Probleme der Verwertung der Salzkohle Von PAUL KUHNKE, Berlin Die große volkswirtschaftliche Bedeutung des Problems der Verwertung der Salzkohle ist vor allem in der Tatsache begründet, daß diese Salzkohle — von den im Gebiet der DDR vorhandenen Gesamtvorräten an gewinnbarer Kohle in Höhe von 19,2 Gt sind rd. 8,0% d. h. 1,6 Gt Salzkohle — mit ihrer Hauptlager- slätte im Raum I lalle—Merseburg vorkommt. Die in diesem Raum auf der Basis Braunkohle entstandenen großen Werke der Chemie, vor allem das Leuna- und das Bunawerk, wurden bisher und werden z. Z. noch aus den Gruben des Geisel laies bekohlt, einer Lagerstätte, die jedoch vor ihrer Erschöpfung stehl. Als Ersatz dieser zu Ende gehenden Braunkohlenvorräte, die außer den genannten chemi schen Großbetrieben auch die Grundlage für die Kohlenversorgung der dortigen Briketlfabriken und Kraftwerke bilden, kommen nur die vor allem im Raum Lochau—Wallendorf anstehenden Vorräte an Salzkohle in Frage. Es kommt hinzu, daß sich zur Erfüllung des Chemieprogrammes der Rohkohlenbedarf im Gebiet der WB Halle noch wesentlich erhöht, so daß die an sich schon sehr angespannte Situation der Kohleversorgung dadurch noch erheblich verschärft wird. So steigt z. B. der Energiebedarf der Leunawerke „Walter Ulbricht“ im Jahresdurchschnitt 'm den Jahren bis 1970 bei elektrischer Energie von 160 MW auf 390 MW und in der Dampferzeugung von 1940 t/h auf 2480 t/h an. Aus dem Gesagten ergibt sich eindeutig, daß zur Erhaltung einer wirtschaft lichen Brennstoffgrundlage für die gesamte Industrie im Raum Halle—Merseburg die Verwendung der Salzkohle unter allen Umständen sichergestellt werden muß. eine Aufgabe, die alle zur Lösung des schwierigen Problems der wirtschaftlichen Verwertung der Salzkohle drängenden Fragen beinhalten muß. Zu diesen Fragen gehört u. a. die Ergänzung bzw. Erweiterung der Dampferzeugungsaulagen im Leunawerk. So liegen die Termine für die 3 Kessel der zweiten Ausbaustufe des Salzkohlekraftwerkes 990 so, daß die Projektierung bis zum 31. 3. 1965 abge schlossen sein muß, während mindestens 16 weitere Kesseleinheiten bis zum Jahre 1970 zu erstellen sind. Ähnlich sind die Verhältnisse in den chemischen Werken Buna, wo 1966 zur Sicherung der Dampferzeugungskapazitäl 2 Hochdruckkessel zur Aufstellung gelangen sollen. Im Anschluß hieran sollen dann die dort vor handenen insgesamt 14 Kesseleinheiten auf Salzkohle umgebaut werden. In allen diesen Zusammenhängen liegt die große Bedeutung einer ökonomischen Verwertung der genannten Mengen an gewinnbarer Salzkohle begründet, einer Aufgabe, deren Lösung sich die Forschungsgemeinschaft „S a 1 z k o h 1 e“ zum Ziel gesetzt hat. Unter dem Begriff „Salz k o h le“ wird bekanntlich eine Braunkohle verstanden, die einen beträchtlichen Anteil an Alkalisalzen, insbesondere Natriumsalzen, ent hält. Man bezeichnet nach den bisherigen Festlegungen eine Kohle dann als Salz-