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Auerthal-Zeitung : 23.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189705238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18970523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18970523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-23
-
Monat
1897-05
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 23.05.1897
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al« weis londla». Am Mittwoch überwies dar Abgeordnetenbau» einige Rechnungssachen an die Rechnungskommission und nahm in dritter Beratung die beiden Gesetz» entwürfe an, die den Umbau der Berliner Eharitee und des Botanischen Garten», sowie die Nachforde rung sür den Dortmund-EmS-Kanal betreffen. Der Gesetzentwurf betr. Tagegelder und Reisekosten der. Beamten wurde in der Kommissionsfassung, der Ge setzentwurf berr. die Offizierswitwcnkasse unverändert angenommen; endlich der Antrag Langerhan» auf Aushebung der Konsistorial - Ordnung von 1578. Nächst« Sitzung am 22. d. Uon Nah ««> Fern. Gerolstein. Auf der Eifelbahn ereignete- sich am Mittwoch ein schweres Unglück. Ein Eisenbahnzug, der 1125 Reservisten und 5 Offi ziere nach Metz bringen sollte, riß auf einer scharfen Kurve auseinander und als der Loko motivführer bremste, fuhr der Hintere Teil, der natürlich noch im starken Rollen war, mit voller Wucht, auf den vorderen. Hei dem Zusammen- prall wurden fieben Wagen ganz oder teilweise zertrümmert. ES sollen neun Reservisten und ein Bremser sofort getötet, ein Bremser. und zwei Reservisten, die in eigen Wassertümpel ge schleudert worden waren, ertrunken sein. Mwft, 35 Reservisten und zwei Bahnbeamten wurden, zum Teil schwer, verletzt. , ,, «R-cht Besitzer der LandM g der Prämie Aus MoichstLste. . Der Reichstag verwkSam Mittwoch di- No velle zum Servl»tattf uno zur Klaffeneinteilung der Orte auf Antrag de» Ab». Lieb« an di» Btwpet- kommission zurück. Da» Au»wand«ungSgesetz wurde in dritter Lesung angenommen. Hieraus-iand die namentliche Schlußabstimmuna «dH'die Raz^ aarinevorlagc statt, welche Kx Annahme des Ge setzes mit 183 gegen 101 Stimmen ergab. Do- Haus begann hierauf noch die zweite Lesung der Handwerkervorlage. Die Debatte drehte sich im wesentlichen um einen zu 8 81 vom Abgeordneten v. Viereck (kons.) u. Gen. eingebrachten Antrag betr. Einführung obligatorischer Zwangsinnungen. Der Antrag wurde abgelchnt und die 88 81 und 81» unverändert angenommen. Am 20. d. wird der dritte Nachtragsetat für 1897/98 betr. Erhöhung de» Remunerations- sondS um 60 000 Mk. ohne Debatte der Budget- Kommission überwiesen. Sodann kitt da» Hau» in die dritte Lesung des Not-Vereinsgesetze» (Antrag Rickert und Gen.). — In der Generoldiskussion bemerkt Abg. Ahlwardt (Antis., wild): Man könnt« das preuß. Gesetz ein Gesetz zur Förderung der Sozialdemokratie nennen. ES ist ganz unerklärlich, wie ein solches Gesetz vorgelegt werden konnte. Die Vorlage ist vor allem gegen uns Antisemiten ge richtet. (Präs. Frhr. v. Buol: Hier handelt es sich nicht um eine Vorlage, sondern um einen Jnitiativ- Autrag.) Nun, meine Herren, dann bitte ich Sie, den vorliegenden Ankag mit möglichst großer Mehr heit anzunehmen. Abg. Lerno (Zentr.): Der Reichskanzler hat sich neulich auf das bayrische Vereingesetz berufen. Dieses, hat allerdings Bestimmungen, die dem preußischen zum Muster gedient haben. Man darf aber doch nicht vergessen, daß das bayrische Gesetz in den fünfziger Jahren geschaffen worden ist. Würde eS heute eingebracht werden, so würden ähn liche Bestimmungen m Bayern sicher keine Annahme finden. Abg. Werner (Antis.): ES war sicherlich eine unangenehme Aufgabe für Herrn v. Bötticher, das preußische Vereinsgesetz zu verteidigen. Er hat demselben sicher nicht zugestimmt. Erstaunlich war es aber, daß der Reichskanzler ein solche» Gesetz einbringen konnte. Dasselbe enthält so dehnbare Bestimmungen, daß alle Parteien davon betroffen werden können. Der Ausschluß Minderjähriger von Versammlungen klingt theoretisch ganz schön, aber in der Praxis ist er ganz unausführbar. Man wird auch diese Bestimmung nur dazu benutzen, um miß liebige Versammlungen aufzulösen. Damit schließt die Generaldiskussion. — In der Spezialdiskussion wird das Not-Vercinsgcsetz ohne weiteres gegen die Stimmen der Konservativen und Freikonservativen definitiv angenommen. — Auch Abg. Prinz Hohenlohe, der Sohn des Reichs kanzlers, stimmt für das Not-Gesetz. Darauf setzt da» Haus die am Mittwoch begonnene zweite Beratung der Handwerker-Vorlage (Novelle zur Gewerbe-Ordnung) fort bet 8 81 l>, der die fakultativen Befugnisse der Innungen feststellt. Dieselben sollen danach insbesondere: 1) Fachschulen errichten, 2) Gesellen- und Meister-Prüflingen ver anstalten, 3) Unterstützungskassen errichten, 4) Schieds gerichte einsetzen, 5) gemeinschaftliche Geschäftsbetriebe einrichten dürfen. Abg. S ch n c i d c r - Nordhausen (fr. Bp.) be antragt hier die Ziffer 4 zu streichen. Abg. Auer und Gen. (soz.) beantragen die Streichung der Nummern 3 und 4, event. aber in einem späteren Paragraphen die Errichtung von Schiedsgerichten und Kassen von der Zustimmung der Mehrzahl der Beteiligten und von der Genehmi gung der höheren Verwaltungsbehörde abhängig zu machen. Italien. * Unerhörte Enthüllungen bereitet, wie daS Mailänder ,Secolo' erfahren haben will, CriSpi vor, durch welche eine große Anzahl hervorragender lebender wie toter Politiker und Finanzmänner Italiens aufs schwerste kompro mittiert würden. Falls man es wagen sollte, ihn vor Gericht zu zitteren, werde er sich durch die Veröffentlichung oben erwähnten Materials rächen. Freilich bleibt die Bestätigung dieser Notiz deS,Secolo', das CriSpi sehr feindlich gesinnt ist, abzuwarten. "Durch Anschlag in der Deputiertenkammer wurde bekannt gemacht, daß der republikanische Abgeordnete Fratti mit zehn Garibaldianern in der Schlacht bei Domoko gefallen sei. Der Präsident der Kammer widmete dem ^Vorkämpfer für nationale Unabhängigkeit" Worte warmer Anerkennung. Holland. * Die niederländische erste Kammer genehmigte den Vertrag mit dem Deutschen Reich betreffs der Schiffahrtszeichen auf Borkum und der Unterems. «alkanstaaten. "DaS Ende deS griechisch-türki schen Krieges steht bevor. Nachdem der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Freiherr v. Saurma-Jeltsch, angewiesen worden ist, bei Herbeiführung einer Waffenruhe mitzu wirken, hat der Sultan den Befehl zur Ein stellung der Feindseligkeiten auf dem Kriegs schauplatz gegeben. Da Griechenland schon seit einigen Tagen infolge der Vorstellungen der Mächte sich jeder kriegerischen Aktton enthalten hat, so steht dem Abschluß eines Waffenstill-' 6'- "Die Katastrophe im Wo Bazar beschäftigte auch die Deputi Präsident Brisson gedachte rühmend der Personen, die sich als Retter bei dem Brandunglück hervor- aethan hatten und widmete den Opfern d« Kata strophe warme Worte de« Gedächtnisse«. Hierauf wandte sich der Präsident tadelnd gegen den Pater Olivier, der bei der Trauerfeier in der Notre-Dame-Kirche gesagt habe, die Katastrophe sei eine Sühne der Fehler Frankreich». Lockroy beantragte, daß die Rede Brisson« in ganz Frankreich durch Maueranschlag bekannt gemacht werde. Der Ankag wurde angenommen. "Die Panama-Angelegenheit scheint veendet zu sein. Der Untersuchungs richter Poittevin hatte erklärt, e« würden wsver neue Anträge auf gerichtliche Verfolgungen ge stellt, noch auch neue Anschuldigungen erhoben werden. Nach dem ursprünglichen großen Ge schrei ist ziemlich wenig zu Tage getreten. "Der in Brüssel weilende Prinz Viktor Napoleon hat einManifest an da« fran zösische Volk erlassen. In demselben erinnert der Kronprätendent an die letzten Skandale und und die Fruchtlosigkeit des Parlaments in bezug auf die Politik und die soziale Frage und empfiehlt al« Heilmittel die Volksabstimmung und die Wahl eine« Napoleon, Sngkand. "Die englische Admiralität hat letzte Woche eine Anzahl alter hölzerner Kriegs schiffe verkauft. Unter ihnen befindet sich u. a. die Fregatte „Grampus", welche an den meisten Seeschlachten während der Jahre 1793 bis 1815 teil genommen hat. Seit 1858 hat das Schiff neben dem „Foudroyani" im Hafen von Portsmouth unbenutzt dagelcgen. Jetzt wird der „Grampus" auseinander gebrochen werden. "Das Haftpflichtgesetz, durch das den bei Eisenbahnen, Fabriken, Bergwerken, Steinbrüchen und sonstigen Maschinenbetrieben beschäftigten Arbeitern bei Unfällen Entschädi gung gewährt wird, wurde im Unterhaus nach zweitägiger Debatte einstimmig ange nommen. PslMfche Urmdfchim. - DerSaiser, der amDonnerStagWie«. baden verließ, hatte mit RüDDt Mf die Serolftetner Eiseubahukatu- strophe (siehe unter „An» Nah und F«u") von dem beabsichtigt gewesenen Herrenabend i« Schlöffe nach Schluß dG -Theater« Abstand genommen. * Neuerding» taucht inB «karest da« Ge rücht auf, daß Kaiser Wilhelm nach den Manöver« in Ungarn, denen er beiwohnen wkd, dem rumänischen Hofe einen Besuch abzustatten «denkt. Wie e« heißt, wird der Kaiser vier Tage in Rumänien weilen und -war zwei Tage in Bukarest und zwei in Sinata. "Admiral Hollmann ist am Mittwoch nach Berlin zurückgekehrt, wird aber, wie ver lautet, sehr bald noch eine weitere Erholungs reise antreten. Kontre - Admiral Büchse! nimmt noch die Geschäfte de« Chef» de» Reichs- MamneamtS stellvertretend wahr und wird sie vermutlich gleich nach Pfingsten dem dann in Berlin erwarteten Admiral Tirpitz über geben. "Ueber die Frage der Apotheken reform find wieder Unterhandlungen mit den Bundesregierungen im Gange. Die Angelegen heft wird mn für das ganze Reich geordnet und liegt augenblicklich bei den Reichsbehörden. Eine Entschädigung der gegenwärtigen Besitzer soll stattfinden, aber nicht das Reich, sondern eine Genossenschaft der Apotheker soll, ähnlich wie in Schweden, auch bei unS die Entschädi gung in die Hand nehmen. ES wkd also die reine unveräußerliche und unvererbliche Per sonalkonzession mit rückwirkender Kraft unter Selbstablösung eingeführt werden. "Nachdem jetzt die offiziellen Zahlen der Einnahmen deS Kaiser Wilhelm- Kanals im letzten Etatsjahr bekannt werden, zeigt sich, wie wenig sich die an seine Rentabilität geknüpften Erwartungen erfüllt haben. Zwar war das vergangene Jahr noch erheblich besser als die ersten S Monate des Betriebs, allein noch immer bleiben die Einnahmen um über 50 Prozent hinter dem Voranschlag deS Etats zurück. Dieser lautete auf 2 271100 Mark, die thatsächlichen Einnahmen beliefen sich aber nur auf 1001000 MI. * Die Litewka, die sich bei den Fuß truppen als sehr praktisch bewährt hat, wird nunmehr nach einer kricgsministeriellen, mit Ge nehmigung des Kaisers erlassenen Anordnung auch bei der Kavallerie als außeretats- mäßiges Friedenskleidungsstück eingeführt, dessen Beschaffung dem Ermessen der Regimenter über lassen bleibt. Die Litewka der Kavallerie wird mit Nummernknöpfen versehen, bei den Husaren werden die Taillenknöpfe durch Attila- rosetten ersetzt. "Im nächsten Monat wird der erste Teil der Protokolle der Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch erscheinen. Diese Aktenstücke werden ein reiches Material bringen, das zum Einarbeiten in die neue Ordnung von sehr großem Wett ist. "Die Verhandlungen über die Novelle zum Vereins- und Versammlungs gesetz sollen im preuß. Abgeordnetenhause thunlichst so gestaltet werden, daß die dritte Lesung in der ersten Hälfte der Woche vor Pfingsten zum Abschluß gelangt. Von deren «Ergebnis hängt dann das weitere ab. Erfolgt gänzliche Ablehnung, so ist die Sache für diese Tagung erledigt. Kommt ein Entwurf zur An nahme, welcher sich als Aenderung der Ver fassung nicht darstellt, so geht die Vorlage direkt an daS Herrenhaus. Oesterreich-Ungar«. "In parlamentarischen Kreisen verlautet, Badeni beabsichtige bei der wetteren Ob struktion der Deutsch-Liberalen die Auflö- sung deS Parlaments. (Und wo bleibt dann der Ausgleich mit Ungarn?) * Die österreichische Regierung hat ein Gesetz ausgcarbcitet, wonach den Besitzern von Wohn häusern, industriellen Etablissements und Bau lichkeiten des landwirtschaftlichen Betriebes die Versicherung gegen Feuersgefahr zur Pflicht gemacht wird. Den Besitzern von etnkommen» zn verh "Die griechisHe Regierung hat noch bis zulew den Mund recht voll genommen. Sie hat ihre Beschwerde bei den Vertretern der Mächte wiederholt und dazu bemerkt, tm Vertrauen auf di» Ratschläge der Mächte sei Griechenland in den letzten acht Tagen nicht vorgeaangen, während e« in dieser Zett für die griechischen Truppen leichter gewesen wäre, Edhem Pascha zurückzudräugen, wett er noch nicht seine ganzen Streitkräfte ge- sammelt hatte. befürwortet diesen letzter« m^olle, daß die allge- a durchbrochen und da» Innung-angehörig« um- e itMtzr.) bestrrtttt, daß die Innung»- im Mtderspruch stand« mit dem Ge- zesP«. Sein»"Parkt sei stol» darauf, mitgewirkt zu hab«. Da» hindere sie abar nicht, auch diesem Paragraphen zuzusttmm« und dm Innung« da» Mecht zur Schaffung eigener Schiedsgerichte znzugrstehm. Er bitte, e» bei der KommissionSfaflung zn belast« und beide Anträge Richter (st. Vp.) »chst daraufHch.ftÄf in dm Motiven de« ersten. BerlAchMl GttvursO selbst ausdrücklich auf die Schäden hingewiesen wordm sei, welch« au» diesem Paragraphen für die Krankenkassen und di« Gewerbegerichte entsteh« könnt«. Dm JnnunaSmitaMvstz möge man ja gestatt«, für sich Kaffen zu bilden, Uber man gebe dm Innungen nicht da» Recht, auch die Arbch« zu dies« Kassen heranzuzieh«. In Berlin «che man mit dm JnnungSschiedSgerichtm so schlechte Erfahrungen gemacht, daß fast alle Innungen ihre besonderen Gchied»g«rtchk «st»e» «ff gehoben haben. ,,(5 Die Anträge Auer u. Gen. undSchnrrorr ««dm darauf abgel« Hut, und 85 unverändert nach dm KommisfionSbeschlüssm an- «eno men. H stt, SS M»d 87 werden unverändert, § 87» r vom Abg. Beck (st. Vp.) beankagtm ellen Aenderung angenommen. 8 88 handelt von dm Verpflichtungen d« Mit glieder den Innungen und ihren Einrichtungen gegenüber. Abgg. Schneider-Nordhausm und TM. io- antrageu hier, die Aufhebung ein« Gebühr für die Fachschulen auszuschließen. ,, Abgg. Auer u. Gen. beantragen die Befreiung de» Arbcitnchmcr» von der Gebühr für die Be nutzung deS Arbeitsnachweise». ' Beide Anträge werden abgeleh Uttt'K 88 unverändert angenommen. — Ebenso debatte los 8 89. 8 89a (Feststellung der Einnahmm und Aus gaben der Innungen, Verwahrung ihrer Bestände) enthält die Vorschrift, daß zeitweilig verfügbare Gelder mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde auch in anderer als der durch die tzH.1807 und lSOß deid Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Weise vorüber gehend angelegt werden dürfen, und die weitere, daß über die Aufbewahrung der Wertpapiere die Aufsichtsbehörde Bestimmung treffen soll. - Abg. Schneider-Nordhausm beantragt hier, daß von der Genehmigung bezw. Bestimmung durch die Aufsichtsbehörde abgesehen werde. Abg. Gamp kitt diesem Ankage entgegen. E» sei gegen diese Bestimmung aus Handwerkerkreism bisher keinerlei Widerspruch erhoben worden. Der Antrag Schneider wird abgelehnt, 8 89 a unverändert angenommen. — Ebenso ohne erhebliche Debatte die 88 89 V bis 99, unter Ablehnung einer Reihe von sozialdemokratischen und freisinnigen Anträgen. Abg. vrühn« An nur v t v impf eben loß- n war, rdon hier- und er- n ie Ihr Geheimnis. 12s Roman a. d. Englischen d. Lady G. Robertson. <For!s-tzung.) „Ein Leben, wie der Graf es führte, birgt gewöhnlich ein tragisches Schicksal," bemerkte Paul zu Nelly. „Ich hatte immer den Ein druck, als ob der letzte Besitzer von Lighton Hall einen Kummer in sich trug, von dem die Wett nicht wußte." Er öffnete die Thür, aber Leonie Kat schau dernd einen Schritt zurück. „Ich kann ein gelindes Grauen nicht ver winden," sagte sie, „ich bilde mir immer ein, daß der Graf dort am Tisch sitzt mit steinernem Gesicht und verglasten Augen." „Treten Sie ruhig em," erwiderte Paul. „DaS Zimmer ist leer, wenn eS auch gerade so auSfleht, als wäre eS kürzlich benutzt." „Ich hatte angeordnet, daß alles unberührt bliebe; eS kam mir so pietätlos vor, hier etwas zu ändern." ES hatte auch wirklich den Anschein, als ob der Bewohner den Raum eben verlassen hätte. Bücher lagen auf dem Tisch, ein Sessel war an den Kamin gerückt und ein zur Hälfte aus geschnittenes Journal lag mit dem Falzbein daneben. Paul Barlow war gleich vor ein große« Porträt geketen, da« er sinnend betrachtete. SS war ein hübsche« junge» Mädchen, mit schönen großen Augen, in denen ein Zug von Ernst und Trauer lag. Unten in der Ecke stand in verblaßter Schrift „Gefunden und verloren". Lady Charnleigh sah von dem Bilde zu dem jungen Offizier und fand eine gewisse Aehnlich- keit in den Zügen. „Wer ist daS?" fragte sie. „DaS ist ein Bild meiner Mutter," erwiderte er, und Leonie sah Thränen in seinen Augen. „Ist es wirklich Ihre Mutter?" „Ganz zweifellos. Sie hatte immer den traurigen Zug in den Auge«, und auf dem Bilde ist es ebenso. Bemerken Sie es?" Sir Gordon und Nelly waren herangeket« und letztere rief auS: „Em Bild Mer Mutter, Herr Hauptmann? Wie wunderbar, daß Sie e« hier finden!" „Ich hatte sie sehr lieb," fuhr Paul fort, „und sie starb, als ich noch ein Kind war. Ich habe eine große Bitte an Sie, Leonie: Darf ich eine Kopie von diesem Bilde anfettigen lassen?" „Sie sollen da« Original haben," ant wortete diese, „und ich werde die Kopie nehmen." „Nein, da« gebe ich nicht zu. Wenn Ihnen der Raum ein unbehagliches Gefühl einflößt, so habe ich meinerseits einen Aberglauben mit dem Bilde. Ich möchte eS um keinen Preis hier fortnehmen, eS gehört dem Zimmer." „Gefunden und verloren," flüsterte Leonie. „Welch traurige Motte! Wie viel liegt darin, und was mHen sie bedeuten?" - Sie sah blaß und niedergeschlagen au«, in ihren Augen standen Ttzcänzn, und tief«» Mit gefühl prägte sich in' chreiu Antlitz au«. Sir Gordon betrachtete sie ängstlich. „Sie empfinden zu lebhaft, Lady Charn leigh," sagte er, „lassen Sie uu» lieber hiNaU«-; gehen in den Sommersonnenschein und alle trüben Gedanken abwcrfcn." Alle folgten diesem Vorschlag, und draußen schüttelte Leonie schnell den trüben Eindruck wieder ab, und andere Gedanken UlchJtüttesten erfüllten sie. .. / -1's / „Ich habe eine Idee," begann sie. „Ich möchte ein großartiges Fest hier geben, einen Ball, von dem noch lange gesprochen wird. Was meinst du dazu, Nelly?" - „Ich denke, daS müßte ganz reizend werden," erwiderte diese, und die zwei Herren stimmten eifrig ein. - „Sie, Paul, und auch Sk Gordon müssen mir bei dem Arrangement helfen, ich möchte nämlich noch etwas ganz Besonderes vornehm«. Wollen wk erst lebende Bilder stellen? DaS ist etwas so Hübsche« und'amüfiett jeden." „Ich bin sehr dafür," beeilte Sir Gordon sich, beizustimmen. Er dachte an die Be sprechungen und Proben, die ihn öfter nach Lighton Hall führen würden. Bewundernd sah er Lady Charnleigh an. „Welch lebhafte, leicht bewegliche Natur hat sie doch I? . .dachte „Eben noch preßte ihr fremder KuntrünThfän« auS, und jetzt lacht sie im Gedqnken. M, ttntn Ball. Sie ist eine vollkommene Undine, halb ernst, halb neckisch, teil« Kind noch, teil« ge reiste» Weib — aber immer entzückend." Die Beziehungen zwischen Sir Gordon und Hauptmann Barlow waren kühler geworden.. Sie verkehrten Vie sonst immer, aber die enge SreuMchaft hatte einen,.«iß bekomme«. «n schönes Mädchen war zwischen sie getreten^ eia Mädchen, welches in beiden eine heiße, tiefe Liebe erweckte. gekäi leigh .. , der schon die große'Erbschaft verloren hat!-', auch seiner Liebe entsagen sollte. Aber Leonie stand eS frei, zu wählen, und er" sie werben wie »jeder andere, sichere Empfindung, von ihr geliebt zu sem.r-Er beschloß, die nächste Gelegenheit wahrznnehmen und ihr seine Liebe zu gesteh«, mochte, fix dann entscheiden. Es war jedoch nicht leicht, diesen Einschluß auSzuführen, denn obgleich er täglich nach Lighton Hall kam, um Rücksprache über da» Fest und die Vorbereitungen zu nehmen; so ge lang e» ihm nie, Leonie allein zu treffen. ES schien, daß sie ihm auSwich, vielleicht wollte sie da» süße Glück, sich geliebt zu wifftn, ohne daß r» durch ein Wort entweiht wät, so'ldNg^ wie möglich genießen. >. Eines Morgens, al« da« Früh 'StttM'war, fpkekigte ein Reiter ß^de schon, Leonie, sein Pferd scheint her alle Tage schneller -urückzul Lady Fanshawe lächelte Leonie wandte. „ ab, um i bergen. „Leonie,* kommt." -Er ist. ruhige Entge dWer, hat!?, nt um IfHie
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