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Auerthal-Zeitung : 10.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189712101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18971210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18971210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-12
- Tag 1897-12-10
-
Monat
1897-12
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 10.12.1897
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Po« Uah imtz Fer«. l ^^Otrtha, w»lleu wir vor Tisch noch ein wenig zur Eisbahn? Da» Leiter ist so ika und die Zintgraff ist 'Kamerun* er ¬ schienen. Nun W de« MW» Forsch« do» Geschick so vieler Ufrika-ReWG« erreicht, noch in jungen Jahren fern von d« Heimat in fremd« Grd« bestatt« zu ««den. „Die Reste von gestern? Um GotteSwillen, ich danke!- „Wie kannst du glauben —1 Nein, komm nur, du sollst zufrieden sein." Sie ging. In der Thür wandte sie sich uni und warf ihrem Manne einen feurigen Blick zu. Otto hatte den ganzen Vorgang mit ironi schem Lächeln begleitet, und doch war eS ihm nicht leicht, einen Uebergang auf da» frühere Thema zu finden. Eben glaubte er, hei d« richtigen Wendung angelangt zu sein, als auS dem Büreau ein Sekretär eintrat, der dem Grafen einige Schriftstücke zur Unterzeichnung vorlegte. AlS dies geschehen und der junge Mann hin aus war, trat von der andern Sette der Diener ein: „Frau Gräfin bitten zum Früh stück!" Otto seufzte. Er wußte, eS würde ihm nicht möglich sein, seinen Schwager « überzeugen, welches Unrecht Bertha und Magda geschah. Seine Schwester fürchtete seinen Einfluß auf ihren Mann und würde daher jede- Alleinsein mit ihm zu verhindern wissen. Man setzte sich zu Tisch, und wirklich, da war von Ueberbleibseln keine Rede: Austern, Kaviar, «rammctsvkgel und Gänseleberpastete, und dazu ein Chablis, wie ihn Otto besser nie getrunken. Dem Grafen ging das Her» auf und er pries Mariannes Fürsorge in byeistetKn Worten, die Otto mit der Frage nach Bertha unterbrach. „Ja, wo ist Bertha?" fragte jetzt «Utz da Graf. . , .Wie gewöhnlich ein bißchen vergeßlich/ Schlittschuhe mit und holen sie von da „Herrlich, ja, eine sehr gute Idee!" rief Bertha auS. Die Gräfin hatte nicht Übel Luft, Einspruch zu «heben. Nur wollte sie eS nicht ganz mit ihrem Bruder verderben. Sie schwieg daher. Beide gingen hinaus. „Nehmt auch MetaS Schlittschuhe mit!" rief chnen die Gräfin nach. „Nein! Komm, Bertha." ES war kein freundlicher Blick, den die Gräfin ihnen nachsandte. Nicht lange darauf erschien Meta. Sie warf die Schultasche verdrießlich auf einen Stuhl. „Bertha und Djagda find zm Eisbahn, warum hast du um nicht meine Schlittschuhe mitgeschickt?" , „Onkel Otto wollte dich nicht mitnehmen." „So? Nun, dann gehe ich nach." „Du wirft zu Hause bleiben. „Du warst gestern im Salon und Bertha und Magda sollen eine Entschädigung haben." ' „Sett wann nimmst du denn so viel Rück sicht auf ihre Gefühle?" „Du bist vorlaut, Meta, nimm deine Büch« und geh , hinauf." „Ich Will scher nicht, ich gehe Schlittschuh laufen." „Ich verbiete eS dir." „So? Nun — weißt du, wem du mich nicht gehen läßt, daun sage ich Papa, daß dein Schmuck auf de« Leihamt ist und daß du d«S wegen gestern die Diamanten von Papa» erst« Frau aetraaen Haft." Schaden an sein« Gesundheit verlatzat « eine Deutsch» uuv ?jortugftstsH»OstaW Entschädigung von 100000 Mk. Schiffer ist Goldfeld« von Transvaal, von von New Bork nach Berlin abaemist, um Bericht in Berlin «iw Büch .Nvrd-S üb« den Stand d« Bergwerke abzulegen. schienen. Nun hat den kühn« ? Afrikafarschrr Dr. Zintgraff Der Sfrikaforscher Dr. Eugen Zintgraff, d« im Frühjahr 1896 gemeinschaftlich mit Dr. Esser und Hösch eine Spedition in da» nördliche Kamerungebiet nach Bali uuternommen und Anfang November d. krank die Heimreise an getreten hatte, ist am 4. d. in Teneriffa dem Malariafieber erlegen. Eugen Zintgraff ward am 16. Januar 1858 zu Düsseldorf geboren; « studierte anfänglich die Rechte, seit 1883 Naturwissenschaften und ging im März 1884 mit einer österreichischen Expedition nach dem Congo. Ende 1885 zurück- gekehrt, sandte ihn das Auswärtige Amt im März deS nächsten JahreS nach Kamemn. Auf dies« seiner ersten Expedition «forschte Zint- gross den Lauf deS Wuri bis -um Katarakt Jabast und 1887 das Kanalgewirr zwischen der Mündung des Rio del Rey und des Meme. Im Jmuar 1888 gründete er im Norden der Kolonie die Station Barombi am E efantensee. Im Jahre 1888 unternahm d« Forsch« ferner «rüge Vorstöße nach Batom und bis zum Ober lauf deS Old Calabar im Lande der Banjang. — Im Januar 1889 trat Zintgraff seinen be rühmten Marsch nach dem Binue an, wobei er als erster Europäer die Urwaldzone durchbrach, welche Kamerun vom Binnenlande abjchloß, und das hochgelegene Grasland d« Bali betrat. Hier legte er die Station Baliburg an und er reich re Ende Mai den BinuS bei Jbi. Um -um Elfenbeinmarkt Banjo zu gelangen, ging er nach Jola, der Hauptstadt Adamanas, mußte aber, ohne seinen Zweck zu erreichen, Wied« nach Takum zurückkehren. Von hi« auS überschritt er nach Süden eine 1550 Met« hohe Bergkette und kam über das Land der Bali und Banjang am 5. Januar 1890 glücklich wird« in der Barombistation an. Nachdem « sich in Deutsch land erholt, ging Zintgraff, dem die Reichs regierung hierbei mit Kriegsmaterial unterstützte, am 20. Novemb« 1890 abermals von der Baromistation nach dem Lande der Bali, be gleitet vom Leutnant v. Spangenberg und Dr. Preuß und von einer von Jantzen und Thor- maehlen in Hamburg ausgerüsteten Karawane. Das Ergebnis dieser Expeditton war die völlige Vernichtung des Zwischenhandels in diesem Tette Kameruns. Von einem Anfang 1891 unter nommenen halb mißlungenen Kricgszug gegen die Bafut zurückgekehrt, begab sich Zinigraff nach Emopa zurück. Den Reichsdienst gab « jetzt auf, da Mißhelligkeiten zwischen ihm und sem Gouverneur nicht in seinem Sinn ent schieden wurden. 1893/94 bereiste er Sansibar, Gerichtstzali«. vre»k«u. Die Strafkammer verurteilte den Schutzmann W. zu drei Monat Gefängnis wegen widerrechtlich« Freiheitsberaubung. W. hatte «inen Handwerksmeister, mit welche« « nach lustiger Zeche in Streit geraten w«, ohne zureichenden Grund nach dem Wachlokal ab geführt. Dortmund. Ein abschreckendes Beispiel statuierte die hiesige Strafkammer für diejenigen, die leicht geneigt find, bei Raufereien zum Mess« zu greifen. D« Bergmann Wöllm« auS Affeln wurde in dem Lokale deS Wirte» Kraft in Courl ungemütlich, well man ihm auS Versehen sein Glas Bi« »«gestoßen hatte. Ls d« anwesende Wirt Sreutzkamp ihn zu beruhigen suchte, griff « sofort zum Mess« und stach eS Kreutzkamp in den Hals. Die Verletzung war schwer, Kreutzkamp stand längere Zeit in Lebens gefahr. Die Strafkammer verurteilte den Rauf bold zu 4 Jahr und S Monat GefäuguiS. Wie«. In dem in Agram verhandelten Prozeß gegen 36 Personen wegen der am 21. September in Sjenicska (Bezirk Pisarovina) erfolgten Ermordung von Beamten beantragte der Staatsanwalt bei 27 die Todesstrafe, bet 4 Angeklagten Freiheitsstrafen. Das Urteil wird in d« nächsten Woche gefällt werden. der fich bei dem Gutsbesitzer Buchhol, zu Goftoczyn aushielt, gefunden. Er entfernte sich vor einigen Tagen iu einem unbewachten Augen blick au» dem Hause, begab sich in eine unwett gekgim Sandgrube, «tkleldtte M vollständig und legte sich hin. Er fand durch Erfrieren fckneu Tod. — Ein ähnliche» Schicksal wäre beinahe dem Gutsbesitzer S. in F. widerfahren. Mrs« wurde schwermütig, und sein Geist um- nachtete sich. Eine» Nachts entfernte « sich von seiner Besitzung und wurde «st am vierten Tage halb verhungert, durchfroren und gebrochen an Leib und Seele unter einem Strohschober auf freiem Felde aufgefunden. Pari». Ein Pistolenduell ist Wied« ein mal das Nachspiel ein« Verhandlung d« fran- zäfischen Kamm« gewesen. Am Schluß der letzten Sitzung d« Deputiertenkammer kam eS zu scharfen Auseinandersetzungen -wischen Joseph Reinach und Millerand, infolge deren Reinach Millerand seine Zeugen sandte. ES wurde ein Ptstolenduell beschlossen. Da» Duell hat Sonn tag vormittag bei Chattllon stattgefunden. ES fand zweimaliger Kugelwechsel statt; daS Duell verlief, wie daS bei solch« Schießereien üblich ist, unblutig. Pari». Bor einiger Zeit erhielten zahl reiche französische Bischöfe ein mit dem Siegel deS Vatikans versehenes Rundschreiben, in dem sie «sucht wurden, gewissen Persönlichketten Geld unterstützungen zuzuwenden. Wie nun auS Rom gemeldet wird, find diese Rundschreiben nicht« andere», al» das Machwerk eines stechen Fälschers. Neapel. DaS azurblaue Mittelmeer, dessen leise wogenden Fluten gewöhnlich in ungestörter Heiterkeit den ewig blauen Himmel wiederstüegeln, ist d« seltene Schauplatz eine« furchtbaren Un wetter» gewesen. Je freundlicher und lieblich« sonst das Meer in lichtem Glanze schimmert, desto furchtbarer, desto unheimlicher hat d« Sturmgott AeoluS gehaust, nachdem er einmal die linden Lüste zur wilden Empörung auf gereizt hatte. Auf den liparischen Inseln, in den Lavahöhlen des Vulkan-ZilandeS Strom boli, das zur Nachzeit wie eine Riesenfackel glühend zum Himmel leuchtet, hat nach dem Abrrglauben der alten Römer, der Windgott seine Behausung, und von dort scheint er ausgefahren zu sein, denn der herrliche Golf der schönen Wunderstadt Neapel war der Mittel punkt des verheerenden Sturmes, der furcht baren Schaden angerichtet und leid« auch Menschenleben vernichtet hat. Genna. Anläßlich eines Zwistes bei d« Verteilung des väterlichen Vermögens erschoß der Unterstabsarzt Orsini seinen Bruder, einen angesehenen Rechtsanwalt. Christiania. Die hiesige Akttenbuchdruckerei ist durch eine Feuersbrunst gänzlich zerstört wor den. Der Gesamtschaden wird auf 460000 Kronen geschätzt. Odessa. Auf der Zuckerfabrik der Guts besitzer Kusminski in Butznewo Hot eine Explosion des Dampfkessels stattgefundeu, wodurch sieben Arbeiter auf der Stelle getötet und vier so schwer verwundet wurden, daß sie bald darauf an den erlittenen Verletzungen starben. Außerdem trugen zahlreiche Arbeiter mehr oder mind« schwere Verletzungen davon. Die Wirkung der Explosion war eine furchtbare; der Dampfkessel mit der Röhre wurde durch das Dach auf eine Höhe von 70 Fuß gehoben und mit gewaltiger Kraft auf eine Entfernung von 180 Fuß vom Fabrikgebäude abseits geschleudert. Das ganze Fabrikgebäude ist durch die Explosion in einen Trümmerhaufen verwandelt. New Bork. Georg Schiffer, ein Berliner, ging im Mai d. als Aufseher der Berliner Kapitalisten gehörigen Goldminen von Pnrna nach Kolombra. Er kam mit dem Königen Schanksteuergesetz in Konflikt, indem « Brannt wein einführte, ohne da» gesetzlich erforderliche HerkunstSzeugnis zu besitzen. Schiffer wurde daher vor dem Bürgermeister von Viktoria zittert; da er jedoch fieberkrank im Bett lag, weigerte er sich, zu erscheinen. Neun Polizisten drohten nun, Schiffer mit Gewalt fortzubringen, worauf dieser drohte, zu schießen. Er wurde aber trotzdem zu Pferde fortgeschleppt und vom Bürgermeister verurteilt. Hierfür, und für den Ge»er««Shl-e». Gegen Zahnschmerzen soll ein einfache» und sich« helfendes Mittel folgende» sein: Man taucht ein kleine» mehrfach zusammengelegte» leinene» Läppchen in recht heiße» Wasser und bMÄHt und bedeckt damit da» Zahnfleisch und den schmerzend« Zahn. Nach mehrmaliger Wiederholung diese» Verfahr«» wird d« Zahn- schm«- verschwunden sein. I« wärmer man die Aufschläge macht und dulden kann, desto schnell« und besser wirken sie., Gedrückte» Samt frischt man auft indem »au ihn so lauge üb« Wasferdämpse hält, bi» « ganz durchfeuchtet ist und ihn dann mit d« linken Seite über ein umgelegte» heißes Plätt eis« gleichmäßig zieht. I Stritte» Allerlei. „Abteil" ist bekanntlich d« neue Name für den früh« „Koupee" genannten Raum im Asenhahowagen. Heißt e» nun „der Abteil oder ,daS Abteil"? Mn „Ausländer schreibt üb« da» neue, noch gar nicht eingebürgerte Wort an die,Frf, Ztg.': „Hochgeehrtes Redakt! Auf mein« letzt« Vergnügreise durch Deutsch land bin ich zu manchem Ueberleg angeregt worden durch das Vebesser d« deutschen Sprach, wofür gewiß eiu Bedürf, sogar ein Notwend vorlag, wenn e» auch an Verstäub noch viel fach fehlt. Die Leute in meinem Begleit (sie haben gutes Schulbild, ab« im Deutschen kein praktisch Au»bild genossen) wollt« durchaus wissen, ob man der Abteil od« daS Abteil sagt. Ich bitt um Verzeih für die Belast, aber Sie wissen, der Verteil der deutschen Wört« aus die Geschlechter ist für den Fremd kein Kleinig, sondern bringt ihn ost zum Verzweifel. Für gütigen Mitteil würde ich ihnen sehr dank sein. Mit Hochacht ergebenst Mn Abon." Die „Prinzessin" Chimay befindet sich jetzt in Kairo mitsamt ihrem Riga. Die Reise nach dorthin legte das Pärchen unerkannt mit einem Dampfer der Kingfin-Linie zurück. DaS Pärchen will dauernden Wohnsitz in Kairo nehmen. Indessen dürste dieses Vorhaben nicht ernst zu nehmen sein. Eine» schönen Tages waden beide schon wieder in Europa austauchen, da die „kleine Prinzessin" nach Triumphen dürstet. Eine Schädeldecke aus Celluloid, lieber eine bemerkenswerte Operatton berichtete Stabs arzt Dr. Habart in der Gesellschaft der Aerzte in Wien. Mn Trainsoldat hatte einen Huf schlag gegen das Hinterhaupt «halt«, der eine Zertrümmerung der Schädeldecke zur Folge hatte. Die 7 Zentimeter lange Riß-Quetsch- wunde, welche von starkem, das Leben des Ver letzten gefährdenden Blutdruck aus das Gehirn begleitet war, machte eine sofortige Operation notwendig. Nach Entfernung deS zertrümmerten Hinterhauptknochens wurde ein vertiefter Rand in der Schädeldecke ausgemeißelt; in diesen Rand wurde am 13. Tage nach d« Operation eine 21 Quadratzentimeter große Celluloidplatte eingesetzt. Der Patient blieb volle 18 Tage nach d« Operatton bewußtlos. Die Intelligenz de» Pattenten, der sich nur allmählich erboste, hatte nicht gelitten. Die Gnheilung der Celluloid platte ging glatt vor sich, ohne irgend welche Beschwerden hervorzurufen. Durch die Blume. Unteroffizier (zum Einjährigen, d« verschiedenes falsch macht): „Einjähriger, was war gleich Ihr Vater?" — Einjährig«: „Gutsbesitzer, Herr Unteroffizier." — Unteroffizier: „Gutsbesitzer? da möcht ich die Kartoffeln sehn, die d« baut!" Jrrige Auffassung. Freund: „Sannst du mir nicht zwanzig Mark pumpen, Emil?" — Junger Arzt: „Ich bin momentan nicht bei Kasse." — Freund: „Nicht? Ich denke, du bist jetzt — Kassenarzt?" Gräfin Warren schaute entsetzten Blickes auf ihre Tochter. „Du weißt?" fragte sie kaum hörbar. „O, ich weiß noch west mehr, Mama; ich weiß auch, daß Johann erst gestern daS ganze SU "Die Gräfin hielt ihr« Tochter den Mund zu. „Um GotteSwillen, Meta, verrate nicht» davon l" „Nein, Mama, nicht ein Wort, wenn du mir erlaubst, nach der Eisbahn hinan» zu gehen." „So gehl" „Adieu, H«zen»mamal Siehst du, du kannst mir doch kein« Wunsch versagen?" — Und eine Tanzmelodie trällernd eiste sie hinan». 3. * Lreiviertel Jahr spät« befind« sich Bertha und Magda in ein« Genf« Pension. Gräfin Warren hatte sich auch jetzt noch niH entschließen können, eine erwachseue Tochter tu die Gesellschaft einzusühren, nud hatte unter der Vorspiegelung, Bertha und Magda sei« überraschend schnell gewachsen, und die» ließe eine Lungenaffektton «fürcht«, den Graf« zu bewegen gewußt, beide für die Wintermonate nach Genf zu schicken. Sie batte ganz richtig kalkuliert, wenn sie erst dort seien, würde sich auch ein neu« Vorwand für ihr längere» Bleiben finden. Sie trafen an einem sonnig« tzerbstta-« dort ein und fühlten sich angenehm von de« mütterlich fteuiwlich« Wes« der Vorsteherin berührt. » «Fortsetzung folgt.) haben bisher 1007 sächsisch- Orte.^Mättge od« gemeinnützige Stiftungen, i« Betrage von insgesamt 4021000 M, in» Leb« gerufen. Andere Orte werden noch folg«. Recklinghausen. In der Stadstmordneten- fitzung lag ein schriftlich«, eingehend begrün deter Antrag von 15 Stadtverownetm vor, di« Kirmessen aufzuheben, west dieselben in den Industrie-Bezirk« sich überlebt haben, d« Mehr zahl d« Gewerbetreibenden keinerlei geschäft liche Vorteile bringen, hingegen Erziehung und Moral im höchsten Grade gefährden. Dem Antrag gemäß wurde mit 14 gegen 5 Stimmen die sofortige Aufhebung d« Kirmessen be schlossen. ,, Breme«. In einer öffentlichen Sitzung de» Amtsgerichts wurde im Mai d. auf den amtierenden Richt« Dr. Arnold ein'Revolver attentat auSgeübt, indem der Malermeister Blaß nach Versündigung eine» ihm ungünstigen Urteils in einer Klagesache «inen Revolver au» der Tasche zog und -Wei Schüsse auf dm Nicht« abfeuerte, von denen ein« hart über dessen Kopf ging, der andere «ine unbedeutende Wunde qm Arm verursachte. In d« eingcleiieten Untersuchung stellt« sich Bedenken bezüglich des Geisteszustandes des Attentäters heraus, uud e» wurde beschlossen, daß Blaß km Asyl uqtergebracht und dort von dem Gesundheitsrate auf seinen Geisteszustand untersucht werde. Da» Gutachten ist jetzt er stattet und geht dahin, daß Blaß zur Zeit der That geisteskrank war uud noch geisteskrank ist. Das Verfahren wurde demzufolge durch Ge richtsbeschluß eingestellt; Blaß wird nun wohl dauernd in einer Irrenanstalt Aufnahme finden. Sonneberg. Hier und in der Umgegend herrscht die ägyptische Augenkrankheit unter den Schulkindern und Arbeite«. ES find bisher 104 Schulkinder davon bettoffen; die Schulen find infolgedessen bis Anfang Januar geschlossen und es ist eine energische Bekämpfung d« Krank heit angeordnet worden. Winsen a. d. Luhe. Der aus Geesthacht gebürtige 34jährige beschäftigungslose Bäcker geselle Hetebrügge, d« seit läng«« Zeit bei seiner Stiefmutter, der 60jährigen Malermeisters- Witwe Schultz, wohnte, hat frühmorgens die alte Frau durch Beilhiebe ermordet und beraubt. Der Thäter flüchtete darauf nach Hamburg, wo er sich verborgen hält. GotteSberg. Gn Schurkenstreich ist auf dem „Klaraschacht" in Rothenbach dadurch ver übt worden, daß ein Subjekt sämtliche Ventile des Dampfkessels fest zngemacht hat, so daß die Atmosphären in kurzer Zeit bedeutend ge stiegen sind. Wäre daS nicht rechtzeitig bemerkt worden, so wäre der Kessel geplatzt und das ganze Kesselhaus samt den Arbeitern in die Luft geflogen. Die Verwaltung hat für hie Aus findigmachung deS Thäters eine hohe Belohnung ausgesetzt. Aachen. Eine internattonale Einbrecher bande ist hier mit Hilfe holländischer Kriminal beamten verhaftet worden. Die Gauner hatten hier einen schweren Einbruchsdiebstahl verübt, waren mit dem Raube über die Grenze ge flohen und hatten in Holland einen Uhrwaren laden geplündert. Gnen Teil der dort ihnen in die Hände geratenen Wertsachen versuchten sie hier zu veräußern, sie wurden jedoch, da ihre Ankunft hier bald bekannt war, in einer Wirt schaft verhaftet. Buxtehude. Wegen verschmähter Liebe gab ein junger Mann, d« eben erst vom Militär entlassen wurde, auf offener Landstraße auf ein MjährigeS Mädchen zwei Revolver schüsse ab, von denen einer in den Rücken der Ueberfallenen drang, jedoch zum Glück durch eine Korsettstange aufgehalten wurde, sodaß keine lebensgefährliche Verletzung hcrvorgerufen wurde. Nach dieser That floh der junge Mann ins HauS seiner Eltern, richtete den Revolv« gegen sich selbst und lötete sich mit einem Schüsse. Bromberg. Einen elenden Tod hat d« geistesschwache frühere RegierungSsekretär Kl., antwortete seine Frau, „waS bei ihr« Jugend freilich zu entschuldigen ist, wenngleich diese Vergeßlichkeit manchmal zur Rücksichtslosigkeit auSartet, wie eben jetzt." Otto warf seiner Schwester einen drohenden Blick zu, denn eS lagen nur drei KouvertS auf. Marianne schickte den Dim« hinauf, um Bertha K» holen. «Ich danke, Mama, du hattest mir ja mein Frühstück schon geschickt." „Ach, Närrchen, das ist ein Irrtum. D« alte Johann ist wohl nach der gestrigen An strengung etwas unzurechnungsfähig. Weißt du, lieber Eduard, du solltest den alten Mann entlassen." „Nein, Marianne, er bleibt bet mir, so lange erlebt." - „So so, nun, mir soll eS recht sein. — Klingle doch einmal, Liebchen, daß Johann noch eiu Kouvert kür dich bringt." Bertha that, wie ihr geheißen, rührte ab« kaum die Delikatessen an, von denen die Mutt« ihr reichlich vorlegte; ihr war die Kehle wie zugeschnkrt. Auch Otto aß um wmig, iu ihm gärte eS, und eS fehlte nicht viel, so hätte « da heuchkrlschm Schwester Spiel durchkreuzt und fle entlarvt. Da trat ein Bote vom Tele- gravhenamt ei» dud der Graf fertigte ihn ab, mußte dann ab« sofort in» Büreau. Marianne atmete «leichtert auf, und warf ihrem Bruder einen triumphierenden Blick zu. Dieser wandte fich an seine Nichte mit d« Frage: wemg zur Eisbahn? Da» wett« ist so plächtlü. Und weißt du, wir nehmen Maada»
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