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Auerthal-Zeitung : 27.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189706270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18970627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18970627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-06
- Tag 1897-06-27
-
Monat
1897-06
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 27.06.1897
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§ 4 4 (Fortseyunz falst.t am Ende eines langen werden, das an Stelle mnerstag ceigcbung iturienten sston zur ratSregie- Frauen- Allerlek. Seekapitän hat eine z uner- »s stan- braunen :der ge- nit dem h wurdm Interesse. rrenhauS lister deS a, Frhr. erstellung Minister rung ab, m Sinne Regierung '' ictenhaus eßlich an Mittwoch knng aus c) Kredit- n Antrag einer all- > Schließ ¬ er ist wird er n, und rachbar- .34 » unjere. wehrte Julius und wo is tanzt e Mäd- bist du eS will, ld offen haben ich ge- d eS ist >ir dein na sich ieß ihre t, „daß len hat, ttäulcin instand- kommt lüfft «stl !cht« von die Heil- den wir m Boll- ürbeitem uaenblick t faffm r stern ein» ilokratm, m werde, e: Nein.) richtigste, letz au»- . Aller- md«»rat. « de» » p, al» er wirst vergleich chtm für ß der in von der «egen zegen die schneidig Auer, m ab- S zurück- rung der er wird ten und tr. Geld- Swhrung teloS an« o n will für das «knüpfte will das» n in der 8 gegen stimmten chSpartei, usnahme inken. ragSetat» l en. wiederum für die . Mittel nächsten gierungn tragsetat erhalten dert nach lt sodann stimmung izen mit Dagegen tiscmitcn, ?alen, der S ReichS- D«s Regierungs-Iubila«« der Konigi« Uiktoria. Der Umzug der Königin ist glänzend ver laufen und gestaltete sich zu einem Triumphzug, wie ihn großartiger und schöner nie ein Herrscher erlebt hat. DaS Wetter blieb trocken, der Himmel war angenehm bedeckt, so daß keine große Hitze herrschte; gegen die Mittagstunde brach auch die Sonne durch. Punkt 9 Uhr begann der Zug, den der riesige Kapitän Ames mit einigen Garde-Kürassieren eröffnete; dann kam Feldmarschall Roberts und hinter ihm, mit riesigem Jubel begrüßt, die Vertreter der Kolonialarmeen, berittene und Fußtruppen aller Hautfarben. Mit nicht geringerer Begeisterung als diese Truppen wurde eine Abteilung Matrosen begrüßt, die nicht im Zuge fehlen dursten, während von der Marine größere Ab teilungen an der Nationalgalerie, gegenüber dem Denkmal des Seehelden Nelson, aufgestellt waren, wie sonst der ganzen Feststraße entlang die Regimenter der Infanterie oder Abteilungen von solchen, denn mau hat darauf gehalten, zur Einrahmung des Straßenbildes Truppen aller Gattungen aufzustellen. Sonst wurden unter den Truppen, die alle tadellos uniformiert und ausgestattet waren, noch besonders gut empfangen die Balaclava-Brigade, nämlich die Royal- Dragoons deS deutschen Kaisers und die Scotch Greys des Kaisers von Rußland. Ohne einen Mißton verlief es freilich nicht, indem an ver- chiedenen Stellen Mißfallensbezeugungen gegen )ie Abordnung des preuß. Garde-Dragoner- Regiments laut wurden. Man wird sich in der Gesellschaft über diese Kundgebung einer Pöbel- I saften Gesinnung weidlich ärgern, aber man wird sich wohl eine Lehre daraus nehmen, daß m dem gastlichen England so etwas überhaupt vorkommen konnte. Bei den Wagen der Ge- andten fielen am meisten auf die im selben Wagen mit dem belgischen und holländischen itzenden Gesandten Chinas und des Papstes, letzterer in großer Galatracht mit zahlreichen Orden, daS Haupt mit einem grünen Hut be deckt. Daran schloffen sich die Wagen mit den Prinzessinnen. Besonders freundlich begrüßt wurde die Herzogin von Teck, an deren Seite >ie Fürstin von Bulgarien Platz genommen ! satte, ferner die Herzogin von Jork und die Kaiserin Friedrich, deren Haar jetzt stark ergraut st. Dann kamen die verschiedenen Prinzen zu Pferde, worunter besonders der Fürst von Bul garien und Prinz Heinrich von Preußen, dieser in Marineuniform, auffielen. Unter den fürstlichen Persönlichkeiten im Zuge ritt an der Stelle, die für einen königüchen Prinzen da Niederlande bestimmt war. wenn e« gegen wärtig ed»en solchen gäbe, Baron Pawel van Rammingen al» Vertreter da Königin Wil- helmtna der Niederlande. In politischen Kreisen hat «an diesen Abgesandten «st besonder« Aufmerksamkeit bemerkt, denn im nächsten Iah« wird die junge Königin großjährig und tritt sie ihre Regierung sAbst an, mit ebenso schönen persönlichen Aussichten al» vor sechzig Jahren die achtzehnjährige Königin Viktoria. Mele da hi« Anwesenden werden wohl i« nächst« Jahre zum Regierungsantritt vn Haag zu- sauunentreffen. D« Jubel «reichte sein« Gipfel, al» die Königin erschien, freudestrahlend die begeistert« Grüße ihrer Unterthauen empfangend und er widernd. Sie trug ein Kleid aus schwarz« Glanzseide mit Jettstickerei; ihr schwarz« Hut wurde durch einen Spitzenbesatz gehoben. Lor d« Abfahrt auS dem Palast hatte sie folgende Kundgebung «lassen: .Bon Herzen danke ich meinem geliebten Volk. Gott segne es!" Gerichtsftafte. MenSburg. Referendar Ziemffen und Dr. Biß wurden wegen Zweikampf» zu fünf Monat Festung verurteilt. Schneidemühl. Die hiesige Straflamm« verurtetlte den 1b Jahre alten Dienstjungen Robert Frank au» Poburke wegen vorsätzlicher Gefährdung eines Eisenbahntransports zu anderthalb Jahr Gefängnis. Frank hatte am 25. April d. auf d« Wirfitzer Kleinbahn eine Weiche umgelegt, um einen Eisenbahnzug -um Entgleisen zu bringen. Thatsächlich war auch die Maichine de» die Stelle passierendes Zuges entgleist. Wie«. Ein internationaler Postdieb namens Schneid« wurde wegen Postdiebstahls, in München und wegen eines Betruges an d« hiesigen Postsparkasse zu 5 Jahr schweren Kerkers verurteilt. Seine Mutt« und seine Schwester wurden freigesprochen. überallhin mit ihrem holden Wesen Wonne und Segen trug. „Guten Tag, Bärbel," klang da eine kräftige Stimme an ihr Ohr, „gehst heim nach Eller born?" und Friedels lange Gestalt trat aus dem dichten Unterholz hervor und neben sie hin. Bärbel stieß einen lauten Schreckensschrei aus, so tief war sie in Gedanken gewesen, und rief daun heftig: „Was fällt dir ein, mich so zu erschrecken, Friedel, den Tod kann man davon haben." Dabei wandte sie ihm den Rücken. „Ab« Bärbel," beschwichtigte der Schmied bittend, „sei doch nicht so zomig, ich habe eS ja nicht böse gemeint; eS ist doch nicht gar so schlimm, wenn ich dir meine Begleitung anzu bieten komme. Im Gegenteil, in dem großen, dichten Walde " „Wo es Räuber und Menschenfresser gibt, nicht wahr," spottete daS braune Mädchen über mütig, „da muß man einen so langen Menschen, wie du einer bist, zu« Schutz haben, daS wolltest du doch sagen? Aber laß dir nur gesagt sein, Friedel, daß ich kein« Wächter »rauchen kann; e» soll nur jeckand versuch«, mich anzufaffenl" Bärbels Sugm blitzt«, Helle Röte förbte ihre bräunlichen Wangen, die Hände ballten sich zm Faust. Nie war da» Fremdartige ihre» Wesens mehr hervorgetreten al» in diesem Augenblick, und Hellmann wandte, sich wortlos zum Gehen. So war e» immer, nie konnte Hellmann e» dem Mädchen recht mach«, seine besten Absichten reizt« nur ihren Zorn um> stachelt« sie zur sein. Der Zustand der Assam-Bengalischen Eisenbahn ist kau« zu beschreiben. Der Damm ist eingesunken, und die Geleise sind in jeder möglichen «eise verbogen. Alle Brücken und Gebäude läng» der Bahn sind zerstört worden. In Jahr« wird der angertchtete Schaden nicht wieder gutgemacht sein. — AuS Simla wird berichtet: Nach den letzt« Nachrichten darf mau die Hoffnung heg«, daß nicht mehr al» MX) Personen in den in die Erde versunkenen Dörfern ihr Leben eingebüßt haben. Psi, Aich ««» Fsr«. «hl. Al» vor einigen Lag« di« i« l Schloßteich gezüchtet« Fische alle tot Oberfläche schwammen, glaubte «an zu nächst an ein« böswillige Vergiftung. GS hat sich ab« -«ausgestellt, daß übernfrihe Bedienten« Hastigkeit vor Ankunft de» Kaiserpaare» Chemi kalien in den Teich geworfen hat, um da» Wasser geruchlos zu mach«. Die Fische hab« deshalb dran glauben müssen. Bielefeld. Kadnar, d« Berfaff« der gegen die Bodelschwinghsch« Anstalten gerichtet« Broschüre, wurde am Tage vor dem Besuche de» Kats«» verhaftet. Wie di« .VolkSwacht' behaupte^ «folgte die Ueberführung Kadnar» in daS hiesige Polizeigefängnis deshalb, weil, wie ihm vom Richter mitgeteilt wurde, eine Denunziation eingelaufen war, wonach « ge äußert haben solle: „Wenn d« Kaiser trotz der Broschüre nach der Anstalt Bethel kommt, wird etwa» passt««." Boppard. In d« Nähe von Boppard spielte am Rheinufer ein kleines Kind und fiel durch Unvorsichtigkeit in den ziemlich ange schwollenen Strom. Ein 7V jähriger Mann mit vollständig ergrautem Kopf, der den Unfall be merkte, sprang dem Kinde sofort nach und rettete eS mit eigener Lebensgefahr vom sicheren Tode deS Ertrinkens. Pari». Prof. Röntgen wird wahrscheinlich höchst erstaunt über die neue Anwendung der von ihm entdeckten X-Strahlen sein, auf welche die französische Zollbehörde verfallen ist. Im Kabinett deS Generaldirektors d« Zölle wurden nämlich dieser Tage in Anwesenheit der hohen Beamten d« Zollverwaltung sehr interessante Versuche mit einem neuen Apparat gemacht, der mü Hilfe d« Röntgen-Strahlen die rasche Prüfung der in den Kisten und Koffern enthal tenen Gegenstände und Waren gestattet. Die Versuche fielen so befriedigend auS, daß die praktische Anwendung des Apparates schon in allerkürzester Zeit erfolgen dürfte. In Zukunft sollen also die Koffer nicht mehr ganz durch stöbert und ihr Inhalt kunterbunt durcheinander geworfen werden. DaS ist immerhin ein Fort schritt für diejenigen Reisenden, die keinen Schmuggel treiben. Zürich. Das Denkmal zur Erinnerung an den Uebergang des russischen Generals Suwarow über den Gotthard (1799) ist nächstens fertiggestellt. Eine russische Gesellschaft läßt dieses Denkmal anfertigen. ES besteht aus einem riesigen Kreuz aus Gotthardgranit. Für seine Aufstellung ist eine am rechten Reußufer, etwas oberhalb der Teufelsbrücke, aufsteigende Felswand auSgewählt worden. Um eS gegen Lawinen zu schützen, hat man eine Vertiefung in den Felsen gesprengt. Es ist vielleicht das größte §fteuz, das in Landen der Christenheit besteht. Birmingham. Ein Unikum in der Paket- Beförderung hat sich ein hiesiges Postamt ge leistet, indem eS unter den Bestimmungen für die Beförderungen lebender Tiere — ein Kind zum Transport übernahm. Ein Arbeiter kam am Mittwoch früh mit seinem dreijährigen Knaben von einem bei Verwandten auf dem Lande abgestatteten Besuche nach Birmingham zurück, noch rechtzeitig, um zur Arbeit zu gehen, nicht aber, um noch vorher da» Kind nach Hause zu seiner Mutter zu bringen. Er ging auss nächste Postamt, und nach einigem Hin- und Herreden wurde daS Kind zur Beförderung über nommen. Der Postzettel wurde ihm mit den die Gebühr bildenden Freimarken im Betrage von 9 Pence (75 Pfennig) um den Hals ge hängt, und eine Stunde später war daS „Fracht gut" wohlbehalten abgeliefert. Rom. Dieser Tage fand man in den; ver rufenen Castro Pretorio-Gäßchen die Leiche deS 31 Jahre allen Marquis Enrico Grimaldi, d« offenbar ermordet worden ist. Enrico Grimaldi wqr d« Sohn eines im vorigen Jahre in Florenz verstorbenen Ingenieurs im GeniekorpS, der feinem Erb« 120000 Lira hinterließ, welche dieser in einem Jahre im Kartenspiel und auf Reisen durchbrachte. Während der letzten Karnevalszeit kam der junge Marquis nach Rom und verkehrte hi« mit allerlei verlumpten Ge- Berge hinaufkäme, um — nein," unterbrach sie sich dann selbst, „daS darfst selbst du nicht wissen, Bärbel, da» ist ein Geheimnis." „Ich kann eS mir aber denken," gab Bärbel zurück, und ihre Augm blitzten, während sie Gundulas Hand «griff und kräftig drückte. „Schönen Dank, und bitte, kommen Sie auch einmal nach Ellerborn in den Krug hinab. Nun aber muß ich fort, sonst schilt die Mutter." Unhörbar und geschmeidig wie eine Wild katze schlüpfte sie auS der Thür und war im nächsten Augenblick im Walde, d« dicht hinter d« Ruine begann, verschwunden. Dort blieb sie einen Augenblick stehen, schüttelte die schweren Flechten von den Schullern zurück und begann dann, abwärts zu steigen. Also rot war sie geworden, als Fräulein Gundula JuliuS' Namm genannt, wie häßlich das war! Sie strich um den beiden heißen Händen üb« die Wangen, alB wolle sie die verräterische Färbung verwischen. Ob Gundula ahnte, was sie für dm schmucken Jäger burschen empfand, der. im Fluge — sie mochte voll« od« nicht — ihr H«z ge wann« batte? Sie war ja selbst er schreckt zusammengefahren, äl» « ganz uner wartet vn Walde vor sie hin trat und so lieb zu ihr zu sprechen begann, und schließlich hatte « sie bei der Hand gefaßt und näh«, immer näh« zu sich herangezog«. — Da» «ste Mal war eS, daß Gundula ihr nicht gelegen kam, daß sie ihr Erschein« nicht freudig empfand, und sie kannte doch sonst nicht» Liebere» al» da» Beisammensein mit dem Fräulein au» d« Ruine, die, wie d« goldene Sonnenstrahl, el, in dessen Gesellschaft er unaussprechlichen lern stöhnte. Zuletzt war « gaff» abgerissen glich eh« einem Landstreicher al» dem Sproß eine» altadligen Hause». Er besaß keinen Pfennig Geld und lebte nur von der Gnade sein« „Freunde", die zu dem Abschaum d« römisch« Gesellschaft gehörten. Während de» Karneval» pflegte « die Maskenbälle al» Dame »«kleidet zu besuch« und hieß im Kreise seiner Jntimeff nur noch „die Toskanerin". Die Polini wollte ihn dreimal per Schub nach Florenz bring« lassen, ab« immer wußte « ihr zu entgehen. Grimaldi also ist wahrscheinlich von eine« sein« „Freunde" niedergeftochen Word« Pisa. Sm Dienstag ist e» im hiesig« Dome wiederum zu ein« großen Panik ge kommen. Eine Dame wurde während de» Vor trag» einer Rosfintschen Messe von Krämpfen befallen. Die Menge drängte in wild« Flucht den Ausgängen zu. Frauen und Kind« wurden zu Boden geworfen. Mehr al» 60 Personen «litten Verletzungen. Brüssel. In Brüssel fand am Sonntag eine merkwürdige Straßeubmdgebung statt. Etwa 500 greise Bergarbeiter de» Lütticher Becken» durchzogen die Straßen, um für die Einführung von Arbeiterpenfionen zu demonstrieren. Alle Bergarbeiteraruppen de» Beckens waren mit ihren rot« Banne« im Zuge vertreten; alle trugen mächtige Schilder mit drastischen Jn- schnften wie: „Graf von Flandern 200000 Frank. Leopold II. 5 Millionen Frank. Alte Bergarbeiter 00000." „Ihr habt die Aristo kratie versorgt, versorgt auch die von d« Arbeit Ausgemeraelten I" Unter den Klängen der Marseillaise zogen die Arbeiter, denen in Wagen die Krüppel und verstümmelten Bergarbeiter folgten, nach dem Volkshause, in dem heftige Reden gegen die Regierung und daS Bürger tum gehalten wurden. New Uork. Der Kampf um daS Millionen- Erbe BarnatoS dürste ziemlich heiß werden, da sich in Nordamerika, wo Barnato geboren wurde und zahlreiche Verwandte hat, bis jetzt schon 14 angeblich Erbberechtigte gemeldet haben. Dieselben befinden sich sämtlich in dürftigen Ver- mögenSverhältniff«, darunter sind zwei Zigarren macher und zwei Schneidergesellen, welche Halb brüder des Verstorbenen zu sein erklären. Am meisten Aussehen macht die Behauptung ein« Frau Blackman in Cleveland, welche eine legitime Tochter BarnatoS sein will. Dieselbe «klärt, er habe ihre Mutt« vor 23 Jahren in aller Form geheiratet, habe sie aber vi« Jahre spät« verlassen. Ihre Mutt« sei erst vor zwei Jahren gestorben, wonach also Barnato in Doppelehe gelebt habe. Nach dem Tode der Mutter habe sie sich an Barnato gewandt und bestimmende Erklärungen bezüglich ihrer Erb berechtigung verlangt. Er habe dieselben ver weigert, aber seine Gemütskrankheit habe mit jener Zett begonnen, da er stets eine Aufdeckung dieses Verhältnisses fürchtete. — Die Schwester der zweiten Frau Barnatos, die in New Uork lebende Opernsängerin Alice Holdrock, erklärt zwar die Behauptungen der Frau Blackman als Erfindung, doch veröffentlicht die letztere das Zeugnis eines angesehenen Notars, welch« die Familienpapiere der Frau Blackman als durch aus echt anerkennt. Kapstadt. Die Nachricht von dem Tode Barnatos traf dort ein, während das Parlament tagte, deffen Mitglied Barnato war. Der Präsident verlas daS betreffende Telegramm und beantragte die Aufhebung der Sitzung, indem er bemerke, daß der Verstorbene unter den Mtgliedem deS Parlaments wohl nur Freunde gehabt habe. Darauf erhob sich der puritanische Abgeordnete Hag, welcher englischer Abkunft ist, und erklärte, Barnato sei sein Fr«nd jedenfalls nicht gewesen, auch habe « stets seine Pflichten als Abgeordneter gröblich verletzt. Auch die Mehrzahl der Abgeordneten holländisch« Abkunft verwahrten sich gegen die Bezeichnung als Freunde Barnatos; jedoch wurde die Aufhebung der Sitzung angenommen. Bombay. Ueber die Verheerungen durch da» Erdbeben in Indien treffen, da allmählich die telegraphische Verbindung wiederhergeftellt wird, wettere Meldungen ein. In den Cheera- Bergen sollen 4 bis 6000 Menschen umgekommen GriGrirmStzises. Künstliche Eisbereitung im Hanse. ES wird jed« Hausfrau angenehm sein, zu «fahr«, auf welche Weise sie schnell etwa» künstliches EiS bereiten kann. Man nehme einen irden« Topf, gieße 100 Gramm Schwefelsäure und 50 Gramm Wasser hinein und füge sodann 30 Gramm schwefelsaure Soda hinzu. In diese Mischung, die natürlich auch in grüß«« Menge hergestellt werden kann, stelle man ein kleine» Gefäß, welches das zum Gefrieren zu bringende Wasser enthält, decke eS zu und drehe daS Ganze leicht hin und her, damit die Kältemischung m Bewegung bleibt. In wenigen Minuten wird daS Wasser in dem kleinen Gefäß zu Eis ge worden fein. Dieselbe Lösung läßt sich mehrere Male verwenden. Petroleum z« prüfe«. Man gieße etwas von dem Petroleum in ein Gefäß, stelle dieses in eine Pfanne oder Schüssel mit Wasser und bringe dasselbe nach und nach bis zur Siede hitze. Vorher setzte man einen guten Thermo meter mit der Glaskugel ins Oel und beim Steigen der Temperatur halte man ein bren nendes Streichholz an das Petroleum und be obachte, bei welchem Wärmegrad es sich ent zündet. Oel, das gefahrlos sein soll, darf nicht unter 125 bis 130 Grad Fahrenheit anfangen zu brennen. Wirklich gutes Oel fängt erst bei 150 Grad an zu brennen. Stoffe wasserdicht zu machen. Koche 150 Gramm weiße Seife in 13 Liter Regen oder Flußwasser und löse in einem zweiten Ge- äße 180 Gramm Alaun in 11 Liter heißem Mass« auf. Erwärme diese beiden Flüssigkeiten annähemd bis zur Siedehitze und weiche den Stoff so lange in das Seifenbad, bis er ganz >avon durchdrungen ist, und dann in die Alaun- lösung. Endlich trockne man ihn in freier Luft. Der Alaun bewirft den Niederschlag ein« un löslichen Alaunseife auf die Faser. Grausamkeit gegen ihn auf. Und er liebte sie so treu und redlich, mit aller Kraft seines ehr lichen Herzens schon jahrelang! Das war der heimliche Kummer, der an seinem Leben fraß, daß Barbara nichts für ihn zu fühlen vermochte. Auch während seiner Soldatenzeit hatte er sie nicht vergessen, und dann, als er Heimgekehrt, mit den besten Führungsattesten, begann das alte Lied von neuem. Als Bärbel den starken, blonden Mann so schweigend und demütig dahinschreiten sah, kam etwas wie Mitleid üb« sie, einen Augenblick noch zauderte sie, dann hüpfte sie leichtfüßig an seine Seite. „Lauf nicht so, Friedel," dabei lachte sie ihn von unten herauf an mit den schwarzen Augen, „wenn du willst, daß ich mitkommen soll. Nimmst ja Schritte, als hättest du Siebenmeilen stiefeln an." Hellmann blieb gehorsam stehen; d« trübe Ausdruck wich aber nicht ms seinen Zügen, und seine hübschen blauen Augen suchten den Boden. „Wo bist du denn gewesen," fuhr Bärbel zu plaudern fort, .oder bist du spazieren gegangen? Muß recht unbehaglich sein, in d« Wärme in der Schmiede am Feu« zu stehen, und der garstige Ruß —" „Nun, mm gewöhnt sich daran, jede» Hand werk hat seine Last und seine Freude," ent gegnete Hellmann in sein« ruhigen Art, „und mein» ist Mr lieb! Beim Regiment waren die Hufschmiede am angesehensten, niemmd anders als ich durfte unserm Rittmeister die Pferde be schlagen." „Ach, ein Soldat ist waS Rechtes," spottete Bärbel, „der bunte Rock allein macht's auch nichr." „Nein, daS ist wahr," es klang aus tiefst« Brust Herms, „auf den Kerl, der drin steckt, kommt eS m." Dabei dachte Friedel an den Jäger-Julius in seinem stattlichen WamS, den « ms tiettrcm Herzensgrund haßte, und den « für einen schlechten, leichtsinnigen Menschen hielt, und Bärbel schien daS zu merken; denn sie ant wortete schnippisch: „Die Länge aber thut'S auch nicht, wie du zu denken scheinst, Friedel!" Der Bursche «rötete und sagte heftig: „An mich habe ich bei mein« Rcdr nicht gedacht, Bärbel, daS magst du glauben, denn sich selbst loben, daS darf ein Mann, d« etwas auf sich hält, nicht. ES ist immer ein Zeichen, daß die anderen eS nicht thun wollen. Aber an ihn dacht' ich, d« auch einen schönen Rock trägt und den Kopf sehr hoch hält, d« Erste im Dorf sein will, in der Schenke und beim Tanz, und doch kein« von den Besten ist." „Wie weise du doch bist," spottete daS Mädchen, „gehst ja doch selbst in den „Schwan" am Sonntag nachmittag, und tanzen hab' ich dich auch schon gesehen, Friedel! D« reine Neid ist e» von dir, daß d« Julius ein — ein so glattes Gesicht hat, und du — und du nicht," vollendete sie stockend; denn der Schmied von Ellerborn hatte sie angeblickt, so ernst, durch dringend und traurig, daß eS ihr drinnen in der Brust weh that, und sie sich plötzlich ihr« grausamenWortemf tiefste -u schämen begann, s»» Kmrles Ein kanadischer Vorrichtung erfunden, welche den Walfischfang um ein Bedeutendes erleichtern würde. Und zwar soll die Harpune Metallkabels befestigt des bisher verwendeten Taues treten würde. Eine Dynamomaschine, die in dem Boot auf- zustellen wäre, versorgt das Kabel mit einem elektrischen Strom von 10 000 Volt. Der Er- inder glaubt, daß kein Walfisch den elektrischen Schlag aushalten würde, d«, sobald die Harpune in sein Fleisch eindringt, ihn mit voll« Kraft trifft. Kapitän Boykott, dessen Namen in den Sprachen aller Länder wetterleben wird, ist in einem Provinzialstädtchen in Suffolk gestorben. D« Ausdruck „boycoüieren" entstand während >es jahrelangen Aufenthalts des Kapitän» Boycott in Longh Mas in der Grafschaft Mayo n Irland, wo der Kapitän Agent für die zwölf tausend Morgen große Besitzung der Flen- tonS war. ff koste. X und
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