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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane, Zelle n. Umgebung. Erschein! Wtttwsch«, Kreitag« u. Ubonnrme«t«0ret- inkl.der 3 werthvoklen vetlaaen vierteljährlich u>it vringerlohn I DU» durch die Poft 1 Mk. No. 17. i — Freitag, den 5. Februar 18S7. 10. Jahrgang Wit 3 Aamittenblättern: Aroystnn, Aule Krister, Aettfpiegel. v» .in,p-l.ig??mv"!«il. Lv P». amtliche Inserat« 2!) Psg. die Lorpus-Zeil«, «erantwortltcher Nedekteu,: G»U Hegemeister in » ne (Erzgebirge-. ., ^»klamen pro Zeil« 20 Pia. stedaktien u. Expedition Am«, «arktftraße. >Ue Posta»,lallen und LandbriefNäger nehmen Bestellungen an. Aus letzter Woche. Die Feinheit der deutschen Sprache lernt man so recht an dem Unterschied zwischen „sprechen" und „sagen*. Hat man bisher viel von Miquel gesprochen, so wird man zu. künftig von Miquel sagen müssen, denn nut dein Schwarzen Adlerorden, den Herr v. Miqml zu Kaisers Geburtstag er halten hat, ist der erbliche Adel verbunden. Hat aber ir gend jemand diese Auszeichnung verdient, so ist er Herr v. Miquel. All« Steurrpläne seit sechs Jahren, alle Zinsherab setzungen stammen von Miquel. Woher aber Herr v. Mi- quel stammt, scheint noch nicht sestgestrllt; ob ein deutscher Michel oder ein spanischer Miguel zu seinen Vorfahren zählt, darüber ist der Historienschretber noch nicht einig. Und ne ben Dr. v. Miquel hat auch ein Dr. v. LucanuS, der Chef des ZiviUabinet», der Träger der gefürchteten blauen Brie fe, die Minißerherrlichkeüen rin Ende machen, den Schwar zen Adlrrvrden erhaltet», der da- Gegenstück »ft zu den» Weißen Adlerorden, den dieser Tage einige jeibische Minis- ter vom Zar erhalle» haben. Schwarz und Weiß abrc sind bekanntlich die preußischen Laubesfarbett; es gwbt aber kei- ueil Manu auf Erden, der den Schwarzen und »en Weißen Adlerordeii fein eigen, nennt. Niemand kann eben zweeu Herrn dienen; auch Herr Krupp nicht, von den» es dieser Tage in veil Blättern hieß, vag er in Nugland ei» FUial- geschäsl feine» Kanonengietzerei etabliere» will. Der Mann wird doch wenigsten» »ich. von dem Verbot des Detail reisens aüzuhart betroffen, denn trotz aller Konkurren,, die teilweise unle» der Kanone ist, scheu» das Hausieren mit Kanonen noch nicht erfunden zu fern. Erfreulicherweise läßt denn auch Herr Krupp jene Nachricht wioercufen, wenngleich wir damit von dem unangenehmen Bewußtsein eriößl sind, daß ü» eine« zukünftigen Kriege, gegen wen er auch gerichtet sein sollte^ «ns«« KandeStlnder mittels Kruppscher Geschütz« nieder gemäht ««heu; venu außer Fra ntre»ch ha» Krupp so ziem« Uch ganz Europa mu seinem vorzüglichen Material versehen. — Die Engländer sind Gemütsmenschen: Um srstzusteUen, weshalb die eingeborene Bevölkerung Ostindien» selbst de» ersten Einwirkungen der Hungersnot u. der Pest nicht zu wi derstehen veunöchleu, war im Unterhaus« eine Untersuchung der Ursachen hiervon beantragt. Das Haus verwais die» jedoch mit St7 gegen SO Summen, nachdem der Unterstaats, sekrrlär für Indre», Lord Hamilton, erklärt hatte, daß die Wohljahrl Indiens gestiegen se» und baß Indien trotz der Zunahme seiner Bevölkerung besser aus einem Notstand vor bereitet lei, als vor LO Jahren. „Auf einen Notstand besser vordereitel l* Die armen Inder scheinen bas Anziehen des Schmachtriemens besser erlernt zu haben, bloß begehen sie noch die Unvorsichtigkeit, vor Hunger zu sterben und sich vor der Beuletipest nicht zu hüten. Nach abermals zwanzig Jahren haben sie vielleicht auch das gelernt. — Das fran zösische Ministerium Hal die „Zuckerirantycil" und wäre bei nahe über die Zuckeroedalle »» der Kammer gestolpert. Da» wäre schlimm sur Murawtew gewesen, der in Parts zu Be such war, um sich vorzustellen. Auch in Berlin war der neue russische Minister de» Auswärtigen daß hat den Fran zosen weniger, w»e sem Pager Besuch gefallen. Die Rück gabe von Elsaß-Lolhrlngen an Frankreich ist noch nicht in Frage gekommen. Selbst der Abzug aus Aegypten »st noch nicht in Frage, weil da im Süden das Mahblstenrerch im- »»er noch besteht und Aegypten bedroht. Au> Euba »»acht General Wehler Fortschritte, wen» mau den spanischen Be richt«» glauben darf, — Gomez aber auch, wenn man aus die über Nord-Amerika kommenden Meldungen Gewicht legt. — Aus den Philippinen st eine neue Jeanue d' Arc für di« Malahen entstanden, sür die aber alle Vorbedingungen zur Wirksamkeit fehlen dürften. — Kreta hat Gendarmerie er hallt«, zu der sogar der „einzige Freund Rußland»'».Schwie gervater des italienischen Kronprinzen 80 Mann gestellt hat; aber dl« undankbaren Kreienser sind noch nicht zusrieoe». — Oesterreich steht nn Weltkamps«, aber be» den sünf Kurien, die da wählen, wird o»« Sach« wohl nicht viel anders wer den, wie bisher. Alles in allein wirb überall langsam .fort gewurstelt' und die goldenen Zeiten stehe»» noch »mmer au». Drwd. Aus dem Auerchal und Umgebung. MttttzeUm»,«« »«« totalem Interesse stud »er Kevaetto« stet» wturomme«. Am Montag sand die Generalversammlung des „Erz- gebirgS-ZweigvereinS Auerthal" statt. LS wurde seitens de« Herrn Schriftführer Lehrer Hamann der Jahresbericht, von Herrn Lassirrr Aug. Geßner der R chrnfchaftsbericht vorgelragen und demselben Decharge rrtheilt. Ai« Vorstand wurde Herr Kaufmann Heinrich Listner "in Zell« wiedergr- wählt. Zum Schluß hielt Herr Fachschuldicettor Professor Dreher einen äußerst fesselnden Vortrag über dir dirSjährt- gen Gewerbe- und Kunstausstellungen in Genf, München v. Stuttgart, ihr Arrangement, ihre Zugmi..el und Ver gnügungspark«. Ein „Hlück auf* dem ferneren Blühen u. Gedeihen des „ Erzgebirge oel^inS.* Im „Kaufmännischen Verein* und zwar im Hotel Vic- toria hielt gestern Abend Herr Dr. Kallenberg einen Vortrag über da« „Telephon und seine Geschichte . In allgemein verständlicher sachlicher Weise, durch viele Experimente nnd Demonstrationen, erläuterte der Redner die Erfindung des Telephons, und wie dasselbe nach und nach vervollkommnet wurde, er zeigte die verschiedenen Theile, wodurch die elektro- magnetische Kraft erzeugt wird, sowie ihre W.rkungeu, sodaß sich Jeder ein klares Bild .hiervon buben konnle. Reiche, Beifall lohnte dem Redner für seine gediegenen .'lns>ührungen. Herr Borsteher Stadtverordneter Albin Roßner dankte hier aus sowohl dem Redner für seine Mühewaltung, wie auch den zahlreich erschienenen Güsten »irr ihr Er cheinen, wvrauf der interessante Abend schloß. Der gme Besuch hat aber ge zeigt, daß der kaufmännische Verein mehr und mehr an An sehen und Einfluß gewinnt. Aue. Durch das am 1. Weihnachtsfeiertag vom hiesigen Kreuzbruderverein arrangirte Theater „Der Gold bauer" ist eine Einnahme von 190 Al. 30 Psg. erzielt worden. Die rege Teilnahme, die .alle Erwartungen weit übertroffen hat, giebt dem Verein Veranlassung, allen Freunden und Gönnern desselben seinen Danl auszusprechen. Es ist dadurch dem Verein die Mög lichkeit geboten, viel Gutes zu wirken, da nach Abzug der allerdings nicht unbedeutenden Unkosten immer noch ein Reingewinn von 83 Mk. 65 Pf. vecbleibt, der nur zur Unterstützung armer Kinder und alter, kranker Leute verwendet werden soll. Aus Sächselt und Umgegend. — Der Konsumverein in Wurzen, der sich seit Mona ten m Liquidation befindet, beabsichtigte in dieser Woche die Reste sei»« Warenlagers öffentlich zur Versteigerung zu brin ge»». Di-stS Vorhaben ist nun vom Stadlrat vereitelt wor den. Erne Auktion, so meinte er, sei ünzulässtg, weil em Konsumverein nur an Mitglieder verkaujen dürse. Die Li quidatoren haben sich nun an die Kreishauptmanuschast ge- wandt. — Die Eisenbahnarbeiler auS Dresden, Pirna, Boden bach und anderen Ortschaften beschlossea in einer von mehr als 1000 Personen besuchten Versammlung, eine festere Or ganisation »nS Leben zu rufen und sür die Forderung aus Aufbesserung der Löhne und der Arbeitsverhültnisse einzu treten. Die von den Sozialdemokraten geführte Bewegung Hal also in Sachsen Ersolg, da auch schon die Leipziger Eisenbahn- ar. eiter sich organisiert haben. — Bei der Psarrwahl in Oberhermersdorf ist der sel tene Fall vorgekommen, daß der Kirchenvorstand nach den Gastpredigten sämmlliche Bewerber abgelehnl hat. Nach den» bestehenden Gesetze fällt nunmehr das Besetzung-recht dem Landeskonsistorium, welches »n diesem Falle zugleich Patron ist, zu. L» darf aber keiner» der vom Ktrchenvo»stände Ab gelehnten berufen. — Der angebliche Mörder Förster Horn aus Haine walde ist dem Landgericht in Bautzen zugcführt worden. Der Untersuchungsrichter des Bautzner Landgerichts veröf- semlicht «ine amtliche Bekanntmachung. Horn hat nämlich behauptet, er habe am iS. Januar, den» Tage der Thal, Nachmittags in der 4. Stande zwischen Hainewalde und SpitzkunnerSdors einen jniigei» Menschen getroffen, dem er auf Verlangen Feuer zum Anbrcnnen dec Pfeife gegeben ha- bc. ES handelt sich nun darum, festzustellen, ob diese Aus sage auf Wahrhett beruht. Der Untersuchungsrichter svrdert daher den betreffende»» jungen Mann auf, sich zu melden, um alS Zeuge vernommen zu werden. — Die beiden Lehrlinge des Lchmiedemeisters Christ in Schleusingen erstickten an Kohlenoxyd. Der in derselben Kammer schlafende Geselle war auch schon besinnungslos, als man ihn sand, konnte aber noch gerettet we den. Das gefähi- liche GaS war dem Grudeosrn entströmt. —Der Mann, der aussen Fabrikbesitzer Billlngin Halle, sowie den Sohn des Haus > anns schoß und sich dann selbst entleibte, war wahnsinnig. Bor einiger Zett richtete er ein Schreiben an die^Potizei, worin er eine Staat-Pension ver langte, weil er Hütter die Geheimnisse der Freimaurerei ge kommen sei. Eine Pension erhielt er natürlich nicht, aber Armenunterstützung sollte ihin gewährt werben. Das regte den Mann so auf, baß er fich an den Freimaurern rächen wollt« und auf Billing, den Meister vom Stuhl, schoß. f Wieder haben 2 bedeutende Lhemiker glänzende Atteste ausgestellt über die Unschädlichkeit und di« günstige Wirkung der «uhn'schen Nuß Extrakt-Haar-Farbe der Kronenparsüinrrie von Franz Kuhn, Nürnberg. Wenn man bedenkt, baß die meisten der existiren- den Haarfarben, gtftige die Gesundheit auf'S höchst gefährden de Metallsalz« enthalten, so in es gewiß angenehm, in der Franz Kuhn'schen Nuß-Exlrakt-Haarsarb« ein garantirl un schädliche« Mittel zu befitzen, das man mit gutem Gewissen an ornden kann und in seiner guten Wirkung von noch kei nem anderen Fabrikat übertroffen wurde. Der vielen inin derartigen und giftigen Nachahmungen wegen, achte man ge- nail auf Schutzmarke und Jitma Franz Kuhn, Kronenparfü merie, Nürnberg. Erfolge der rhomasmehldüngimg. Zwar ist der überwiegenden Mehrzahl der Landwirte die günstige Wirkung der Thomasjchlacko genügend bekannt, doch kann es nicht scha den, wenn von Zeit zn Zeil nene Beweise sür die in den verschieden- sten Gegenden und unter den abweichenjten Bodeoverhältnissen erzielten sichtbaren Erfolge ervrachl werden, deshalb eiltnehinen wir einem, dem „Hamburger Fremdend lall" aus dem südlichen Holstein zugegangenen Be richte Folgendes: Die Dünguug mit Thomasschlacke hat sich in diesem Jahre aus Wiesen und Moorgründen als allgemein erjolgreich erwiesen. Schrei ber dieses hatte noch vor einigen Lagen die Gelegenheit, die augen fällige Wirkung der gedachlen künstlichen Düngung auf einer früher völlig unwirtbaren, mit verkümmertem Haidekraul und ähnlichen, vvn völliger Unjruchtbarkeil des Bodens zeugende», Gewächsen bestandenen moorigen Niederung in der Pagendorier Feldmark zwischen Ahrensburg und TrNlau zu sehen. Diese Fläche wurde früher bei der Bestellung ganz außer Betracht gelaßen, weil man sie eben sür unkullivierbar hielt. Ais ich nun unlängst diese Fläche in Augenschein nahm, war das Heidekraut verschwunden und an derselben Stelle ein üppiger Graswnchs, uulcrmstchl von verschiedenen Fullerkräulern, wie Wiesen klee, gelbem Nankenllee u. j w. geirrten. Das soeben gemähte schöne Gras Hane eine Länge von 2 bis 2yz Fuß, nud zwar-nur infolge der vorhergcgangenen Düngung. Auch in den besseren Wiesen, wo die Düngung mn Thomasmehl angewend war. der Ertrag qualitativ und quanlltanv weil vorzüglicher aussiel, als anderwärts ohne dieselbe, braucht kaum noch bosvndcrs angeführt zn werden. Allgemeine Genmdheuspflege i>l eitles oer Hauptziele °er wissen- jchaillichen und sozialen Strömungen unserer Zeil. Sie belrisst nicht d>« Bedandtuilg von itrarrtheiren, sondern die Bordeugung, die Abwehr derselben, und oabei, das gilt als anerkannt, spie t die Wäsche im All gemeinen eine Hauptrolle. Diese Auffassung kann nirgend« besser und gründ icher zur Anschauung kommen, als in der im Berlage von John Henry Schwerin, Berlin VV. 3k,, erscheinende» »Illustrrrle» Wa.che- Zeilung)-, einem Specialbiatt mit Schnittbogen, welche» »eben oen allgemeine» hygienischen Gefichtsvunkten auch noch oen herrschenden Ge schmack, sowie Schönheil uns Chic zur Getlung bringt. 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