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AuerllM -Mung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane, Zelle n. Umgebung. Witt»«»», »ÄÄ» u. Mit s Aamtlienölätteru: Arohstn«, Aule Aeister, Aettfpteaet Vie einsp-itig?Eowu«zeil« L0 Vk. AS»»«—«tspv—s amtlich« Inserat« 25 Pfa. di« Sorpnt-Ztil« in«.d«rN«ranNv°r.l,ch«r «»U -..««Ust- in.u« (Erzgebirge). uÄ'LLä-« " urN"? N - u- EM"«.»»« «»., R-Mr-S«. >- No. 104. M > / . ^>edan. -Kenn auch die jährliche Feier des Sedantages nach ,/ dem vorigen Jubiläumsjahr, das auch hier eine Art Ab- ' schluß gebracht hat, etwas stiller werden wird, ein gro ¬ ßer Gedenktag bleibt der 2. September doch für das ganze Volk. Die großen Thaten der Vorfahren sollen der Nachwelt nicht zu eitlen Selbstruhen dienen. Die Ge schichte lehrt, daß in langen Frieden und zunehmenden Wohlstand die Völker leicht sittlich verfaulen. Daher .. ist es ihnen nütze, wenn an solchen Gedenktagen die U Stimme großer heldenhafter Zeiten unter den Nachkom- i » men die Ueberzeugung lebendig erhält, daß die Nation ' nichtswürdig ist, die nicht mehr die sittliche Kraft hat, E für die höchsten Güter des Vaterlandes nicht bloß Geld und Gut, sondern auch Blut und Leben einzusetz^n. ! Nicht dahin neigt in den modernen Kriegen der ^Sieg, ) wo die besten Feuerwaffen, sondern wo die größere Summe sittlicher Kräfte ist. - > Die Grundlage aber aller sittlichen Tugenden ist u. bleibt die Gottesfurcht. Wo die Gemüter der Menschen in der Tiefe bewegt werden, da wenden sie sich selber zu dem allmächtigen Gott und befehlen ihr Wohl und s Wehe in seine starken und barmherzigen Hände. Sie lernen wieder an das Walten der göttlichen Vorsehung und der vergeltenden Gerechtigkeit glauben. Auch die Kriegszeit 1870/71 hat das gezeigt, auch der Choral '' „Nun danket alle Gott", den unsere Soldaten damals aus dankerfülltem Herzen am Abend aus dem blutge tränkten Schlachtfeld von Sedan gesungen haben. Möchte die Sedanseier in uns allen lebendig crhal- !, ten und stärken: Vaterlandsliebe, Opserwilligkett. und I Gottesfurcht und uns in der Zuversicht befestigen. i„Der Herr ist noch und nimmer nicht Von seinem Volk geschieden. I Er bleibet ihre Zuversicht Ihr Segen, Heil und Frieden". »andernnge« durch die Ausstellung de» sächsische» Handwerk» »nd tkuustgewerveS in Dresden. > (Nachdruck verboten.) i. ' VI. Die Ausstellung sängt an, den Dresdnern das Baro meter, bez. den Laubfrosch zu ersetzen. Annoncirt die Ausstellungsdirektion irgend eine besondere Festlichkeit, heiße sie Trachtenfest, Illumination, Feuerwerk oder sonst wie, sofort ist auch ein kräftiges Regenwetter mit Donner und Blitz am Platze; die Illumination mit 15- bis 30000 * . Lämpchen ist nur 3 Mal eingeregnet. Doch zur Sache! Kehren wir noch einmal zur Musik und zur Pianofortesabrikation zurück! Die Pianosortesabrik von Joses Kulb - Dresden Wet tinerstr. 29 stellte, wie schon in Artikel V erwähnt, einen , schwarzen Mignon-Flügel und zwei Salon - Pianinos aus. Der kleine Flügel, welcher sich durch vollen, gesang- § reichen Ton und leichte Spielart auszeichnet, hat ebenfalls leicht bewegliche Repetitions-Mechanik (System Steinway), i gewölbten, fein broncirten Eisenrahmen mit Agraffen u. Klangsteg (wodurch der Flügel gut Stimmung hält) u. infolge künstlerisch ausgeführter Gravirung (mit Gold- einsastung) ein sehr gefälliges Aeußere. Das erste Salon- Pianino in Rußbaum-Renaifsance mit vierfach gekreuzten . Saiten (eigene Erfindung des Ausstellers), wodurch die * Saiten mehr in die Mitte des Resonanzbodens vertheilt sind und ein schöner gesangreicher Ton erzielt wird, hat OberdämpsungSmechanik, leichte elastische Spielart und schönen, vollen, weichen Ton; das Gehäuse ist vornehm in matt und blank gehalten; das Instrument darf sich mit Recht ein Salon-Pianino nennen. Ein Prachtstück ist das zweite kreuzsaitige Pianino in reinem Rococostyl, aus italienischem Nußbaum mit reicher Schnitzerei und echter Vergoldung hergestellt. Dasselbe hat einen ver- ' ^besserten broncirten- Eisenrahmen bis über den Stimmstock mit Stimmstockmessingplatte (hält dadurch sehr gut Sttm- , mung), vorzügliche Unterdämpsungs-Mechanik, kräftigen, * sympathischen Ton, vorzügliche Spielart. Die Preise der Instrumente sind in Anbetracht der genannten Eigen schaften sehr mäßige zu nennen, so daß „billig u. gut" hier thatsächlich bttsammen wohnen. Die Uhrenindustrie ist durch 5 Firmen, 4 Dresdner und eine Glashütter, vertreten. Die letztere, I. Aßmann- GlaShütte, erfreut sich eines Weltrufs. An den Vater des jetzigen Inhaber» der Firma, den verstorbenen I. Aßmann, richtete die preußische Staatsregierung 1860 das «hren- volle Anerbieten, nach Preußen überzusiedeln und die v Glashütter Industrie nach Brandenburg und Schlesien -u verpflanzen. I. Aßmann hat damals abgelehnt; sein Mittwoch, den S. September 18SS. S. Jahrgang. Sohn ist seinem Prinzipe, nur solche Fabrikate zu liefern für deren Güte die Firma jederzeit voll und ganz ein treten kann, treu geblieben. Jede Uhr wird hier individuell behandelt, in allen Theilen auf s Genaueste konstruirt: den ausgestellten sind sogar Gangtabellen ver Königlichen Sternwarte zu Leipzig über eine oierwöchentliche Gang beobachtung beigefügt. Daß eine solche Uhr auch einen entsprechenden Preis hat, ist selbstverständlich. Von den Dresdner Ausstellern bringen B. Junge u. Sohn eben falls Glashütter Taschenuhren, Ludwig Teubner diverse Taschenuhren und eine sehr kleine Wanduhr» Edm. Pfeiffer Chronomter und eine elektrische Normalstanduhr, I. Ruoff eine Globusuhr, Nachtuhren und Wächterkontrolluhren zur Ausstellung. Die obererzgebirgische Fabrikation von Schwarzwälder Uhren ist leider auf der Ausstellung un vertreten. Die Ofensabrik von Eduard Haupt-Cölln bei Meißen, gegründet 1858, hat im rechten Seitensaale einen weißen Kochheerd mit gleichfarbiger Wandverkleidung ausgestellt, wie solche in herrschaftlichen Küchen Süd- und Nord deutschlands zu finden sind. Chamotteöfen sind noch von Reinhardt u. Wols-DreS- den und Königsbrück, Meißner Oesen und Kochmaschtnen mit Heerd von Rich. Oertel-Dresden ausgestellt. Die Aktien - Gesellschaft Dresdner Gasmotorfabrik vorm. Moritz Hille hat in der Maschinenhalle durch,eine überaus reichhaltige Ausstellung der für das Handwerk und die Kleinindustrie so wichtigen Betriebsmaschinen wesentlich zur Reichhaltigkeit der Ausstellung beigetragen. Wir finden von ihr einen etncyltndrigen liegenden Gas motor von 50 Pserdekrästen (Preis 10 700 Mk.), einen desgleichen von 10 Pserdekrästen (Preis 4000 Mk.), einen desgleichen oön 6 PferdÄräften (3300 Mk.), welch' letzteren eine Transmission treibt, von welcher eine Dynamo maschine ihren Antrieb erhält für 3 Elektromotoren zum Betriebe einer Buchdruck- und zwei Tiegeldruckpressen; ferner einen desgleichen Gasmotor von zwei Pserdekrästen, der 4>urch Umwechselung eines Ventils sofort in einen Petroleummotor verwandelt werden kann. Weiter sind von derselben Fabrik vorhanden ein eincylindriger steh ender Petroleummotor (2400 Mk.), der aus dieselbe ein fache Weise in einen Gasmotor verwandelt werden kann, ein desgleichen liegender Petroleummotor von 3 Pferde kräften (2100 Mk.), ein eincylindriger liegender Benzin motor von 4 Pserdekrästen (2400 Mk.), ebenfalls in einen Gasmotor umzuwandeln, und ein großes Pumpwerk be hufs Förderung des Wassers zur großen ca. 30 Meter hohen Fontaine aus dem großen Teiche des Ausstellungs platzes. Ein Schwungrad des dazugehörigen 25pferdi- gen Gasmotors (6750 Mk.), treibt eine Dynamomaschine zur Strombereikung für zwei Elektromotoren, welche je eine lithographische Schnellpresse und eine Buchdruck schnellpresse in der Halle der Buchdruckerinnung in Be wegung setzen. Ein hübsches Sümmchen mag dieser Firma ihre Aus stellung gekostet haben. Hoffentlich werden die hohen Auslagen durch recht zahlreiche Aufträge 100 fach verzinst. (0. 8.) Aus dem Auenhal und Umgebung, «ttthetlunge« v<« local«« J«t«r«fsr find d— Slidaetto« st—S Willkomm«»,. Unser diesjähriger Jahrmarkt hatte sich wiederum einer sehr starken Frequenz zu erfreuen; man machte die Wahrnehmung, daß von Jahr zu Jahr mehr Ver- kausSstände besetzt sind, die Verkäufer müssen also Mit dem hiesigen Geschäft zufrieden sein. Der Besuch vom Lande war stärker wie gewöhnlich. Auch die einlausenden Bahnzüge brachten große Menschenmassen nach Aue, die zum Zweck des Vergnügens u. um billig einzukausen den Markt besuchten, sodaß in den Straßen sowohl als in den Schankzelten auf dem Steinigt, u. Gasthäusern ein reges Leben herrschte. Natürlich sind es die Kinder, welche sich am Meisten aus den Jahrmarkt freuen, die hierbei reichlich von, den Angehörigen beschenkt werden u. Spiel zeug u. Näschereien in Hülle u. Fülle bekommen. Beliebt sind bei der kleinen Gesellschaft Blasinstrumente, Pfeifen u. Schnarr-rn, in allen Tonarten hört man solche in schrecklichem ohrenbetäubendem Durcheinander, wo man sich nur aufhält, bis in die entlegensten Zimmer und in die Stille VeS Gartens wird man von diesen unharmo nischen Tänen verfolgt. Verschiedene verdorbene Magen und schwere Brummschädel haben schließlich den Rest der entschwundenen Herrlichkeit gebildet, bis es in aller Kürze wieder einmal heißt: „Es ist Jahrmarkt in Aue." — Au» Anlaß der Kaiserparade bei Zeithain und de» damit verbundenen erhöhten Personenverkehrs ist seitens der Kgl. lflrneraldireäion der Sächsischen Staatseisen- bahnen die Abtastung von besonderen Sonderzügen für die Mitglieder der Kgl. Sächs. Mtlitärvereine am 3. September d. I. vorgesehen, und zwar wird ein Sonder zug vormittags 3 Uhr 40 Min v. von Chemnitz nach Röderau absahren. Die Ankunft in Röderau erfolgt vormittags 6 Uhr bis 7 Uhr 50 Min., also so rechtzeitig daß die Paradeaufstellung der Vereine in der bestimmten Zeit beendet sein kann. Die Rückfahrt findet ebenfalls mit besonderen Sonderzügen statt. Die Abfahrten von Röderau sind kurz nach 6 Uhr nachmittags angesetzt. Bezüglich der übrigen Beförderungsmittel verweisen ivir aus die in allen Stationen aushängenden Plakate. Der Verkauf der Militärfahrkarten muß am 2. September nachmittags 6 Uhr geschlossen ist. Aus Sachsen und Umgebung. Cunewalde. In der Nacht entfernte sich Herr Fabrikant Karl Berger Hierselbst, der schon seit einiger Zeit an Schwermuth litt, aus seiner Wohnung u. suchte und sand den Tod im Schäfer'schen Mühlteich, wo er entseelt aufgesunden wurde. Berger ist wohlhabend, er ist 49 Jahre alt, hat den Feldzug von 1870 bis 1871 mttgemacht und hinterläßt seine Frau und zwei erwach sene Sinder. Zittau. Ein eigenthümlicher Zufall hat dieser Tage eine Anzahl Sachen wieder ans Tageslicht gebracht, die vor nunmehr 16 Jahren gestohlen worden sind. Im Hause der Firma Julius Leupold am Rathhausplatz fan den Dachdecker, die das HauSdach neu decken sollten, hoch oben am First des Daches unter den Sparren versteckt ein Packet^ da» eine größere Anzahl Gold- und Silber sachen enthielt. Wie sich berausstellt«, sind die Sachen vor 16 Jahren der Firma von einem ungetreuen und diebischen Lehrling gestohlen worden. Als man dem Lehrling damals seine Diebstähle vorhielt, vergiftete er sich mit Cyankali, ohne den Versteck der gestohlenen Kost barketten angegeben zu haben. Unter den gefundenen Sachen befinden sich auch ein nachgemachter Hausthür- schlüssel und ein Nachschlüssel zu dem Schaufenster, aus dem der Lehrling seinerzeit zahlreiche Sachen entwendet hat. Der jugendliche Spitzbube ist also damals auf eine ganz raffintrte Weise vorgegangen. Das gefundene Packet enthält außerdem Stücke von goldenen Ketten, Ohrringe, neue Trau- und Siegelringe, einen gebrauchten Trauring mit der Inschrift ä.. H'. den 9. Aug. 1816, mehrere Stückchen reines Gold, einen alten Fünfmark schein, einen alten Dukaten von 1530, silberne Löffel, einen Amethyst und andere Werthsachen mehr. Der Gold- und Silberwerth der aufgefundenen Sachen be ziffert sich auf etwa 60 Mk. »at Vrrl»nr»n ln» U-»-. <toxp»Ui„X, k«U>»ov«n, t Wv kk,. U«I»r fia—,t- AiataeNoikv. > L«fs— doppelbreit, solider Qualität t »L Pfennige per Meter. Großschönau. Großes Aufsehen erregte hier die Ver haftung eines in den 60er Jahren stehenden hiesigen Einwohners. Derselbe steht in Verdacht, unzüchtige Hand lungen mit Knaben vorgenommen zu haben. Der Mann ist unverheirathet und befindet sich in sehr guten Ver hältnissen. — Ein Wirbelsturm zog am Montag Abend über die Umgebung Meißens. Obstbäume wurden aus dec ganzen Strecke im Thal« wie auf der Höhe vielfach ab gebrochen oder entwurzelt. Wo die Bäume aber genü genden Widerstand leisteten, ist natürlich alles Obst heruntergeworfen worden. Auf der Straße zwischen Wunschwitz und Heynitz sind gegen vierzig ziemlich starke Pflaumenbäume entwurzelt und zerbrochen worden. Im Obstgatten des Rittergutes Wunschwitz hat die Windhose arg gehaust und nicht weniger als 52 Stück der schönsten Obstbäume vernichtet. Eine große Linde vor der Brauerei in Blankenstein, von etwa 80 em Stammesstärke, hat der Wind richtig abgedreht und vollständig zersplittert. Auf den Feldern hat er die Getretdepuppen in die Höhe gehoben und große Strecken weit fortgefühtt. Auf einem Felde, wo ebenfalls Getreidepuppen standen, ist das von anderen Nachbarfeldern fortgeweht« Getreide abgesetzt und dann alles durcheinander gewirbelt worden, so daß die Besitzer nicht mehr im Stande sind, ihr Etgenthum herauszufinden. Die ganze Zerstörung war das Werk einiger Augenblickees hat etwa 2 Minuten gedauert. Gleich darauf trat ein so heftiger Regen ein, wie er seit Menschengedenten nicht dagewesen ist. «»<« a»»u« t — tt«. pr. U-«-r Cond«, «hrviot«, Diagonal (Gelegenheit«!«»?) t 9» Psg. pr. Meter o«s«nd«n in einzeln«« Metern franko in« Haut, Modrbilder gratis. »evrifistk« » va„ sseaäiifittt am Naia. Separat-Abthciluna strHerrenlleiderstoff«: (3 Buftin von R. L AS Psg., Cheviot» v. t-dfi Psg. pr. Met«.