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I- » n» rt n. er e» I- ie n !>l >- ie t- r- >r i- r» i- a. >» :r >» « >e r, ch r- >e ce k» H » it r « n a r x r t r 1 » r » » i Warum fragt ihr mich nicht auch nach! schriftlichen Verkehr. Aber nach und nach trat Senia erbauliche greichen v«handlun tag die Str , »e» Land« gertcht» längere" Zeit beschäftigte. Unter der ««Sage de» wiederholten Betrüge« be-w. in ihnen Art und einaelettet wurde, , , . ichwtstnn ein. Sie konnte daher am/ nächsten Tage kaum die Zeit «warte«, die neue« Bekannten wtederzusehen. Auftia. Bet« rtnftm, eine» G«MeS « «ine« Skuvau in Sußig wurdar vier Arbeit« gelätet »ad vier schwer verletzt. Paris. Der muselmanische «b^vrdvete > kzendären Fuß ¬ meinen Eltern, meiner Heimat, wie ich eS thue?" rief sie in großer Erregung. „V, ich weiß schon, weil ihr vermutet, daß nicht alles klar ist, daß ich etwas -u verbergen habe." „Aber Slice l Me kommst du darauf! Nein, nur well eS für junge Damen sich nicht schickt, fragten wir nicht. Außerdem wäre eS deine Sache gewesen, uns ungefragt mV deinen Ver hältnissen bekannt zu machen. Wer Vertrauen verlangt, muß «S auch erwidern." „Ja, muß ich daS? O, dann ist ja alle» gut." Und nun entrollte sie den Schwestern ein Bild von ihrem früheren Leben, daS wohl bunt und farbenprächtig war, ab« doch auch so dunkle Stellen zeigte, daß sie tiefe» Mitleid mV diesem Wesen Haven, welches, noch halb ein Kind, doch schon Dinge mV Verständnis erlebt hatte, von denen sie oeide in ihr« bevorzugten Lebensstellung keine Ahnung gehabt. Alice war daS einzige Kind ihr« Eltern, ein rechtes Theaterblut. Die Mutt«, als Tänzerin in einem »einen Hoftheat« engagiert, hatte noch sehr jung den Baryton d« Oper an derselben Bühne geheiratet und anfangs sehr glücklich mV ihm gelebt. Dann waren beide nach ein« größeren Bühne übergefiedelt, wo jedoch ihr Bat« nicht gefiel. Da sich für di« nächste Saison kein Engagement für beide an ein« Bühne fand, ging ihr Bat« nach Riga, während die Mutt« in ihr« Stellung blieb. Go viel Mühe sich beide auch gaben, sie fanden nicht mehr gemeinsames Engagement. In den ersten Jahren trafen sie während d« Ferien wohl noch zusammen und blieben auch in regelmäßigem -utrte« Atterlek. Sine Statistik zu« Schutz der Kultur pflanze« in Deutschland hat sev dem vorige« Jahre die Deutsche Landwirtschaftsgcsellschaft angebahnt. ES find soeben üb« 10 000 Frage karten an Landwirte im ganzen Deutschen Reich versandt worden, worauf folgende Fragen be antwortet «erden sollen: Welche Krankheiten wurden bei den einzelnen Getreidearten, bei den Kartoffeln, den Rüben und andern Pflanzen im etzten Jahre beobachtet? Wie hoch ist der Ber- ust durch dieselben in Prozenten d« Ernte zu chätzen? Sind Beobachtungen über wirksame BekämpfungSmittel oder üb« den Einfluß d« Witterung, d« Bodenart und der Düngung auf die Krankheit ob« endlich über widerstandsfähige Sorten von Nutzpflanzen gemacht worden? Die Gesundheit der Helgoländer. MS ein Beweis dcS guten Gesundheitszustandes auf Helgoland kann eS gelten, daß bei d« 2100 Köpfe zählenden Bevölkerung innerhalb d« letzten sechzehn Wochen kein Todesfall vorge kommen ist. Wohlriechende Tekretariatsberichte. Die Abneigung der Königin Viktoria gegen jeg lichen Tabaks geruch hat besonders in letzter Zeit so zugenommen, daß sie selbst das wichtigste Schreiben keines Blickes würdigt, wenn eS nur durch den subtilsten Dust verrät, daß eS eine» Augenblick in den Händen eines rauchende» Individuum» gewesen ist. Zu verschiedene» Malen ist eS bereits vorgekommen, daß die Be richte deS ausländischen Sekretariats zurückge- schickt wurden mit einem Vermerk von der Hand des GeheimsekretärS Ihr« Majestät, in dem e« hieß, man möge die Briefschaften erst sorgfältig von jedem Geruch befreien und in Zukunft dafür Sorge vagen, daß die Berichte nicht diesen ent setzlichen TabakSdust auSströmen. Aus der Schule. Lehr«: „Fritzchen, kam man auch ein Hauptwort steignn ?" Fritz: „Jawohl!" Lehr«: „So? Welches denn?' Fritz (Sohn eines HauSwirtS): „Die Miete!" Bei der Schmiere. Direktor: „Was, schon wieder Geld! Vorhin verlangt d« Komiker 50 Pfennig Vorschuß, dann kommt der Helden spieler nm 10 Pfennig Pappe für eine ne ic Ritterrüstung und jetzt kommen Sie und wollen gar «in neues Talglicht für den Mond! I MenschenSkind«, wollt ihr mich denn ganz > gar ruinieren?" "— da der Beklagte sich inzwischen mV ei«« and«« verheiratet hatte, wohl ab« dem zweite«, wo gegen sich der jung« Ehemann, welch«, wir nachgewiesen wurde, noch aus seine« mütter lichen Erbe «00 Mk. ,u «halten hat, sträubt. Die ««schmähte Braut war jedoch nicht gewi», so leichten Kaufs die Sach« fahren zu last«. Im Termin stellte sich nun heraus, daß d« Beklagte denselben Name« wie die Klägerin trug. Hierüb« befragt, erklärte letztere, daß sie inzwischen den Lat« ihres ehemaligen Bräuti gams geheiratet habe, wodurch sie dessen Stief mutter geworden sei r nichtsdestoweniger lasse sie jetzt die «00 Mk. au« dem mütterlichen Lew mögen pfänden! Dr. Greni« hat mV feinen Waschungen eine« jungen, Studenten den Kopf verdre,_ Rumäne nameü» Emil Pack, der bet eine« Freunde sein« Familie M Faubourg vatut- DeniS wohnte, war in hell« Begeisterung für den muselmanischen Deputierten entflammt und befolgte gewissenhaft die Vorschriften d«S Koran in betreff d« LeibcswaschuNgen. Da Pack hierfür kein Badezimmer iju sein« Verfügung hatte, so nahm « die Waschungen in sein«« Schlafzimmer vor, that ab« dabet d«S Guten zu viel, und bald darauf waren die Bewohn« deS unteren Stockwerkes überschwemmt und mV einem Einsturz« der Decke bedroht. Die Polizei wurde verständigt und Pack wurde nicht etwa, wie Dr. Greni«, ins Abgeordnetenhaus, son dern auf daS BeobachtungSzimm« deS Polizei- depotS gebracht. — Die ,Lant«ne' hatte jüngst behauptet, daß bei dem Pariser Berichterftatter der .Frankfurt« Zeitung' eine Haussuchung vorgenommen und Privatbrlefe beschlagnahmt worden seien. DaS .Journal deS Döbats', daS zunächst von einem Einbruch bei dem Berichterstatter gesprochen hatte, erklärt neuerdina« in Uebereinstimmung mit der,Lant«»e', daß der fragliche Einbruch bei dem Berichterstatter doch eine polizeiliche Haussuchung gewesen sei und daß auch Schrift stücke beschlagnahmt worden seien. Sollte sich dieser Gewaltstreich bestätigen, so darf mm wohl annehmen, daß die Polizeipräfektur d« Verletzung deS HauSrechtS fremd gegenübersteht. Dr. Goldstein, d« Berichterstatt« d« ,Frkf. Ztg.' meldet seinem Blatte nm von einem „Ein bruchsdiebstahl"; DreyfuS - Papiere seien ihm nicht entwendet worden, da « keine besaß.) Nizza. Um die „Bank von Monte Carlo zu sprengen," hat sich ein Konsortium gebildet, dessen Mittelpunkt eine wohlbekannte Persön lichkeit ist. Es ist dies d« Rechenkünstler Jnandi, dessen erstaunliche Begabung vor einem Jahre berechtigtes Aufsehen erregt hat. Schon damals erklärte «, daß er sich mV einem System beschäftige, durch daS er in Monte Carlo die Glücksgöttin dauttnd an sich zu fesseln hoffe. Jetzt scheint Jnandi über sein System im llaren zu sein. Er befindet sich im „Paradies deS Teufels", um jetzt für sich und einen Kreis von Anhängern die Probe auf daS Exempel zu machen. Zürich. Sm Donnerstag wurde in d« hiesigen Tierarzneischule ein eingebracht« Wut- kranker Hund im Beisein der Studenten seziert. Beim Spalten deS Kopfes spritzten unglücklicher weise Tropfen der blutigen Hirnmasse den beiden Professoren Zschokke und Erhardt in die Augen. Noch gleichen Tages »«reisten beide Professoren nach Paris zm Behandlung ins Institut Pasteur. London. Die größte Riesenschlange, die sich schon seit 21 Jahren im hiesigen Zoologi schen Gatten befand, ist kürzlich gestorben. DaS Ti« hatte eine Länge von mehr als 20 Fuß und gehörte zu d« hauptsächlich in Asien oorkommenden Art Python. Sie wurde 1875 in Malacca von Dr. Hampshire gefangen und später dem Zoologischen Gatten zum Ge schenk gemacht. In den 21 Jahren hat die Schlange nicht weniger als 5500 Enten ver zehrt, von denen ihr zu jeder Mahlzeit 4 bis 6 Stück vorgesetzt wurden. Die Fütterung fand ab« jede Woche nur einmal statt. New Aork. Ein großer Teil der pracht vollen französischen Krondiamanten lenkt gegen wärtig in den Schaufenstern der vornehmsten Juwelengeschäste von New York die Aufmerksam keit des Publikums auf sich. Neben den aus gestellten Gegenständen liegen gedruckte Ankün digungen der bevorstehenden öffentlichen Ver steigerung d« Kostbarkeiten. DaS schönste Stück der Sammlung ist ein Diadem, daS nacheinander von d« Herzogin von Angoulsme, d« Tochter Ludwigs XVl., von der Herzogin von Berry und von der unglücklichen Eugenie getragen urd«. , —«VSsSldP, V^IISS» »SSSSL« 2ASSSGSS Dtttrich, der Leutnant a. D. Adolf Beckh und der Pferdehändler Hermann Dietel. Da jetzt «ft 21 Jahre alt« erste Angeklagte, Sohn eines in der Lettin« Charit« verstorbenen Ver sicherungs-Direktors, war Offizier bei« Sb. Reat- «ent in Gocha. Er ist am 26. November 1893 als Avantageur eingeireten, am 18. Rai 18S5 Offizier geworden und hat am 18. April 1897 seinen Abschied genommen. Er hatte von groß- «ütterlich« Sette ein Vermögen von 16 000 Mk., « stand, da « noch nicht großjährig «ar, unter d« Vormundschaft sein« Mutter und des bayrischen Majors v. Xylander. Er «hiev von seiner Mutt« einen monatlichen Zuschuß von 100 bis 150 Mk., die von dem Kapital bezahlt wurden, kam ab« mV seinen Einkünften nicht aus, stürzte sich vielmehr in Gotha in Schulden und nahm bei verschiedenen Personen Darlehae auf. Im Dezember 1896 brauchte er wiederum Geld und wandte sich an den Leutnant a. D. Beckh, der GeldvermittelnngS-Geschäfte berufs mäßig betreibt. Letzt«« sagte ihm, « könne ihm Geld verschaffen, « müßte sich ab« ent schließen, Pferde und Wagen zu kaufen, die « dann verlaufen bezw.'beleihen müßte. Gegen solche Geschäfte hatte da Leutnant Dittnch keinerlei Skrupel und sie wurden denn auch in umfangreichem Maße in Szene gesetzt. So kaufte Herr Dtttrich von einem Herrn Heyman» Pferd und Wagen für 4000 Mk., stellte Wechsel dafür auS und brachte Pferd und Wagen so fort zu einem Senn Schottes, der sie mit 800 Mk. belieh. ES wurde abgemacht, daß Dtttrich das Rückkaussrecht auf drei Monat be halten solle, die Futterkasten wurden gleich ab gezogen, Beckh «hielt 100 Mk., sodaß d« An geklagte Ditlttch Verpflichtungen in Höhe von 4000 Mk. übernahm und nur 500 Mk. dafür n die Hände bekam. Von den Wechseln find 2000 Mk. bezahlt worden. Bald darauf wurde durch Vermittelung von Beckh vom Tattersaal am Brandenburger Thor ein Pferd für 1500 Mark auf Wechsel gekauft. Leutnant Dtttrich nahm eS mV nach Gotha, dort blieb eS längere Zeit stehen und wurde dann verlaust. Im Januar und Februar brauchte dann Dtttrich wiederum Geld. Er hatte plötzlich die grandiose Idee gefaßt, mV mehreren Kavallerie-Offizieren einen Rennstall zu begründen. Er trat in Unterhandlung mV Geldvermittlern, speziell mit Beckh, und schickte diesem Blanko-Accepte in Höhe von etwa 6000 Ml, Beckh erklätte ihm, i>aß « auf solche Äccepte kein Gesd besorgen önne, und nun entwickelte sich ein wahrer Rattenkönig von Pferdekäufen und Umtausch geschäften, so daß niemand, am allerwenigsten >« Angeklagte Dittnch, daraus noch klug werden konnte. So behauptet Beckh, daß « von den ihm übersandten Accepten 2 Pferde für 2000 Mk. gekauft habe, die im Georg-Tattersall unter gebracht und dann wird« gegen ein Reitpferd umgetauscht worden seien. Dies Rettpferd will Beckh dann wieder als Aequivalent für ein von ihm selbst an Dtttrich gegebenes Darlehen von 350 Mk. für sich behalten haben. Dtttrich be hauptet dagegen, daß er von diesen letzten Pserdekäufen gar nichts wisse, sondern nur angeben könne, daß er von den hingegebenen Blanko wechseln über 6000 Mk. nur solche in Höhe von 3000 Mk. von Beckh zurückerhalten habe. Die Schulden wuchsen dem Angeklagten Dtttrich rapide über den Kopf; sein kleines Vermögen war schon längst für seine militärische Aus bildung aufgebraucht worden und eS kamen nun die Augenblicke, wo Dtttrich »«zweifelte Briefe an Beckh schrieb und darin mitteilte, daß « bezahlen oder den Rock lassen müßte. Beckh gegenüber habe Dtttrich so gethan, als ob « eine Erbschaft in Höhe von 83 000 Mk. zu er warten habe und daß seine Mutt« — die that- Schlich nichts besitzt und sehr bescheiden leben muß — eine wohlhabende Frau sei. Diesen Ge»er«ASHtse«. Glyeeri« al» Gurgelmittel dürfte >mr wenigen bekannt sein und doch genügt ei» Lein« Löffel reinen Glycerin« tu «wem Glase heißen Wassers, um em gute- Smgelwaff« herzustellen, da« bei mehrmaligem Gebrauch Heiserkeit und HalSschmerzen schnell vertilgt. Fussbodeuaastrich. 100 Gramm Gnbholz werden in 2 Ltt« Mass« aufgelocht und durch geseiht; uun fügt man 200 Gramm gelbe« Wachs hinzu, läßt die Masse eine Stund« bei öfterem Umrühren kochen, gießtLtt« kochende« Mass« dazu, koche noch eine halbe Stunde und läßt eS kalt waden. Merkt man, daß die Masse anfängt, steif zu werde«, so mischt man 20 Gramm in wenig Wasser aufgelöste Pottasche darunter und rührt sie tüchtig, bis sie cremearttg geworden ist. Den Fußboden reinigt man gründlich und läßt ihn trocknen, dann trägt man die Masse mit einem wollenen Lappen auf, läßt sie an trocknen und bürstet sie, bi« d« Fußboden blank ist. doch «ine Entfremdung ein, die Zwischenräume der Briefe wurden immer größer und endlich blieb jede Nachricht aus. Jahrelang fand ihre Mutt« -war noch immer seinen Namen im Bühnen almanach »«zeichnet, dann aber verschwand « daraus und sie wußte nichts mehr von ihm. Da die Mutt« nun auf sich selbst angewiesen war und wußte, daß sie spät« in kein anderes Rollenfach übergehen konnte, wenn eS mit ihr« Tanzkunst zu Ende war, bemühte sie sich ängst lich, ein Vermögen zu «werben, damit sie, wenn sie genötigt sein würde, von d« Bühne zurück- zutreten, nicht nötig hätte, sich Einschränkungen aufzuerlegen. Sie hätte nun schon längst diesen Vorsatz ausführen können, denn ihre Ersparnisse hatten längst die Höhe «reicht, welche sie für notwendig zu« unabhängigen Leben «achtete ; ab« jetzt schon zurückzutreten war ihr unmöglich, fie konnte den Beifall d« Menge nicht entbehren. Sie liebte ihre Tochter zärtlich; seit einig« Zett jedoch, in d« Alice sehr gewachsen war, kam es ihr «st zum Bewußtsein, daß eS an d« Zeit sei, von d« Bühne zurückzutreten, wo sie alb Mutt« ein« beinahe erwachsenen Tochter doch nur eine -wette Rolle spielen konnte. Nein, und tausendmal nein! Nur da» nicht! St: hatte nie etwa» andere» kennen gelernt. Bat« und Mutt« hatten dem Theater angehört, fie waren sogar bet kleinen Wanderbühnen an gestellt gewesen, hatten die ganze Kläglichkeit dies« „Schmieren^ kennen gelernt und fie selbst mit ihnen, bi« fie zum Zweck ihr« Ausbildung in Pension gegeben wurde. «»i (Forffcyimz sitzt.) Her, und selbst unter Bedingungen, die jede an dere als unerfüllbar-urückgewiesen hätte, zum Abschluß führte. Zunächst durste Mce niemand sagen, daß ihre Ntutt« Tänzerin, noch gar, daß fie selbst für diese» Künst^ch bestimmt sei. So dann motivierte Madame Dupaux die Höhe der Summe durch den Umstand, daß Slice ihr eigene« Wohn- und Schlafzimmer haben müßte, während sonst immer zwei Pensionärinnen sich darin teilen. ES sei die» geboten, da zu be fürchten sei, daß Alice sich doch ein« lieber« schreitung de» verbot» schuldig mache« und dadurch ihre Penfion in Mißkredit bringen könnte. Die Ballenne tvilltäte in alle», samite den Bettag eines halben Jahre« im Vorau« ein «nd geleitete Mce selbst nach Genf. Dies war eine Woche vor BathaS und MagdaS Ankunft. Natürlich war Mce aller fremd und un sympathisch, ganz abgesehen von der Sehnsucht nach d« Mutt«. Sie war dah« in den ersten Tagen ziemlich ungebärdig, hatte allen Zuspruch d« Vorsteherin und alle Annäherungsversuche schroff -urückgewiesen und weinte, fich selbst überlassen, unaufhörlich, obgleich fie wiederum ängstlich bemüht war, ihre Thränen niemand seien zu lassen. Madame Dupaux dacht« schon mV Bedauern daran, die Hobe Penfion und Mce selbst ihr« Mutt« zurück senden zu müssen, al« Bertha und Magda eintrafen. Da bare Instinkt de« Mädchen» witterte Leidensgefährten, und Weis^ wie die Bekartt »ahm sie vollend» für Madame Dupaux sah sofort den guten Eindruck, welchen die beiden auf Alice gemacht, und be günstigte diese Intimität. Dabei kam ihr noch der Umstand zu statten, daß für heut unerwartet zwei neue Pensionärinnen angekündet worden waren, für die fie augenblicklich um zwei Zimm« in Verlegenbett war. Sie heuchelte dah« in G«enwart der Schwestern «ine pein liche Ratlosigkeit und «reichte ihren Zweck: Magda schlug vor, MicenS Bett für diese Nacht in ihrem Schlafzimmer aufstellen zu lassen. Scheinbar widerstrebend willigte fie endlich ein: als eS ab« einmal geschehen war, blieb e» auch bei dies« Einrichtüng, nur wurde das sehr große Wohnzimmer für alle drei -um Schlaf zimmer benutzt. Die ersten Tage vergingen den dreien unter ihren Arbeiten, wetten Spaziergängen uiw ge mütlichen Plauderstunden. Bertha trieb Sprachen, matte fleißig und nahm Gesangsstunden, während Magda die Selekta befuchte. Mce «ar sehr zurück; eS war bei ihr wohl bi» jetzt nicht wat genug auf die Erwerbung von Kenntnissen gelegt worden. Nun ab«, durch Bertha» und MagdaS Beispiel angefeuert, suchte fie da» versäumte nachzuholen. Auffallend war beiden, daß fie ziemlich neu gierig in bezug auf ihre Familtenverhallnifle war, dagegen von den eigenen nichts verriet. So hatte sie Mied« einmal nach vielerlei gefragt, und ihr war rückhaltlos Antwort geworden, woraus fie -egen ihre Gewohnheit in Schweigen verfiel. Dann sprang fie plötzlich auf und warf fich an MagdaS Hal». „sA was ist dir, Allee? Du erschreckst uns." «»druck will auch Beckh bei sein« persönliche» Unterhandlungen mit d« Mutt«, mtt der er wegen Simulierung der Schuld« d«S Sohne» tu Verbindung ttlft, bekommen haben. Jeden falls hat die Mutter ihm dies« Irrtum nicht benommen, sondern viel vou ihr« reich« ver wandten in Baiern, verschiedene Hypothek», die fie besitze rc. gesprochen. DaS Ergebnis all« dies« verwickelt« Pferdegeschäfte, bei dm« da» Geld in alle Winde zerfiel und ihm nur ganz kleine Beträge zufloss«, war für Dtttrich, daß « am 18. April d. seinen Ab- schied nab», well sein Oberst v. Rex mtt dem Ehrengericht drohte. Bei seinem Abschied wmde ein Teil sein« Schulden durch eine Tante be glich«, einen andern Teil d« Schuld« nahm LUtttch mtt nach Berlin, wohin « alsdann mit sein« Mutt« überfiedeüe. Hier find nun die drei BetrugSfälle inszeniert ward«, die zm Au flage stehen. Dtttrich ist vorübergehend von hi« nach BreSlau gereift und zwar auf Kosten de» Angeklagten Beckh, welch« zu der Erkenntnis «komm« wm, daß die einzige Rettung für Dtttrich noch eure reiche Heirat sei. Dies« hatte in »«»lau eine passende Partie «Leckt und Dtttrich reifte auf die vrautschau. AuS d« Verlobung wurde nicht» «nd « kehrte nach Berlin zurück. Hi« hatte « einmal von dem Angeklagten Dietel ein Pferd gegen Wechsel in Höhe von 1700 Mk. gekauft, welche» « alsbald für 250 Mk. wett« vrrkaufte. Dietel vermittelte nun eine Verbindung -wischen dem Angeklagten Dtttrich und de« Hofwagmfabrikantm Zimmer mann, d« ihm an zwei hinlereiuand« folgenden Tagen je ein« Wagen auf Wechsel verkaufte. Der erste Wagen im Werte von 2400 RI. sst ofort zu Dietel gebracht und dann von Beckh, >« allerlei AbzugSforderungen geltend machte, wett« verkauft worden. D« zweite Wagen im Werte von 1800 ML ist denselben Weg gegan gen und hat glücklich 200 Mk. gebracht. Wenige Tage nach diesen Käufen, nämlich am 14. Juni d., >at der Angeklagte Dtttrich noch einen Wagen Lr 2500 Mk. — diesmal beim Hofwagen- abrikanien Steinmetz — gekauft, der gleichfalls chleunigst versilbert wurde. Die Mutt« Dittrichs wird beschuldigt, bei dem letzten Ge- chäst falsche Vorspiegelungen gemacht zu hab«. Seckh und Dietel sollen bei den Wagen käufen falsche Angaben über die Person deS Dtttrich gemacht, ihn als solventen aktiven Offizin rc. vorgestellt und die Einlösung der Wechsel in sichere Aussicht gestellt haben. So wohl Beckh als Dietel bestreiten entschied« ihre Schuld. ES gelangten mehrere Briefe zur V«- l esung, die die Angeklagte WUwe Dittrich im August vorigen JahreS an ihren damals in Gotha in Garnison befindlichen Sohn richtete. Sie beschwört ihn darin, doch alle möglichen Anstrengungen zu machen, um fich noch einige Monate über Mass« zu hatten; so lange « noch die Uniform trage, habe « Aussicht, eine reiche Heirat zu machen, als Zivilist müsse « diese Hoffnung aufgeben. ES wird hieraus ge folgert, daß Frau Dittrich wie ihr Sohn schon damals wider besseres Wissen handelten, wenn sie ihre Vermögenslage als gut schilderten. Dtttrich wurde weg« Betruges m 3 Fäll« zu 1 Jahr 3 Monat Gefängnis, wovon 3 Monat durch die erlittene Untersuchungshaft al» ver büßt zu erachten, die Witwe Dittrich wegen Beihilfe zum Betrüge mit einer Geldstrafe von 300 Mk, d« Angeklagte Dietel wegen Beihttfe zum Betrüge in 2 Fällen mtt 3 Monat Ge fängnis und der Angeklagte Beckh wegen des selben Vergehen, sowie wegen Hehlerei in drei Fällen mtt 1 Jahr 9 Monat Gefängnis ver urteilt. Düsseldorf. D« VolkSschnllehrer van der Heuvel au» München-Gladbach, der die sein« Obhut anvertrmtten kleineren Schulkinder wieder holt in d« gröblichsten Weise durch Stockschläge mißhandelte, wurde von der hiesigen Straf kamm« wegen vorsätzlicher Körperverletzung im Amte zu vi« Wochen Gefängnis verurteilt. Frankfurt a. M. Mit einem einzig in sein« Art dastehenden Rechtsstreit hatte fich daS Oberlandesgericht zu beschäftigen. ES handelt fich um ein Eheversprechen od« bei Nichterfüllung desselben um Zahlung ein« Ent schädigung von 500 Mk. Dem ersten Teil der Klage konnte nicht mehr stattgegebeu werd«.