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Auerthal-Zeitung : 04.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189704045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18970404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18970404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-04
- Tag 1897-04-04
-
Monat
1897-04
-
Jahr
1897
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 04.04.1897
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Wie das »British Medical Journal' mitteilt, haben die vomehmen Damen Londons jüngst eine neue Quelle ausfindig gemacht, ihrem Hange, geistige Getränke zu sich zu nehmen, genügen zu können. Bekanntlich waren es zuletzt die Konditoreien, die die Londoner haben, denn kaum entlasten, kam er nach Baltimore und heiratete eine junge Witwe. /rau nahm nun -um -weiten Male die In Anspruch, und v. Hagen wurde wieder verhaftet. Richard v. Hagen steht im Alter von 35 Jahren und stammt au» Potsdam. Gr kam vor zehn Jahren nach Amerika. GSSS GSS - Die Köchin leugnete hartnäckig, I zeftohlen zu Haven, gab aber gleich men Brief mit. Dies kam dem Wirte verdächtig vor. Er nahm den I Die erste Fi "'emüberlegten j Gerichte in Fräulein Geiler aus 'Phtladei Richard v. Hagen heiratete die! . ! 18S0, ließ fie 18S3 fitz September desselben Jahrel Birchner. Die Philadelphiaerin I losen Gatten verhaften und er I Liköre und Kognaks iu erheblichen Mengen zu „genehmigen", was fie regelmäßig zwischen ihren Besuchen der einzelnen Läden und auf Spazier gängen thaten. Seitdem dies durch eine Ein gabe der Mäßigkeitsvereine bekannt geworden list, ergießt sich der Hauptstrom der trink- ! unter dem harmlosen Namen von „Pfefferminz- Extrakt", „Lebensstärker" Schnaps fordern und erhalten. Verschiedene Londoner Apotheker haben aus diesem Grunde schon besondere Hinterstüb chen eingerichtet, wo sich die Damen an Tischen niedcrlasscn können. Aber auch die männlichen Trinker Londons haben bereits diese Quelle ausgefunden. So wird von einem Manne be richtet, an dem jetzt Säuferwahnsinn festgestellt worden ist, obwohl er nie einen Fuß in eine Kneipe gesetzt hat, der aber, wie er zugestand, ein häufiger Besucher der Apotheken ist! .Genna. Der Pfarrer der hiesigen deutsch evangelischen Gemeinde W. wurde am Freitag abend in Cimiez in unmittelbarer Nähe des Hotels der Königin von England, als er eben die Villa der Frau v. Sch. verlassen hatte, von zwei mit Revolver und Dolch bewaffneten Individuen überfallen und beraubt. Uhr mit Kette, Trauring, Visitenkarten, bares Geld, sogar das Schlüsselbund fielen in die Hände der Räuber. Antwerpen. Gegen eine hiesige deutsche Stellenvermittlerin schwebt eine Untersuchung wegen Menschenhandels. Bis jetzt find vier Fälle ermittelt, in denen die Beschuldigte Mädchen nach England und Portugal geliefert hat. New Hort. Wegen Bigamie ist der Sproß einer deutschen Adelsfamilie in Amerika j .... , verhaftet worden: Richard v. Hagen wurde am: Vor beginnendem Triebe beschneide man den Gartenarbeiten in» April. Blumengarten: Die bis jetzt nur ab gedeckten Rosen werden nun ausgenommen. Mit dem Schnitt warte man aber bis -um be ginnenden Triebe, damit man nicht gesundes Holz durch den Schnitt entfernt, erfrorenes zurnckbehält. Die besseren Zwiebeln und Stauden, wie Gynerium, Tritana, Sprekelia, Tigrida, Gladiolus rc. werden, wenn der Boden offen und trocken, inS Freie gepflanzt. Man vermehrt Primeln und angetriebcne Georginen durch Stecklinge, Teppichbeetpflanzen, wie: Althernanthera, Coleus, Gnaphalien, Jrefinen vermehren sich durch Stecklinge in warmen Kästen viel schneller und müheloser, wie im Warmhause. Die aufgegangenen Sommerblatt pflanzen wie: Solanum, Ricinus, Canna, Zea, Nicotiana rc. werden in kleine Töpfe gepflanzt, oder find fie erst aufgcgangen, pikiert. Die im März in Kästen gesäeten Sommcrblumen find durch reichliches Lüften abzuhärten; will man kräftige, starke Pflanzen, so verstopfe man sie vorerst in abgetr-'bene Mistbeete. Das Be pflanzen der Rabatten mit Frühlingsblühern: Bellis (Tausendschön), .Pensces (Stiefmütter chen), Myosotis (Vergißmeinnicht) ist baldmög lichst vorzunehmen. Die Wege sind zu säubern und frisch zu bekiesen, der Rasen zu reinigen, die beginnenden Triebe zum ersten Mal zu mähen, und will man seine üppige Entwickelung fördern, mit Chilisalpeter zu düngen. Gemüsegarten: Die im Frühbeet ge zogenen und abgehärteten Gemüsepflanzen find bei günstiger Witterung und trockenem Boden Mitte April auszupflanzen. Man gebe den selben viel Luft, indem man bei frost reiem, wärmeren Wetter die Fenster ganz abnimmt, durchziehe zu dicht stehende Pflanzen und ver stopfe die entfernten auf kalte Kästen. Man mache die Hauptsaat von Erbsen, aller Kohl arten (mit Ausnahme von Krauskohl), von Kohlrabi, Kohlrüben, Radieschen und Sommer- rettig. Sofort find auszusäen: Spinat, Man gold und Kerbel; Spargel und Meerrcttig sind auszupflanzen. Gurken-, Melonen- und Kürbis kerne können in Töpfe gelegt werden und sind Ende Mai mit Ballen auszupflanzen. Von Sellerie und Porree pflanzt man in der zweiten Aprilhälfte kleine Posten ins Freie, behackt bei günstiger Witterung einige Frühgemüse und legt, ist die Witterung warm, vorgekeimte Früh kartoffeln aus. Obstgarten: Man beende möglichst bald den Baumsatz, untersuche aber sorgfältig, ob die jungen Bäume nicht vom Frost gelitten haben, denn in diesem Falle ist ihr An- bezw. ihr gesundes Weiterwachsen mindestens fraglich. Annies Allerlek. Die Grone der Königin Viktoria ist nicht so all, wie man wohl anzunehmen geneigt sein möchte. Die Edelsteine allerdings stammen -um großen Teil aus alte» Kronen. Die Krone selbst wurde im Jahre 1838 von der Londoner Juwelier-Firma Rundell and Bridge angefertigt; fie wiegt 39 Unzen. Die Königin trug fie bei ihrer Krönung. Die vorne befindliche Malteser krone besteht aus Diamanten, in deren Mitte sich ein Rubin befindet, den der König von Kastilien dem schwarzen Prinzen nach der Schlacht von PoitierS gegeben haben soll. In dem Bande find 241 Perlen; iin ganzen be finden sich in der Krone 15 Saphire, 8 Sma ragde und mehr als 400 Diamanten. Der alte Gladstone hat mit seinen 88 Jahren noch das Radfahren gelernt. Er schrieb, wie der »Standard' meldet, an einen Freund, daß er die Maschine gut in der Gewalt habe. Die »Westminster Gazette' hat dies am 87. Geburtstage des „großen alten Mannes" prophezeit: fie stellte ihn als Radfahrer dar, wie ihn Freund Hein vergeben» einzuholen trachtet. Eine intereffante Verhandlung fand, wie ein englisches Blatt erzählt, vor einigen Tagen in einer kleinen Stadt Englands statt. Ein Bäcker kaufte seinen Bedarf an Butter von einem wöchentlich zweimal bei ihm vorsprechen den Pächter aus der Umgegend. Seit kurzem bemerkte der Bäcker, daß die Pfundstücke etwas kleiner wurden. Er wog fie nach und fand, daß an jedem Pfund einige 30 Gramm fehlten. Kurzen Prozeß machend, verklagte er den Pächter. Dieser wurde vor Gericht geladen und erschien mit der unschuldigsten Miene von der Welt. Nachdem man ihm bewiesen hatte, daß die an den Bäcker verkaufte Butter wirklich bedeutendes Mindergewicht hatte, fragte ihn der Richter, ob er denn keine Wage besitze. „Gewiß," ant wortete der Pächter seelenruhig. „Und haben Sic richiige Gewichte?" „Die habe ich über haupt nicht." „Nun, wie können Sie denn die Butter wiegen?" „Gan- einfach," erwiderte der nicht auS der Fassung geratende Landman», „ich kaufe von dem Bäcker, dem ich meine Butter Irringe, stets einige Psundbrote, und diese diente» mir immer als Gewicht." Gut Heil! Während eines Turnerfestes werde»» vier Fremde wegen nächtlicher Ruhe störung verhaftet und vor den Polizeikommissar gebracht, der fie nach ihren Namen fragt. „Ick ! heiße Frisch," sagt der erste. „Ich Fromm," i der zweite. „Ich Fröhlich," der dritte. — „Und I Sie heißen natürlich Frei," sagt der Beamte, der sich verspottet glaubt, höhnisch zum vierten. „Nee," sagt dieser lächelnd, „das ist ja gerade der Witz: mein Name ist Hase." -- : GeMek««ützkge*. Vt« au»gez-i«hu-te» Mittel «ege« Schlaflosigkeit und Nervosttöt ist der Honig. Regelmäßig 1 bi» S, oder auch 3 Eßlöffel vor dem Zubettgehen genommen, lassen die ge wünschte Wirkung nicht auSVleiben. Glycerin als Gurgelmittel dürste nur Wenigen bekannt fein und doch genügt ein kleiner Löffel reinen Glycerin» in eurem Glase heißen Wasser«, um em gute- Gurgelwaffer Hermstellen, das bei mehrmaligem Gebrauch Heiserkeit und Halsschmerzen schnell vertilgt. Mäuse kau« mau mit Terpentin a»S de« Häuser» vertreiben. Der Geruch d«S Terpentinöls ist den Mäusen sehr zuwider. Man kann Lappen damit bestreichen und fie in die Löcher legen, oder an solche Orte, wo man die Mäuse gern verscheuchen will. Nach Verlauf von 14 Tagen taucht man die Streifen von neuem ein. Geeichtshnlle. Berlin. In der Untersuchung wider den Kriminalkommissar v. Tausch und den Frhrn. v. Lützow verlautet, daß die Anklageschrift nun mehr zugstellt worden ist. Wien. Der bekannte Operettenkomponist Hoftat Zeller („Vogelhändler", „Obersteiger") wurde nach mehrtägiger Verhandlung wegen Meineids und Betruges zu einem Jahr schweren Kerkers verurteilt. euren ivraa. rnuuiou»» «r» - brach er beim Leuchtturm Schlopin mlldchen stellte nun . I seien. Dle Köchin leugnete hartnäckig, die s Diese Lehre schien ihm aber nichts genützt -u. - -- ----- -— .Wl, Theater hat sich Sachen gestohlen zu haken, gab aber darauf dem Küchenmädchen en. "" *" E'" Dies kam dem Wirte verdächtig vor. ' Brief an sich und öffnete ihn. Nur diesemüberlegten Verhalten des Wirtes ist eS zu danken, daß ein gemeiner Mordplan entdeckt wurde. In diesem Briefe schrieb nun die Köchin an ihren Lieb haber, er möge die goldene Uhr vergraben und nachts kommen, wo daS Küchenmädchen im Hofe daS GaS auSlöscht, da könne er eS dann umbringen. ES wurde sofort Anzeige erstattet und die Köchin sowohl als auch ihr Liebhaber, ein stellenloser Mechaniker, fitzen bereits hinter Schloß und Riegel." Würzburg. Der Soldat Dutterstadt vom -wetten Feldartillerieregiment ließ sich durch einen Bahnzug überfahren. Saarbrücken. Eine Versammlung der Ver treter der evangelischen Arbeiter-Bereine an der Saar beschloß am Sonntag, eine Eingabe an die königl. Bergwerks-Direktion zu richten, die jeugnis zum ein- I Zahl der katholischen Feiertage, welche in die Die fünf Ausge- Wochentage fallen, zu vermindern, da für die , I evangelischen Arbeiter ei» großer Lohnausfall Küchenmädchen eine goldene Uhr und" einige Ringe abhanden. Der Verdacht fiel auf die I Richard i gleichfalls dort bedienstete Köchin. Da»Küchen- im Jahre „ i die Köchin zur Rede und j im Septe erklärte ihr, fie wolle von einer Anzeige ab- "" Mü«che«. Ein Lokalblatt berichtet: „In l ,u viel geheiratet zu haben." Die Anklage s «Ittel gegen verschiedene schädlich« Insekten eine« Wirtshaus in der Au kamen einem s wurde von der ersten Frau, einem ehemaligen I Klebaürtel um oder «neuere dieselben, revidiere - - - . «hoben, s die Baumbänder, begieße bet Trockenheit die neugepflanzten Bäume, reinige die vorhandenen Nistkästen und bringe neue an. Aprikosen- und Pstrfichspaliere find, soweit sie nicht im Winter «froren find, vor den Wirkungen d« Spätfröste -u schützen. Beerenobstpstan-ungen find schleu nigst zu beenden. * Ma« Matz «Aß Fee«. Danzig. D» Dampfer „Mannbeim" von der Schichauschen Last unternahm seine erste Fcchrt von Ptllau au». Bei Stolpmünde wurde er durch edlen Orkan wrack. Rückwärts ge trieben, »» «,»»» mitten durch. Zwei Boote mit fünfzehn Insassen, . l. ... a< Boot ist verschwunden. Wieöbade«. Der l . Dr. Merk vom hiesigen köntgl. . . . durch einen Schuß in den Kopf zu töten ver sucht. Da Schwerverletzte wurde ins Hospital überführt. Die Aerzte halten eine Rettung für ausgeschlossen. Die Ursache deS Selbstmordes deS jungen, talentvollen Künstlers ist unbekannt. Rordhaufe«. Der auS achtzebn von den zwanzig hiesigen Serzten bestehende ärztliche Verein hat seine Auflösung beschlossen, well namentlich die in demselben vertretenen Aerzte ' des Beurlaubtenstandes sich weigerten, mit dem sozialdemokratischen Arzt Dr. Schultes, welcher dem Verein seit kurzem als Mitglied angehörte, zusammen zu sein, und Dr. Schulte« den Wink, , anszuschciden, unbeachtet ließ. Am gleichen Tape hat sich dann der Verein ohne Dr. Schuttes wieder zmammengethan. Münster. Wegen Teilnahme an einer ver botenen Schüleroerbindung waren im Februar fünf Untersekundaner deS Realgymnasiums aus geschlossen worden; drei andere sollten zur Strafe statt Ostern erst Herbst daS Zeugnis zum ein- jährigen Dienste erhalten. Die fünf Ausge schlossenen meldeten sich darauf zur Prüfung - . „ . . bei der Prüfungskommission für Einjährige und dadurch entstehe; »m Ablehnungsfälle den evan- wurden auch auf Grund eines von der Polizei- gettschen Bergleuten eine Beschäftigung -u geben, behörde ausgestellten Unbescholtcnhcitszeugnisses die ihrem Lohn an diesen Feiertagen gleich- trotz des Widerspruche» des Prooinzial-Schul- kommt. kollegiums zugelassen. Die Teilnahme ander Graz. Im Otte Karten bei Rohrbach Verbindung wurde von der Polizeibehörde und j brachte eine Schülerin^eine Dynamitpatrone m dem Vorsitzenden der Prüfungskommission nicht - als ein für die Polizei in Bestacht kommende» ., Vergehen angesehen. Infolge dieser Entscheidung würde dann die Strafe der drei noch auf dem Realgymnasium weilenden Teilnehmer in eine Karzcrsstafe verwandelt. Die fünf zur Prüfung zugelaffenen jungen Leute haben aber sämtlich die Prüfung nicht bestanden. . Flensburg. Hier herrscht unter den Nacht- wächlern eine eigenartige Titelsucht. In einer, „ . . Eingabe an den Magistrat begehrten die Ober- Damenwelt mit Vorliebe aufsuchte, nicht um Wächter den Titel „Nachtwachtmeister". Leider > Süßigkeiten^zu genießen, sondern nur sich feine zeigten die städtischen Kollegien für die Poesie dieses Namens kein Verständnis, indem fie über den Antrag zur Tagesordnung übergingen. Weimar. Sonntag wurde in Belvedere der großherzogliche Reitknecht Adam, der schon über 12 Jahre am Hofe diente, erhängt aufge- , i-», "" . - ftmden. Den Anlaß zu dem Selbstmorde soll, , lustigen Londonerinnen^ die Apotheken, wo fie wie gerüchtweise verlautet, in einem Versehen bei der Ueberführung der Leiche der Großherzogin nach der Hofkirche zu suchen sein, Adam sei dabei nicht ganz nüchtern gewesen. Bochum. Der Fleischerlehrling Karl Herr mann aus Westenfeld geriet auf der Straße mit einem hiesigen Arbeiter in Wortwechsel. Der , Arbeiter griff plötzlich zu seinem Messer und lötete den Lehrling durch einen Stich. Der Mörder wurde von herbeigeeilten Personen fest genommen und zur Polizei geführt. Reichenbach i. B. Die falsche Elsa Vetter, das angeblich von Zigeunern geraubte Kind, hat vor der Polizei nach anfänglichem Leugnen zugegeben, daß sie die Tochter der Witwe MattheS m Gera sei. Auf Gmnd dieses Ge ständnisses wurde die jugendliche Schwindlerin dem Amtsgerichte zu Reichenbach zugefühtt. Die Vetterschen Eheleute find ob des ihnen ge spickten Streiches der Verzweiflung nahe und können das Unglaubliche kaum fassen. Auch in Lehrerfteisen ist man mehr als enttäuscht über dieses „pädagogische Wunderkind", das angeb lich nie Schulunterricht genossen und trotzdem in neun Monaten das Ziel der Volksschule er reicht hat, so daß „schon" diese Ostern die Kon firmation des Mädchens erfolgen sollte! Die Schwindlerin ist nämlich schon sechzehn Jahre alt und längst konfirmiert. Sie ist am 23. März 1881 in Münchenbernsdorf geboren und heißt l -4 Hl. den Besitz des geliebten Mädchens zu sichern, er hieß es sein höchstes Glück, Melitta sein Weib nennen zu dürfen, aber mit dem gesicherten Besitz kan, auch eine brennende Eifersucht in sein Herz. Das holde Geschöpf war sein, sollte auch ungeteilt sein bleiben; cs that ihm in der Seele weh, zu sehen, daß andere ihr huldigten. Er schalt sich selbst einen Thoren, einen Egoisten, er sagte sich aber- und abermals, daß Melitta ihn liebte, daß sie ein treues, braves Weib sei, und trotz alledem konnte er die bitteren Empfindungen nicht unterdrücken, die ihn be schlichen, wenn er Melitta mit einem andern lachen und scherzen sah. Zuweilen schon hatte er sich gefragt, ob MelittaS Herz noch unberührt gewesen sei, als er fie kennen gelernt, ob er auch rhre erste einzige Liebe, so wie Ke die seine, sei, er war sich die Antwort darauf schuldig geblieben, denn es fehlte ihm der Mut zu einer solchen Frage, er fürchtete ein „Nein" hören zu müssen, da wo er doch so heiß ein „Ja".gewünscht hätte. Die Worte der harmlosen Professorin nefen einen Sturm von Gefühlen und Empfindungen in seinem Innern wach; er zitterte und bebte, wenn er an ein Zusammensein mit Cornaro dachte. Künstler sind für Frauen gefährliche Leute, Melitta war so jung, so unerfahren in die Residenz gekommen; wie, wenn dies« Mann mit den feurigen Augen sie mit süßen Redens- arten umstrickt, wenn fie ihm Glauben geschenkt hätte? Unwillkürlich ballte « die Hand, als « auf den Künstler sah seine süße Melitta in den Armen jenes Mannes! Nein, nein, eS konnte nicht sein! Seine erregte Phantasie erregte wieder Schreckbilder, die außer dem Bereiche der Mög lichkeit lagen. Was war wett« dabei, daß Melitta mit Cornaro zusammen gespielt hatte? Mußte fie deshalb den Künstler lieben? Eine kleine Hand legte sich auf seinen Arm, seine Frau stand vor ihm. Melitta hatte glücklich ihre Bestürzung über wunden. Ihr Auge blickte wieder klar und ihre Lippen lächelten, dennoch hätte ein scharfer Be obacht« wahrnehmen müssen, daß ein eigen tümlicher Ausdruck von Abspannung auf ihrem lieblichen Antlitz Platz genommen. Sie schmiegte sich leicht an ihren Gatten und sagte in scherzendem Tone: „Was erzählen Sie denn meinem Manne so eifrig, Frau Professor?" „Wir sprachen von Cornaro," lautete die Antwort der freundlichen Dame; „ich «zählte Henn Bolkmann, welche Triumphe Sie mit dem Künstler gefeiert haben. Ich erinnere mich noch immn mit Vngnügen der Mufikproben, die Sie in unserm Hause hatten." Ein Schatten flog über Melitta» reine Stirn: sie fühlte das Auge ihre» Gatten forschend auf ihrem Antlitze ruhen, und fie errötete trotz aller Selbstbeherrschung unt« diesem Blicke. „Sie waren so gut, so freundlich zu mir," sagte sie mit unsicher« Stimme, „ich hatte da mals große Angst, fie unterbrach sich — Cor naro war zu ihnen getreten. Unwillkürlich schmiegte sie sich fest« an ihren Gatten; Bolkmann fühlte, wie ihre Hand auf seinem Arm zitterte, eine eifersüchtige Wut erfaßte sein Herz. So hatte ihn seine Ahnung doch nicht betrogen? Melitta hatte diesen Mann geliebt, hegte vielleicht immer noch ein wärmeres Gefühl für ihn. Warum auch nicht, er war ja schön und gewandt, ein gefeierter Künstler, und wie er jetzt dastand mit einer gewissen ruhigen, sieges bewußten Eleganz, lächelnd, verbindliche Worte sprechend und doch dabei mit prüfendem Blicke beide Gatten musternd, da empfand Volkmann mit stillem Ingrimm, daß ein solcher Mann gar wohl geeignet sei, ein junges, unbesonnenes Mädchenherz zu bethören und an sich zu fesseln. Melitta antwortete kalt und gemessen; am liebsten hätte fie Cornaro den Rücken gedreht und wäre gegangen, um nicht mit dem Manne sprechen zu müssen, den fie au» tiefstem Grunde d« Seele verachtete. ES waren ab« zu viel Augen auf fie ge richtet ; fie mußte auSharren und sich beherrschen, um nicht den Argwohn ihre» Gatten zu erregen. Musikklänge tönten durch daS Gemach; die junge Frau atmete erleichtert auf, ihre Qual war nun zu Ende. DaS Geplauder d« Gäste vnftummte sofort, eine erwartungsvolle Stille trat ein, denn eine wohlgefeierte Konzertsängerin begann mit süß« Stimme ein SchubertscheS Lied. Melitta zog ihren Gatten zu ein« Fenster nische. „Ich fühle wich ein wenig unwohl," flüsterte sie, „mein Kopf brennt und meine Glieder zittern; rvpnn da» Lied zu Ende ist, dann laß uv» gehen." Volkmann faßte besorgt ihre Hände. „Mein süßeS Lieb, wir wollen sofort —" „Nein, nein, jetzt nicht, das würde zu viel Aufsehen erregen — so arg ist es überhaupt nicht, ich kann schon warten." Cornaro sah dem Paare mit spöttischem Lächeln nach. „Die scheue Taube flieht meine Nähe," murmelte er; „eitle Mühe, ich werde sie zu finden wissen." Traurig und niedergeschlagen kam Melitta heim; an dem Himmel ihres jungen Glückes war eine trübe Wolke aufgestiegen, fie Hütte weinen mögen und mutzte doch lächeln, um den besorgten Gatten zu beruhigen, der, allen Arg wohn vergessend, fie mit tausend Zärtlichkeiten überschüttete und unzählige Male um ihr Be finden fragte. Eine dunkle Ahnung überschlich daS junge Weib; fie sah nicht mehr heiteren Blickes in die Zukunft, ihr graute, wenn fie an dieselbe dachte, dem» fie sah mit einem Male nur Leid und bitteres Weh voraus. Ihr Gatte beschleunigte auS eigenem Antrieb die Abreise, fie war dessen froh, so blieb ihr ein weiteres Zusammentreffen mit Cornaro erspart. Onkel OSkar empfing die Rü«ehrenden mit tausend Freuden ; die Großmama war nicht daheim, fie war zu Gaste auf Schloß Königs egg, um die Baronin in ihrer Einsamkeit zu trösten, denn Minna war seit kurzem Witwe . geworden. 0»»« (Fortsetzung folgt.»
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