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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue «. Umgebung. Erscheint Mittwochs, Freitags u Sonntags, UvonnrmentspreiS nk> der3 werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IMk. durch die Post 1 Mk. Mt 3 Aamttienvtättern: Irohstnn, Aule Heister, Zettlpiegek. Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister A n e ^Erzgebirge.! Aedaltion u. Expedition: Aue, Marktstraße. Inserate sie einspaltige Pctitzeile§1v7Pfg.'; amtliche Inserate die CorpuS-Zeile, 25 Pf. Reklamen pro Zeile 20 Pfg. Alle Postanstalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. No. 13. Sonntag, den 30. Januar 1898. 11. Jahrgang. Bekanntmachung Nachstehende Satzungen, das Meldewesen betreffend,werden in Erinnerung gebracht: 8 1. Wer innerhalb des Bezirks der Stadt Aue seinen Aufenthalt nimmt, ist inner halb 48 Stunden nach dem Eintreffen an Polizeistelle anzumelden. § 2. Zur Meldung verpflichtet ist Derjenige, der dem Neuanziehenden Obdach (Wohnung, Nachtquartrer) gewährt. Demgemäß liegt die Meldepflicht ob: -r. Dem Grundstückseigenlhüiner hinsichtlich seiner Person, sowie seiner Haus stands-Angehörigen einschließlich des Gesindes, seiner Miether, sowie aller Derjenigen, die von ihm unmittelbar Wohnung oder Unterkommen erhalten. Dem Grundstückseigenthümer steht der von ihm oder für ihn bestellte Verwal ter gleich. d. Dem Airether oder Inhaber einer Wohnung hinsichtlich der Personen seines Hausstandes, einschließlich des Gesindes, seiner Astcrmiether und aller Derje nigen, die von ihm unmittelbar Wohnung oder Unterkommen erhalten. Z 3. Ebenso wie der Beginn des Aufenthalts ist das Ende desselben und der Wechsel der Wohnung am Orte anzuzeigen. Die Bestimmungen der 1 und 2 über die Meloepslicht und der Frist, innerhalb oecen die Meldung zu bewirken ist, finden ent sprechende Anwendung; nur wird für diejenigen Umzüge, die zu den gesetzlichen Kündi gungsterminen am 1. Januar, 1. April, 1. Juli und l. Oktober stattfinden, eine fünf, tägige Meldefrist nachgelassen. 8 13. Uebertretungen vorstehender Satzungen, sowie die Erstattungen wissent lich unwahrer oder falscher Meldungen, sowie unrichtige Eintragungen in die Fremden bücher werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder bis zu 10 Tagen Hast bestraft. Die Nichtbesolgung dieser Vorschriften wird strengstens bestraft werden. Aue, am 2b. Januar 1898. Aw MH der Stlldt. Rathsassessor Taube. Der Rath der Stadt vr. Kretzschmar. Die Grundsteuer für den 1. Termin 1898 ist bis spätestens den 10. Februar dieses Jahres an unsere Stavtsteucreinnahine abzusühren. Rach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bczw. Zwangsvollstreckung auf Kosten der Säumigen. Aue, am 29. Januar 1898 Aus dem Auerthal und Umgebung. Mtttheiluugen von localem Interesse sind der Redaktion stets «tstkomme«. Für die Stadt Aue uud das Dorf Auerhammer sollen im Jahre 1898 Mittwoch, den 12. Januar, Mittwoch, den 16. Februar, Mittwoch, den 16. März, Mittwoch den 13. April, Mittwoch, den 18. Mai, Mittwoch, den 15. Juni, Mittwoch, den 13. Juli, Mittwoch, den 17. August, Mitt woch, den 14. September, Mittwoch, den 12. Oktober, Mitt woch, den 9. November, Mittwoch, den 14. Dezember Ge lage in Aue in der Aula des an der Schwarzenvergerstraße gelegenen Schulgebäudes abgehalten werden. — Die Abhal- tung von Terminen in streitigen Rechtssachen, mit Ausnah me von Sühneterminen, ist von den Gerichtstagen ausge schlossen. Die zu expedierenden Sachen müssen bei dem un terzeichneten Gerichte spätestens 2 Tage vor dem jeweiligen Gerichtstage direkt oder ,durch Vermittlung der Herren Lo kal- bez. Ortstrichter, angemeldet sein. Sachen, die nicht, bez. verspätet angemeldet sind, können nur erledigt werden, wenn dies ihrem Gegenstände und der Zeit nach möglich ist. Lxpedirt wird Vormittags von i/zlO bis 1 Uhr, Nachmit tags von 2 bis Vsb Uhr. Die zum Steubau der Kirche zu Beierfeld nothwendig werdenden Tischler und Schlosserardeiten sollen auf dem Wege der Ausschreibung unter Vorbehalt der Auswahl un ter den Bewerbern vergeben werden (Emporen, Bänke und Thüren getrennt). Anschläge sind gegen Erstattung der Schreibgebühren von je 50 Pf. rm Gemeindeamt Beierfeld zu eutnehmen, daselbst sind auch die ausliegenden Bedmgnngen und Zeichnungen einzusehen. Die mit Preisen ausgefüllten Anschläge sind bis zum 5. Februar an Herrn Arch. Reuter, ^Dresden Struvestr. 29 III, Etage sranktrt einzujeuden. — Den Landständen ist der Entwurf zu einem Gesetze, die Errichtung eines Amisgerichts in Arie betr. zugegangen, in welchem u. a. ausgesührt wird, daß dem neu zu errich tenden Amtsgericht die insgesamt im Bezirke der Amlshaupt- mannschaft Schwarzenberg gelegenen Ortschaften Aue (einschließlich der jetzt einverleiblen Ortschast Zelle) und Auerhammer, beide zum Amtsgericht Schneeberg gehörig, sowie Bockau nebst dem Bockauer Staatsforstrevier, jetzt zum AmtSge. chle Schwarzenberg gehörig, zuzemiefen werden sollen. Diese Ortschaften hab.n nach der Volkszählung von 1895: 14683 Einwohner. Schon hiernach kann angenommen wer den, daß da» neue Amtsgericht groß genug sein werde, um einem Amtsrichter volle Beschäftigung zu gewähren. Es er- gieöt sich dreS aber auch aus der Zufamnienftellnug der Ge schäfte, die in den Jahren 1893 bis 1894 bei den Amtsge ¬ richten Schneeberg und Schwarzenberg auf die bezeichneten Ortschaften gefalle:: sind. Die Amtsgerichte Schnee berg und Schwarzenberg behacken immer noch ein: Einwoh nerzahl von 22584 und 29280, bleiben also immer noch ausreichend groß, wenn schon beim Amtsgerichte Schneeberg die Beamteuzahl entsprechend zu vermindern sein wird. Aus Sachsen mw Umgebung. — Die Zweite Kammer nahm am Montag den Entwurf eines Gesetzes über die Landes-Bcandversicherungs-AnstaN betreffend, in Schlußberatung. Die Gesetzgebungs-Depniati- on hat:e in einem aussührlichtN Drnckbericht einig« redaktio nelle Aenderungen und einen größeren Zusatz zu § 86, die Wahrung der Jmeressen der Hypvthekcnglaubiger in dem Fal le hinzugefügt, wenn der Versicherte infolge Uuteriasjung der rechtzeitigen Anmeldung des Schadens seiner Ansprüche verlustigt geht. Alle diese Abänoernngen und Zusätze wur den genehmigt. — Ehe nicht jedes Dors seine Eisenbahn hat und jede Stadt Knotenpunkt ist wird nicht Ruhe werden Dem Land tage liegen nicht weniger als 307 Ersenbahnpeditionen vor — Von den Heldenthaten zweier Raufoolve belichtet der Plauener „Anzeiger" : „In der Nacht zum Sonntag haben in der „Wacht am Rhein" zwei Rausbolde, die Handarbei-, Kugel und Luckner, fürchterlich gehaust. Als sie zur vorgerück ten Stunde die Gaststube betraten und auf ihr Verlan gen jeder ein Glas Bier erhielten, ivaren noch etwa drei ßig Gäste anwesend. Einen von ihnen zog Kugel, ohne daß jener ihm etwas zu leide gethan, alsbald den Stuhl weg, so daß der Gast zu Boden fiel. Als der Gefallene die von Kügel verübte Flegelei rügte, brach Kügel sofort einen Stuhl auseinander und begann nun, in Gemein schaft mit Luckner, wie wahnsinnig um sich zu schlagen. Kügel brach drei Stühle und zwei Tische zusammen. Die beiden Wütheriche warfen dann mit den aus den Tischen stehenden Gläsern nach den Gästen, so daß diese flüchten mußten. Ein größerer Teil von ihnen flüchtete in die Küche, andere sprangen durch das Fenster aus die Straße, Jetzt warfen die beiden Memchen Flaschen mit Kognak, Schnaps, Essenzen re. sowie Biergläser von der Gaststube durch die Küchenthür in die Küche, und als die Küchenthür von ihnen zugehalten wurde, warfen sie die Gläser durch ein von der Gaststube nach der Küche gehendes Fenster. Nun flüchteten auch die Gäste aus der Küche. Man suchte Schutz vor den Unholden im Hofe, auf dem Boden und im Abort; in letzterem staken etwa zehn Personen. Als sich außer den Unholden in der Stube und Küche niemand mehr befand, warfen sie in der Küche das zum Auswaschen hergewchtete Eeschirr um und zerbrachen dabei vieles. Dann warfen sie mit einem Faß mit Delikateßheringe, einer Dose mit Oelsar- dinen usw. nach den beiden noch brennenden Gasflam men (Älühlicht), sodaß dieFlammen verlöschten. Hierauf be gaben sie sich aufdieSrraße vordie Hausthür und drohten dort jeden niederzuschlagen der heraus kommen sollte. Der Wirt mit seiner Frau und andere Personen hielten die Thür von innen zu damit die Bösewichte nicht wieder in das Haus eindringen konnten. Wie sie vorher die Küchenthür mit den Fäusten einzuschlagen versuchten, so thaten sie dies jetzt an der Hausthür. Aus der Straße hatte sich inzw scheu eine große Menschenmenge ange- ammelt, niemand wagte sich aber an die beiden Bur schen heran, zumal Kügel als ein notorischer Schläger und gemeingefährlicher Mensch von großer Körperkrast gilt. Bald traten vier Schutzleute ein. Diesen gelang es unter großen Anstrengungen endlich die beiden Men schen, die den heftigsten Widerstand leisteten und die Beamten gröblich beschimpften, zu knebeln und zu ver haften." — Die Meeraner Bürgeimeisierstelle wird zur Neubese tzung ausgeschrieben. Pensionssähiges Gehalt 6600 Mk. — Die Gattin eines Lehrers in Niederwürschnitz war verdächtigt worden, gclegentlich eines Besuches aus der Woh nung eines anderen Lehrers einen größeren Geldbetrag ge- stöhlen zu haben. Als sie ani Montag einem polizeilichen Verhör unterzogen werden sollte, ergriff sie ein großes Kü« chcnmesser und schnitt sich damit den Hals durch. Der Tod trat sofort ein. — Ein Arbeiter in Oberhaßlau, Vater von 9 Kin dern, schnitt sich mit einem Rasiermesser den Hals durch und starb. Kirchen-Aachrichlen für Aue St. Nicolai. 4. Sonntag nach Epiph: Vorm. 9 Uhr Haupt-Gottes dienst. Predigt über Röm, 13,8—lO: Diakonus Oertel. Nachm. Uhr: Kinder-Gottesdienst: Pfarrer Thomas. Abends 8 Nhr: Ev.-luth. Jünglings-Verein. Mittwoch, den 2. Februar: Abends ^9 Uhr: Bibelstunde im Ev.- luth. Männer-Verein über Heb. 10 Diakonus Oertel. Donnerstag, den 3. Februar: Abends 8 Uhr Bibelstunde in der Schule zu Auerhammer über Matth. 7: Pfarrer Thomas. Lall, Hpifso Mn vis 18.65 p. Mel. - sowie schwärzt, Astst weiße und f rtige Hr»»«berg-Leive ovi, 75 Pf. bi» Mk. >8.65 p. Met. — in den modernsten Geweben, Farben, Dessins. än private porto- unä steusrkrvi ins 8aur. Muster umgehend. 4 6. ttvnnvbvcg s 8vilien-ssadi-ikvn (k. u. k. klon.) lüriok. vis öLksütlioks HanäsIsIskrkristÄlt 211 (Lö2UÜt2, gegründet im Jahre 1848, gewährt in ihrer Höheren Abteilung, deren Reifezeugnisse zum einjährig-freiwilligen Mili tärdienste berechtigen, solchen jungen Leuten, die sich dem Handel, Gewerbe oder verwandten Be rufen widmen wollen, eine vollständige kaufmännische Borbildung. Beginn des neuen Kursus am 19. April d. Js. Prospekt und jede nähere Auskunft erteilt auf Wunsch. Chemnitz, im Januar 1898. Direktor krvk. HIsvkvkviK. Tüchtige Stanzer sucht sofort Mech. Schuhfabrik, Stollberg i. Erzgeb. Einen Tischleegehilfe« sucht für sofort vtto Krause, Wettinerstr.