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Aukchal -Mmg 5 Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane n. Umgebung Verantwortlicher Redakteur: «mtl Hegemeister Aue (Erzgebirge.) Redaktion u. Expedition: Au«, Marktstraße. 10. Jahrgang. No. 131 Meteorolsgischr« energisch in die Hand nehmen soll. Hierbei kam zur Spra che, daß ein ho.bhrrzigrr Freund diese- Projekts 800 Mk. protokollar sch zugefi Herl und auch hi fige Fabrikbesitzer namhaf'e jährliche Beiträge zugrsagi haben. Dein Kaufmännischen Verein aber rufen wir zu fernerem gemeinnützigen Wirken ein fröhliches „Glückauf" zu. Inserate die einspaltige Petitzeile Ist Gfst. amtliche Inserate die k»rpus<H«ile, Sb Pf. Reklamen pro Zeile SV Pfg. Alle Postanstalten und stmidbri«stetiger nehinen Bestellungen an. frisches Blut in die Stämme zu bringen. Als passendste Rasse für unser Gebirge seien, Mino'-ka u. Italiener zu empfehlen. Wenn man schließlich noch durch öfteresDes- inficieren die Geflügelställe von Ungezieferfreihalte, habe man Alles gethan, um auch klingende Erfolge von der Geflügelzucht zu erwarten. Eine lebhafte De batte, worin der Hr. Vortragende, eine Capacität auf dem Gebiete der Geflügelzucht, die zahlreichen Anfragen auf das Erschöpfendste behandelte, schloß den ebenso interes santen als lehrreichen Vortrag. Möge diese Anweisung zu einer praktischen erfolgreichen Geflügelhaltung, recht viel Nutzen in die Kreise der Geflügelzüchter bringen. Der „Kaufmännische Verein des Auerthales" hielt am Dienstag im Wettiner Hof seine diesjährige „Generalver sammlung" ab. Dieselbezeigte wieder recht deutlich, wie es der VereinSleirunq (Hrn. Stadtverordneten Roßner) nur da rum zu thun ist, d n „Kaufmännischen Verein" zu der ihm gebührenden Stellung emporzuheben, und setzt dem Gebäude, das derselbe zur Ehre des Kaufmannsstandes auscichtet, einen neuen Baustein ein. Hat der genannte Verein doch bereits vie les nicht allein für den Handelsstand, sondern auch für das Auerthal gethan. Die Petition des Kaufmännischen Ver eins mit ihren über 2000 Unterschriften war wohl mit aus schlaggebend für den Landtagsbeschluß, betreff die Errichtung eines Amtsgericht» in Aue. Der Verein haue cs sich damals schwere Opfer kosten lassen und auf sämmtliche Festlichkeiten lan ge Zeit verzichtet, um die ca. 200 Mk. betragenden Unkosten dieser Agitation zu decken. Auch sonst ist der Verein ver schiedene Male recht wirksam an die Oeffentlichkeit getreten. Aber nicht allem dem Emporkommen des Auerthales und den eigenen Standesinteressen, widmet er seine Sorge, die Mit glieder selbst finden auch vielfache Vortheile und allseitige Be lehrung im Verein, insbesondere durch Ertheilung von Aus künften in allen Rechtsfragen, erfolgreiche Stellenvermittlung, wie schon erwähnt, durch gemeinnützige Vorträge, Diskus sion in allen kaufmännischen Fragen und Pflege des Stan- deSbewußtseinS und der Geselligkeit unter semen Mitgliedern. Festlichkeiten finden wenig statt, sie sind aber durch ihre ef fektvolle Ausstattung und ihren solennen Verlauf sehr beliebt geworden. Neuerdings hat sich der „Kaufmännische Verein" eine neue große Aufgabe gestellt, die „Errichtung einer Handels schule" im Auerthale, wozu dem Verein von Vereinsmitglie dern, wie auch aus Interessentenkreisen namhafte Beträge zu geflossen u. ein ansehnlicher Fonds hierfür angesammelt ist. Von der richtigen ^rkenntuiß ausgehend, daß unsere Kauf mannslehrlinge und Angestellten in den Fabriken doch nur durch eine sachgemäß geleitete Schule eine allgemeine kauf männische Bildung erlangen können, will der Verein obiges Ziel mit allen Mittel» zu erstreben suchen. Um dieses allein wäre e» zu wünschen, daß fick die Herren vom Kaufmanns stande und den verwandten Branchen (auch vom Personal) allgemein dem Verein anschließen möchten, („vereinte Kläffe führen zum Ziel"), umsomehr, da der Mitgiievsbkttrag sehr ge ring ist. In der Generalversammlung kam zunächst der Jahresbe richt für das abgelausene BereinSjahr zum Vortrag; er kou- statirle eine Mitgliederzahl von 48, mit 2 in der Versamm lung neu Ausgenommenen 47 ; der nun verlesene Rechen schaftsbericht ergab ein günstige > Resultat. Die Vorstandswahl ergab: Hr. Albm Roßner, 1. Vorsteher, R. Horbach, 8. Borste- der, Fabrikbesitzer August Becher, Easierer, Wilhelm Gerst- nrr 1., Emil Hutschenreuter 2. Schriftführer, Herren Oelsner, MauerSberger, Beruh. Georgi u. Schvniger AuSschußperso- nen. Der bisher au« den Herren Sladtrath A. Gläser, Kas sierer Heinze, Fabrikbesitzer Borrmann bestehende Ehren rath wurde wieder gewählt. Ms wurde ferner eine Ser Commis- sion zur Förderung der Errichtung euier „Handelsschule" in Aue, bestehend au« den Herren Albin Roßner, Dr. Erler, Chri stian Voigt, I. Caßlcr, Otto Schöniger, Robert Horbach, Stadtrath Tauber, Red. MauerSberger u. A. Becher gewählt, welche die Gründung einer Handelsschule^, nun m-br Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Wettiner EtrnDe wegen SchleußenbaueS in der Strecke von der Muldenbrücke bis zur Moltkestraße für den Durchgangsfahroerkehr bis auf Weiteres gesperrt wird und der Verkehr durch die Auerhammer- bez. Moltkestraße zu erfolgen hat. Aue, am 29 Oktober 1897 Der HLclth der Stcldt. vr. Kretzschmar. Awerttmd, Albertstraße Nr. 4, -°mf°rt°b°, m.Ect, iftzuj-derT-g-«. in vorzüglicher Ausführung zu mäßigen Preisen N fertigt A. Uhlig, Aue, Bahnhofstraße 11. Aus dem Allerthal und Umgebung. WNttbBW-a«»» von localem Jntereffe find »er Redaktion stet» willkommen. ResormationSfest, der Gedeuktag unserer ev.-luth. Kirche u. so vieler durch dieselbe ins Leben gerufener Vereine brachte vorgestern auch dem Auer Jüuglings-Verein das 10jährige Stiftungsfest. Zu dessen Feier war ein Familienabend im Bürgrrgarten veranstaltet worden, an dem sich sehr viele Gemeindeglieder, sowie einige auswärtige Brudervereine nnd Pastoren beteiligten. Aus dem reichen Programm des Abends seien hervorgehoben die Ansprache des Vorsitzenden, Herrn DiakonuS Oertel, der fesselnde Bericht des Schriftführers, Herrn Fabrikbesitzer Schneider, Auerhammer, welcher über die Geschichte des Vereins, seine Ziele und Wege, zu diesen Zielen zu kommen, unterrichtete, eine längere Begrüßungs ansprache des Bundespflegers, Herrn Zacharias, Dresden, ein Gruß des JünglingSvereins zu Lauter, dargebracht von Herrn Oberlehrer Cantor Wittig, sowie das Schlußwort dr» Herrn Pfarrer Thomas. Gesänge (Quartette v. Terzett,) Deklamationen u. dramatische Aufführungen wurden von den Vereinsmitgliedern geboten. Ein weiteres Blühen und Ge deihen des Vereins ist der beste Wunsch der Gemeinde für den Verein. Am Reformationsfest crfreute sich unsere Kirchgemeinde Klösterlein-Zelle zum ersten Mal ihres neu- und schön her- gestellten, mit einer prächtigen Festbekleidung versehenen Al tars. Letztere, von der fachkundigen Paramentenstickerei der Dresdner Diakoniffenanstalt verfertigt, (roter Seidendamast mit kostbarer Goldstickerei), ist ein Kunstwerk und dient zur größten Befriedigung der Kirchgemeinde, die bisher eines solchen Schmuckes für die Kirche entbehrte. Dem truen, kirchlich gesinnten Gemeindeglied, das auch mit dieser hoch herzigen Gabe seinen auf Förderung der Ehre Gottes in der Gemeinde gerichteten Sinn bethätigte, ist herzlicher Dank aller ihre Kirche liebenden Gemeindeglieder gewiß. — Am 1. d. Mts. hatten wir in hiesiger Stadt 12786 Einwohner. Besonders stark war im letzten Monat der Zu wachs durch Personen, die von auswärts zuzogen, nämlich 44 Familien mit ISO Kindern. Im großen Saale des Hotel „zum Blauen Engel" hielt am Sonntag d. 24. Okt. auf Veranlassung des „Ge flügelzüchtervereins im Auerthale" Hr. Redakteur Kramer aus Dresden, Vorstandsmitglied des unter dem Protek torate Se. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August stehenden Landesverbandes sächs. Geflügelzüchtervereine einen Vortrag „über die wirtschaftliche Bedeutung der Nutzgeflügelzucht" der sowohl von hervorragenden Geflü gelzüchtern, als auch aus den Kreisen der Landwirthe gut besucht war. In eingehender Weise verbreitete sich Redner über den Nutzen der Hühnerhaltung, wie die vie len Millionen Mark, welche heute für Hühnereier und Schlachtgeflügel nach dem Auslande gingen, den hei mischen Landwirthen zum großen Theil erhalten bleiben könnten, wenn der Geflügelzucht mehr Sorgfalt gewid met würde, man solle nur auf die richtige Auswahl des Zuchtgeflügels, sowohl in Körperbau wie bezüglich der Raffe, mehr Bedacht nehmen. Es empfehle sich deshalb, nur solche Hühner zur Fortzucht zu verwenden, welche in den Hinteren Extremitäten, wo der Sitz des Eierstocks, de» Eileiters und Legedarms etc. sei, möglichst stark u. breit gebaut seien, solche Hühner sind die besten Legerin nen, während hinten schmal gebaute Hühner nur kleine Eier hervorbrächten. Auch sei auf eine natürliche Wär me in den Hühnerställen sehr zu achten, früh gute- kräftige« Weichfutter u. Abends Körnerfutter, am Besten Gerste, zu geben, Mais mache zu hitzig, auch solle die für da« Eierlegen so wichtige Fleisch.« hrung nicht ver- geffen werden, nur Hühner, welche freien Auslauf in Feld u. Wiese hätten, könnten diese entbehren. Man solle ferner Legehühner nicht älter als 4 Jahre werden lassen, und mit dem Zuchthahn öfter« wechseln, um «ttt».«s, s-Ags „ «-«nt.gs, Mt S AamM-rrötättern: Aroystnn, Aule Krister, A-itspi-gek. «douuementSpret» inkl. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IMk. durch die Post 1 Mk. Mittwoch, den 3. November 1897 Die Reichsstraße betr. s Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Plan wegen Verbrei- j terung der hiesigen Reichsstratze von der Kirchstraße bis zur Bahnhofstraße von 10 E auf 12 m auf Vorschlag der Königl. Straßen- und Wasserbau-Inspektion abgeändert j worden ist und im hiesigen Stadtbauamte 14 Tage lang zur Einsichtnahme ausliegt. Etwaige Einwendungen sind bei Verlust oes Einspruchrechtes innerhalb der be zeichneten Frist daselbst anzubringen. A«e, den 25. Oktober 1897. Der Rach der Stadt. vr. Kretzschmar. Mskn ck's Dame»- LIviderstoKs in grössten Lortimsnton, neusston Alustsrn und in nnsrrsiodt guten Hualittltan m» billigsten kreisen bei c LeLs <r«- Voberp.,»,«. ü»bsv 8iv Lsdark in diesen ^.rtistsln, so kabreo Ai«' schnell naob Obvmnitr, dis Leios lohnt doppelt uneh Aus Sachsen und Umgebung. — Die Eri beben, die in den letzten Tagen daS Vogt land heiinsnchten, waren stärker al« je. Am lebhaftesten warm sie in Untersachsenberg: „Unsere Bewohner durchlebten eine schreckliche Nacht. Ain Freitag Abend erfolgte in der 7. Stunde ein schwächerer Erdstoß, welchen ^8 Uhr zwei sehr heftige folgten »wer einem Geisse wie Kanonendonner; die Erde erzitterte minntenlang; früh gegen halb 4 Uhr wieder holten sich diese starken Stöße, und es folgte dann bis morgen« Stoß auf Stoß. Die ganze Bevölkerung war wach. Auch i r Adorf, Brambach, GraSlitz in Böhmen etc. wurden Erd stöße verspür«. In Falkenstein wurden bei völlig klarem Himmel mehrere heftige Donnerschläge wahrgenommen, denen später ein hesiigec Erdstoß von Nordost nach Südwrst folgte. Der Stoß geschah welleniörmig u. dauert« etwa 3 Sekunden. In Graslitz i. B. wurden von Vs'l bis 6 Uhr morgen« 180 Erdstöße gezählt. Die Bevölkerung ist in größter Aufregung, aber es ist kein beträchtlicher Schaden angerichtet, da fast a'- le Häuser aus Holz bestehen. In Brambach i. V. beobach tete inan, daß die Erdstöße sich in solchen Häusern, die auf Felsen gebaut sind, deutlicher fühlbar machten al« in Häusrru, die auf gewöhnlichem Baugrund stehen. — Durch die Dampfsäge wurde in Kamenz ein Zim merlehrling buchstäblich enthauptet. . Der Kopf war abge- schnitten. Auch ein Arm wurde zerrissen. — Einen neuen schönen Namen, der für manchen Ge sangverein paffen könnte, hat ein Plauener Verein endeckt. Er nannte sich auf den Rat eine» Spaßvogels „Melomania*. Das Wort heißt auf Deutsch „Liederwahnsinn". «... Kircherr-Aachrichlen für Aue St. Micokai. ' Mittwoch, den 3. November. Abend» '/zv Uhr Bibel stunde im Ev.-luth. Männer-Verein über Hebr. g: Diak. Oertel. Donnerstag, den 4. November. Abend» 8 Uhr: Bibeb stunde in der Schule zu Auerhammer: Pfarrer Thoma«! »aromelerftand am Früh 8 Uhr. Novcmbr. Wetterhäutck Mi en auf der K»nig- ert-vrttcke. Sehr trocken 750 Bestand. schS» Schön Wetter — Veränderlich 7Ü0 ' Regen (Wind) Viel Regen i Sturm 710 — 75 remperaturn.-elW». am 1. Rovbr. -s- 1* ^740 " - —- Windrichtung.. — 730 am 1. Novbr W. " „ 2. „ S.-M', IH-720 " Wetter. — am 1. Novbr. Schön. — 710 „2 „ Bedeckt.