Ans dem LXXXIII. Bande der Sitzb. der k. Akad. der Wissensch. I. Abtli. Alai-Ilefl. Jalirg. IBM. Zur Morphologie der Calamarien. Vom c. M. D. Stur. (Mit 1 Tafel und 16 Textfiguren.) (Vorgelegt in der Sitzung am 5. Mai 1881.) Die Calamarien sind ganz besonders geeignet, phytopaläon- tologischen Studien über die Geschichte der Entwicklung der Pflanzenwelt zweckentsprechendes Materiale abzugeben. Haupt sächlich wohl desswegen, weil ihnen ein ausserordentlich langes geologisches Leben eigen ist. Wir finden nämlich die Calamarien schon in den ältesten Organismen führenden Schichten der Erde; so insbesondere in der Etage H des böhmischen Silurs 1 , im Devon von Canada 2 . Im Culm treten sie bereits reichlich und in mannigfaltigen Gestalten auf. Im Carbon, insbesondere im obersten Carbon, erreichen sie als Calamiten das Maximum ihrer Entwicklung. Kaum noch be deutend abnehmend, begegnen sie uns im Rothliegenden. In der Trias fangen die Calamiten an sporadisch zu werden, neben einer zweiten Hauptgestalt der Calamarien: dem Equisetum, welches Mer schon eine Hauptrolle spielt. In die Ablagerungszeit des Lias dürfte man das Aussterben der Calamiten versetzen, während welcher das Equisetum reichlich und üppig gedieh. Von da aufwärts trifft man die Equiseten als Seltenheiten durch alle Formationen und wir sehen heute noch durch lebende Equiseten die Familie der Calamarien repräsentirt. Während dieses langen Lebens der Calamarien blieben an ihnen manche ihrer Eigenthümlichkeiten unveränderlich, während 1 J. Krejöi: Notiz über die Reste von Landpflanzen in der böhm. Silurf. k. böhm. Geseilsch. d. Wiss. 1879. 2 J. W. Dawson: The foss. plants of the Devonian and upper Silurian Formations of Canada. 1871, p. 25.