Suche löschen...
Auerthal-Zeitung : 05.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189712054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18971205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18971205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-12
- Tag 1897-12-05
-
Monat
1897-12
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 05.12.1897
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schau, die, ohne ibn steif erscheinen zu lasten, doch jeden ihn meiden ließ, der nicht unW-, 1^,^. gänglich mit ihm zu thun hatte. Heut« tttdA^ jMir *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. " t^tetl ES schien, als würde jetzt niemand mehr getreten und hatte sich Herren niedergelasten. d« »erfajsnnghrevisiosu Nach de« "" - - - - der Minister« «selbe Veß in Drei Schwestern. Roman von C. v. Berlepsch.*) 1. Die Reform de» Mtlttärstrof- prozeffes. Die .Berliner Korrespondenz' schreibt über die Reform des MilitärstrafprozeffeS: „Die Thronrede hat die Vorlage des Entwurfs einer MilttärftrafgerichtS- Ordnung angekündigt, und dieser ist dem Reichstage -»gegangen. Da« mit hat die vielbesprochene Frage eine vorläufige Lösung gefunden. Ein Beiheft deS .Militär« Wochenblattes' bringt eine Darstellung deS Jn- haltS der geplanten Reform deS Militärstraf verfahrens. Die Schlußanführungen dieser Dar stellung dürsten von allgemeinem Interesse sein, sie lauten wie folgt: ES wird im Entwurf vor geschlagen: 1) Weitestgehende Durchführung deS mündlichen, unmittelbaren Verfahrens unter Zu geberin. Sie hatte sich aber ia der That nicht geirrt. Ein wagen war heranaekommen und hatte vor de« Sause «hatten. Der Diener sprang hinzu und öffnete ven Wageuschlag. im Kreise seiner Gäste, war er von bestrickender Liebenswürdigkeit. Hoch aufgerichtet, mit strahlen den Augen stand er neben seiner Gemahlin und nahm die Gratulationen der Ankommenden entgegen. Die Gräfin war eine blendend schöne Er scheinung, groß und üppig gebaut mit dunklem Haar und dunklen Augen und einem Leint so frisch und -art, daß einem unwillkürlich der Verdacht aufsteigen mußte, hier habe die Kunst nachgeholfen. Und wirklich, sah man genauer hin, so gewahrte man an den Augenwinkeln, nach den Schläfen zu, jene feinen Krähenfüße, die so sehr gefürchtete Runenschrift deS Atter», die kein Puder deckt und keine Schminke. Sie trug ein schwere» Seidenkleid von gelber Farbe, mit schwarzen Samtschleifen und dunkelroten Kamelien garniert, um Hals und Arme funkeln den Brillantschmuck. Allmählich war ein Zug von Ermüdung in ihr Gesicht getreten, und sie flüsterte ihrem Gemahl ein paar Worte zu, die dieser mtt einem Achselzucken beantwortete. Da wurden auf» neue die Flügetthüren aufge schlagen, und im Rahmen derselben erschien ein hoher Militär mtt Gemahlin und Tochter. Mit bezauberndem Lächeln sich graziös verbeugend, begrüßte die Gräfin die Sngekommeven und ge leitete die Generalin selbst zu dem Damenkrei» und dem ihr etngeräumtm Ehrenplatz. tte -ch ihre« der Hausherr war in einen Nehm en und hatte sich in einem Kreise ren niedergelassen. Die Diener e und Gebäck, und die Konversation Scharfe Trennung der Aufgaben de» Richter», Ankläger» und Verteidiger». S) Ständigkeit der Gerichte tu allen Instanzen in erheblich« Um fange. ») Unbeschränkte Verteidigung in Fällen der höheren Gerlcht»barkett bei bürgerlichen «er- aehungeu, auch durch zugelaffene Rechtsanwälte. 5) Frei« Be«ei»würdtgung auf Grund der in müwltcha Verhandlung von dem Richter ge macht« Wahrnehmung«. 6) Gleichen wert für jede Richterftimme. 7) Gewährung der Rechtsmittel nach dem vorbilde der Bürger lichen Strafprozeß - Ordnung. Zulassung der Beschwerde, der Berufung, der Revision; der Berufung in weiterem Umfangen al» i« bürger lich« Verfahr«. Einrichtung edle» vollständi gen Instanzen»«»«». 8) Endgültige Entscheidung de» Richter» über Thatfrage und Streife. Un eingeschränkte Selbständigkeit der erkennen«» Gerichte. BestättgungSordre im Frieden kein die Rechtskraft de» Urteil» berührender Rechtsakt, vielmehr eine auf dem Gnadenwege beruhende Weisung zur Strafvollstreckung, v) Ein einheit liche» ReLtSverfahren für da» ganze deutsche Heer und di« Marine. Eine Gemeinsame Spitze desselben, da» ReichSmilttärgericht, welches die übereinstimmende Auslegung und Anwendung der Gesetze sichert, wodurch da» Gefühl der Zu sammengehörigkeit und Einigkeit in allen Teilen deS HeereS nur gefestigt werden kann. 10) Schließlich wird beabfichtigi, auch hinsichtlich der Entschädigung unschuldig Verurteilter die MilitärstrafgenchtS-Ordnung in voller Ueberein- stimmung mtt dem bürgerlichen Strafprozesse zu hatten, so daß, sobald der zu dem letzter« vorliegende Entwurf Gesetz wird, dessen Bestim mungen in die Militärstrafgerichts - Ordnung übernommen werden. Beim Präsidenten Graf Wan« war heute große Gesellschaft. Der Geburtstag de» Haus herrn wurde in festlicher Weise gefeiert. Wagen auf Wagen rollte vor da» hellerleuchtete Portal und die auf der Straße augesammette Menge warf neugierige und bewundernde Blicke auf die Ausgeftiegenen und ließ e» auch an kriti sierenden Bemerkungen nicht fehlen. Oben in den blendendhell erleuchteten Sälen wogte bereits eine glänzende Versammlung durcheinander, Uniformen, Ordenssterne, Samt- und Seidenschleppen, kostbarer Schmuck und Blumen, wohin man blickte. Und noch immer standen der Graf und seine Gemahlin im -wetten Zimmer vom Eingang und begrüßten neue Gäste. Der Graf war ein angehender Fünfziger und gut konserviert. Sein sorgfältig gepflegter Bart und das volle Haupthaar fingen erst an leicht zu ergrauen. Seine Gefichtszüae warm einnehmend und trugen jene Blässe, die man häufig bei Personen findet, die zu einer fitzen den Thätigkett gezwungen find. Die Augen warm meistenteils durch die Lider halb verdeckt, so daß e» schwer war, ihre Farbe zu erkenn«. Dabei trug sein Wesen eine Gemessenheit zur Schau, die, ohne ihn steif erscheinen zu lafßn. Deutscher Reichstag- Am 1. d. steht auf der Tagesordnung die Wahl des Präsidiums. Bei der Wahl de- Präsidenten weiden 264 Stimmzettel abgegeben. Von diesen find 34 un beschrieben, 228 lauten aus de» Namen de» bis herigen Präsidenten, Abg. Frhr. v. Bu 0 l (Zentr). Dieser ist somit wieder znm Präsidenten gewählt. Aba. Frhr. v. Bu 0 l: Meine Herren, ich nehm« Ihre Wahl mit bestem Dank an und werde mich bemühen, meines Amte» In der Weise zu walten, wie e» dem Interesse der Sache und der Würde de» Hauses am meisten entspricht. Ich bitte Sie, mir auch fernerhin Ihre freundliche Unterstützung zu teil werden zu lassen. Tas Hau» schreitet sodann zur Wahl de» ersten Vizepräsidenten. Von den bei derselben abgegebenen 252 Stimm zettel lauten 152 auf den Namen deS bisherigen ersten Vizepräsidenten, Abg. Schmidt- Eweneld (frs. Vp.)> 90 sind unbeschrieben, 10 Stimmen sind zersplittert. Abg. Schmidt- Elbmeld, der somit wieder gewählt ist, erklärt auf Lesragen deS Präsidenten: Ich nehme die Wahl dankend an. Bei der dann folgenden Wahl des zweiten Vize präsidenten werden 245 Stimmen abgegeben, von denen 166 aus de» Abgeordneten Spahn, dm bis herigen zweiten Vizepräsidenten, fallen, 5 zersplittert sind, ivährend 74 Zettel unbeschrieben bleiben. Abg. Spahn (Zentr.) erklärt: Ich nehme die auf mich gefallene Wahl mit Dank an. Zu Schriftführern werden sodann auf Vorschlag des Abg. Lieber (Zentr.) durch Zuruf gewählt die Abgg. Braun (Zentr ), Cegielski (Pole», Hermes (fr. Vp.), von Normann (kons), itrebS (.ieair n Kropatscheck (kons.), Mirbach (freikons.) und Basser- mann (nat.-lib.). Zu Quästoren werden ebenfalls durch Zuruf gewählt die Abgg. Rintelen (Zentr.) und Placke (nat-lib). Präs. Frhr. v. Buol: Ich werde von der er folgten Konstituierung Allerhöchsten Ortes Anzeige machen. DaS Andenken der seit dem Schluß der vorigen Session verstorbenm Mitglieder wird von den An wesenden durch Erheben von den Sitzen geehrt. Ein schleuniger Antrag Köhler und Gen. (Antis.l auf Einstellung eine« gegen den Abg. Hirschel (Antis.) schwebenden Strafverfahrens wird debatte- loS angenommen. ' Nächste Sitzung Freitag. „Ah, Baron Otto!" rief der Alle freudig, als er den Insassen erkannte. „Guten Abend, Johann," entgegnete der al» Baron Otto Angeredet«, ein junger Mann von einigen zwanzig Jahren. „Aber," fügte er hinzu, al» er die erleuchteten Fenster gewahrte, „eS ist wohl heule große Gesellschaft ?" —> „Haben denn der Herr Baron vergessen, heut ist ja der Geburtstag de» Her« Grafen." .Sch richtig, wie kann man auch so ver arsch sein I Und Komtesse Bertha and Ragda „Nein, nm die kleine Komtesse. Die beiden gnädig« Fräulein find auf ihre« Zimmel im zweiten Stock." „Ja wohl, Har Baron." Otto von Braunstein schritt voran. Im »wetten Stock warm nur außer einig« Vorrats kammern an jeder Giebelsette de« Hause» zwei Zimmer eingerichtet, von den« die beiden älte sten Töchter au» der ersten Ehe de» Graf«, Bertha «nd Maada, die «ine Sette bewohnten, während die beiden gegenüberliegend« Zimmer für Gäste benutzt wurden. Hierher lenkte denn auch da Baron seine Schritte und Johann folgte mtt de» Gepäck. .-'S 0« MNge MMlll, mrryoem «llyr gemmDl Vor* W dm WM. < „Ja, warum haben da Har Baron fich «ch nicht augemeldet?-Atz werd« sofort jemand hinausschick«, .um Feuer zu machen. Freilich, umkleid« werd« da Har Baron fich im Satten bestehen, daß di« Verwerfung der Bestimmung, durch welche da Kamm« der Stande-Herr« ei» erhöhter «ufluß bei da Budgetberatung ein- geräumt wird, da» gesamte Revision-Werk in Frage stellen würde. Oesterreich-Ungar». * Trotz da «folgt« Neubildung de» Ministerium Gautsch bleibt die Lag« vaworren. Auch Gautsch scheint auf die Sprachenverordnungen nicht verztck- tm zu wollen, die Linke wkd infolgedessen in da Obstruktion verharren. »Prag befindet fich im Zustande der Anarchie: Auf die Sunde vom Sturze Badeui» hat da tschechische Pöbel unglaubliche Exzesse gegen die deutsche Bevölkerung verübt. Am Mittwoch standen in den Straß« da Stadt 12 Bataillone Infanterie und eine Schwadron Husaren unter Waffen. Die Panik ist groß und man fürchtet, daß die Tschechen Brände an leg« werden. Nsraukretlü. * lieber Nacht ist eine teilweise M tut st er kr i si s hereingebrochen. Da Senat hatte nach einer Erörterung über die alS un- gesetz ich bezeichnete Versetzung eines Richter» dem Justizmintster Darlan die von ihm verlangte einfache Tagesordnung versagt, dann mtt 133 gegen 113 Stimmen unter dem Beifall der Radikalen die Regierung auf gefordert, die Gesetze genau zur Anwendung zu bringen. — Darlan hat nun um Genehmigung seine» Rücktritt» gebeten. Dieser soll auch schon bewilligt sein. Die Radikalen wollen, daß da» gesamte Kabinett Mölme zurückirete. * ES ist schwer, von dem Stande derDrey» fuS - Affäre ein auch nur annähand richtiges Bild zu gewinnen. Der Senat soll in seiner Mehrheit von der Unschuld DreyfuS' überzeugt sein und deshalb daS Mißtrauensvotum gegen bas Kabinett Meline beschlossen haben. Ester hazy scheint so ein Mensch noch Art der Leckert- Lützow zu sein. Ob seine Schuld aber zugleich die Unschuld Dreyfus' bedeutet, steht noch da hin. Die nächsten Tage dürsten wohl endlich Klärung bringen. Italien. *Jn der italienischen Deputiertenkammer verlas der Präsident ein Schreiben deS Justiz minister» über die Angelegenheit CriSptS, welche» das ganze Verfahren dar legt und daS Urteil deS KassationshofeS in Rom enthält. Der Präsident verlas ferner ein Schreiben Crispis, welcher auf da» gegen ihn eröffnete Verfahren und daS Urteil des Kassa tionshofeS hinweist und ausdrücklich und mit „ruhigem Gewissen" verlangt, daß ein Votum der Volkssouvcränctät herbeigesührt werde. In dem Briefe «klärt Crispi schließlich, er sei in ungesetzlicher Weise vom Untersuchungsrichter vorgeladen worden, um sich wegen verleumderi scher Anschuldigungen, welche fich auf That- sachen beziehen, die während sein« Amtsführung vorgekommen seien, zu verantworten. Er ver lange dah« von d« Souveränetät des Parla ments abgeurteilt zu werden. Auf Vorschlag des Präsidenten sollte die Frage am Donnerstag zur Beratung gelangen. S auie«. * Trotz d« beruhigenden Versicherungen der Regierung verschlechtern sich die Zustände in Nordspanien. DieKarlisten genieren fich gar nicht mehr und hatten öffentlichen Kriegsrat ab. Die Zeitungen warnen die Regierung, die Sache leichthin zu behandeln. Skustland. *Die Ernennung deS Botschafter» in Paris Barons Mohrenheim zum Mit glied deS ReichSratS bedingt nicht die Abbe rufung von seinem jetzigen Posten, jedoch ist die Ansicht »«breitet, daß sie der Vorläufer d« Abberufung sei. Man will wissen, daß Nelidow al» Nachfolger MohrenheimS in Aussicht ge nommen sei. Balkaustaate«. *Die Friedens-Verhandlungen zwischen Griechenland und dn Türkei „nähern v-litisch- KtzMdfch«». Lotschtt«». «Der Kaiser war am Mittwoch M Jagd ted» AmtSrat v. Dietze t» varby. »Kürzlich wurde die Nachricht verbreitet, di« »er. Staaten von Amerika hätten in verli» «fragen lassen, va» Deutschland gegen- über Haiti zu thun gedenke und dabet zu versteh« gegeben, daß die v«. Staat« fich einmischm würden, wmu Deutschland zu streng gegen HM vorgtnge. Diese Nachricht wird von Ne» Nori aus al» durchaus unbegründet bezeichnet. D« Botschaft« White in Berlin ist ledig ich beauftragt, üb« dm Fortgang d« An gelegenheit zu bericht«. »Gleichzeitig mtt dem Etat ist dem Reichstag d« Entwurf eine» Gesetze» vetr. die Auf nahme einer Anleihe für Zwecke der Lnwaltung de» Reichsheere», der Marine und d« Reichreisenbahneu in Höh« von 55 S2S SSI Mk. zugegangm. * Dem Reichstage ist ein Gesetzentwurf zu gegangen, d« fich mit d« Verwendung überschüssiger Reich »einnah «en zur Schuldentilgung befaßt. D«Gesetz entwurf entspricht nach Form und Inhalt dem für daS laufende EtatSjahr angenommenen Gesetze. *Die erste Beratung der Martnevor- läge ist für nächsten Montag in Au»- ficht genommen. *Wte schon vor Beginn d« Reichstag»- sesfion angekkndigt wurde, wird in Sachen d« LereinSgesetzgebung der Reichsregierung Gelegen heit gegeben werden, fich üb« die Aufhebung deS Verbindungsverbots zu Süßem. Die Abgg. Baffermann und v. Cuny haben mtt Unter stützung d« nationalliberalen Fraktion erneut daS „NotvereinSgesetz" eingebracht: „Einziger Artikel. Inländische Vereine jeder Art dürfen miteinander in Verbindung treten. Entgcgenstehende landesgesetzliche Bestimmungen find aufgehoben." *DaS Zentrum hat beschloss«, den Jesuitenantrag sogleich wieder einzu bringen. Abg. Dr. Rintelen hat einen Antrag eingebracht betr. die Wiedereinführung der Berufung in Strafsachen gegen die erstinstanzlichen Urteile der Strafkammern. Von den Abgg. Dr. Hitze, Dr. Lieber, Frhr. v. Hert- ling und Gen. ist ein Antrag eingebracht worden, der die verbündeten Regierungen ersucht, Er hebungen über den Umfang, die Gründe, die gesundheitlichen, sittlichen und erziehlichen Ge fahren der gewerblichen Beschäfti gung schulpflichtiger Kinder zu ver unstalten und soweit fich eine mißbräuchliche Ausdehnung dies« Beschäftigung «gibt, durch Anregung resp. Erlaß entsprechender Verord nungen denselben entgegenzutreten. * Die Kommission für Arbeiterstatistik hat am Mittwoch ihre Vernehmung d« Sach verständigen de» MüllereigewerbeS be endet. Es hat fich, wie »«lautet, ergeben, daß die Arbeitszeit überall streng geregelt und fast nirgendwo über 12 Stunden ausgedehnt ist. Nur in Süddeutschland find in einigen kleineren " ühlen schlechte Zustände bekannt geworden *Die braunschweigische Regierung hat eine Kundgebung über die Lage deS Herzog tums und die Gründe d« gegen welfische Beamte ergriffenen Maßregeln «lassen. Agi tationen zu Gunsten der definitiven Regelung der Erbfolgcfrage müßten unterbleiben und des halb stehe die Thätigkett der »elfischen Ver einigungen mtt den Interessen deS Herzogtums nicht im Einklänge. Die welfische Agitation habe die Meinung hcrvorgemfen, als bestehe die Regentschaft materiell zu Unrecht, und dies könne die öffentliche Ruhe und den Frieden im Lande gefährden. Eine mtt den Verfassungs bestimmungen üb« die Thronfolge im Wider spruch stehende Stellungnahme werde den Be amten dadi^ck nicht zugemutet. Daß der älteste Sproß deS Ae.uses Braunschweig für die Thron folge im Herzogtum berufen sei, sei auch heute noch unbestritten. *Die württembergische Abgeord- i-i'kammer begann am Mittwoch die Beratung sich ihrem Ende." Alle Artikel de» definttiven FriedenSvntrage» bi» auf ein«, «elch« die Wiederherstellung d« Hand«l»beztehuuaen »wi sch« beiden Staaten betrifft, find feftgefteltt, und bei diese« einen Punkte find e» um wenige Worte, die den Stein de» Anstoß«» bild«, wie bekannt, find durch den Krieg, wa» auch im Präliminarvertrage zum Su»druck gebracht ist, dir alten »«träge »wisch« dem hellenisch« Königreiche und d« Pforte aufgehoben, und soll au deren Stelle ein neu« Handelsvertrag treten. *Die Pforte »acht anscheinend wird« einmal mtt den Armenteru graul«. Die Köln. Ztg.' berichtet au» Konstantinopel: Neuerdings werde jeder ankommende Sunenier »«haftet, wenn « leinen Bürg« stelle. Auch die seit Monat« dort anwesend« Armenier müssen Bürgen stell«. Die Polizei sei sehr wachsam, doch glaube man in unterrichteten Kreisen nicht an nahe bevorstehende armenische Ansch'äge, obgleich angeblich 20 Verschwör« von London abgereist seien. war bald in vollem Gange. Zum größten Teil bestand die Gesellschaft aus älteren Damen und Herren. Die Jugend war nickt so zahlreich ver treten, wie sonst bei dergleichen Gesellschaften. Da kam Eugenie, die Tochter deS General», auS dem Nebenzimmer und trat auf Gräfin Warr« zu. „Gnädige Frau/ rief fie schon beim Ein treten, „warum find Bertha und Magdanicht hier?" „Bertha ist nicht wohl, und Magda soll während d« Zett, wo fie zum Konfirmations- Unterricht geht, keine Gesellschaften mitmachen, liebe Eugenik." „Wer fie hatte doch die Tanzstunde mit genommen l" „Ja, mein Kind, ab« in eine« Privat zirkel " „Nun?" Die Generalin machte ihr« Tochter ein Zeichen, und diese verstummte. Eugenie hatte sagen wollen, daß die beutige Gesellschaft ja ebenfalls keine öffentliche sei. Gräfin Warr« unterbrach ein« Augen blick die Unterhaltung und horchte hinaus; fie hatte ganz deutlich einen Wagen heranrollen und hall« gehört und glaubte nun jeden Augen blick noch ein« verspäteten «ast eintreten zu Uo« Kah ««h Fern. Fürstenwalde. Die Einrichtung ein« Ge treidebörse ist für Fürstenwalde in Aussicht ge nommen. Der dort fett 50 Jahren bestehende landwirtschaftliche Verein hat die Sache in die Hand genommen und zur Vornahme der nötigen Vorarbeiten eine besondere Kommission eingesetzt. Man hofft durch eine derartige Börse die Preis notierungen in günstig« Wesse beeinflussen und vor allem Berlin« Händler heranziehen zu können. Kaiserslautern. Auf der bei Homburg (Rhcinpfalz) belesenen Kohlengrube Frankenholz, hat sich eine Explosion schlagend« Wetter er- < eignet. 30 Bergleute wurden getötet und über 40 verwundet. Von Zweibrücken wurde mittels ExtrazugeS eine SanttätSkolonne zur Hilfeleistung abgesandi. Gleiwitz. Ein Handkoffer mtt goldenen Taschenuhren im Werte von 20 000 Mk. wurde dem gegenwärtig auf einer Geschäftsreise be findlichen Fabrikanten M. Kolm ms Berlin mf d« Fahrt von Kosel nach Gleiwitz gestohlen. Nachdem die sofort einge'eitete Untersuchung er geben hatte, daß der Koffer auf dem Bahnhof Slawenhitz entwendet worden war, wurde der Tbäter bald darauf durch den dortigen BaMi- steigschaffn« in d« Person deS Gefangenen transporteurs Jarosch aus Ujest ermittelt, doch wurde bei dessen Festnahme das wertvolle Objekt in seinem Besitz nicht vorgefunden. Erst im Gefängnis ließ er fich zu dem Geständnis herbei, daß er den Koffer in einem näher be rechneten Keller vergraben habe. Die sofort angestellten Ermittelungen förderten denn auch den Koffer mtt seinem wertvollen Inhalt, einen Nieter tief uni« der Erde vergraben, zu Tage. Braunschweig. Auf dem Kalibergwerke Befenrode schoß d« Buchhalter Naumann dem Bergmann Kedok aus Uhry, mtt dem er in Streit lebte, zur Nachtzeit eine Kugel in den « Kopf. D« Zustand deS Bergmanns ist fast hoffnungslos. D« Thäter wurde verhaftet. Hanau. Als Sountag morgen d« Unter offizier Leich von der fünften Schwadron des hiesigen UlanenregimentS wegen eines von ihm begangenen Diebfta ls abgeführt werden sollte, entfloh er in den der Kaserne benachbarten Wald. Eine vom Rittmeister der Schwadron sofort -ur , , ... Zu-! Rückbeförderung de»- Mannes auSgesaudte laffung d« Oeffentlichkett der Hauptverhandlung ! Patrouille fand ihn nach längerem Suchen in nach bayrischem Vorbilde. 2) Anklageform. einem Sichtenbestand «hängt auf.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)