Suche löschen...
Auerthal-Zeitung : 10.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189711107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18971110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18971110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-11
- Tag 1897-11-10
-
Monat
1897-11
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 10.11.1897
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- U-LLVtz.1l. ^L-LL ! OLL^4tz-lU^ AU VLUl lll tzltII-tz»LLll ^UttzvLLU uur/^ ^-LSLsL v«v Erz- zweite Teil behandelt an der Hand des von gegebenen einen verhältnismäßig großen Raum dessen hervorgeht, was Fräulein Bertha Hus österreichische Abgeordnetenhaus am Freitag . .. - - - oriums beendet und dasselbe an 7 Millionen, «V. 11'/. SV. SV. IV. Im Weich der Höne. Lj Novelle von A. v. d. Osten. «Nonlttzun«.» „Also Sie wollen nicht, Sie schicken mich heim mit meinen ungebetenen Ratschlägen," sagte er mit einem Versuch zum Scherz. „Wissen Sie aber auch. Gnädigste, was man sagen wird, oder schon sagt, zu Ihrer Abwehr gegen ein neues Glück, zu Ihrer ausschließlichen Vor- liebe für die Musik?" „Mm? Wer ist „man" ? fragte Wanda, sich stolz aufrichtend, als ahne sie einen sicher treffenden Angriff. „Man" ist die Well, in der wir leben, von der wir abhängen," erwiderte der Graf, „auch Sie, Gnädigste — und diese Welt sagt, Ihr Eifer für die Kunst gelte plmeist dem Künstler, die Schülerin lerne nicht um des Lernens, son dern um des Lehrers willen, und eines Tages — doch waS ist Ihnen, verehrte Frau?" Wanda war blaß und rot geworden und rang nach Atem. Der Graf, dies sehend, froh lockte; er hatte sie getroffen, seht konnte er sie beugen. Seine Stimme nahm rasch einen ein schmeichelnden Klang m. „Nicht wahr, daS ist fatal, das hatten Sie nicht bedacht, aber Jbr Gatte that eS für Sie, seine Weisheit hatte dies vorausgesehen. Und Sie werden nun seiner Stimme, die noch auS dem Grabe durch FreundeSmund zu Ihnen spricht, gehorchen —" „iöenug nun, Herr Srafl" rief Wanda, kaum ihre Fassung bewahrend. „Sie haben Ihre FreundeSpfltcht vollkommen erfüllt — vollkommen Ko« Malz «rrd Fern. Königsberg. Eine für die Bekämpfung der Granulöse in der Provinz Ostpreußen wichtige Konferenz fand hier dieier Tage statt. Der Verband der Vaterländischen Frauenvereine der Provinz Ostpreußen hatte eine außerordent liche Versammlung einberufen, an der sich auch eine größere Zahl von Aerzten aus der Provinz beteiligte. Es wurde beschlossen, dem Vorstande die Summe von 14 000 Mk. zur Verwendung gegen die Granulöse im Rahmen der Aufgabe des Vereins zur Verfügung zu stellen. Weimar. Zu dem Kongreß der „Allge meinen deutschen Radfahrer-Union", der im nächsten Jahr in Eisenach stattfindet, hat der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar das Protek torat übernommen. Mainz. Das Ortskomitee zur Feier des 500. Geburtstags Johann Gutenbergs beschloß, die Feier wissenschaftlich, sowie auch volkstüm lich zu gestalten. Es soll eine internationale Gutenberg-Gesellschaft gegründet und ein Guten berg-Museum geschaffen werden. Eisenberg. Der in Jena verstorbene Reittier Drelitz, ein geborener Eisenberger, hatte seiner Vaterstadt sein Vermögen in dem Falle vermacht, daß seine Adoptivtochter kinderlos sterbe. Diese, in Berlin verheiratet, ist aber nun Mutter eines Müdes geworden und macht jetzt Ansprüche auf die Erbschaft; jedoch erklärte fie sich bereit, für einen Verzicht fettens der Stadt Eisenberg freiwillig 3000 Mark zu zahlen. Die städtischen Kollegien nahmen diesen Vergleich an. Essen. Die Schwester der Marie Husmann erklärt: „Die Zettungen brachten dieser Tage einen Artikel in der Angelegenheit des falschen Erzherzogs, in welchem behauptet wurde, daß meine Schwester Marie und auch ich genau ge wußt hätten, wer Behrend gewesen. Demgegen über teile ich Ihnen mit, daß ich nicht eher ge wußt, daß es sich um den Kommis Behrend handelte, als bis zur Aufdeckung des Schwin dels in der Oeffentlichkeit. Ich kann diese An gabe vor Gericht beeiden. Auch bin ich noch heute überzeugt, daß meine Schwester Marie sich in demselben Irrtum wie ich befunden hat. Hochachtungsvoll Bertha HuSmann." — Hiernach darf man gespannt sein, zu erfahren, von wem die mit „Marie Husmann" unterzeichnete, im September an die Staatsanwaltschaft in Essen und an das »Aachener Tageblatt' gerichteten Briefe herrühren, auS denen das Gegenteil solche Leidenschaften vergehen, aber — Wanda > war reich und die Nesselrotts standen dank seiner Verschwendung dicht vor gänzlicher Verarmung. Wie sicher hatte er auf seinen Plan gebaut nnd nun —. Zähneknirschend gedachte er jetzt der Worte der allen Exzellenz Papperitz, die er gestern abend notgedrungen zu Tische geführt hatte. „Ja, ja, bester Graf," hatte diese alte Klatsche gesagt, „glauben Sie mir, allein um der Musik willen spielt unsere Geigenfee nicht mit so exor bitanter Beflissenheit, das thut fie um seinet willen. Und eines Tages werden wir sehen, da zieht fie mit dem Künstler ab und läßt Kunst Kunst sein. Ist ja auch ein nonssns für eine junge reiche Frau." „Stehen Ihnen genaue Erfahrungen über diesen Punkt zu Gebote, Exzellenz?" hatte der Graf boshaft gefragt. „Daß ich nicht wüßte," hatte die Exzellenz stotternd und ein wenig erschrocken geantwortet, „daß ich nicht wüßte, oder vomte, aber indessen, jedoch — eS ist eben —" „Eine wie die andere," ergänzte der Graf beißend. Frau von Papperitz sah ihn prüfend an und lächelte dann ihrerseits recht malitiös, fie hatte ihre Fassung wieder. „Ah, Verehrtest«," lispelte fie, „Eifersucht?! Vorsicht, lieber Graf, in Ihren Jahren " Wütend zerrte Nesselrott mit den „künst lichen" Zähneu an dem aristokratischen Schnurr- bart, sollte die boshafte alte Person recht be halten? Nein, man mußte einen neuen Plan erfinden, einen besseren Schachzug thun. Wofür war man denn Diplomat? Befferung suchen werde, wettere Verletzungen'des Völker rechts zu verhindern. ' * D« neue Gouverneur von Euba geht zunächst daran, Maßregeln zur »«Hinderung weiter« Verwüstung de» Landes durch die Insurgenten zu treffen. Marschall Blanco hat ein Rundschreiben «lassen, in welchem Maß regeln angeordnet werden, die zum Schutze des ländlichen Eigentum», zur Förderung de» Vieh- Verkaufs, d« Kaffee- und Kakao-Ernte, sowie d« Kultur de» Zuckerrohrs und zur Hebung der Transportmittel dienen sollen. Der Erlaß zählt auch die Mittel und Wege auf, die behufs Beruhigung d« Insel zur Anwendung ge langen sollen. Balrauftoatei». *Man hofft nunmehr bestimmt, die Frie densunterhandlungen in vierzehn Tagen zu Ende zu bringen. Die griechischen Delegierten haben betreffs d« Sapitulcmon« be deutende Zugeständnisse gemacht. Amerika "Der englische Botschaft« in Washington wird binnen kurzem mit dem Staatssekretär Sherman über die Wiedereröffnung der Ver handlungen betreffend den Abschluß eines Schiedsgericht-Vertrages zwischen England und den Ver. Staaten sich be sprechen. Auf keiner von beiden Seiten, so wird hinzugefügt, bestehe Neigung, die Angelegenheit zu überhasten, Sherman habe aber England vor einiger Zeit wissen lassen, daß Präsident Mac Kinley einer Wiedereröffnung d« Ver handlungen günstig gesinnt sei. "Bei einem Besuch, den d« Präsident von Brasilien, Barros, auf einem Kriegsdampf« machte, versuchte ein Soldat ein Attentat egen ihn, indem er eine Pistole auf den Prä sidenten richtete. Von den Umstehenden am Ab feuern gehindert, widersetzte sich der Soldat seiner Verhaftung. Bei der Entwaffnung wurde der Neffe des Präsidenten leicht verwundet; dem Kriegsminister General Bittencour stieß der Attentäter einen Dolch in die Brust. Der Minister starb nach kurzer Zett. U-lttifchr Kimdfcht«. D«»tschl«m». * «m Somttaa traf der Kaiser i« hlesische» lleberschwemmang»» rbiete et» und besuchte mehrere der am eisten heimgesuchten Ortschaften. * Die Freitags-Sitzung desBunde»rat» il sich auch M da ueueu Milttärstraf- rozeß-Ordnung und mit de« Etat be lästigt haben. * Da Staatssekretär des Reichs - M a r t n e- «ts, Tirpitz, hatte am S. d. Audienz beim riaz-Regeuteu von Bayern und af am Sonntag in Darmstadt ein, wo er m Grobherzog empfangen wurde. * Der Fürst von Schaumburg- ippe hat dem lippiscben Landtage eine ein- chende Begründung seine» Einspruches gegen e Erbfolge d« Söhne des jetzigen Regenten bareichen lasten. Es Mindesten noch fraglich, b der Einspruch überhaupt zur Erörterung ge- mgen wird. Das Schicksal d« Regentschafts- iesetzcs-Vorlage ist ebenfalls noch unentschieden, lan nimmt zwar an, daß die Ordnung der -rbfolge im Biefterfeldschen Sinne durchdringen >ird, and«» ist es ab« mit d« Frage d« Ankünfte d« Krone. "Im Kolonialrat, besten Einberufung uf den 18. November verschoben worden ist, xrden diesmal keine Personal - Veränderungen d« Neuernennungen erfolgen, da die drei ihrige Sitzungsperiode mtt der jetzigen Session u Ende geht. Der Bestand des Kolonialrates ettägt jetzt 28 Mitglieder. "Die Haiti-Angelegenheit ist nach <n »Neuesten Nachr.' noch keineswegs ibgeschlossen. Wenn auch die Regierung « Republik Haiti den Reichsangehörigen tüderS auS dem Gefängnisse entlassen hat, so st dieser Schritt nicht infolge dn berechtigten Forderung des deutschen Geschäftsträgers, son- >ern nm auf Eingreifen von dritter Seite ge- chehen; auch ist die Frage dn Entschädigung >es Betroffenen noch nicht erledigt worden. vaS Verhalten der Regierung zu Port au Prince ,en Anträgen des deutschen Vertreters gegen» über läßt so gut wie alles zu wünschen übrig; rllem Anschein nach hat es die dortige Regie rung schon wieder vergessen, daß 1872 bereits zwei deutsche Kriegsschiffe dort die Forderung nneS deutschen Kaufmanns in Höhe von 20000 Lhalern eintreiben mußten. "Der Berliner Polizeipräsident hat den deutsch-nationalen österreichi sche »Abgeordneten die Ausweisung angedroht, wenn dieselben in öffentlichen Ver sammlungen sprechen würden. * Dem sächsischen Landtage ist eine Petition zugegangen, die darum bittet, Geld« für neue Staatsbauten nur zu bewilligen, wenn man die Bedingung eingehe, bei ihnen aus ländische Arbeit« nicht zu beschäftigen. Die Petition richtet sich gegen die tschechischen Arbeiter in Sachsen. Oesterreich-Ungarn. *Oberst Schäfer ist am Donnerstag nachmittag in Wien vom Grafen GolnchowSki empfange« worden. Nach einer Audienz des Ministers beim Kaiser ist Schäfer nach Frankfurt abgereist, von wo er nach Luxemburg zurückkchrt, um dort seine offizielle W chl zum provisorischen Gouverneur von Kreta abzuwarten. Er hofft, Anfangs Dezember nach Kreta abzureisen, wenn keine Zwischenfälle eintreten. Die offizielle Ernennung Schäfers, sowie die Inangriffnahme der kreti schen Angelegenheit ist erst nach dem definitiven Fri edenSschluß in Konstantinopel zu er warten. "Mit allem Ach und Krach und nach ein« abermals fünfzehnstündigen Sitzung hat das österreichische Abgeordnetenhaus am Freitag vormittag die erste Lesung deSAusgleichs- pro - - die Budgetkommisfion zur Vorberatung über wiesen. Damit ist das endgültige Schicksal der Vorlage aber noch keineswegs entschieden. Bei freundschaftlichen Versicherungen der Ver. S der Verhandlung kamen wieder Szenen vor, entgegengenommen und erwidert werden, die jeder Beschreibung spotten. „Gauner", „l". . lump" und dergl. waren die Titulaturen, mit Calveron, dem Rechtsbeirat d« spanischen Ge — und ich werde thun, was mir gut dünkt. Wenn man so etwas sagt, wie das, was Sie mir zu hinterbringen die Güte hatten, so sagen Sie der „Welt, von der ich abhänge", daß ich ihr das Vergnügen nicht stören will, üb« mich zu klatschen, daß ich aber selbst die Herrin mein« Entschließungen und Richterin in meinen eigenen Angelegenhetten bin und auch bleiben will." D« Graf griff nach seinem Hute; gänzlich getäuscht in seiner Siegesfreude blieb ihm jetzt nichts übrig, als zu gehen. Das hatte er nicht «wartet, diesen Hochmut, diese Verachtung ihres Leumunds! Er verbeugte sich tief mit einer Mene schwer« Kränkung, ab« Wanda reichte ihm mit gewinnendem Lächeln die Hand. „Wir bleiben doch Freunde, Herr Graf? Sie haben sich ein« undankbaren Aufgabe unter zogen, aber weshalb wollen wir uns denn ent zweien und fo auseinandergehen?" „Ich weiß nicht, Gnädigste," antwortete der Gras steif, „ob Ihnen jcht noch an mein« Freundschaft gelegen ist, denn wie Sie die Sache ansehen, habe ich mich sehr zudringlich benom men " „O nicht doch, ich bitte, mtt nichts derartiges unterzuschieben, sondern hoffe, Sie in den nächsten Tagen nach alt« Weise Wied« bei mir zu sehen, lieb« Graf." Nefselrott küßte ihre Haud und empfahl sich mtt dem Gefühl tiefer Demütigung, zu der sich da» Unbehagliche eines drohenden Verluste» an statt eines reichen irdischen Gewinne» gesellte. Auf seine momentan aufgeflackerte Leidenschaft für Wanda legte « selbst kein allzugroßes Ge wicht, denn niemand wußte besser, al» «, daß Nachdem der Gras gegangen war, stand Wanda eine Minute still lind horchte erleichtert auf seinen verhallenden Schritt. Dann eilte fie durch den Mufiksaal und rief mit lauter Stimme: „Tante Rest!" Sogleich öffnete sich die gegenüberliegende Thür zu Wandas Boudoir, und auf der Schwelle «schien eine Keine ältliche Dame in bescheidenem schwarzen Seidenkleide, grauen Locken um ein freundliches faltiges Kinder- gesichchen und lächelnden unschuldigen Augen. Sie trippelte auf Wanda zu und sagte : „vtun? Das war ja eine lange Unterredung, Wandachen, hat er dir denn — ? du verstehst schon'" „Dazu ist er gar nicht gekommen, Tantchen," antwortete Wanda halb lachend, halb ernst und erzählte wahrheitsgetreu ihr Gespräch mtt dem Grafen. Bei dem letzten Teil röteten sich ihre Wangen, und ihre Lippen zitterten. „Man ist niemals vor Verleumdung sicher, Tante Rest, nicht wahr?" „Was so einer davon versteht!" «widerte Tante Rest verLchtlich. „Tröste dich, Kindchen, wenn du erst eine berühmte Künstlerin bist, müssen fie alle schweigen. Ich denke, wir > packen gleich ein und siedeln nach ein« Stadt . über^ wo du ein Konservatorium besuchen „Nicht so hitzig, Tantchen," Wanda lächelte , schwach. „Ich — was wir gestern abend be sprochen haben — ich möchte es mk doch noch einmcü überlegen." „Du bist doch nicht anderen Sinne» ge worden?" rief Tante Rest erschrocken. Zentimeter gegenüb« den 254 Gevtott-Z«ttt- metern he» französischen und den 265 Gevtstt- Zentimetern de» belgischen Formulars, ^lieber den Absatz von Kartenbrtefen in den Haupt- ländern, in denen fie Eingang gefunden hab«, können wir unser« Lesern folgende Ziffern mit teilen. Es wrÄen 1896 verkauft: in Oesterreich: rund 17 Millionen Stück (d«- unter 4", Mill, zu 3 «r. für den Orts verkehr), in Ungarn: „ Frankreich „ Großbritannien , Belgien: „ Dänemark: „ Nieder and „ Rußland: V. , Wenn im Publikum hi« und da angenom men worden ist, daß auf den Kartenbrtef die Postkartengebühr »«wendet würde, so müssen wir wiederholt darauf Hinweisen, daß der Karten brief in allen Ländern derselben Gebühr unter liegt, wie der gewöhnliche Brief, ja einzelne Länder, wie England, Niederland, Rußland, noch einen kleinen Zuschlag für das Papier erheben. ES kann dies doch auch kaum anders sein, da d« Kartenbrief nichts wett« ist, al» ein geschlossener Brief, dem sogar eine Einlage beigefügt werden kann. Zu der irrtümlichen Annahme hat viel leicht der Umstand Anlaß gegeben, daß einzelne Länder, wie -. B. Oesterreich und Niederlande, besondne Kartenbriefe für den Ortsverkehr auS- geben, die natürlich der niedrigeren Stadtbrief gebühr, in Oesterreich 3 Kreuzer, in Niederland 3 Cents, untnlicgen. den« die vmjorifierteu Deutsch« die Tscheche« sandtschaft in Washington, gesammelt« Materials und d« Präsidenten bedacht« und mehrere , die Fltbuftia«pedition«, und schließt mtt d« Male war es nahe daran, daß die DebatteItn j " eine allgemeine Balgerei ausartete. "Der .Pest« Lloyd' hebt in ein« Be sprechung d« Vorgänge in Oesterreich hervor, daß eine ungarische Einmischung tu innere österreichische Angelegen heiten unstatthaft se^ da» Blatt ver wahrt sich jedoch dagegen, daß Verfügungen bett, gemeinsame Angelegenhetten mittel» Not- varagraphenin Oesterreich inS Leb« treten sollen. Frankreich. "Der Senat hat dm Gesetzentwurf über die Erneuerung des Privilegium» d« Bank von Frankreich unverändert ange nommen. "Der Etat d« französischen Marine beträgt für das Jahr 1898 im ganzen 284 795 500 Frank, während d« diesjährige nur üb« 258167 273 Frank verfügt. Für Neu bauten find 115024 600 Frank vorgesehen, was einer Vermehrung von 24 044 226 Frank gegen die diesjährige Summe entspricht. * Professor Gabriel Monod erklärt öffentlich, auf Grund der Angleichung deS Schreiben», das die Verurteilung von Dreyfu 8 herbei führte, mit anderen Schriftstücken von dessen Hand, habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß Dreysus daS Opfer eines Justiz irrtums gewordm sei. «nalanv. "Den HeereSplänen WolseleyS hat schon alsbald der Schatzkanzlcr des britischen Reiches einen Dämpfer aufgesetzt. In einer Rede zu Sheffield erklärte nämlich Hicks Beach zu den Forderungen für die Verniehrung des Heeres, er bezweifle, daß daS Land willens sei, die vermehrten Lasten zu tragen; er glaube auch, daß zunächst durchgreifende Reformen in d« Heeresverwaltung nötig seien. Uebrigms gestand er gleichzeitig zu, d« bloße Selbst erhaltungstrieb rechtfertige schon die Politik d« Ausdehnung des Reiches. Malten. "Am 6. d. ist der österreichisch-ungarische Minister des Auswärtigen, Graf Äolu- chowski, in Mailand eingetroffen, um von dort auS dem italienischen Königs paar in Monza seine Aufwartung zu machen. Der italienische Ministerpräsident Rudini und der Minister des Auswärtigen, ViSconti-Venosta, nahmen ebenfalls an der Zusammenkunft teil, die zweifellos eine neue Befestigung des Drei bundes bedeutet. Schweden-Norwegen. "Der durchschlagende Wahlsieg d« radikalen Partei in Norwegen kann nur dazu beitragen, die zwischen Schweden und Norwegen bestehende Spannung zu verstärken und die Unionsfrage zur entscheidenden Wen dung zu bringen. Trotzdem herrscht in den maßgebenden Kreisen Schwedens eine voll kommen ruhige Stimmung vor, wie u. a. aus einem viel bemerkten Artikel des offiziösen .Stockholms Tagblad' hervorgeht. Das ge nannte Organ führt nämlich aus, daß man in Schweden die norwegischen Vorgänge ganz ruhig hinnehmen könne. Wohl sei es möglich, daß das Storthing verschiedene Beschlüsse fasten werde, welche die Konstitution wie die Gesetze des Landes abändem werden, das Veto deS Königs werde vielleicht keine andere Bedeutung haben, als die einer persönlichen Meinungs kundgebung des Monarchen. Das königliche Vetorecht sei indessen nicht der Grundpfeiler der Union; die gesetzgebende Macht, welche daS Storthing sich aneignen und mißbrauchen könne, sei in Wahrheit nicht größer, als das Votierungs recht, welches dasselbe schon jetzt besitzt. Svauien. * Die vielbesprochene Antwortnote deS spanischen Kabinetts an die Ver. Staaten umfaßt nach ein« Meldung d« ,TimeS' 28 Seiten. Der erste Teil ist eine Um schreibung der Woodfordschen Note, indem die freundschaftlichen Versicherungen der Ver. Staaten Hartenbriefe. Seit einigen Tagen wandern die Karten briefe durch daS Deutsche Reich und manche von ihnen werden sich auch wohl schon über die deutschen Grenzen hinaus gewagt haben. So lange der Reiz der Neuheit wirkt und die Markensammler und Markenhändl« noch ihren Bedarf zu decken haben, wird die Nachfrage ohne Zweifel sehr lebhaft bleiben. Wollte man ab« aus dem Absatz in d« ersten Zelle eine Berechnung für den dauernden Verbrauch in dn Zukunft machen, so könnte man leicht fehl greifen. Wie auch sonst, wird hier nach der erst« Hochflut wieder eine Ebbe eintreten und es wird eine gewisse Zeit darüber hingehen, bis das Gebiet des Kartenbriefes sich genauer ab gegrenzt hat. Daß d« Kartenbrief sich seine Stellung erringen wird, bezweifeln wir, so meint die .Verkehrs-Zeitung', durchaus nicht, nur darf man nicht etwa erwarten, daß der Absatz auch nur annähernd demjenigen der Post karten jemals gleichkommen wird. Seine Rolle im Verkehr ist bescheiden«; das Bedürfnis, dem der Kartenbrief gerecht werden soll, ist be schränkt. Er ist yeschaffen, weniger den Handels und Verkehrsbeziehungen, als denjenigen des privaten Lebens zu dienen. Seine dauernde Bedeutung liegt darin, daß er ein bequemes, leicht zu beschaffendes Hilfsmittel bietet zur Absendung von Mitteilungen , die nicht offen überkommen und nicht von Personen gelesen werden sollen, für die fie nicht bestimmt find. Er wird daher namentlich auf der Reise, im übrigen aber auch bei jeder Abwesenheit vom häuslichen Schreibtisch gern benutzt werden und gute Dienste thun. Hinsichtlich der äußeren aicii i Form bietet der deutsche Kartenbrief im Der i Vergleich zu dem in anderen Ländern aus- zum Beschreiben dar, nämlich 444 Geviert- mann jetzt behauptet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)