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Auerthal-Zeitung : 03.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189710031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18971003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18971003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-03
-
Monat
1897-10
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 03.10.1897
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P-IMfche »»»dsttz«. Dentfchlaud. «wie m» Danzig berichtet wich, dürste e» »mmehr feststehen, ^lß Kaiser «ilhel» M de« Stapellauf de« -rotzen LloyddampfnS Kaiser FrtLttch- dorthin kommen wird. Man »«trachtet e» al» fich«, daß der Saifer nach vollzogener Schiffstaufe mit seine« Gefolge auf de« Wasserwege von der Schichauschen nach der kaiserl. Werft fahren und dort den jüngst von der Königin von Württemberg getaufte« Kreuzer .Ersatz Freya* besichtigen wkd. -Die Marine - Verwaltung hat, wie die .National-Ztg.' bestätigt, einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, durch den die Bewilligungen zu Schtff-bauten und deren Verwendung für die Zett bi» 1905 festgelegt werden sollen, also ein Marine - Septennat. TS bleibt abzu warten, welche Form die Vorlage im Bundes- Ntt «hält. -Wie die ,D. Versicherung» - Ztg/ hört, ist «in deutscher ReichS-BerstcherungS- gesetzentwurf vollendet und wird in der ersten Oktoberwoche zur Begutachtung an die Mitglieder des VerficherungSbekatS übersandt werden. ES soll eine amtliche Veröffentlichung de» Entwurf» erfolgen. -Au» Anlaß d« Eisenbahnunfälle hat der preuß. Eisenbahnminister an die DirektionSpräfidenten ein vertrauliche» Rund schreiben gerichtet, von dem der,Borw.' Kenntnis bekommen hat. Die Direktionen werden ersucht, in allen Fällen, wo durch die Presse den that- sachlichen Verhältnissen nicht entsprechende Mit teilungen über Eisenbahnunfälle gebracht oder Angriffe auf die Verwaltung gemacht werden, diese sofort durch geeignete Entgegnungen richtig zu stellen, sofem Richtung und Bedeutung der betreffenden Zettungen eine solche Maßnahme angezeigt erscheinen lasten. * Wie von unterrichteter Sette gemeldet wkd, liegt e» in der Abficht der preuß. Regierung, an allen in Frage kommenden Orten, an denen sich aus dienstlichen oder sonstigen Gründen ein Bedürfnis dafür ergeben sollte, für die Be amten größerer staatlicher Betriebe eigene Wohnhäuser zu errichten. Insbesondere wird die Erbauung solcher Wohnhäuser settenS der Eisenbahnverwaltung angestrebt. * Direkte Tarife für Petroleum find der .Volksztg.' zufolge zwischen PetrowSk am Kaspischen Meere sowie von den Wolga-Lan- dungsvlätzen nach den wichtigsten deutschen und niederländischen Stationen aufgestellt worden. Eine demnächst in Amsterdam zusammentretende Konferenz wird über die besonders wichtigen Ausfuhrtarife für russisches Petroleum nach Königsberg und Danzig Beschluß fasten. — Damit ist der Gefahr einer künstlichen Hoch haltung der Petroleumpreise durch die ameri kanischen Petroleumfürsten voraussichtlich ge steuert. Oesterreich-Ungar«. * DaS rumänischeKönigSpaar ist am Dienstag nachmittag in Budapest ein getroffen, wo eS auf dem Bahnhof Nvm Kaiser Franz Joseph empfangen wmde. Als der König von Rumänien dem Salonwagen entstiegen war, umarmten und küßten sich die beiden Monarchen wiederholt. Die Königin Elisabeth küßte der Kaiser auf die Wange. Der Ministerpräsident Baron Banffy wurde vom König in längerer Audienz empfangen. *D« Duell - Minister Graf Bad ent regiert munter fort. Sein Befinden ist, wie der offiziöse Telegraph täglich verkündet, anhaltend sehr gut. Die Kaiserin Elisabeth hat sich tele graphisch nach dem Befinden des Grafen er kundigt, ebenso die Erzherzogin Elisabeth, der Erzherzog Rainer und Oberhofmeister Graf Wolkenstein im Namen deS Erzherzogs Fried lich und der Erzherzogin Isabella. -Die Jungtschechen haben beschlossen, mit dem Grafen Badem Wetter durch Dick und Dünn zu gehen. In einer am Dienstag zu Prag abgehaltenen Versammlung der jung tschechischen Vertrauensmänner wurde eine Resolution angenommen, in welcher die Partei unter Festhaltung an dem Beschlüsse deS Nim- burgcr Kongresses die Abgeordneten beauftragt, Walf Warnekow. 19j Eine mecklenburgische Erzählung v. A. v. d. Osten. »Fortt«,ung., .Prahlen Sie nicht, mein Bester. Die Pistole ist ja nicht geladen. Uebrigcns müßte ich doch erst bitten: welches Recht haben Sie, mich hier wie ein Wegelagerer zu überfallen?" „Sie zu fordern, meinen Sie,- sagte Ralf ruhiger, „daS bette nächst dem Gatten der Frau, welche Sie beschimpft haben. Ich bin der älteste Freund der Frau v. Bredow, ihr gleich einem Bruder. ES Hilst Ihnen nicht», Baron Fincck, heut müssen Sie mich für satisfaktionsfähig halten, nehmen Sie «so gefälligst nur Ihre Pistole zur Hand." Fineck zuckte geringschätzig die Achseln, al» wollte er sagen: „Wenn du e» nicht anders haben willst —.- — Auch die Sekundanten sahen ein, daß e» vergeblich sein würde, hier vermitteln zu wollen. Ralf, glühend vor Rache durst, konnte e» ja kaum «warten, bis in all« " maev zu dem neuen Kampf nd vem Baron, auf dessen Ge- ckto'schadenftohe Wut spiegelte, resser zu gehen. Die Sekun- rs der gutherzige Düring, mmste für Ralf und zögerten 'Endlich! Beide Duellanten Waffe und schaffen, zu zielen. Düring zste Chance, «tt dem . MS aber Rauch und and er aufrecht da, und chrter Stim am Boden. auch zukünftig mit all« Entschiedenheit di« Ber- wttcklichuva der staatirechttichen, nationalen, poli tischen mw sozialen Forderungen de» Tschechen- »olle» anzustreben. * D« französisch!«' Minister,at hat beschlossen, da» Pmckament a« 19. Oktober zu «öffnen. -Der.Gauloi»' erzählt eine abenteuerliche Geschichte, nach der im August 1898 nach Frank- reich» Ultimatum an Liam England ent schlossen gewesen wäre, es auf den Krieg mit Frankreich ankommen zu lassen und bereit» die Motte mobil zu machen begonnen hätte. D« Bruch sei ab« durch den damals tu Cowe» anwesenden Kats« Wilhelm »«hindert worden, der für Frankreich etngetreten sei. „Freilich nicht - fügt da» Blatt hinzu — au» Liebe zu Frankreich, sondern in d« Voraussicht, daß im Seekrieg Frankreichs Flotte vernichtet werden würde und England dann auf fünfzig Jahre hinaus ohne j«>e» Gegengewicht die Alleinherrschaft zur See würde üben können." Die Geschichte ist natürlich wie alle .GauloiS'- Geschichten mit Vorsicht aufzunehmen. * Der wegen Landesverrat» auf der Teufel»- Insel internierte Kapitän Dreyfu » wkd jetzt noch schärf« bewacht. Infolge d« Gerüchte von seiner Entweichung errichtete man auf d« höchsten Spitze d« Insel eine Behausung für DreyfuS und daneben eine Wachkaserne und umgab da» Ganze mit einem starken Eisengitter, so daß e» sich nunmehr eigentlich um einen groben, oben offenen Käfig handelt. Dies« Käfig kostete nicht wenig« al» 60 000 Frank. Schweden-Norwegen. -Dem schwedischen Minister d« öffentlichen Arbeiten, Nielsen, ist vom König der nach gesuchte Abschied bewilligt worden. Spanien. - D« spanische Hof ist am Dienstag nach Madnd übergefiedelt. Der Präfekt er suchte die monarchistischen Komitee», um eine Anhäufung auf dem Bahnhofe zu vermeiden, sich nicht zur Begrüßung der königlichen Familie dorthin zu begeben. Dre Polizei und die Gen darmerie war in d« Umgebung de» Bahnhofs zusammengezogen. Indes «eignete sich keinerlei Zwischenfall. -Der Ministerrat hat beschlossen, an die Königin-Regentin die Vertrauensfrage zu stellen. Der Ministerpräsident General Azcarraga begab sich hinauf in daS königliche Palais, um der Regentin die Demission deSKabinetts anzubieten. -Infolge d« kubanischen Wirren steht in Havana ein allgemein« finanzieller Krach bevor. Bis Juni allein belaufen sich die rückständigen Zahlungen der Staatskasse auf 45 Mill. Pesetas. Nnftlnnd. -D« sibirische Großindustrielle Mamontow steht gegenwärtig mit dem Verkehrs-Ministerium in Unterhandlung bezüglich d« Konzession zum Bau einer neuen Bahn in Sibirien. Dieselbe soll von den Maiwerken üb« Barnaul nach d« am Tom gelegenen Station d« mittel sibirischen Bahn gehen. Eine Mien-Gesellschaft zu dem Bau d« neuen Bahn ist bereits ge gründet. Balkanftaaten. -AuS Kreta wkd gemeldet, daß am Montag gegen Mitternacht fieben Segelschiffe unter tümscher Flagge Truppen an d« Küste von Kreta zu landen versuchten. Die inter nationalen Geschwader, die davon benachrichtigt wurden, »«hinderten die Landung. * Gegen die Armenier wkd von d« Türkei scharf vorgegangen. Ein« Konstanti nopeler Depesche deS .Standard' zufolge wurde ein Jrade erlassen, dar den Armemern den freien Eintritt in die Türkei verbietet. »Unerik«. -Präsident Barrios von Guatemala hat einen Preis von 100 000 Dollar auf den Kopf der Jnsurgentenführer MoraleS und Fuentes ausgesetzt. Affe«. -Die Gärung in Indien gegen die Engländer dauert fort. Bei Jgatpuri wurde Sine Sekunde lang lähmte alle der Anblick, dann schnellte der Doktor mit einer Plötzlichkeit empor, welche man ihm nicht -ugekant hätte, und beugte sich über den Getroffenen. „Schafft ihn fort," sagte «leise, dann kehrte er zu dem ohnmächtig gewordenen Kurt zurück. Ralf öffnete mechanisch seine herabgesunkene Hand und ließ die Pistole zu Boden gleiten. Regungslos sah « zu, wie der Körper des von ihm Getöteten in den Wagen gekagen wurde. Düring Kat zu ihm heran und reichte ihm die Hand. „Kopf hoch!" sagte « freundlich tröstend zu dem Verstörten. „Sie haben fich tapfer gehalten, und wk alle bezeugen Ihnen, daß daS Unglück im ehrlichen Kampf geschehen ist. Ab« wollen Sie nicht doch lieb« gleich fort?" „Ja, ja," rief d« Doktor, „machen Sie, daß Sie fortkommen! Für un» ist die Hauptsache, daß wk Bredow nach Hause schaffen." „Gehen Sie," drängte Düring. Ralf aber antwortete nicht unh rührte fich nicht, « hatte da» dumpfe Bewußtsein, daß « noch hi« eine Aufgabe zu erfüllen habe. Seine Blicke fielen auf Kurt, d« die Augen wieder aufgeschlagen hatte und ihn wehmütig ansah. Er gmg zv ihm und kniete neben ihm in da» Gra». „Kurt, ich habe ihn getötet, d« sie verleumd« und dich hi« uiedergekkeckt hat." Kurt drückte ihm mit einem Ausdruck von Rührung, Dankbarkeit und Angst die Hand und flüsterte: „wer sagt e» ihr?" Da» war'», wa» Ralf dunkel vorgestanden hatte. „Ich," antwortete er auf Kurts Frage und stand schnell auf. so gefördert, daß am Tage vor Weihnachten Breslau. Au» Lublinitz wkd vom Mitt- 1879 die Verträge unterschrieben wurden, welche ! woch gemeldet: Seit gestern nachmittag wütet zwischen den streitenden Einheimischen (Tapua! in Boronow (Reg.-Bez. Oppeln) Großfeu«. und Taimua) Frieden stifteten und die Ein- Durch dasselbe find 22 Besitzungen eingeäschert. Wo« U«lz «nd Fern. Knxhaven. Die Leichen der mtt dem Torpedoboot „8 26" Untergegangenen find bi» auf eine geborgen und am Mittwoch nachmittag gelandet. Dieselben wurden in feierlichem Zuge, in welchem fich der Erbgroßherzog Friedrich August von Oldenburg sowie die Herzöge Adolf Friedrich und Heinrich von Mecklenburg-Schwerin, Offiziere und Mannschaften befanden, nach der Kaserne übergeführt, in welch« eine Trauerfeier slümand. Hamburg. Me auS FriedrichSruh berichtet wird, ' errscht dort die größte Freude über die Geburt deS ersten Sohnes des Grafen Herbert Bismarck in Schönhausen; besonders der Fürst soll glücklich darüber sein, daß er noch den Tag erlebte, an dem der zukünftige Erbe de» Fürsten titels und de» SachsenwaldeS geboren wurde. Graf Herbert BiSmarck veröffentlichte in den ,H«mb. Nachr.' eine Danksagung für die zahl- reichen ihm zugegangenen Glückwünsche. Nürnberg. Eine dankenswerte Stiftung machte d« verstorbene Herausgeber der,Allgem. Brau- u. Hopfen-Zeitung', Wilhelm Karl. Er vermachte 200000 Mk. zu ein« Stiftung für Studenten zu Stipendien im Betrage von 100—300 M. für die Besucher von technischen Schulen und Gewerbslehrlingc, die Fachschulen oder Musterwerkstätten besuchen sollen. Außerdem die Stipendien auch zur Errichtung von Musterwerkstätten verwend« werden. Nach dem Tode der Gattin Karls fließen der Stiftung weitere 200000 Mark zur Errichtung von Mui'n Werkstätten zu. kktel. Der Marineschreib« Delk, der im Mai mit dem Inhalt der Schiffskasse, etwa 29 000 Mk., des TorpedodivisionsbooteS „v 9" desertiert war und später in Holland ergriffen wurde, ist jetzt, wie die ,D. W.' bericht«, mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren, Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes, Degradation und mit zwei Jahren und einem Tag Gefängnis bestraft. eine zur Untersuchung der Pest «»»gesandte Kommission von Eingeborenen überfallen. Vier Mitglied« derselben wurden verwund«, darunter ein Stab«ar« und eia Pefttnspektor schwer. -Di« japanische »«»Wanderung wächst stack. I« letzten Jahre verlangten 27585 Pfauen ihre Pässe. 1895 waren e» UM 22 411 gewesen und 1894 16 726. Di« meisten Auswanderer find Arbeit«, von denen t» letzten Jahre 17 689 auSwanderten. Um »u studieren, reisten 241 Japan« nach Amerika und Europa, 29 nach Korea, 26 nach China und 84 nach andern Ländern. Teilweise gewährte die japanische Regierung diesen Studenten Stipendien. * DK Untersuchung wegen da Zwischen fälle and« persisch-türkischen Grenze im Monat August hat nach Mittellungen au» Teheran ergeben, daß die an den Grenzver letzungen Beteiligten durchgängig au» türkischem Gebiet herstammen. E» liege also keinerlei Pflichtvernachläsfigung festen» der Perfischen Be hörden vor, im Gegenteil seien türkische Kurden mit Wissen der türkischen Behörden in da» persische Gebiet eingedrungen, hätten in mehreren Fällen Dörfer ausgeplündert und mehr als 300 Mohammedaner und Christen niedergemetzelt. Persien verlange jetzt volle Genugthuung von der Türkei für diese Räubereien. Fürst Ki««»»rck ««> die deutsche Flotte. Durch den ersten Panzerkreuzer der deutschen Marine ist der Name de» ersten deutschen Reichs kanzler» von neuem inst d« Flotte verknüpft worden. ES dürfte bekannt sein, daß schon einmal ein Schiff, daS den Namen „BiSmarck" trug, d« Flotte angehörte. ES war die» die ehemalige Kreuzerfregatte „BiSmarck", dk auf ihren beiden überseeischen Reisen die Funda mente gelegt hat für unsere Kolonialpolitik. Die ave Fregatte „BiSmarck" war noch au» Eisen gebaut und war 1877 auf der Germaniawerft vom Stapel gelaufen. Anläßlich deS Stapel laufs richtete der damalige Reichskanzler Fürst Bismarck folgende» Dankschreiben an Kais« Wilhelm I.: „Varzin, 28. Juli 1877. Eine mk gestern zugegangene Msttellung des Admi ral» Henk benachrichtigt mich, daß Ew. Majestät die Gnade gehabt haben, die am 25. d. M. bei Kiel vom Stapel gelassene Korvette auf meinen Namen taufen zu lassen. Geruhen Ew. Majestät meinen ehrfurchtsvollen und tiefempfundenen Dank für diese neue und hohe Auszeichnung huldreich entgegenzunehmen. Ich würde ihn gem dadurch beihängen, daß ich Ew. Majestät recht bald wieder in dem Fahrwasser meiner AmtSgeschäste mtt derselben Hingebung und Anstrengung zu dienen suchte, wk die Be mannung von Ew. Majestät Schiff „Bismarck" eS überall zur See mit Sicherheit thun wkd. Ich hoffe, die gute Aussicht dazu, die ich in Kissingen gewonnen habe, im nächsten Monat in Gastein noch verbessem zu können. Für den Augenblick bin ich aber leider nock nickt gewiß, wann ich die Reise werde antreten können, da «ne heftige Erkältung, wie daS unsichere Wett« diesen Sommer sie mtt fich bringt, mich nöttgt, daS Zimm« und meisten» das Bett zu hüten. Ich habe deshalb leider keine Aussicht, Ew. Majestät noch in Gastein selbst meinen aller- unterthänigsten Dank dafür in Person zu Füßen zu legen, daß Allerhöchstdieselben do« in den Alpen meiner in Gnade gedacht haben, v. Bismarck." Die alte Fregatte „Bismarck hat nur 13 Jahre d« Manne angehört und während dieser Zeit zwei Reisen in» Ausland unternommen, auf denen sie sich mit Ruhm und Ehren bedeckt hat. Die erste Reise ging unt« DeinhardtS Führung von 1878 bis 1880 nach der Südsee. Nach ihr« Ankunft vor den Samoa-Jnkln wurde die Korvette soso« vom Generalkonsul Zembsch zur Durchführung d« deutschen Fordnungen requiriert. Durch dk Vermittelung des Konsuls Web« wurden die an Bord d« Fregatte geführten Verhandlungen setzung de» deutschfreundlichen Malietoa al» König anordneten. Die »wett« Reise trat .BiSmarck" i» Oktober 1884 al» Waggschiff de» Admiral» Knorr, der da» au» -BiSmarck", „Gnetsenau- „Olga" und „Ariadne* formierte Geschwader führte, nach West-Afrika an. Hi« kam e» kurz vor Weihnächte» zu «ne» Gefecht mtt den aufrührerischen Hickory- und JoSleuten. Den Oberbefehl üb« da» Landung» - Sorp» hatte Kapitän z. S. jetzt Lize-Admkal Karcher. Bon West-Afrika dampfte „vi»marck" west« nach Oft-Aftika, um dk deutschen Interessen gegen den anscheinend von englisch« Sette beeinflußten Sultau Said Baraasch wahrzu nehmen. Am 20. Dezember 1885 wurde auf dem Flaggschiff „BiSmarck" ein den deutschen Interessen angemessener Vertrag unterzeichnet. Nach ein« Reise in dk indischen Gewässer und die Süds« zeigte „BiSmarck" dk deutsche Flagge nochmal» an der ostafrikanischen Küste, war auch bei d« denkwürdigen Flaggenhiffuna von Wil. zugegen. Bon Ostafrika wurde die Fregatte nach der Süds« beordert, wo Malietoa von Tamasese hart bedrängt wurde. Nach Bellegnng d« Zwistigkeiten ging „BiSmarck" nach Jndkn und China. Nachdem Kontreadmiral HeuSner den Befehl üb« da» Geschwader übernommen, trat „Bismarck" im Juni 1888 die Heimreise an und traf wenige Monate später in der Heimat ein, um in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt zu werden. Infolge der Fortschritte auf dem Gebiete de» Schiffsbaue» konnte „Bis marck" al» ein modernes Kriegsschiff nicht mehr angesehen werden, und wurde deshalb an dem- selben Tage, an welchem das Panzerschiff „Brandenburg" zu Bredow-Stettin vom Stapel lief, auS d« Liste der aktiven Kriegsschiffe ge strichen und zu einem Hulk umgebaut. Seit 189! dient die ehemalige Fregatte der in Wil helmshaven garnisonierenden II. Torpedo-Ab teilung als Kasernenschiff. und rief: .Wa» ist'»? Ich will e» wissen! «a» ist mtt Kurt geschehen?" Ralf hätte au» ihr« Stimme dk Todes angst um Kurt herau» und e» gab ihm «neu „Ralf, willst du wirklich?" „Aber, meine Herren," ries der Doktor ärger lich, „eS ist die dringendste Not, daß d« Ber- wundete —" „Ich gehe schon," sagte Ralf, „ich bereite sie vor. Beruhige dich, Kmt, ich komme schnell« hin als du." Und während Kurt vorsichtig aufgehoben wurde, flog Ralf schon dahin, den Weg zurück, ohne einen anderen Gedanken al» den, sein Versprechen zu «füllen. Gesa hatte in d« Ehe die Gewohnheit de» Frühaufsteher»» beibehalten. Auch heute er wachte sie zellig und «hob fick, verwundert, daß Kurt schon ausgeftanden sei, und sie e» nicht gehört hab«. Sie suchte ihn im ganzen Hause und «staunte noch mehr, al» sie ihn nirgend» fand. Allein kein Argwohn erwachte in ihr« Seele, die nur von einem ganz neuen Glücksgefühl beherrscht war, seit sie fich d« Wandlung bewußt geworden, die fich still und unmerkltch an ihr vollzogen hatte. Bi» gestern hatte sie ja nicht geahnt, wk lieb sie ihren Gatten, den treuen, redlichen Kurt schon lange hatte, erst die Angst um ihn hatte sie ihr eigene» Herz verstehen gelehrt. , An warmer Rot stieg ihr in da» Gesicht. Sv war die häßlich« Szene mtt Fineck zu etwa» gut gewesen, und daß da Streit betgekgt sei, hatte Kurt ihr ja verfichert. Und horch — ging da nicht die LauSthür? Sie flog hinau» und prallt« erschrocken m da» Zimm« zurück. Au Mann war etngetreten, aber — „Ralf — du ?" stammelte Gesa fassungslos. Ralf sah sie vor fich und die Sprache ver sagte ihm einen Augenblick, denn e» fiel ihm alle» ein, waS er gestern in toller Vermessenheit gedacht hatte. Wie beschämend für ihn. Dirk junge, strahlend schöne Frau in dem eleganten Morgenkleide und die Gesa, die « als ihm gehörig hatte an fich reißen wollen, wie ver schieden voneinander wm..i doch die beiden! .Ja, ich, GesL" antwortete « endlich. „Du Wundast dich wohl, wo ick so früh herkomme ?' Gesa dachte nicht an die frühe Stunde, sie begriff nur nicht, daß Ralf überhaupt da war. An bange» Schweigen Kat ein. „Kurt muß ausgegangen sein," begann Gesa endlich. „Kurt schickt mich eben," stieß Ralf heraus. Gesa» Augen wurden schreckhaft groß. „Kurt — Kurt schickt dick ? Sb« — wo ist « denn ?" „Er kommt schon. Er wird gleich hi« sein,' antwortete Ralf, ohne recht zu wissen, wa» « sagte. Gesa warf einen langen, prüfenden Blick auf ihn. „Ralf,- sagte sie mtt dem alten ver traulichen Ton, den «, ach, so lange nicht mehr gehört hatte,-wa» hetßt die» ? Du verbkgft mk «wa». Wo hast du Kurt gesehen ? Warum schickt er dich?-
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