Beitrag zur Klassifizierung der Braunkolilenlagerstätten der DDR Von WALTER ARNOLD, Berlin Hochverehrter Herr Professor Bilkenroth! Magnifizenz! Meine Damen und Herren! Einleitung und Zielstellung Im FesLvortrag des Berg- und Hüttenmännischen Tages 1954 der Bergakademie Freiberg haben Bilkenroth und Rammler „Enlwicklungsfragen der Braunkohlen verarbeitung unter Berücksichtigung der Lagerstättenverhältnisse“ behandelt. Sie berichteten dabei über die damals vorliegenden Ergebnisse einer mit dem Über gang der Braunkohlenschätze in das Volkseigentum ermöglichten systematischen Erkundung' und Erfassung der Braunkohlenvorräle und forderten, die Unter suchungen der Lagerstätten insbesondere hinsichtlich der Kohlequalität zielstrebig fortzuselzen. Mit der nachdrücklichen Feststellung, daß unsere Braunkohle kein minderwertiger Brennstoff sondern .unser wichtigster Energie- und Werkstoff träger ist, wurde die volkswirtschaftliche Notwendigkeit unterstrichen, mit unseren Braunkohlenvorräten verantwortungsbewußt, nämlich energiewirtschaftlich richtig und sparsam umzugehen [1]. Entsprechend der Zielstellung dieser die Braunkohlenverarbeilung betreffenden Arbeit aus dem Jahre 1954 beschränkten sich die lagerstättlichen Angaben auf die Klassifizierung der Vorräte nach der Menge und nach der Güte der Braunkohle. Eine genaue Kenntnis der Lagerstätten ist jedoch nicht nur hinsichtlich der Ver arbeitung der Braunkohle, sondern auch im Hinblick auf die vielfältigen techno logischen Fragen ihrer Gewinnung von grundlegender Bedeutung für die Wirt schaftlichkeit und Sicherheit der Tagebaubetriebe. Daß wir uns dabei im wesent lichen mir mit tagebautechnischen Fragen beschäftigen, ist verständlich, werden doch im Jahre 1963 in der DDR 99,8% der Braunkohle im Tagebau gewonnen. Ab 1969 werden cs bis auf weiteres 100% sein. Mit den folgenden Ausführungen soll versucht werden, unsere Braunkohlen lagerstätten auf Grund der im Lagerstättenarchiv des PKB ..Kohle“ systematisch gesammelten Unterlagen sowohl nach dem Vorrat und der Güte der anstehenden Kohle auf Grund des derzeitigen Erkundungsstandes als auch insbesondere nach weiteren Gesichtspunkten zu klassifizieren, nämlich nach der Entstehung der Lagerstätten und nach Lagerstättentypen, nach der Teufe der Tagebaue, nach Feldesform und Deckenverhältnissen, nach Anzahl und Mächtigkeit der Flöze sowie nach den Eigenschaften des Abraumes und nach den hydrogeologischen Ver hältnissen.