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Auerthal-Zeitung : 25.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189707258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18970725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18970725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-07
- Tag 1897-07-25
-
Monat
1897-07
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 25.07.1897
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Der Schmied von Merborn. 14j Roman von E. v. Bargstede. Gottlesimg.) Es schien, als habe der Gram der Schwester Frau Bornow plötzlich aufgerüttelt, ihre Blicke wurden klarer, verständnisinniger, ihre Haltung jugendlicher, kraftvoller. Wenn sie den Knaben be- begnete, strich sie freundlich über ihre Locken« köpfchen und lächelte sie an. Es war Abend, als Gundula aus dem Hause trat und den Häusern zueilte, welche zum Gute Ellerborn gehörten; dorthin zu gehen hatte Tante Ulrike ihr gestattet. Mit glühenden Augen eilte Gundula vorwärts, ihn, ihn sollte sie wiedersehen! Der alte MathieS saß auf der Bank vor seiner Hausthür, sein kurzes Pfeifchen rauchend, als GundulaS anmutige Gestalt vor ihm aufleuchtete. „Guten Abend, Mathies!" „Ach, Fräuleinchen, so spät noch," und der Alte zog seine Mütze, „das ist 'mm lieb von Ihnen! Wollen Sie hier vor der Thür sitzen?" „Mathies," Gundula umfaßte die rauhe Hand deS Mannes mit ihren rosigen, warmen Fingern und blickte ihn mit strahlenden, dunklen Augen flehend an, „heute mußt du mir einen großen, großen Gefallen thun. In wenigen Minuten wird Herr v. Laurin hier sein,' ich muß ihn sehen und sprechen, Mathies, und daS kann nirgend anders geschehen als bei dir." „Hat Fräulein Ulrike eS erlaubt?" „Nein, Mathies das ist eS ja eben!" „Dann kann ich nicht, dann kann ich wahr haftig nicht." „Mathies! Das wolltest du mir thun?" fragte Gundula leise. „Nein, es ist nicht möglich." „Es thut mir herzlich leid, Gundula; aber gegen Fräulein Ulrike unternehme ich nichts." „Denke doch an nichts Böses, Mathies; ich will ja nur meinen Verlobten sehen und sprechen/ bat das Mädchen. Der Alte nahm die Mütze ab, setzte sie wie der auf und bohrte in seinem Pfeifenkopf, dann sagte er mit Entschiedenheit: „Nun, weil Sie eS find, Gundula, mag es denn sein; aber ich will nichts mit der Sache zu thun haben, das sage ich Ihnen gleich. Hier vorn heraus kann der Herr Ritt« meister nicht gehen, nur durch den Garten Hinterm HauS, und hätte ich seinen Vater nicht so gut gekannt, und wäre er nicht ein so braver Herr gewesen, nimmer gäbe ich es zu, daS steht fest." Damit setzte er sich auf die Bank nieder, und bald verschwand sein gutes runzelvolles Gesicht in ungeheuren bläulichen Rauchwolken. Gundula aber schlüpfte ins HauS hinein und öffnete daS Fenster nach dem Gärtchen. Süß duftender Goldlack und Levkoven blühten auf den Beeten, und daneben zog der alte MathieS seine Gemüse. Jetzt knarrte daS Pförtchen, Gundula beugte sich west vor. Da kam Heinz aus dem Walde her und schritt auf daS kleine HauS zu. „Heinz!" jauchzte das Mädchen auf. „Mein Heil»!" Er blieb stehen, um sie zu suchen, dann trat er nahe heran. Politische U»«dscho«. De»ts«dl«d. "Kaiser Wilhelm ist ans der Nord« Umkreise in Gudwangen eingetroffen. Die Rück kehr d«S Kaisers erfolgt End« dieses Monat». Er wichi am 80. oder 31. d. in Kiel eintreffen. Der .AugSb. Ab.-Ztg.' nach wird der Monarch wahrscheinlich doch noch z» eine« kurzen Aufent halt nach Tegemsee kommen. "Der König und die Königin von Italien treffen mf Grund einer Einladung des Kaisers am 3. September in Hom burg v. d. H. zu den Manöern ein. *D« zum RetchSschatz-Sekretär ernannte Frhr. v. Thielmann, der bis herige Botschafter in Washington, tritt am 24. d. mit dem Dampfer „Fürst Bismarck" die Reise nach Deutschland an. *MS Nachfolger Dr. Fischer» mf den Posten eines UnterstaatssekretärS des Reichs- Postamt« kommt Geheimrat Sydow in Betracht. Daß Dr. Fischer Nachfolger deS Präsi denten deS ReichSversicherungSamte» Dr. Bödiker werden sollte, wird für unwahr scheinlich gehalten. "Die dem Finanzminister v. Miquel nahe stehenden ,Berl. Polit. Nachr.' schreiben: „Dar über, daß der namens des Bundes der Land wirte gestellte Antrag, die Einfuhr von Getreide auf 6 Monate zu verbieten, mit den abgeschlossenen Handelsverträgen nicht vereinbar ist, besteht in der Presse aller politischen Parteien vollständige Uebereinstim- mung. Ebenso darüber, daß schon aus diesem Grunde der Antrag für die Reichsregierung nicht nur unannehmbar, sondern völlig indis kutabel (nicht erörterungswert) ist. Voraussicht lich dürste auch sehr bald in der bündigsten Form zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden, daß die Reichsregierung genm mf demselben Standpunkt steht." "Der preuß. Eisenbahnminister hat Veran lassung genommen, die Bestimmung in Erinne rung zu bringen, nach welcher die Unter suchung der Eisenbahnunfälle nach Möglichkeit zu beschleunigen ist. Auch sollen die Eisenbahnbeamten, die im Laufe der gerichtlichen Untersuchung zur Abgabe von Sach- verständigen-Gutachten aufgefordert werden, die schleunige Erledigung dieser Aufträge sich mög lichst angelegen sein lassen. "Die von einem Teile der Chemiker seit langer Zeit geforderte Einführung eines Staatsexamens für Chemiker wird an maßgebender Stelle ernstlich erwogen. Das mit den betreffenden Vorarbeiten beauftragte Reichs-Gesundheitsamt beabsichtigt, zur weiteren Förderung dieser Frage für den Oktober d. eine Konferenz einzuberufen, zu welcher eine Reihe hervorragender Lehrer an Universitäten und technischen Hochschulen Deutsch lands, sowie Vertreter der chemischensiJndustrie hinzugezogen werden sollen. * Der Entwurf eines preuß. Wasser gesetzes, an dem fett langer Zeit gearbeitet wird, und das sich zu einem deutschen Wasserrecht auswachsen soll, dürfte dem Landtage in der nächsten Session noch nicht vor- lelegt werden. Es handelt sich dabei um ein ehr umfangreiches gesetzgeberisches Werk; der einer Zett veröffentlichte Entwurf zählte er heblich über 300 Paragraphen. Wie schwierig die Materie ist und wie sehr sich dabei die Interessen der verschiedenen Haupterwerbszweige entgcgenftehen, hat die Kritik gezeigt, welche jener Entwurf in der Oeffentlichkeit erfahren hat. Selbst wenn, waS bei dem Umfang und der Schwierigkeit der Materie zu bezweifeln ist, es möglich sein sollte, bis zum Beginn der nächsten Landtagssesfion diese Vorlage zur Be handlung im Landtage spruchreif zu machen, dürfte doch die nächste Session mit derselben schwerlich belastet werden, vielmehr die große Aufgabe dem nächsten Gesetzgebungsabschnitt vorzubehalten sein. "Die gesamte Kreuzerdlvision bleibt von Ende Juli ab längere Zeit in den japanischen Gewässern stationiert. Oesterreich-Ungar«. "Im ungarischen Abgeordnetenhause dauert „Schelm, hier bist du!" Gundula lehnte sich weit über die Fenster brüstung, ihr Arm legte sich um seinen Nacken, ihre Stirn sanft auf sein lockiges Haar. „Bist du auch mutig gewesen?" fragte er heiß, „So mutig, wie ich gewollt habe, mein geliebtes Mädchen?" „Nicht immer," ihre Augen begegneten sich, „Susanns hat mich trösten müssen, sie scheint ihre Gesundheit wiederzucrlangen." „Aber vertraut hast du mir, Gundula, nicht wahr?" fuhr er fort. „Sieh', ich habe meinem Vater geschrieben, daß er zu unS kommt, um unS beizustehen, und ich hoffe das beste; wenn aber Tante Ulrike unerbittlich bleibt, trotz aller Versuche, willst du dann mit mir gehen ohne ihren Willen, Gundula?" - Eine lange, lange Pause trat ein, mit blassem Gesicht lehnte die Jungfrau an dem geliebten Mann, dann antwortete sie leise, aber fest: „Wo du nicht bist, ist der Tod, Heinz, daS sagte Susanns heute, und ich sage eS auch. Ja, ich werde dich nicht verlassen, meine Liebe ist stärker als alles." Wortlos drückte er sie an seine Brust; aber das Leuchten seiner Augen sagte mehr, als Worte es vermögen, und Gundula fühlte daS wohl. Und die Blumen im Garten deS Men dufteten, der nahe Wald rauschte, und droben am Himmel tauchten die Sterne — die Augen Gotte» — empor. Die gold'nen Sternlcin grüßen So klar vom Himmelszelt, ES geht ein Wehen und Küssen Heimlich durch alle Welt! der ObstrukttouSkampf (die absichtliche Verschleppung der Verhandlungen) unaemildert fort. Sämtliche oppositionellen Parteiklub» haben -«schloffen, den Vorschlag de» Ministerpräsidenten Baron Bauffy auf Verlängerung der Sitzungen abzulehnen. Frankreich. * Corneliu» Herz setzt seine Poffenstreiche fort. Er erklärt einem Korrespondenten de» .Figaro', er sei nach wie vor entschlossen, der Panama-Kommission die versprochenen Ent hüllungen zu machen. Wenn er daS Datum der Zusammenkunft hinausgeschoben habe, so sei dies geschehen, well er erst die Originale seiner Dokumente au» Amerika, wo sie sich in sicherem Gewahrsam befänden, kommen lassen wolle. Die Blätter find nunmehr einstimmig der Meinung, daß Corneliu» Her, die Panama-Kommission uner hört gefoppt habe. * Die Panama-Kommission beschloß, die mit der Vernehmung von Cornelius Herz beauftragte Abordnung solle während der Parlamentsferien versammelt bleiben. Sk««l«nd. "DaS Oberhaus nahm die zweite Lesung der Bill an, durch welche die Anwendung des metrischen Systems für Maße und Ge wichte gestattet wird; ebenso wurde die zweite Lesung der Bill betreffend die Entschädi gung der Arbeiter bei Unfällen an genommen. Malte«. "Die Flunkereien des Prinzen Heinrich von Orleans über die italieni schen Gefangenen in Abessinien werden nun auch von einer gänzlich einwaudSfreien Seite aufge deckt. Der Nachricht, daß ihn der Graf von Turin, Vetter deS König« Humbert, -um Duell fordern will, wird italienisch-amtticherseits wider sprochen. Spanien. "Wie amtlich auS Cuba gemeldet wird, verloren die Aufständischen bei den letzten Gefechten 122 Tote sowie eine Menge Waffen und Munition. Fünf Aufständische ge rieten in Gefangenschaft, 408 unterwarfen sich. Rußland. "Wie alljährlich, wird die Zarin- Mutter auch in diesem Jahre ihre Eltern in openhagen besuchen. Nach einem mehr wöchentlichen Aufenthalt gedenkt die Zarin- Mutter den Großfürsten Georg in Abbas Tuman zu besuchen. Das Befinden des Thronfolgers soll durchaus befriedigend sein. In Hofkreisen wird die Ansicht laut, die Zarin-Mutter werde ihre Reise so einrichten, daß sie die Vertreter der französischen Nation und Armee auf russischem Boden begrüßen könne. Balkanftaaten. * Die Vernunft hat bei der Pforte schließlich schneller gesiegt, als nach den letzten Anzeichen zu erwarten stand. Eine kurze Meldung aus Konstantinopel vom Mittwoch bringt die erfreu liche Nachricht, daß das Jrade, welches die Regelung dertürkisch-griechischen Grenzfrage sanktioniert, erschienen ist. Damit wäre das Haupthindernis für das Z u - standekommen desFriedens beseitigt. Man darf erwarten, daß die übrigen Punkte nun in kurzer Zett ihre zufriedenstellende Er ledigung finden werden. "Der deutsche Kaiser hat auch den Sultan eingeladen, zu den deutschen Manöver« einige Offiziere zu entsenden. Der Sultan sprach seinen Dank aus und wird Grumbckow Pascha mit einem Adjutanten und wahrscheinlich noch einigen Offizieren dazu kom mandieren. Amerika. "Die Verhandlungen über einen neuen Schiedsvertrag zwischen England und ssen Ver. Staaten dürften un Oktober wieder ausgenommen werden. Zur selben Zeit oll die Konferenz der Sachverständigen über die Beringsmeerfrage in Washington zusammentreten. Afrika. "Es scheint, als wenn da» großmütige »«Mieten de» Premtmninifter» der Kap- Kolonie, der britischen Marine ei« Schlachtschiff zu schenk«, etwa» voreilig aemacht Word« w«e. In der K<w-Solonie sagt man, daß er gar nicht die Vollmacht dazu hatte. Er sollte deswegen verhandel«. Bindende Versprechung« konnte er gar nicht abgeben. >r»«S»fch<r <»»»«««. Da» Herrenhaus trat am Donnerstag wieder zu sammen, um die zweite Abstimmung über die Novelle zum VereinSgesetz vorzunehmen. Nach der Geschäfts ordnung durfte nur eine Abstimmung ohne Dis kussion stattfinden. In namentlicher, vom Frhrn. v. Manteuffel beantragten Abstimmung wurde dti vom Herrenhaus beschlossene Fassung de» Gesetze» mit 112 grgm IS Stimmen abermals angenommen. M» «ritt Andree? So hat denn Andree, der kühne Schwede, seine Reise in» Unbekannte angetreten, der „Adler" ist aufgestiegen und nordwärts den Augen der Zuschauer entschwunden. Wo der Ballon mit seinen drei Insassen gegenwärtig wellt, vermag niemand zu sagen, alle auf die Richtung und Stärke deS zur Zeit deS Auf stiege». herrschenden Winde» gestützten Ver mutungen find grundlo». lieber die Luft strömungen in den hohen Bretten jenseit Spitz bergens wissen wir so gut wie nichts, und nur o viel ist sicher, daß die Annahme einer direkt über den Nordpol nach der amerikanischen Küste führenden Luftströmung ganz unwahrscheinlich st. Die Nordpolgegenden haben gegenwärtig hren langen Tag, und wenn der Himmel klar st, wird Andree vom Ballon auS die Polar region unter ihm deutlich gesehen haben können; indessen ist es sehr wahrscheinlich, daß Nebel und Wolken den Anblick der Erde verhinderten. So gut wie völlig unmöglich ist eS, auS dem Ballon den Ort zu bestimmen, über welchem derselbe schwebt, Aichree kann deshalb garnicht wissen, ob er den Nordpol überflogen hat oder nicht, ja, wenn es ihm gelingt, irgendwo auf der asiatischen oder amerikanischen Küste glück lich herabzukommen, wird er Mühe haben, fest zustellen, wo er sich eigentlich befindet. Daß von einer Lustreise, die unter solchen Umständen ausgeführt wird, keine wesentliche Bereicherung unserer Kenntnisse erwartet werden darf, ist klar. Die Wissenschaft hat daher an dem abenteuer lichen Unternehmen zunächst nur ein unter geordnetes Interesse, jedenfalls erwartet sie nicht solche Aufschlüsse über die Physik der Erde, wie sie die Nansensche Expedition geliefert hat. Sollte es trotzdem Andree gelingen, einige wert volle Beobachtungen anzustellen, so verdient dies um so höhere Anerkennung, aber man rechnet in wissenschaftlichen Kreisen nicht auf solche. Zunächst handelt es sich in erster Linie um die Frage: „Werden die drei tollkühnen Männer wieder lebend zurückkehren?" Der Gedanke, den Nordpol im Luftballon zu erreichen, ist übrigens nicht neu. In der Mitte des vorigen Jahrzehnts war es ein Nord amerikaner, der Kommandeur Cheyne, der den kühnen Plan zum ersten Male ausdachte. Er ging von der Erwägung aus, daß der Golf strom, dessen Verlauf über Spitzbergen hinaus gänzlich unbekannt ist, seinen Weg rund um das Polarbccken in östlicher Richtung fortsctzt und als stark abgekühlter Strom an die Nord- und Ostscite von Grönland zurückkehrt. Sein Plan war dieser vorgefaßten Meinung ent sprechend folgender: Ein Dampfer solle bis zum 82. Breitengrade Vordringen. Dann wollte Cheyne außer der gewöhnlichen Ausrüstung der artiger Unternehmungen Ballons mttführen, von denen ein jeder außer den beiden Passagieren noch 1000 Kilo sollte tragen können. Das zur Füllung nötige Gas sollte in eisernen Behältern mitgenommen werden. Wenn das Schiff vom Packeis umschloffen sei, sollten drei Ballons ge füllt und durch dünne Stäbe in einer Ent fernung von je 20 Meter miteinander verbunden werden. So würde ein dreieckiges System ent stehen, dessen Hebekraft 3000 Kilogramm sei. Mit Hilfe dieser verkuppelten Ballon» wollte Cheyne einen großen Teil der Ausrüstung fort schaffen. Wie viele andere nahm auch er an, daß die Luftströmungen der arktischen Regionen besonder» argen di« Pole gerichtet seien, «ne Annahme, die bi» heut« noch unbewiesen ist, da «an die Luftströmung« jenseit» de» 82. Grade» überhaupt nicht kennt, wie Andree wollte auch Lhevue seinem Ballonsyttem eine bestimme Höhe über dem Atz durch nachge schleppte Drahtseile siche«. Er wollte ferner bei Landung« da» Ga» de» Ballon?, wieder komprimier«, aufbewahren ruck später 'der verwend«. Noch «etter acht Kapitän Tys in seinen Ballonplänen. Er schlägt vor, gleiä mehrere Ballon» von verschiedenen Orter gehen zu lasten. Als Gondel duckt er fit Boot von 8 Meter Länge und 1'/, Meter L au» Fischbein und Seehundshäuten Verse. daS im stände ist. bet em«» Ngengewich 150 Kilogramm 8 Personen und Provian 6—8 Monate sowie aller Art Instrumente tragen. Anfang» Rat, wo südliche Wind. BallonS schnell zum Pole treiben würden, ft England, Deutschland, Rußland rmd die Staat« gleichzeitig in der geschildert« 1 vorgehen. England sollte al» AbfahrtSst für den Ballon Spitzbergen, Deutschland ü Franz JosephSland, Rußland die Reu-Sibirs Inseln und die Ver. Staaten dar Kap U wählen. Von dies« Punften ist der Pol, zwar von Spitzbergen 600, von den Reu-c rischen Inseln 846 und von den beiden att 480 Meilen entfernt. Po« U«ch »Ad Fern. Berlin. Der.Germania' wird auS deutschen Schutzgebiet der Südsee geschri der Forschungsreisende Otto EhlerS sei im 5 WilhelmSlande seiner Zeit nicht ertrunken, dm» mü dem ihn begleitenden Polizei-!' offizier von seinen hungernden und meutei Bukkaleuten erschossen und daun inS Waffe worfen worden. Die Sache sei von einem teiligten später angezeigt worden. Der M sei bereits zum Tode verurteilt. Rudolstadt. Am Kaiser Wilhelms-St bild des Kyffhäuser-Denkmals werden jetzt u mals Verankerungsarbeiten vorgenommen, scheinen demnach die im Vorjahre infolge der beobachteten Schwankungen des Standbildes aus gesprochenen Befürchtungen doch nicht so ganz un begründet gewesen zu sein. Jena. Eine Baugenossenschaft zur Errich'- tung billiger und gesunder Arbetterwohnungen wurde hier begründet. Beteiligt find alle Kreise der Bevölkerung. Tellingstedt. Ein großes Kreidelager ist auf dem Taterberge bei Dörpling entdeckt wor den. Die Arbeiten an dem Luftschacht find jetzt so' weit gediehen, daß die dort eingetroffenen Bergleute 16 Meter in die Tiefe vorgedrungen find. Die Arbeiten find in der letzten Zeit da durch unterbrochen worden, daß sich Grund wasser einftellte und man gezwungen war, einen Pulsometer zum Beseitigen desselben anzulegen. Nach den jetzt vorliegenden Ermittelungen hat das dort entdeckte Kreidelager des Bauunter nehmers Klüver aus Rendsburg eine solche Mächtigkeit, daß Kreide für zwei- bis drei hundert Jahre für ein bi» zwei große Zement fabriken vorhanden ist. Lübeck. In einem Anfall von GeisteS- umnachtung hat der Besitzer des Lübecker Zoolo gischen Gartens, der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte ausgezeichnete Tierkenner Wache, Hand an sich selbst gelegt. Köln. Im benachbarten Kalk erkrankten plötzlich zehn Personen nach Genuß von rohem gehackten Rindfleisch unter Vergiftungssymptomen, so daß die Kranken alsbald in das Hospital übcrgeführt werden mußten; mehrere befinden sich in Todesgefahr. Sämtliche Erkrankte, die verschiedenen Familien angehören, entnahmen bei einem Metzger das betreffende Rindfleisch. Die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet. Kehl. Ter sich hier aufhaltende Kaufma Blume aus Leipzig ist der dortigen Polizei...' » » dem l gcnblick, als er unter dem Verdacht Lr Spionage verhaftet werden sollte, entwischt, sein Kompüe» hatte sich schon früher aus dem Staube gemacl ' Blume und sein Helfershelfer soll n einem Unteroffizier für die Auslieferung eim-S Gewehrs 10 000 Mk. geboten haben. Die Blumen selber neigen Sehnsüchtig einander zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen, — -Träume, liebe auch du! Julius hatte viele Elle, Schwanwirt zi werd«; bereit» nach sechs Wochen ward die Hoch'- zeit mit großem Aufwand gefeiert, und der Bursche hing seinen grünen Rock ein für allemal an den Nagel und spielte in dem schönen Anwesen den ' Herrn. Von arbeiten war er nie ein Freund ge wesen und nun erst recht nicht, da er c» seiner Meinung nach nicht mehr nötig hatte. Das gab den ersten Anlaß zu einer ziemlich heftigen Szene; denn die Wirtin mochte das NichtSthun nicht leiden und sprach das ihrem Mann un verhohlen MS. Dem Bräutigam hatte sie manches nachgesehen; das aber war nun vorbei, jetzt nahm sie das Regiment in die Hmd, wie das stets gewesen war, auch bei ihrem ersten Mann. Julius hatte mit einem lauten Lachen ge antwortet und saß nun im Gastzimmer und trank ein Seidel nach dem andern, und die Wirtin ärgerte sich über ihn. Da» war doch wahrhaftig zu arg, ihr so zu begegn« und sie so zu behandeln. Sie kehrte ihm den Rücken zu und sah zum Fenster hinau» mit einer Falte auf der Stirn, die Hände in dm Setten. Dann aber trat sie vor die Thür, — eben ging die Kräuterlenz vorüber, — nm ihren Aerger sich von der Seele zu sprechen. Während die Schwanwirtin eine Täuschung nach der andern erlebte, kam Friedel seinem Ziele Schritt für Schritt näher. Er. war ost, ..
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