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Auerthal-Zeitung : 04.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189708046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18970804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18970804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-08
- Tag 1897-08-04
-
Monat
1897-08
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 04.08.1897
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Gros«, wegen de» Vorkommen» -ahl- reich« Brandstiftungen richftt die Polizei- Verwaltung diese» Orte» an die Einwohner da» dringende Ersuchen, auch Hrerseit» «in wach same» Auge zu Haden. Auf die Ermittelung d« Brandstist« ist eine Belohnung bi» -u 2L00 Mk. ausgesetzt. In jedem Lin-elfalle, d« M Feststellung de» Thäters führt, werden mindesten» 200 Mk. bewilligt, und außerdem haben vier BerficherungSaesellschaften eine Be lohnung von zusammen 300 Mk. zugesichert. Prenzlau. Infolge ein« unsinnigen Wette hat ein MuSketi« vom 64. Infanterieregiment da» Leben etngebüßt. Lr wollte eine Anzahl Schnapsgläser voll «um auStrinken, brach ab« bald zusammen und ist einige Tage darauf im Lazarett gestorben. Bau«. Ein jung« Mann aus Römling hoven bei Oberkaffel, welch« im letzten Früh jahr von der hiesigen Strafkamm« wegen schwer« Mißhandlung eine» Knechte» zu neu« Mouat Gefängnis verurteilt wurde, hatte ein Gnadengesuch an den Kais« gerichtet. DaS- jüb« wurde von dem Prinzen Adolf zu Schaum- burg-Lippe, uni« dessen Befehl d« Betreffende Lei den Bonn« Husaren gedient hat, aus Grund gut« Führung beim Militär befürwortet und der Kaiser begnadigte hierauf den jungen Mann, nachdem derselbe von d« ihm auferlegten Strafe drei Monate inzwischen verbüßt hatte. Maiuz. Schon vor einig« Zeit ist die hiesige Privatpost, die dort einige Jahre bestand, eingegangen, und ihr Besitz« hat d« Stadt Mainz den Rücken gekehrt. Mit welcher Ge wissenhaftigkeit die» Unternehmen betrieben wurde, ersieht man daraus, daß sich noch heute die Privatbriefpostkaften an den Häusern befinden, gefüllt mit Briefen und sonstigen Schriftstücken, die da» Publikum die ganze Zeit über der Privatpost zur Beförderung übergeben hat. Aache«. D« 18jährige Sohn eine» Ge müsehändler» wollte auf der Straße dem Hunde seines BaterS den Maulkorb anlegen. Plötzlich griff der Hund den jungen Menschen wütend an und zerfleischte ihn vollständig. Ein herbei geholt« Schutzmann schlug da» wütende Ti« mit dem Säbel nieder. An dem Körp« de» jungen ManneS, d« seinen Verletzungen «legen ist, befanden sich ungefähr dreißig schwere Biß wunden. Pose«. In einem hiesigen Restaurant saßen «an einem d« letzten Abende eine Reihe Gäste, und außerdem tagte daselbst ein Verein. Plötz lich «schien ein Gerichtsvollzieher, bat um Auf merksamkeit, und eine erwartungsvolle Stille trat ein. Mit laut« Stimme forderte der Gerichts vollzieher sämtliche Gäste auf, ihre Zechen nicht an die Kellner od« an den Wirt, sondern an ihn zu bezahlen. Unter allgemeiner Heiterkeit fand die Berappungsszene statt. Der Gerichts vollzieher ging von Tisch zu Tisch und kassierte ein, während allerhand scherzhafte Aeußerungen fielen. Am wenigsten erbaut von der Sache waren die Kellner, denn durch das unerwartete Erscheinen dieses ungewöhnlichen Zählkellners kamen sie in den meisten Fällen um ihre Trink gelder. Nachdem der Gerichtsvollzieher „Kasse gemacht", empfahl « sich. Bromberg. Erstochen wurde in Bochowo der bei dem dortigen Gastwirt im Dienst stehende Knecht Born von einem Arbeiter au» Murowaniec. D« Arbeiter, welcher vorher im Gasthause mit mehreren Personen in Streit ge raten war, lauerte vor dem Hause seinem Gegn« auf. Da vor dem Gasthause keine Laterne brannte, hielt er in der Dunkelheit den aus dem Lokale tretenden Knecht des Wirtes für seinen Gegn«, fiel über den Ahnungslosen her und erstach ihn. Lommatzsch. Gräßlich verunglückt ist hier ein zwölfjähriger Knabe, d« beim Baden sich an einem Nagel des KahnS, aus dem « ins Wasser gesprungen war, dermaßen die Bauch wand aufriß, daß in der darauffolgenden Nacht die Eingeweide herauötraten. Trotz der schweren Verletzung dürste der Knabe am Leben bleiben. Pillkallen. Vor der Fahrt zur Trauung zündete sich bei einer Hochzeit in Neu-Tallen ein« der Gäste noch eine Zigarre an und traf mit dem weggeworfenen Streichhölzchen den Schlei« d« Braut; diese stand sofort in Flammen. Trotz d« schleunigen Hilfe hat die Aermfte so schwere Brandwunden «litten, daß sie Kwa daniederliegt. Die Hochzeit mußte natürlich auigesetzt werden. Wie«. Am Freitag nachmittag brach neben d« Schwarzenberg-Brücke ein Gerüst zusammen mtt> die darauf befindlichen Arbeit«, denn Zahl noch nicht festgestellt werden konnte, stürzten sämtlich mS Wasser. Man glaubt, daß fünfzehn auf dem Gerüst beschäftigt waren, doch find bis her nur fünf derselben gerettet worden. — Ob da» Unglück durch da» Hochwasser herbeigeführt uwrden ist od« ob e» eine anden Ursache hatte, läßt da» Telegramm nicht erkennen. Puri». D« Polizei gelang e», zwei Strolche al» die Diebe d« au» dem Spital für Infektionskrankheiten in Aubervillier» ent wendeten und mit Bacillen vergifteten Versuche kaninchen zu »«haften. Beide Hatton die ge stohlenen Kaninchen an Hausfrauen »«kauft; drei Damen kochten und verspeisten in Gesell schaft ihrer Angehörigen die gefährlichen Tierchen, blieben ab« bisher gesund und wohlbehalten. Die übrigen Käuferinnen batten die Kaninchen größtenteils für den folgenden Tag aufbewahrt und konnten rechtzeitig vor deren Genuß durch Plakate gewarnt werden. — Unter den ersten Preisgekrönten deS Wettbewerbs all« Gymnafialschül« Frankreichs ist der blindgeborene 17 jährige Villey, d« allen Wettbewerbern in Griechisch, Latein, Englisch und Mathematik überlegen ist. Für die schriftliche Arbeit wurde ihm ein kleiner Junge beigegeben, der nach seinem Diktat schrieb, die griechische Aufgabe durste « einem Aufseh« diktieren. ' London. Die in London eingetroffenen spanischen Anarchisten «zählen von Greuelthaten, die an ihnen in den spanischen Gefängnissen verübt wurden. Einige erhielten tagelang stark gesalzene Fische, ohne daß man ihnen Wasser dazu »«abreichte, andere wurden an Händen uud Füßen gebrannt, und den übrigen die Nägel abgerissen. Die Anarchisten wenden sich in einem Aufruf an die Bürgerschaft und bitten um Unterstützung. Turin. Am 23. Juli richtete eine fran zösische Feldbatterie, die Schießübungen vom Col di Beccia am Mont Cenis veranstaltete, mehrere Schüsse auf den GebirgSteil von Pattecreuse, wo sich ein italienisches Fort mit ein« Garnison befindet. Einige Granaten fielen nahe dem italienischen Fort nied«. Der fran zösische Hauptmann, der die Batterie befehligte, entschuldigte sich wegen deS Vorfalles, wobei er angab, daß derselbe durch den Nebel ver- anlaßt worden sei. Stockholm. Ueber AndreeS Aussichten hat sich jetzt Nordenskjöld geäußert. Er hat die Vermutung, daß AndreeS Ballon nach dem weißen Meere getrieben und dort verunglückt sei, aus denselben Gründen wie Nansen für widersinnig erklärt. Dr. Ekholm stellt sich dieser Annahme ebenfalls skeptisch gegenüber und be zeichnet eS als sonderbar, daß d« Dampfer „Dortrecht" den beobachteten Gegenstand nicht näh« untersuchte. Dr. Ekholm bringt indes eine NachsorschungSerpedition von Vardö auS nach dem Weißen Meere in Anregung. Gerichlsftcklle. Breme«» Die Strafkammer verurteilte den Mitinhaber eines bekannten Bankgeschäfts wegen Betrügereien bei Maklergeschäften in 12 Fällen zu 3340 Mk. oder 220 Tagen; einen Kommis wegen Beihilfe zu 80 Mk. Naumburg. Die Strafkammer verurteilte einen dreisten Schwind!«, der schon einmal 5 Jahr im Zuchthause verbracht hat, abermals zu 5 Jahr 1 Monat Zuchthaus. Der Ver urteilte, d« HandlungSrcisende Hollerung auS Zeitz, hatte als Agent einer Amsterdamer Serien- loS-Gesellschaft dem Gastwirt Schütze in Zeitz nicht bloß neun Lose aufgeschwatzt, sondern auch ihn als Unteragenten angestellt uud als solchen um 400 Mk. Kaution erleichtert. Endlich hatte er ihm vorgeschwindelt, auf die Lose seien ver schiedene hohe Gewinne gefallen, um die aber, well sie von anderen Mitspielern angefochten würde«, ein Prozeß zu führen sei; zu diesem Prozesse mußte Schütze 1000 Mk. Kosten vor schießen, inzwischen ab« auf die verheißenen Gewmue „Börsenzinsen" — auch üb« 1000 M. — bezahlen. Im ganzen behauptet Schütze um 3K00 Mk. betrogen zu sein. As« «rsr Soldlaud. Ueb« das neu entdeckte Goldland in Nord- west-Amertka werden Einzelheiten berichtet, die im Zusammenhänge mtt dem bisher Bekannten sich wie ein phantastisch« Roman von JuleS Berne lesen. AuS Viktoria (British Columbia) vom 25. Juli wird gemeldet: Nieckal» in der Geschichte d« Staaten deS Süllen Ozeans hat solche Aufregung existiert, wie sie sich jetzt üb« den Soldentdeckungen in Klondyke geltend macht. Sie scheinen ohne Zweifel die reichsten zu sein, von denen man je gehört hat. Wie weit sich da» Goldfeld erstreckt, weiß man noch nicht. In Kanada, stuf britischem Boden, aber umfaßt eS zum wenigsten Tausende von englischen Quadratmeilen. Der amerikanische Geologe Dr. Dawson sagt, daß jeder Flußsand in d« Gegend goldhaltig ist. Die größten bisherigen Goldfunde kommen von dn Gegend 75 bis 100 englische Meilen östlich vom 141. Meridian, d« Grenzscheide von Alaska. Man «reicht die Oertlichkett auch von hi« mit dem Dampfer bis nach der Mündung deS LynnkanalS. Von da geht eS über einen hohen Bergrücken nach dem Äukon und wett« den Fluß hinunter. Die Entfernung von Viktoria bis nach dem Lynn- kanal beträgt 1034 englische Meilen, üb« den Paß ist eS 36 englische Meilen. Die weitere Reise den Strom hinunter beläuft sich auf 530 englische Mellen. Ein Ozeandampf« bringt die Reisenden gegenwärtig bis zur Mündung deS Kanals, von da an steigen die Goldgräber über den Weißen Paß, welch« unlängst von der britischen Mkongesellschast eröffnet worden ist. Dieser Teil der Reise dauert zwei Tage; Pferde können die ganze Strecke zurücklcgen. Beim Tagishsee muß man Boote bauen, um den Fluß hinunterzufahren; die Route ist nicht gefährlich, nachdem der untere Teil deS Aukon erreicht ist, da d« Strom die ganze Strecke bis nach dem BeringSme« für Dampf« schiffbar ist. Die Reise dauert vier bi» sechs Wochen, ab« nur wenn «fahrene Leute die leichten KanoeS von dem Lynnkanal bis nach Klondyke letten. Nach den hier eingetroffenen Berichten muß die Gegend fabelhaften Äoldreichtum bergen. Niemand weiß, wie viel Gold schon auS dem Distrikt fortgeschafft worden ist. Die sortge- gangenen Bergleute haben so viel mitgebracht, als sie tragen konnten. Andere find dageblieben, weil sie mehr Gold gefunden haben, als sie forttragen konnten. Ein zurückgekommener Berg mann «zählt, daß er fünf mit Goldsand und Goldklumpen gestillte Gallonenkrüge (die Gallone ist gleich 5,7 Liter) gesehen habe. Ein ander« erzählt, daß auS ein« Stelle Goldklumpen herauskamen wie Kieselsteine. D« Bergmann Douglas Mac Arthur, der sich selber ein Ver mögen in Klondyke erworben hat, berichtet, daß die Meldungen von den Goldfunden, welche an einem Tage anS Tageslicht gefördert wurden, durchaus nicht übertrieben find. DaS Land würde nicht übervölkert werden, da sei Platz für alle. Die schwierige Frage, die sich einst- weilen «hebt, ist die, wie Lebensmittel während d« Wintermonate dahin befördert werden sollen. D« Zudrang ist jetzt enorm. Jeder von hi« nach dem Norden fahrende Dampf« ist übervoll und auf Monate voraus find schon die Fahr karten gelöst. Die gesamte Entfernung von Viktoria beträgt 6000 englische Meilen. Nach dem August wird es zu spät sein, nach den neuen Goldgegenden zu reisen; schon jetzt bereitet eS Schwierigkeiten, den Fluß hinunter zukommen. In den Minen zahlt man fünfzehn Pfund täglich Lohn. Der goldhaltige Sand wird im Winter gegraben und im Somm« ge schlemmt. Nur Goldstücke werden auch im Winter herausgesucht, um die Löhne zu bezahlen. Das Klima ist im Winter kalt, jedoch nicht so kalt, um am Arbeiten zu hindern. Im Sommer herrscht große Hitze. Dawson City am Klondyke wächst erstaunlich. Die kanadische berittene Polizei hält die Ordnung vortrefflich aufrecht. Gan- abenteuerlich wiederum klingt, wa» au» Great Falls in Montana gemeldet wird. D« alte Bergmann Frank Moß, welcher im Jahre 1893 nach Klondyke reiste, sagt: .Da» Klondyke- Goldfeld liegt auf einem 3000 Fuß hohen Felsen. Gold ist eine Menge da. Aber wenige Menschen können die Mühseligkeit deS dortigen Leben» ertragen." Moß war ein stark«, sechs Fuß hoher Mann; jetzt ist « ein Krüppel, seine Gesundheit ist völlig gebrochen. In drei Jahren, sagt «, habe er oei Klondyke 2000 Gräber graben sehen, die meisten Toten waren ver hungert. „Eine Menge de» nach Francisco ge sandten Solde» ist toten Bergleuten abgenommen worden. DaS reichste Goldfeld ist ab« in Alaska. Frühere Sträflinge bebauten eS, Morde find unter ihnen an der Tagesordnung." Gr«etnnützige«. Messer- uud Gabelgrisse, die infolge de» Gebrauchs an Schwärze verloren haben, kann man durch mehrmalige» Bestreichen mtt ein« Eisenvttriollösung wird« Herstellen. Ist die Ab nutzung so stark, daß «stereS nicht hilft, so be streiche man die Stiele mtt ein« Gerbstofflösuna, und reibe sodann jedes einzelne Stück mit Pack papin trocken, damit e» nicht abfärb«. Reinigung der Flasche« da« Moder- uud Schimmelgeruch. Man vermischt frisch geglühte Holzkohle in gepulvertem Zustand mtt Wasser, spült damit die Flaschen urü> läßt oaS Wasser längere Zeit unter öfterem Umschütten in d« Flasche stehen, bis der Moder- und Schimmelgeruch völlig verschwunden ist. Gutes Putzmittel für Kupfer «ud Mesfiug. In da» noch kochend heiße, ab gegossene Kartoffelwaffer schneid« man eine ab geriebene Zitrone. Eine zweite Zittone schneide man einmal durch, tauche die Stücke in da» heiße Kartoffelwaffer und dann in den Sand und reibe hiermtt die Gegenstände tüchtig ab. Dann spüle man sie in heißem Mass« ab, trockne sie schnell und reibe die Gegenstände mit trockenem Sand noch einmal ab. Sie werden durch diese» Verfahren prachtvoll blank. K«nte« Allerlei. Nausen als Geschäftsmann. In schwedi- chen Zeüungen werden die Einnahmen nachge rechnet, die sich Nansen auS den Veröffent lichungen seines Werke» üb« die letzte Nordpol fahrt gesichert hat. Bis jetzt find Ausgaben in schwedischer, dänisch«, deutscher, holländisch«, englischer, französischer und tschechisch« Sprache hergestellt und haben die bezüglichen Verleg« dem kühnen Forschungsreisenden bisher ein Honorar im Gesamtbettage von 720 000 Mk, bewilligt, wovon allein 300 000 Mk. auf die Ausgaben für Amerika und England entfallen. So lohnend ist jedenfalls noch niemals eine Fahrt nach dem Nordpol gewesen^ Gi« neues Nordpol-Expeditions-Pro- jekt ist ausgetaucht, an dem eS entschieden ge fehlt hat. Der Reisebegleiter Pearys, Hugh Lee, glaubt nämlich allen Ernstes, den Nordpol, dieses langersehnte Ziel der arktischen Forschung, mtt dem — Fahrrad erreichen zu können! All Heil! Was er thu« würde. Tibbs: „Sie ist nicht allein ein sehr hübsches Mädchen, sondern hat auch 30 000 Pfund eigenes Vermögen, wie sie sagt. Was würdest du thun, wenn du so eine zur Frau haben könntest?" — Lawcon: „Nichts mehr!" An der „Quasselstrippe." A. (der früh morgens per Telephon angklingelt wird): „So sprechen Sie doch deutlicher, ich kann Sie absolut nicht verstehen." — B. (darauf antwortend): „Sie haben wohl Ihre Ohren noch nicht auf- geknöpft?" — A.: „O doch — aber Sie scheinen Ihr Gebiß noch nicht im Munde zu haben." Moderne Wirtschaft. Gatte: „... Einen Mantel will ich dir noch kaufen. Versprichst du aber auch, mich dann in Ruhe zu lassen?" — Gattin: „Ganz gewiß! Wenn ich einen feinen Mantel habe, bekomme ich schon gepumpt, waS ich, sonst noch brauche I" -- Herren von Laurin nach Ellerborn kamen, kehrten sie jedeSmal ein in der Schmiede und als der Erstgeborene Hellmanns hineinzog in die Wett, auch als Schmied, da durfte « m der großen, prächtigen Hauptstadt seinen Fuß in das Haus des Generals von Laurin setzen, und der hohe Offizier mit den Orden auf der Brust und die noch imm« schöne gnädige Frau desselben boten ihm freundlich die Hand und trugen ihm viele Grüße auf an seine Eltern. Ende. „Ein einziges Wort noch, und eS ist dem letztes!" „Das od« ich sprech'!" kreischte die Alte furchtlos, von Habgier gestachelt, die selbst ihre Todesfurcht überwog. „Hast mir ja schon damals gedroht, weißt du noch, damals?" Julius führte einen furchtbaren Schlag nach der Frau, ab« er traf nicht; denn in dem selben Augenblick ließ die Kräuterlenz ihr Tuch vor den Augen der Pferde flattern und stieß einen langgedehnten schrillen Schrei aus. Die jungen Tiere rasten entsetzt davon, den Berg hinab, und die Atte schlich, leise vor sich hin kichernd, dem Dorfe zu. „Wart' nur, wart," murmelte sie halblaut, „da» gedenk' ich dir." Und sie gedachte eS ihm in d« That. Wie ein Lauffeuer ging eS in Ellerborn herum: der Friedel Hellmann ist unschuldig, der Schwanwirt hat die Schmiede angezündet auS Rache, und die Kräuterlenz hat eS gesehen. Verunglückt war Julius bei seiner entsetz lichen Fahrt nicht und daher war ihm die Kräuterlenz mit ihrer Beichte zuvorgekommen, an welche er ohnehin nicht recht geglaubt hatte. Und wahr mußte dieselbe wohl sein; denn als die Gendarmen ihn zu verhaften kamen, fanden sie nur eine Leiche. Der Missethäter hatte durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht. Die Wirtin traf dies« Schlag bl» hinein in» Her- und beugte sie tief. Sie brachte den Krug zum verkauf und zog in ein ferne» Dorf, wo niemand ihre Geschichte kannte. Friedel Hellmann ab« und sein Weib wurden die ersten im Dorf, und wenn nach Jahren die jungen Dir Sag» vom Geisterfchlff. Die Legende vom „fliegenden Holländer", die Sagen vom Totenschiff deS Seeräubers und von anderen Geisterschiffen find nicht das geistige Eigentum einer einzelnen Nation oder einer be stimmten Gegend, sondern sie sind an allen Küsten Europas und mit ethnographischen Ab weichungen auch an den Küsten des Orient» sehr »«breitet. Die französische Form da Sage vom Geisterschiff gibt eine Paris« Zeitung nach d« Erzählung französischer Seeleute folgender maßen Wieda: Ein gottlos« Kapitän, dessen Schiff in d« Nähe deS KapS d« guten Hoff nung von einem furchtbaren Sturm «eilt wurde, rief den Bösen an uud verlangte von ihm, er solle ihn schützen gegen den, „der den Winden und Wogen gebeut." Satan willfahrte seiner Bitte, und d« Kapitän und sein Schiff ent kamen dem Untergange. Sb« hetmgesucht von d« Hand de» Herrn, den « vnleugnet hatte, wurde « w ewig« Irrfahrt auf den Neeren »«dämmt. Seit dies« Zett durcheilt da» schwarz« Gcisterschiff die Ozeane und trägt überallhin Schrecken und Tod. ES erscheint hauptsächlich bei heftigem Sturme, und wehe dem Fahrzeug, daS sich ihm nähert; eS stößt mit ihm zu sammen und scheitert; daS schwarze Schiff aber fährt unversehrt vorüber. Ueber den Ursprung dieser Sagen haben die Verhandlungen des Kongresses für RetmngSwesen, der im v. I. in Bordeaux tagte, interessante Aufschlüsse gebracht. Die Verhandlungen haben bewiesen, daß der Sage eine Thatsache zu Grunde liegt; ein Un fall, der sich auf dem Meere nur zu oft er eignet, wurde von den Seeleuten mit allerlei wunderbaren Nebenumständen ausgcschmückt. Die wirklichen Geisterschiffe find die verlassenen Fahrzeuge, die treibenden Wracks, welche die größte Gefahr für die Schiffahrt bilden. Die Amerikaner geben ihnen die Bezeichnung äsrs- liets und fahnden nach Möglichkeit auf fie. Bei stürmischem Wetter entgeht man einem treiben den Wrack nur schwer; auch scheint eS ja un möglich, daS Meer von diesen blinden Zer störern zu säubern, und so «klärt e» sich leicht, daß die Phantasie d« Seeleute in dies« That sache einen Gegenstand für eine ihr« drama tischsten Sagen gefunden hat. barnest die Zeit verkneipt und kamen, etwas schwankend, nach und nach zum Thore. Kurz vor diesem ab« entspann sich eine teuflische Ver schwörung zwischen dreien von den Herren gegen den vierten, einen Rittmeister namens Graf Vieregg. Der erste kommt ans Thor: „Wie heißen Sei?" - „Eineck." - „Eineck? Gut. Pasfinen'S!" Der zweite: „Wie heißen Sie?" — „Zweieck." — „Nanu? Zweieck? Einen Eineck hab ich schon eingehen lassen!" — „Ja, aber ich heiße doch so!" — „Na — her mtt dem Batzen — passieren'S!" — Der dritte: „Wie Heißen'S?" — „Dreieck." — „Was? Wie, Sie wollen Dreieck heißen? Den Kumpanen vor Ihnen hab' ich die Wege schon gewiesen — Sie bleiben draußen!" — ,Aber liebster He« Wachtmeister, was kann ich denn für meinen Namen? Die anderen Herren haben sich vielleicht ein Späßchen «laubt. . . bitte Sie doch sehr, hi« schaun'S daS Gulde- zettelche l!" . . . Kurz, auch „Dreieck" gewann die Pforte. Der vierte: „Wie Heißen'S?" — „Vieregg!" — „WaS, wie, nein, so 'ne Gemein bett! Dann hat der dritte also doch auch ge logen! Ihnen mach ich gar schon nimmer auf, und wenn Sie 1000 Gulden gäben!" — Klatsch! Klappe -ul — 1000 Gulden hat der Graf nicht gegeben — ab« sein Begehr blieb auch unerfüllt. Er mußte in der Nähe irgendwo nächtigen und sich am nächsten Tage bei dem Befehliger entschuldigen; denn gar lange Zett hatte die Schwadron des kundigen Führers vergeblich geharrt. — DaS war noch die gute alte Zeit. A«, der guten alte« Zett. Zur Zeit, als Main- noch Bundesfestung war, wurden die Stadtthore allabendlich um 11 od« 12 Uhr geschlossen. W« noch ein geben wollte, mußte sich ausweisen und einen Leinen Betrag entrichten. Nun hatten eine» Tage» vi« bayrische Offiziere in einem Nach-
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