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Auerthal-Zeitung : 24.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189711245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18971124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18971124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-11
- Tag 1897-11-24
-
Monat
1897-11
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 24.11.1897
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l i r S b A dk K st (f rni wi be In Ta ke zr ft G gen am ihn begleitet. Es klang, als habe das Eis ein ' " ' s 4 waS eS gesehen; eS öde, froststmre Ruhe. Huber und Klemens, von Nichthof unterstützt, brachten es fertig, den ohnmächtigen Herbert über den Spalt zu heben und ihn eine Strecke weit zu tragen, bis er sich erholt hatte und weitergehen konnte. Aber er schien völlig be sinnungslos, denn er fragte nicht einmal nach Sepp. In TodeSschweigen wurde der Weg zurückgelegt. England. * Die umfassenden Vorkehrungen zum S chutz der englischen Seeküste gegen feindliche Angriffe, insbesondere auch durch Torpedoboote, sind jetzt vollendet. Die Einfahrten der wichtigen Häfen können jederzeit durch gewaltige Sperr» bäume geschlossen werden. Außerdem hat die englische Admiralität 13 alte Korvetten und Kanonenboote in Dienst gestellt und als ständige Sperrverteidiger auf die Südküste verteilt. Bei Dover soll innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Zufluchtshafen hergestellt werden, dessen Kosten auf 7V Millionen Mark veranschlagt wurden. Belgier». *Zur Austeilung des neutralen Ge bietes von Moresnet zwischen den beiden Mitbesitzern Preußen und Belgien wird von belgischer Seite hervorgehoben, daß, da der seinerzeitigen Neutralisierung dieses kleinen Landstriches nicht sowohl politische als industrielle Erwägungen zu Grunde gelegen hätten, die jetzt im wesentlichen hinfällig ge worden seien, die endgültige Auseinandersetzung darüber jetzt bessere Aussichten biete als die seit 1816 schon mehrmals, aber immer erfolg los unternommenen Anläufe. ES wird be stätigt, daß der belgischen Regierung diesbe zügliche Eröffnungen seitens der preußischen Regierung gemacht find. Letztere stützt ihren Wunsch einer endgültigen Beseitigung des jetzigen Zustandes darauf, daß unter den obwaltenden Verhältnissen der Grenzschmuggel einen Umfang angenommen habe, der nicht länger ge duldet werden könnte. Svanten. * Zwischen den amtlichen Stellen in Madrid und Washington werden jetzt Höflichkeiten ausgetauscht, wohl um den beiderseitigen guten Willen zur Aufrechterhaltung freundschaftlicher Beziehungen noch besonders darzuthun. So hat die Königin-Regentin die in Havana ge fangen gehaltenen Freibeuter vom Schiffe „Com- petitor" begnadigt und alsbald dem dortigen nordamerikanischen Konsul ausliefern lassen. Und die Washingtoner Regierung hat darüber in einer Note quittiert, worin sie sich sehr be friedigt und erkenntlich über die Lösung dieser und einiger anderer Fragen zeigt. »Der General-Kapitän der Provinz Galicia meldet nach Madrid, Weyler habe in einer Unterredung alle Aeußerungen, welche er bei Gelegenheit der ihm zu Ehren veranstalteten Kundgebungen in Havana gethan haben sollte, richtig gestellt und behauptet, daß er der Re gierungtreu und ergeben sei. (DaS wird er allerdings, um jegliches Mißtrauen zu zerstreuen, erst durch sein Verhalten zu beweisen haben.) Balkansiaaten. »Zu registrieren ist, daß nach halbamtlicher Meldung auS Konstantinopel die Fricdensverhandl ungen einen „be friedigenden Fortgang" nehmen. In Gydisdorf waren den Zurückbleibenden die schönen Tage rasch dahingegangen. Die Damen hatten fleißig Spaziergänge gemacht, Vreni besucht und die prächtige Frau nebst den Kindern lieb gewonnen. Am Abend des dritten TageS warteten sie vergeblich auf die Rückkehr der Bergfahrer, ohne sich Sorge über ihr Aus bleiben zu machen, denn Vreni sagte: „Da kann ma nimm« so fescht draus baue, und 'S geht leichtli a Tag mehr drauf hi, denn 'S ischt z' weit und z' hoch." Am Nachmittag des vierten erzählte sie, als ihre neuen Freundinnen sich wieder wartend vor ihrem schmucken Häuschen versammelt hatten: „Hören S' nur, waS mi die Nacht do g'träumt hat: Der Sepp war ein großer Herr worden und fuhr in einer schönen Kutsche grad- wegS in den Himmel hinein. Ischt des aber a dumms Geträum!" „In den Himmel hinein ?" antwortete Wanda aufmerkend. ,DaS ist seltsam!" > „Nu," meinte Brent lachend, „'S wird scho davon knmma, daß er so viel auf d' Berali aufisteig'n thut." I W eimar hat an den,Fürste« BtSmarck :s7. T:!:gramm gerichtet, worin «seiner innigen : darüber AuSmuck verleiht, daß dte über das Befinden des Fürsten letzthin verbreiteten ungünstigen Gerüchte den Thatsachen nicht ent sprechen. » * Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung nunmehr auch das Einführungsgesetz zur Militärstrafprozeßordnung an genommen, und zwar in der Form des Kom- misfionSvorschlageS. Die Frage de» höchsten Gerichtshofes für Boyern bleibt also einer spateren definitiven Lösung Vorbehalten, wie Preußen eS angeregt hatte. Jedenfalls ist ka mst gesichert, daß die Vorlage diesen Winter an den Reichstag kommt. »Der Kreuzer „Kaiserin Augusta', der während der kritischen Tage vor Kreta die deutsche Flagge so ehrenvoll und erfolgreich vertreten hat, soll zur Verstärkung des Kreuzer geschwaders nach den ostasiatischen Ge wässern bestimmt sein. * Der Streitfall mit H aiti hat nach und nach eine Gestalt angenommen, daß die erste Forderung auf Zahlung einer Entschädi gung an den deutschen Reichsangchvrigen Lüders etwas in den Hintergrund getreten ist. Herr Lüders hat in allen seinen Eingaben in Port au Prince wie in Berlin für alle ihm ange- thanc Nnbill Genugthuung und Entschädigung verlangt, und eine solche wird ihm unzweifel haft auch zu teil werden. Doch handelt es sich gegenwärtig nicht allein um diese Entschädigung, sondern um eine angemessene Zahlung Haitis an Vas Deutsche Reich. Wie es heißt, soll die Absicht bestehen, von der Republik 50 000 Dollar Entschädigung zu verlangen. »Die Ausarbeitung der Normativ- bestimmungen für dieErrichtung von Handwerkerkammern ist, nach der ,Mil.-Pol. Corr.', im Ministerium für Handel und Gewerbe bereits so weit fortgeschritten, daß der Entwurf demnächst dem Bundesrat wird zugehen können. * Der Kolonialrat hat am Donnerstag nachmittag oie Haushalte von Kamerunund Togo zu Ende beraten; am Freitag wurde über den von Süd - Westafrika verhandelt. Bei dieser Gelegenheit kam die Besiedelung»- frage zur Sprache, zu der sich auch Major Lcutwein äußerte. * Der preußische Justizminifter hat durch eine Verfügung die Staatsanwaltschaft ange wiesen, auf strengere Bestrafungen der Duellanten hinzuwirken. »Die DiSziplinaruntersuchung wider den Kriminal-Kommissar v. Tausch gilt im ganzen als abgeschlossen. Sic hat sich hauptsächlich auf die Vernehmung von Beamten erstreckt. Ein Termin für die Verhandlung ist noch nicht festgesetzt. »Die Neuwahlen zum braun schweigischen Landtage lassen von den Agitationen der jüngsten Zeit wenig verspüren. Die meisten der bisherigen Abgeordneten wurden wicdergewählt, und so weit bisher Neuwahlen erfolgten, scheinen sie politisch bedeutungslos zu sein. Oefterreich-Ungarn. * Vom inneren „Kriegsschauplätze" in Oesterreich ist wesentlich Neues und wesentlich Eingreifendes nicht gemeldet worden. Am bemerkenswertesten erscheint aus den vor liegenden Wiener Blättern einerseits, daß die Jungtsckechen sich beim Empfang in der Hof burg die größte Mühe gegeben haben, den Monarchen zu Aeußerungen zu bewegen, die zu ihren Gunsten auSgebeutzt werden kämst«, anderseits, daß dte Ungarn Gelegenheit ge nommen habe«, auf die Wichtigkeit nicht nur de» AuSMchWroüqorknmt^ soove« auch der SchafiunadeS and gültigen«» »gleich» hinMveisa»; dieser Her ist von der Hilfe der Deutschen und von ihrer Versöhnung abhängig. pfra«kr«tch. »Die tollsten Gerüchte über die Drey- fuS - Sache, die sich durch da» Hineinziehen weiterer Namen vorläufig aufs neue verwickelt hat, vielleicht aber gerade durch denselben Um stand ihrer Kärung nähergeführt wird, schwirren in Paris umher. Neben der Untersuchung gegen Esterhazy läuft noch eine zweite gegen einen Obersten Ptcqiiart. — Ein Gerücht, da» die sehr hohe Persönlichkeit bezeichnet, von welcher Matthäus DreyfuS den Namen deS Major» Esterhazy erfahren haben soll, damit dadurch in Frankreich Verwirrung gestiftet werde, ist bereits um einige Grade phantafievoller. Ein dritte» Gerücht behauptet sch ankweg, daß der Major Esterhazy im Interesse des verurteilten Dreyfus selbst den Verdacht des Verrats auf sich ge nommen habe. Kurzum, es gibt keine Tollheit, die nicht geäußert und auch ein wenig geglaubt wird. N-ttttsch- Kimftscht«. L«tschlme». »Der Kaiser, der in den leW in Letzlingen zur Jagd war, gG Montag in kiel zur Vereidigung 8» rekruien einzutreffen. »Der Reichstag wird nach offiziöser Meldung durch den Kaiser persönlich eröffnet werden. »Fürst Hohenlohe war Gast deükaiser» bei den Setzling« Hofjagdeu. »D« Großherzog von Sachsen- r- ' ' - - - — ein Tele, Freude I Im Weich der Höne. 8j Novelle von N. v. d. Osten, eyttng.f Ein Schrei deS Entsetzens, ein furchtbarer Schrei ertönte, und die glänzenden, starren, toten Gletschcrwände hallten ibn wieder. Sepp patte ihn au8gestoßen, und drei Stimmen hatten ihn begleitet. Es klang, als habe daS Eis ein Herz bekommen und klage in schaurigem Gesang um l " dröhn. . , , Huber und Klemens lagen lang hingeftreckt auf dem Schnee und strengten sich an, in den Spalt hinab zu sehen und zu hören. „Sepp! Sepp!" riefen beide, „hörst du unS? Verzweifle nicht, wir helfen dir!" „Helfen?" — Den Lauschenden drang eS wie ein Geisterhauch ans Ohr: „Mein Weib, meine Kleinen!" Tann blieb alles still. Sie ließen daS Seil hinab, sie riefen und schrieen ihm zu, vergeblich, eS erfolgte keine Antwort. Sepp hatte entweder daS Bewußtsein verloren, oder die Kälte erstarrte ihn schon. Fieber ergriff seine Begleiter; sie fühlten keinen Frost, sahen ab« auch keine Schönheit mehr: eS war nur die grausige, todbringende Oede geblieben. „Wir müssen so schnell wie möglich nach EggiShorn und. Hilfe holen," sagte Huber, ab« sie wußten alle, daß jede Hilfe unmöglich war. In viel kürz«« ZA al« sie hin und zurück sein konnten, war Sepp eine Leiche, ja viel leicht jetzt schon. Ab« dennoch, thun mußten sie e». - »Die Not« d« Pforte an den öster reichischen Botschaft« v. Lall« betr. die vollständige Genugthuung in der Rersina- Affäre ist in sehr entgegenkommendem Tone gehalten; sie spricht die Hoffnung au», daß die «wischen den beiden Herrschern und Regierungen bestehenden freundschaftlichen Beziehungen durch diese Erledigung noch west« gefestigt werden mögen. * Dte Kandidatur des luxemburgischen Obersten Schäfer für den Gouverneur- posten von Kr eta ist Wied« fallen gelassen worden. Rußland mag diesen Mann nicht. Amerika. »In mehreren Staaten Brasilien» ist eine offene Empörung gegen die Bundes regierung auSgebrochen. In Sao Paulo ist die Hälfte der Garnison unter der Führung einig« zur Jakobinerpartei gehörenden Offiziere auS der Stadt entwichen und hat mehrere feste Punkte in dn Nachbarschaft besetzt; die tele graphische Verbindung mit Rio de Janeiro wurde von ihnen bereits unterbrochen. In Espirito Santo hat der General Glicerio 1500 Bewaffnete gesammelt, und im Staate Bahia haben die Anhänger deS vor anderthalb Monaten getöteten kommunistischen Führers Conseilheros von neuem zu den Waffen gegriffen und be drohen die Hauptstadt Bahia. tzrr Umfang der gewerbliche» Aufsicht. Von den GewerbeauffichtSbeamten wurden im Jahre 1896, wie der NeichSbericht diesmal zum «sten Mal mitteilt, 71107 gewerbliche Betriebe besucht, während 229 843 Anlagen ihrer Aufsicht unterstehen. Nur 31 Prozent sind also besucht worden. In dieser Zahl liegt die Thatsache ausgesprochen, daß der Arbeiterschutz noch lange nicht genügend der Prü'ung der Be hörden unterliegt. ES kommt hinzu, daß die Büreauarbeiten der GewerbeauffihtSbcamten immer mehr zunehmen. Zwar ist ihnen vom 1. April d. die Ueberwachung der landwirt- schaftichen und der nichtsisknlischen SchiffS- dampfkcssel abgenommen, es bleibt ihnen aber die Ueberwachung der gewerblichen Dampfkessel, und die große Mehrzahl hält das für eine Be schwerde, die sie dem Hauptberuf entfremdet. „Indessen werden auch gegentellige Stimmen laut. So schreibt der Beamte für Neuß ä. L., daß er die Revision d« Dampfkessel seit 30 Jahren mitbesorge. In der Hauptsache werde ich von dem Landesausschuß bei Begutachtung und Baurevifion gewerblicher Anlagen in An spruch genommen, bei welchen derselbe Bau polizeibehörde ist. Diese Thätigkeit in Ver bindung mit der Ueberwachung der Dampfkessel kann als das beste Hilfsmittel zur Verwirklichung der Schutzbestimmungen d« W 120 a ff. der Gewerbeordnung bezeichnet werden." Kon Kall nnb Fern. Goslar a. H. Die Stadt Goslar wird für den Fall der Wahl Goslars zum Ort der Nationalfestspiele den Platz dazu dem Zentral- Ausschuß kostenlos zur Verfügung stellen. Wiesbaden. Der wegen Unterschlagung von 10 000 Mk. verfolgte Postasfistent Hederich wurde in Wiesbaden festgenommen. Er besaß noch etwa 1000 Mark. Mainz. Die Stadtverordnetenversammlung hat auf Antrag des Reichs- und Landtags abgeordneten D. Schmitt beschlossen, die vom Ortsausschuß, vertreten durch Rechtsanwalt Claß, gestellte Forderung, für die deutschen Nationalspiele das erforderliche Gelände kostenlos zur Verfügung zu stellen, wenn die Wahl des Hauptausschusses auf die im Winkel der Main mündung gelegene Stätte fällt, zu bewilligen. Landsberg. Landrichter Ernst Fraude ist am 18. d. früh, als er gerade zur Sitzung sich vorbereitete, in seinem Arbeitszimmer im Land- gericht, vom Schlage getroffen, verschieden. Paderborn. Von dem Schnellzug Berlin- Aachen getötet wurde vor Salzkotten ein sechzig jähriger Weichensteller. Dem Schnellzug passierte der Unfall, daß eine Achse brach. Nachdem der Zug zum Stehen gebracht und rangiert worden war, fiel d« Weichenstell« vor die Räder eines Wagen» und wurde bei dem im selben Moment «folgten Weiterfahren überfahren und auf der Melle getötet. Norderney. Am Dienstag fuhren von hi« 1b Boote auf den Schellfischfang auS. ES erhob sich alsbald ein heftiger Nordsturm. DaS Boot deS Fisch«» BentS kenterte, und der Eigentümer mit seinem Sohne, sowie die beiden Fischer HarmeS und Bilger fanden ihren Tod in den Wellen. Gommern. Ein bedauerlicher Unglücksfall «eignete sich hi«. Der beim hiesigen Postamte beschäftigte Unterbeamte Gruß fuhr auf dem Bahnhofe einen mit Paketen beladenen Post karren vom Zuge auf den Perron zurück. Er wurde in diesem Augenblicke von einer Naugicr- maschine überfahren, so daß sein Tod bald darauf eintrat. München. Wegen de» GewvlbeeinsturzeS auf dem MaximilianSkeller wurden Baumeister Klinger und der Polier Henke verhaftet. Sofort nach dem Unglücksfall hat Prinz-Regent Luitpold von demselben Kenntnis erhalten und den Minister des Innern zum Vortrag befohlen, über den Thatbestand sich eingehend Bericht erstatten lassen und angeordnet, daß den Familien der Ver unglückten auS der KabinetlSkasse Unterstützungen angewiesen werden. In der DonnerstagSsivung des Gemeinde-Kollegiums wurde der Teilnahme an dem Unglück durch Erheben von den Sitzen Ausdruck gegeben und hinauf ein Dringlichkeits antrag an den Magistrat eingcbracht, den Hinter- blievenen der Verunglückten zur Linderung namenlosen Unglücks sofort cntsprcckende Unter stützungen anweisen zu lassen. Gleichzeitig wurde festgcstellt, daß die städtische Baupolizei keine Schuld an dem Unglück habe. Stuttgart. Der bekannte Novellist nnd Humorist Major a. D. Karl Hecker ist hier nach kurzer Krankheit im 52. Lebensjahre ge storben. Insterburg. In Szemlanken geriet der 32 jährige Karl K. mit seinem Stiefvater, dem Besitzer E., als beide aus dem Doiffkrngc auf dem Heimgange begriffen waren, in Streit. Der Stiefsohn kam dabei auf den teuflischen Ge danken, seinen Stiefvater zu ertränken, schlcpwc ihn nach dem Torfbrnch und warf ihn hinein. Ter alte Mann suchte sich auS dem Morast zu befreien, jedoch der Stiefsohn stieß ihn immer von neuem unter Wasser. Endlich ließ er ihn > liegen. Der alte Mann schleppte sich heraus, starb jedoch alsbald. Oels. Der siebzigjährige OrtSarmc Mitt mann aus Neudorf, der die cinundneunzigjährige Ortsarme Witwe Weyrauch ermordet hatte, wurde am Freitag durch den Scharfrichter Reindel hingerichtct. Leitmeritz. Vom hiesigen Bezirksgericht wird bekannt gemacht, daß am 15. Juni 1886 die Private Anna Seemann ohne lctztwilliqe Verfügung gestorben ist. Da dem Gericht der Aufenthalt deS Sohnes dieser Frau erster Ebe, Gabriel Mayer, Schiffsleutnant auf dem Schiffe „Scta. Margaretha" deS Johann Orth, welcher im Jahre 1890 auf der See verunglückt sein soll, nicht bekannt ist, so wird derselbe aufge fordert, sich binnen einem Jahr bei diesem Ge richt zu melden. Basel. Die lange Regenlosigkeit hat bereits üble Folgen. Der Nheinstand wird in wenigen Tagen auf dem Nullpunkt angelangt sein, den er sonst kaum Mtte Januar erreicht. Der nahe bei Basel mündende Wiesenfluß, von dem zahl lose industrielle Etablissements abhängen, hat thatsächlich keinen Tropfen Mass« mehr. Noch ärger steht eS im Jura, wo bereits mehrere hochgelegene Bauernhöfe verlassen werden mußten, da die Zisternen versiegt find; an anderen Oven wird Wasser zur Tränkung deS Viehs mit Mühe hcrbeigcschleppt; ja, in einigen Dorsschaften mußten die Behörden die Verteilung des Wassers in die Hand nehmen und selbst den Hausfrauen das Wäschemachen untersagen, um die aller dringendsten Bedürfnisse befriedigen zu können. Im benachbarten Elsaß klagen die Landlcute, daß sie der Trockenheit wegen die der Jahres zeit angemessenen Arbeiten nicht vornehmen können. Jetzt kam ihr ältester Knabe atemlos ge> Mutta, se kumm'n, aber d' Vater ischt nit „So wird er sein irgend im Dorf blieb'n," antwortete Vreni, sich im stillen doch ver wundernd,^ daß ihr Sepp seine Reisenden nicht Frau Richthof, " Anna, Tante Refi und „Ah° dahinein ischt er mit der schönen Kutsche und > fuhr" Gefahren, sie müssen immer gefaßt sein auf — auf und daS seid ihr beide ja auch immer gewesen. Wenn es nun Gottes Wille war " „Sepp — Sepp ischt tot!" hauchte Vreni. Sie stand aufrecht, aber ihr ganzer Körper zuckte und flog. „Sag's nur gerad heraus, Andree, er ischt verunglückt?" Huber wies mit der Hand zum Himmel. gefahrn!" rief Vreni. Und mit mU Jetzt ver steh i's erscht. O Sepp, warum hast du mi nit mitnomm'n!" Nun fluteten die Tbränen auS ihren Augen, sie umfaßte ihre Kind«, führte die Weinenden, die nach dem Vater schrieen, inS Haus und warf sich da mit ihnen auf den Fußboden nieder. Niemand folgte ihr, aber kein Auge war trocken. Nur Herbert stand an die Treppe ge lehnt stumm und bleich wie ein Toter. Huber trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Sie ist ein Schweizerveib, Herr, sie bricht nicht zusammen. Grämen Skr sich nicht, eS hat so kommen sollen nach Gottes R „WaS heißt daS?" fragte Wand tretend, und als Herbert nicht antwortete, richtete " " sie ihre Augen forschend auf die andern. Da faßte KlemenS den wie in um sich blickenden Herbert unter den Arm und führte ihn fort, indem « zugleich Richthof einen Wink gab, die nd," " Stundenlang hatte Wanda geweint. Die voll Nacht war darüb« »«gangen, und ein strahlend laufen und rief auS vollem Halse: „Mutta, se kumm'n, aber d' Vater ischt nit dabei." „So wird er sein irgend im Dorf blieb'n," antwortete Vreni, sich im stillen doch ver wundernd, daß ihr Sepp seine Reisenden nicht bis zum Gasthof begleitete. Wanda stiegen das hölzerne Treppchen hinab auf die Straße, und da war auch schon der kleine Trupp der Wanderer und stand still vor den freudig erregten Frauen. Aber kein Be- grüßungSwort drang von ihren Lippen, auf ihren Zügen lag bleicher TodeSernst. „Sepp!" rief Vreni über die Gallerte herab. „Wo ischt Sepp?" Schweigen, unheimliche Stille. Vreni stürzte herab. „Sepp!" rief sie angstvoll und sah sich > suchend um. „WaS ist geschehen?" riefen Wanda und Tante Refi, und Frau von Richthof fühlte sich in den Armen ihres Gatten, der ihr mst er stickter Stimme zuflüsterte: „Die arme, arme Frau; Gott helfe ihr!" Vreni stieß einen seltsam klingenden, ge zogenen Laut auS und griff um sich. Da trat Ander! rasch entschlossen auf sie zu, nahm ihre Hände und sagte mit warmem, bebenden Ton: „Vreni, dein Sepp ist ein braver Führer und Bergsteiger gewesen all sein Lebenlang!" , ,< Vreni nickte mit einem Lächeln, welche» in indem « zugleich Richthof einen grell üb« ihr angstvolle» Gesicht huschte. Frauen aufzuklaren. Solche stehen imm« in Gotte» Hand," -- - - - — . And«! fort, „ihr ganze» Leben ist I
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