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Auerthal-Zeitung Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane «. Umgebung verantwortlicher Redakteur: «Mil Hegemeister Aue (Erzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. Mittwoch, den 9. Februar 1898. No. 17. 11. Jahrgangs Mittwochs, ArNtUgs u. Souutug», Mil 3 Altmikienö5ä11erk : Akohstnn, Auke Aeistlk, Aeikspiegek. die einspaM?e Petitzeile71ü Pfg.7W «bonuemeutsprei» amtliche Inserate die Corpiis-Zeilc, 2.; Pf. nk'.derSwerthvollenB-ilagenvi-rteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «Mil Hegemeister A u e (Erzgebirge.! »mit Bringerlohn 1 Mk. Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstrabe. ' All. Postanstalten und Landdr.c,träger durch die Post 1M». nehmen Bestellungen an. Rücksicht auf die großen Ansprüche, welche die soziale Ge setzgebung bereits an die Gemeinden stellt und darauf, daß schon an vielen Orten Volksbadeanstalten erlassen oder in Aussicht genommen sind, und die Unmöglichkeit, einheitliche Gesetzbestimmungen zu errichten, läßt man die Petition auf sich veruhen, Dasselbe geschieht mit der weiteren Petition de« Genannten, die Einbringung eines Gesetzentwurfes zu veranlassen, daß das Trinkwasser in allen Wohnorten jähr lich mehrere Male untersucht werde. Semrrvttchr* Sckirtz wesen, aufgestellt vom Patenlbureau Sack, Leipzig Patentanmeldungen: Metallbohrvorrichtung W. Kutscher, junior, Schwarzenberg. „Schaustellungsapparat" Adolf Jahn, Jöhstadt. „Umlegekragen", Johannes Caßler Aue. Trom- melrauhmajchine", Ernst Geßnersche Erben, Aue. „Rund- falzverschließmaschine", Erdmann Kircheis, Aue. Patentanmeldung: „Keine". Gebrauchsmuster: „Fahrradbürste", Sächsische Kardät schen,. Bürsten, und Pinseifabrik, Ed. Flemming und Co. Schönhaide. Waarenzeichen: „Keine". — Ein Patentinhaber darf einen anderen Patentinhaber nicht öffentlich wegen Patentverletzung bedrohen. Originalmitteilung von Patentanwalt Sack)," Leipzig In dem vorliegenden Streitfälle handelte es sich da rum, daß der Inhaber eines früheren Patentes aus eine Deckenkonstruktion, den Besitzer eines später ertheil- ten Patentes, welches sich ebenfalls auf eine Deckenkon struktion bezog, durch öffentliche Verwarunngan die Ab nehmer von dergl. „Deckenkonstruktion" schädigte. Um gegen diese Schädigung Schutz zu suchen, hatte der Inhaber des zweiten, d. h. des später ertheilten Pa tentes Klage erhoben auf Unterlassung derartiger schädi gender Veröffentlichungen. Das Reichsgericht entschied, daß dem Inhaber des er sten Patentes ein solches Vergehen nicht zustehe und zwar um so weniger, als gar nicht nachgewiesen wurde, daß das später ertheilte Patent eine Verletzung des ersten Patentes sei. Es bildete sonach die Veröffentlichung von Warnungen und Drohungen seitens des Inhabers des ersten Paten tes wegen vermeintlicher Patentverletzung einen Eingriff in das Recht des Inhabers des zweiten Patentes und eine Schädigung des letzteren. Die in Frage kommenden Deckenkonstruktionen waren zwar einander ziemlich ähnlich, jedoch inBezug auf Wirkung der angewendeten Mittel derartig verschieden, daß auch im PaientertheilungSverfahren seitens des Patentamtes eine Berührung beider Patente nicht er kannt werden konnte. Der Inhaber des älteren Paten te- wäre nur dann zum Erlaß von Verwarnungen be rechtigt gewesen, wenn sein Patent thatsächlich durch den Gegenstand des später ertheilten Patentesverletztworden wäre, oder wenn er mit voraussichtlichem Erfolge auf Grund seine« eigenen Patentes eine Nichtigkeitsklage ge gen da« später ertheilte Patent anhängig gemacht hätte, welche Thatsachen jedoch im vorliegenden Prozesse nicht zu Tage getreten sind. Der Verfasser ist gern bereit, den Abonnenten der „Auerthalzeitung" kostenlos Auskünfte auf dem Gebiete des Gewerblichen Schutzwesens zu ertheilen. ^Feuerversicherung.! Die FeuerverficherungSbank für Deutschland zu Gotha, welche im Jahre 18L1 auf Gegen- settigkit errichtet ist, hat mit dem Jahre 1897 Sieben und Stevrnzig Jahr« ihrer geryeinnütztgen Thäligkit vollendet. Im Jahre 1897 waren für 5 175 950 200 M. (gcgcn 1896 mehr 134 069 900 M.) Versicherungen in Kr-fft. Die Prämieneinnahme dieser Anstalt betrug im Jahre 1897 : 15981 357M.80 Pf. (gegen 1896 mehr 280 747 M. 80 Pf.). Von der Prämieneinnahme wird in jeden Jahre derjenige Betrag, welcher nicht zur Bezahlung der Schaden und Ver- waltungskosten, sowie für die Prämienreserve erforderlich ist, den Versicherten zurückgewährt. Nach dem jetzt veröffentlichten Rechnungsabschlüsse für das Jahr 1897 betrug dieser den Versicherten wieder zu fließende Ueberschuß 11 856 464 M., gleich 74«/o der eingc- zahlten Prämie. Im Durchschnitt der zwanzig Jahre von 1878 bis 1897 sind jährlich 74,^"/» der euigezahlten Prämien anUeberschuß den Versicherten zurückerstaitet. 1733 Als größter Triumph der medizinische» Mißruschaft stehen die Erfolge da, welche die heuti ge Therapie bei der Lungenschwindsucht erzielt. 1/7 der Menschheit wurde bisher durch diese verheerende Kraut heit dahingeraft, Dank den heutigen Erfolgen, ist es jedoch möglich, fast jeden Lungenkranken zu retten, der sich recht zeitig der Kur unterzieht. Doch Beispiele sind mächtiger wie Worte. Im Jahre 1890 war Versicherungs-Juspeetvr Herr Robert Hera zu Strehlen, Hirsegasse 8, von einen: so schweren Stadium der Lungenschwindsucht ergriffen, daß er von dem behandelnden Arzte, seiner Familie u. seinen Bekannten ausgegeben war. Als letztes Mittel wandte er derselbe die Sanjana-Heilmethode an und dieser verdankt denn auch Herr Hera seine Existenz und sein Leben. Noch heute, wo Jahre und schwere Schicksalsschlä ge dazwischen liegen, erfreut sich derselbe einer blühenden Gesundheit. Sein Sohn wurde ebenfalls durch die San jana-Heilmethode gerettet. Dieses Beispiel steht keineswegs vereinzelt da, vielmehr bietet die jjSaujana-Heilmethode zahlreiche weitere glückliche Heilungen schwerer Hals, Lungen-, Nerven- und Rückenmartsleiden. Wer der Hil fe bedarf, verlange kostenfrei die Sanjana-Heilmethode. Man bezieht dieses durch Zeit und Krfahruug be währte Keilverfahren unentgeltlich durch den Secrctär desSanjana Institnts Kerrn W. Hörcke, Merlin S.ZS.47. Tue Sächsische Vieh-Versicherungs-Bank in Dresden, wel che nunmehr ihr 2äjähriges GeschästsjnbUänm stiert, kann mit voller Befriedigung auf die ab ielausene Betriebsperiode zurückblicken. Nicht allein ist diese solide Bank Vic größte deutsche Vreh-Becstcheruugs-Ansralt, sonvern auch die einzige, welche bei festen billigen Prämien ohne jeden Nach- oder Zuschuß die berechtigten Schäden des Jahres 1897 in voller statutarischer Höhe prompt regulieren konnte. Die Endschädi gungssumme erreichte den enormen Betragvon Mk. 678,338 61 Pf. Der Zugang an neuen Versicherungen war wieder ein bedeutender, die Versi herimgssmnme erhöhte sich aus Mk. 26 260,27b.—, die Prämieu-Eumahmen auf M. 891,785 30 Pf. uud hat die bestsituirle Bank ihr 26. Betciebsjahc mit einem für Schäden rest'-virten Nelto-Betragc von über Mk. 300,000.— begonnen. Seit Bestehen der Bank sind für Schäden Mk. 9,761,207,51 Pf. verausgabt worden. (Siehe heutiges Lgenten-Gejuch.) «M», Äviöl» 7k; Ufa bis 18.65 p. Met. — sowie schwarze, ARU'Altttt IV vkv* weiße and farbige Hruneverg-Teive von 7ü Pf. dis Mk. 18.65 p. Met. — in den modernsten Geweben, Farben, Dessins, -n privat» porlo- uns »t«u»rirs> In» tisus. Muster umgehend. 4 s. »«medAg'e Solttvn-fndrUlvn (II. 0. st. MO) riielod. Rutz u. Breunholz Auktion auf Pfannenstieler Revier. Im Kalhskeüer in Aue solle« Dienstag den IS Februar von vrom. VsH Uhr an folgende Einzelhölzer in den Abth. 3—8 ,18 und 19 aufbereitete Nutzhölzer u. zwar: 514 weiche Stämme von 10—15 om: Mittenstärke. 202 tt tt tt 16—22 ll 39 tt tt tt 23—29 tt kl 2 tt K tt 30—36 tt tt 70 Derbstangen K 10—12 Unterstärke, 70 tt 13—15 kl Ms dem Auerthal und Umgebung. MtttbttlR««»« von localem Juterrfse find »er Rcvactton ftet» Willkomm««. DaS liebliche Weihnachten mit seinen Gaben und dar Fest der Jahreswende ist hinabgesunken in den Schoß der Ewigkeit; wir traten in die fröhliche Zeit des Faschings, des MummenscherzeS. Wer sollte in den Tagen der Mas kerade nicht einmal den Alltagsmenschen abstreifen und sich in unserer ernsten, jagenden Zeit mit fortreißen lassen in den Strudel des Vergnügens? Wie aus heutiger Annonce -u ersehen ist, so ist in diesem Jahre Gelegenheit geboten, di« FaschingSsreuden recht zu durchkosten. Unser rühriger SchützenhauSwirth hat das Risiko unternommen» wieder einen Elitr-VolkSmaSkenball zu arrangieren, wie er noch nie hier gesehen worden ist. Zwei Mufikchöre werden abwechselnd un unterbrochen spielen; prächtige Decoration, Lauben, Ueberra- fchungen der verschiedensten Art, ja sogar Prämiirung der zwei schönsten Masken werden geboten werden. Da Küche und Keller des Herrn Kimmel anerkannter Weise stets gut find, so wird sich am 16. Februar Jedermann amüsieren und wohl fühlen. Dem unternehmenden Wirte wünschen wir rin recht volles Haus. Der Maskenball, den am Freitag die Sachs. Fechlschule im „Hotel Blauer Engel" abhielt, übertraf an Zahl und Pracht der Kostüme wohl jede Huldigung die innerhalb der letzten Jahrzehnte hier dem Prinzen Karneval dargebracht worden ist. Ungefähr 100 mag die Zahl drr kostümierten Festteilneh- mer betragen haben, und wer vom reichgeschmückten Saal au- den Blick über die wogende Menge schweifen ließ, dem bot sich ein reiche- Furbenspiel von Sammet und Seide, „schimmernde Wolle und schneeigem Lein" und blitzenden Geschmeide und der sah alle Zeiten und alle Völker des Morgen- und Abendlandes, besonders aber auch zahlreiche Unterthanen aus dem Reiche der Göttin Fantasie an sich vorüberziehen, fortgerissen von den flotten Klängen der Mu sikweisen. Der „Schnee", der Heuer den Fluren fehlte, war im Saale ost zu finden und vertrieb sich die Zeit Arm in Arm mit Frühling und Sommer, was hoffentlich nur auf dem Maskenballe zulässig ist. Veilchen und Edelweiß, Mar guerite und Mohn blühten. Meergrüne Nixen teilten die Fluten der Menge. Und als offizielle Vertreter der Heiter keit und Lust, die über diesem bunten, vielgestaltigen Leben schwebte, vollführten Clowns ihreStreiche unv streiften Gigerl, sowie die bösen Buben Max und Moritz durch den Saal. Gegen elf Uhr fand die Demaskierung statt; sie enthüllte anches Geheimnis und bot manche Ueberraschung freudiger »er unerwünschter Art. Nunmehr begann der eigentliche Ball, der bis zum frühen Morgen dauerte und das Fest vollends zu einem der schönsten machte die je drr „Blaue Engel* gesehen hat. und von nachm 2 Uhr an 1 Lm. weiche Brennscheite, 31 ,, „ Brennrollen und 46 „ „ Astmeter gegen Baarzahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Begingungen versteigert werden. i Fürstlich Schönburgische Forstverwaltung Pfannenstiel. Die.Grundsteuer für den 1. Termin 1898 ist bis spätestens 10. Februar dieses Jahres an unsere Stadtsteucreinnahme abzusühren. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bezw. Zwangsvollstreckung auf Kosten der Säumigen. Aue, am 29. Januar 1898. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. W. Aus Sachsen und Umgebung. — Im Einverständnis mit dem evangelisch-luthertschen LandeSkonfistorium hat der sächsische Kultusminister ungeord net, daß in den evangelisch-lutherischen Schulen von Ostern ab die gedächtnismäßige Einprägung einer größeren Anzahl schwieriger Bibelstellen und Liederverse nicht mehr gefordert werden soll. — Die erste Kammer des Landtags befaßte sich am Frei- tag mit Petitionen. Eine von Ebert in Borsdorf eingeretch- te Petition ersucht die Stände, einen Gesetzentwurf zu er wirk», daß in allen Orten über 1000 Einwohner aus Ge- mekndekosten Volk», und Schulbäder errichtet werden. Dies werde auch im Interesse der Sittlichkeit sein, da dann das öffentlich« Vaden in Flüssen und Leichen »egfiele. Mit