für die Kletnkinderbewahranstalt, welcher die .tzkrterpe" den Ertrag dieses Theaterabend» gewidmet hatte, ein hübsche» Sümmchen übrig geblieben sein. Die Kkeinktnderbewahranstcllt soll nunmehr tu» Leben ge rufen »erden Nächsten Sonntag begeht der »Kreuztisch Leo* in seiner Burg (Schützenhau») die Feier seines diesjährigen Stiftung», feste», bestehend au» Eoncert, Ansprache und Ball. Möge dessen verlaus die Mitglieder diese» hilfespendenden Wohl- thäligkeitsverems wiederum mit neuem Streben erfüllen und dem Bunde neue Freunde zuzusührrnz „Kreuz Hoch* seinen edlen Bestrebungen. — Mit Beginn der 134. Lotterie soll in Aue eine zweite Kollektion der Königlich Sächsischen Landes-Lotterie erreichtet werdrn. Die Anmeldung der nächste Ostern schulpflichtigen Kinder de» Schulbezirk» Auerhammrr soll Donnerstag, den 24. d. M., nachmittag 4 Uhr im Klassenzimmer l. hiesiger Schule stattfinden. Brizubringen ist für alle Kinder der Impfschein und für dir außerhalb de» hiesigen Schulbezirks geborenen der Geburtsschein mit Taufbescheinigung. — Am Freitag früh fand Gasthofsbesitzer Güttner in FremdiSwalde in seinem Pserdestalle einen am Abend zuvor zugereisten alten Bettler tot auf. Ein Gehirn schlag, der durch zu starken Alkoholgenuß eingetreten war, hatte seinem traurigen Dasein ein Ende bereitet. — In Limbach feierten dieser Zage drei Schwestern aus einmal mit ihren Gatten die silberne Hochzeit. — Kaufmann Kunze in Deuben üherftel nacht» seine Frau und erstach sie mit einem Messer, das er sich hie rauf selbst in den Hals stieß. Doch starb er nicht. Der Mann ist jedenfalls geistesgestört gewesen, denn in sei- ner Wohnung sand man einen mit Bleistift geschriebe nen Zettel über republikanische Ideen und den Namen Charlotte Cordap. Das Ehepaar hinterläßt 2 Kinder im Alter von 10 und 2 Jahren. — Ein Brandstifter treibt in Marienberg sein Unwesen, Nachdem im vorigen Monate vier Brände stattgesundrn, ist am Sonnabend die Scheune de« Kaufmann» Lhlinger mit gesamten Inhalt und am Sonntag da» HauSgrundsÜtck de» Oekonomen Schönherr in Flammen aufgegangen. Die Ein wohnerschaft lebt in großer Unruhe. — Der Schwindler Iona», der bei Döbeln einen Guts besitzer betrogen hat, ist auch in Berthelsdorf bei Freiberg ausgetaucht. Beim Gutsbesitz.r Sch. erschien ein Fremder und gab die Absicht zu erkennen, dessen Gut zu kaufen. Der Kauf wurde auch zur Zufriedenheit des Besitzers abge schlossen. Der neue Käufer wurde gut bewirtet und über Nacht dort behalten. Am nächsten Tage beteiligte er sich an der von mehreren Gutsbesitzern geplanten Schlittenparti« und war lustig und guter Dinge, jedoch aus Anderer Kosten, Spät abend» traf man zu Hause wieder ein, mittlerweile war jedoch die Nummer des »Freib. Anzeigers* erschienen, in welcher auf einen Schwindler aus der Döbelner Umge- bung aufmerksam gemacht wurde. Da nun der Fremde den gleichen Namen, wie jener Schwindler hatte, schöpfte Sch. Verdacht und schickte zur Polizei, dem Fremden aber sagte er auf den Kopf zu, daß er ein Schwindler sei. Die ser versicherte jedoch, nicht derjenige zu sein, und wünschte, zu Bett zu gehen. Man gewährte ihm seinen Wunsch. Al» später die Polizei erschien und ihn festnehmen wollte, war der Vogel trotz seiner Filzpantoffeln ausgeflogen. — Wurzen. Drr Bau einer katholischen Kirche in un serer Stadt nimmt nunmehr eine greifbare Gestalt an. Vom Freiherrn von Schönberg auf Thammenhain ist Architekt Gu stav Schmidt hierauf beauftragt worden, ein Projekt auszu arbeiten. D»e neue katholische Kirche soll an der östlichen Seite de- nach Roitzsch führenden Weges — r» befindet sich dort eine Spargelanlagr — zu stehen kommen. — Leipzig, IS. Febr. In dem fast baumlosen dichtbe völkerten Osten der Stadt wird «in »VolkShain* errichtet, welcher von Mitte Juni d. I. ab dem öffentlichen Verkehr übergeben werden soll. Mit sehr beträchtlichen kosten sind 110000 gm dem schönen Unternehmen dienstbar gemacht worden. — Der Handelsmann Zöllner au» Dresden rühmte sich, auf der Chaussee znischm Zöbigker und Gautzsch dem Kellner Seidel einen Fußtritt versetzt zu haben. Seidel wur de in der That tot im Straßengraben ausgesunden. Zöll ner ist unter dem Verdachte de» Totschlag» verhaftet worben. — Ein 4ö Jahre alter Kaufmann erstickte bei dem Genuß rohen Fleische», von welchem ihm «in Teilchen in dir Luft röhre gerret. — — In Leipzig-Neustadt stürzte das 2jährige Söhnchen des Briefträger» Friedel vier Stock hoch aus dem Fenster und war alsbald eine Leiche. — Von den Soldaten, die während der Herbstübungen t« Zittau lagen, wurde über die Quartiere sehr geklagt. Die „Laufitzer Nachrichten* gaben dieser Unzufriedenheit Au«- druck, und der Stadtrat bat daraufhin da» Krleg«mintfte,i- um, di« Beschwrrdm zu untersuchen. Da» Krirg»ministeri- uut hat da» gethan, die Klagen in der Hauptsache für be — "Uk »cht, »en« direkt «d mein«., Fe»rik«n bezogen - schmerz, »Atz UN» fartziz von 7S Pf. bi« M. 1». 8S v. Atet« - in »en «-»rrnsttn P««»«, znrdai nn» Dessin«. än Setrew ßerw- «ul ^«ueekeei im Mui» Mustn umzetzend. K. iisna-tzvrg'» 8-iikn-kadrilG» (».«. k. ML) LH-sG». rechtigt befunden. Im Massenquartirr in der ehemaligen Knabenschule seien die überwiesenen Lagerdecken so kur- ge wesen, daß sie für die großen Leute der Kompagnie weder oben noch unten gereicht hätten, dir Fmster, unter welchen die Mannschaften gelegen, hätten schlecht geschloffen und hät-! ten erst mit Stroh verstopft werden müssen, um einen Hssste» ren Abschluß zu erhalten, da» Lagerstroh sei dumpfig gewe- sen; 16 Mann seien in drr Böhmischen Straße (Kemna) in einen Keller verquartirrt worden, der so feucht gewesen sei, baß gereinigte Gewehr« alsbald mit Rost überzogen worden seien, und je zwei Mann hätten nur eine Lagerbecke gehabt, ferner habe e» im »omthurhos aus dir Lagerstätte ge regnet. Die Zittauer Stadtverordneten beschäftigten sich m ihrer letzten Srtznng mit diesem Berichte de» Kriegsministeri um». Aber statt ihrer Unzufriedenheit über diese Zustände Ausdruck zu geben, griffen sie die Redaktion der »Laus. Nachr." an, weil sie durch Aufdeckung der Quartiervrrhält- niffe dm „Ruf und Ansehen Zittau»* geschädigt hätte. Nicht da» Blatt hat vä» gethan, sondern die Leute haben dm Ruf und das Ansehen Zittau» geschädigt, die an dm Mißständen schuld waren. — Der 14jährige Sohn des Expedienten Eduard Hensch in Hörnitz bei Zittau ist an einem Sturze beim Schlittschuh, laufen gestorben. Er war derart aus den Hinterkopf gefallen, daß eine Gehirnentzündung eintrat, an welcher drr Knabe nach vierwöchigem Krankenlager starb. — Seit S. Januar ist in Weinböhla ein noch nicht 14 Jahr« alte» Mädchen Elsa Marie Hille spurlo» verschwun den. Da» für sein Alter körperlich sehr entwickelte sKind sollte für seine Mutter an jenem Tage äbrnd» halb 8 Uhr bei einem Kaufmann etwa» holen und kam nicht zurück. — Ein junger Bursche in Sebnitz beabsichtigte zu Balle zu gehen und wusch sich die Handschuhe mit Benzin. Unglück- licherweif« kam ihm der Gedanke, auf den Bohzn verschüt- tete» Benzin mit einem Streichholz anzuzünden. Im Nu brannte nicht bloß diese», sondern auch die mit Benzin ge tränkten Handschuhe an den Händen. Er erlitt bedeutende Brandwunden. — Der aus Holland gebürtige Ingenieur Dietrich Ko- sel feuerte in Halle aus ein Mädchen, namens Heßler, einen Revolverschuß av und richtete dann die Mordwaffe gegen sich selbst. Die Heßler wurde dank de» glücklichen Um standes, daß die Kugel auf einer Korsettstange abprallte, nicht nenneswerth verletzt, dagegen starb Kosel auf der Stel le. Kosel hatte sich in da« leichtsinnige Mädchen verliebt und wollte es heirate». Doch war t» dem Mädchen schließ- llch langweilig geworden, ihm treu bleiben zu sollen. Sie war aus Abwege geraten nud hatte dem Ingenieur dm Ab schied gegeben. 1735. Es« populäres Hrtlverfahrr«! Kostenfrei für Jedermann hat di« Direktion deSkan- jana-JnstitutS zu London S. E. ein« neue Auflage der Sanjana-Heilmethode in deutscher Sprach« herausgegeben. Die Sanjana-Heilmethode ist das verbreitetste Heilverfah ren der Neuzeit und beweist sich von zuverlässigem Er folge bei allen heilbaren Stadien der Lungenschwindsucht, Asthma und Bronchial-Catarrh, bri Nerven-, Gehirn- u. Rückenmarksleiden, sowie bei allen hieraus resultirrnden KrankhettSzuständm. Wer der Hilfe bedarf, verlang« kostenfrei die Sanjana-Heilmethode. Ma« -ezieht diese» durch Zett und Erfahrung »e »ährte Keik»erfahre» «nmtgettttch durch -en Secretär -esKanjanaIustttntsAerrnFl. Görcke, AerkiuS.M.4. »ssnIW AMmMcknDn !> )>k. „ Mittwoch, den 23. Febr. 1898, Abends 6 Uhr. A.« «U7K.WKL''