Ansprache zur Einleitung des Kolloquiums Von Prof. Dr.-Ing. KURT HOFMANN Sehr verehrter Herr Professor Dr. Dr. Bilkenroth! Magnifizenz! Meine sehr verehrten Damen, meine Herren! Wir sind wiederum zusammengekommen, um festlich des Tages zu gedenken, an dein einer unserer tatkräftigsten Mitstreiter, einer der hervorragendsten Förderer unserer gemeinsamen Arbeit, geboren wurde. Als Vorsitzender der Brennstofftech nischen Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik danke ich Ihnen für Ihr Mitwirken, ich begrüße Sic auf das herzliebste. Vor allem aber begrüße ich den Mann, dessen vollendetes 65. Lebensjahr uns heule vereint, Herrn Prof. Dr.- Ing. Dr. rer. oec. ch. Georg Bilkenroth. Es ist für mich eine hohe Ehre, dieses Kolloquium eröffnen zu dürfen, dessen Tagesordnung allein dem Schaffen und Wirken unseres Georg Bilkenroth dient. Aber auch heute, da ich zum wiederholten Male vor Ihnen stehe, um beizutragen, die langjährige und für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaftsordnung so wertvolle Tätigkeit eines unserer Mitglieder zu würdigen, auch heule frage ich mich und Sie fragen wahrscheinlich ebenso, was ausgerechnet mich legimitiert, solche Festansprachen zu hallen. Der Gedanke, daß dies zu den Aufgaben des Vorsitzenden einer so großen und bedeutungsvoll gewordenen wissenschaftlichen Gesellschaft gehört, kann kaum mehr als formale Beruhigung geben. Etwas mehr Trost gibt die Tatsache, daß mich mit dem heute zu Ehrenden annähernd vierzig Jahre gemeinsamer Tätigkeit verbinden. Sicher sollte aber etwas anderes wesentlicher sein. Goethe hat es ausgesprochen: „Der Alte verliert eines der größten Menschenrechte, er wird nicht mehr von seinesgleichen beurtheilt“ [1], (d. h. seinen Altersgenossen) und aus diesem Wort Goethes leite ich für mich die Verpflichtung ab, heute hier zu sprechen: Von den Mitgliedern unseres Vorstandes stehe ich dem zu Ehrenden im Alter am nächsten. Georg Bilkenroth wurde am 24. 2. 1898 in Osendorf (Saalkreis) geboren. Aus einer dem Bergbau jahrhundertelang verbundenen Familie stammend, fiel die Berufswahl nicht schwer; da überdies der Vater Bergmann war, wurde sie durch Tradition und Elternhaus erleichtert. Schulbesuch in Zeitz und Halle (Saale) legte den Grundstein, der 1. Weltkrieg ließ die berufliche Ausbildung jedoch aussetzen; erst nach dem Zusammenbruch konnte trotz großer wirtschaftlicher Schwierigkeiten