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Mittwoch, den 14. Oktober I8S6. 9. Jahrgang. Inserat« Die einspaltig« CorvnSzeil« LV Pf. amtlich« Jns«rat« 25 Pfg. di« <LorpuS-Z«il« Reklamrn pro Z«il« 20 Pig. Alle Postanstatten und Landbrieftrüger nehmen Bestellungen an. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane, Zelle «. Umgevnng »ittw-ch», »AW u. ».««—» Mit 3 AamiNenökättern: Aroystn«, Kute Keister, A-ttspi-g-t. «»»««emeutspret» tnkl.d«r3wrrthvolltnBrilagtnviertrljährlich B«rant»ortUch«r Redakteur: G«U H«-0M«tfter inAn« (Erzgebirge), mit «rin-rrlohn » »r. Redaktion u. «rpedüton »««, Marktstraß«, durch dl« Post 1 M». ! No. 122. Einkommensteuer. Behufs der Einschätzung zur Staatseinkommensteuer für das Jahr 1897 werden die Hausbesitzer des hiesigen städtischen Gemeindebezirks bez. deren Stellver treter hierdurch veranlaßt, in die ihnen dieser Tage zugegangenen Hauslisten sämmt« liche steuerpflichtige Bewohner ihrer Häuser nach Maßgabe der auf diesen Listen befindlichen Vorbemerkungen einzutragen und alle sonstigen in den Listen näher be zeichneten Angaben zu machen, sodann aber die vollständig ausgefüllten Listen eigen händig zu unterschreiben und binnen 1v Lagen vor» der Zufertigung an gerechnet, Vormittags von 8—12 Uhr oder Nach mittags von 2—6 Uhr i» der Ttadtsteuer- Einnahme persönlich, oder durch zu verlässige Leute, welche die etwa noch weiter nöthige Auskunft ertheilen können, ab zugeben. Die Abgabe durch Müder ist unzulässig. . Die «ersäumnitz der Frist zieht eine Geldstrafe bis zu 5« Mark , nach sich. > Die Ausfüllung der Hauslisten hat nach dem Staude am LS. Oktober zu geschehen. 1 Mit Geldstrafe bis zu 100 Mark kann belegt werden, wer in den zum Zwecke der Einschätzung seines Einkommens von ihm gemachten Angaben sich in wesentlichen Punkten Unrichtigkeiten zu Schulden kommen läßt, sofern diese zur Bestrafung als Hinterziehung nicht geeignet sind. «»., d-° w. Ott-»-. i»s°. Hiuth der Stadt. vr Kretzschmar. E. i OkM. Ätzung dks Mtiikroriinktkil-Collktzlilms. > Mittwoch d. 15. Oktober 1896 Abends 6 Uhr. Aus dem Auerthal und Umgebung. «tttheU«,,-» v»u Iocal«m Interest« find »er ««»aetiou stet» Willkomm««. Die morgen Abend hier stattfindende öffentliche Stadlver ordnetensitzung zu Ane hat folgende Tagesordnung: 1. Gesuch des Fabrikanten F. W. Gantenberg um Arealver kauf vom Steinigt-Grundstück. 2. Gesuch des SattlermeisterS E. Helmbold um Arealverkauf vom Steinigt-Grundstiick. 3. Erhöhung des Geländers auf den Abort-Vorplätzen der Schu le auf dem Steinigt. 4. Abkommen mit Frau verw. Sacha- dä wegen des Zuganges zum Schulplatze der Schule an der Schwarzenbergerstraße. 5. Veränderte Projectirung des Schle maer Weges und der Anschlußstraßen im Stadtbebauungsplan 6. Gesuch der gemeinsamen Ortskrankenkasse Aue um Er höhung »er Vergütung der gemeins. Meldestelle der Kranken-, LnvalWätS- und Altersversicherung. 7. Dankschreiben der Herren Ä. Becher und Genossen für Errichtung der Realschule. 8. Kenntnißnahme vöm Protokoll über Prüfung der stävt. Kaffen im Jahre 1895. S. Richtigsprechung der Sparkaffen- rrchnung auf das Jahr 1895. Selbst unsere Kinder zeigen schon im frühen Alter verderbliche Neigungen. So betrat ein Mädchen von neun Jahren verschiedene Male einen hiesigen Galanterie- waarenladen, kaufte sich jedesmal eine Kleinigkeit u. suchte unter irgend einem Vorwand die Aufmerksamkeit der Verkäuferin abzulenken, wobei es ihr gelang, schnell einen Griff in ein abseits stehendes Kästchen zu thun, wo, wie das Mädchen richtig ausbaldowert, die Geschäftsfrau ihre Wechselkaffe hatte. Viel hatte die Kleine dabei nicht er wischt, es waren nur wenige Pfennige, aber sie genüg ten, ihr die Bekanntschaft mit der Polizei zu vermitteln. Hier stellte sich heraus, daß das Mädchen ein Kind aus besserem Stande war, u. ist nur zu beklagen, daß durch solchen Leichtsinn auch die bedauernswerthen Eltern ins Gerede der Leute kommen. Der jugendliche «assirer der Ortskrankenkasse zu Eibenstock war am Sonnabend mit ca. löo Mk. einkassirten Beträge durchgebrannt, jedenfalls um einige Tage „Lebe schön" zu machen. In Schneeberg wurde er zuletzt gesehen, und war ihm die Gendarmerie hart auf den Fersen Dieser Fall zeigt wieder, daß die Vergnügungssucht unter unseren jun gen Leuten so stark ist, daß, um wüsten Genüssen zu huldigen, rücksichtslos Ehre, Leben und Freiheit riskirt wird; und man chem jungen Menschen für 1 Stunde zweifelhaften Genusses ein Leben ewiger Schande, Verachtung und Zurücksetzung zu Theil wird. Bet einem in Lenker-dorf bei Zwönitz getödteten Hunde ist vom BezirkSthirrarzt die Tollwuth festgestellt worden. ES ist demzufolge für Lößnitz, Grüna, Streitwald, Ober- u. Nie deraffalter, Dittersdorf, die dort bereit- bestehende Hunde- sperre bis zum 9. Januar 1897 verlängert worden. Hartenstein, 11. Oktober. Heute Mittag, kurz nach 2 Uhr, wurde unsere Feuerwehr allarmirt. Es brannte die Scheune des Gutsbesitzers Meinhart in Zschocken mit sämmtlichen Erntevorräthen in kurzer Zeit nieder. Das Gut ist schon 1892 einmal abgebrannt. In der am Sonniag in Wildenfels staltgchablen Vereins versammlung de» Bezirk» Zwickau des S. Gemeiildebeamten- VeretnS wurde Aue al- Ort, in welchen, die nächstjährige Br- zirksversammlnng stattsinden soll, einstimmig gewählt. Aus Sachsen und Umgegend. Dresden. Der Reiseverkehr aus den hiesigen Bahn- Höfen nimmt von Jahr zu Jahr größere Ausdehnung an. Im Jahre 1888 betrug die Zahl der Reisenden auf den Dresdner Bahnhöfen, trotz der Ungunst der wirth- schastlichen Läge, ziemlich 7*/, Millionen Reisende mit einer Einnahme von 7S91OOO Mark. 1892 hatte sich die Zahl auf 9087000 Reisende mit einer Einnahme von 988SS77 Mk. gehoben. Gegenwärtig ist die Zahl der Reisenden auf 12000000 gestiegen. — .Diese riesige Zunahme des Verkehrs machte die neuen Bahnhofsanlagen zur gebieterischen Notwendigkeit. Nach dem Bericht über den Zustand der evangelisch lutherischen Landeskirche im Königreich Sachsen aus die Jahre 1891 bis 1895, zusammengestellt für die 6 ordent liche Landessynode vom evangelisch-lutherischen Landes konsistorium, vertheilt sich der gesammte Verlust und Zu wachs der Landeskirche ist diesem Zeiträume aus die ein zelnen Religionsgesellschaften und die religionslosen Diffidenten folgendermaßen; Austritte aus der Landes kirche fanden statt zu der resormirten Kirche 24, zu der römisch-katholischen Kirche 196, zu den Deutsch-Katholiken 139, zu den separirten Lutheranern 229, zu den apostoli schen Gemeinden 1222, zu den Methodisten 728, zu den Baptisten, der Tempelgemeinde und anderen Sekten 448, zu den religionslosen Dissidenten 392, zum Judenthum 8. Uebertritte zur Landeskirche erfolgten von der resor- mieten Kirche 12, von der englischen Hochkirche 1, von der römisch-katholischen Kirche 712, von der griechisch, katholischen Kirche 2, von den Deutsch-Katholiken 61, von den separirten Lutheranern 38, von den apostolischen Ge meinden 85, von den Methodisten 90, von den Baptisten, der Tempelgemeinde und anderen Sekten 52, von den religionslosen Dissidenten 82, vom Judenthum 138. Das sind zusammen 3386 Austritte und 1273 Uebertritte. — Rückfahrkarten vierter Classe sollen demnächst auf den Staatseisenbahnen zur Einführung gelangen. Sie sollen zunächst aus solchen Stationen zur Ausgabe kommen, die namentlich an Markttagen oder bei anderen regel mäßig wiederkehrenden Anlässen einen besonders starken Hin- und Rückverkehr in der vierten Wagenklasse aufzu weisen haben. Eine Preisermäßigung soll nicht statt finden. Die Karten gelten zur Hin- und Rückfahrt nur am Lösungstage und kosten das Doppelte des einfachen Fahrpreises 4. Classe. Wenn mit dieser Neuerung be gonnen wird, ist noch nicht bestimmt. Die Vortheile der Neueinrichtung sind die, daß man in Zukunft nur einmal an den Schalter gehen muß und das die Schalter beamten in dieser Hinsicht ebenfalls etwas entlastet wer den. Doch muß man auf der anderen Seite immer am LösungStage die Rückreise antreten, sonst ist die Karte verfallen. Leipzig. Daß die hier so notwendige Errichtung eines EentralbahnhofeS in unabsehbare Ferne gerückt ist, beweist die Thatsache einer Untertunnelung, welche gegenwärtig von der sächsischen Eisenbqhnverwaltung auSgesührt wird, um den Reisenden die bequeme und schnelle Erreichung de- Dresde ner Bahnhofs zu verschaffen, sobald sie mit der Magdeburger Bahn ankommrn. Ist das letztere auch erfreulich, so stimmt e» doch die Hoffnungen auf einen Eentralbahnhof herab, und noch auf Jahrzehnte hinaus scheint »die berechtigte Eigentümlichkeit" der Existenz von sechs Bahnhöfen bestehen zn sollen — eine Thatsache, die weder in einer Großstadt Deutschlands, noch des Kontinents oder der neuen Welt noch- mal- anzutreffen sein dürfte. Ein Racheakt gemeinster Art wurde in der Nacht zum 1. Oklbr. in Falkenau bei Oederan verübt, indem das Abfallwas ser vom Wirtschaftsgebäude des Naumannschen Gasthofe-daselbst durch Arsenik vergiftet wurde. Während de- Freitags star ben infolgedessen dem Gutsbesitzer H. Müller Ü Gänse. 10 Enten, b Hühner, 2 Hähne und 2 Tauben. Weiter« Tiere sind erkrankt und dürsten voraussichtlich ebenfalls verenden. M etß e n. Eine unangenehme Ueberraschung wurde dieser Tage einem jungen, in einem Vororte Meißen- wohnenden Ehemanne bereitet.. Als er Abends von der Arbeit heimkehrte, sand er seine Wohnung leer und ver lassen. Außer seiner Gattin war, auch ein großer Theil der Möbel und Haushaltung-gegenstände verschwunden. Dem Vernehmen nach hat die Frau schon längere Zett mit einem hier in Stellung gewesenen ledigen Mann« ein LtebeSvmHältniß unterhalten und ist, da ihr Geliebter eine auswärtig« Stellung annahm, mit iW verduftet. Die au« der Woh«ung geräumten Sachen sollen bei Ver wandten, die von dem Fluchtplan Kenntniß hatten, un tergebracht worden sein. Der verlassene Gatte, den die Flucht der untreuen Lebensgefährtin nicht besonders schmerzen soll, hat die Ehescheidungsklage angestrengt. Als ein Beweis besonderer Schamlosigkeit ist es anzu sehen, daß der Entführer in offener Kutsche an der Woh nung seiner Geliebten vorfuhr und mit dieser in dieser auffälligen Weise zur Bahn fuhr. Löbau. Ueber ein Manöver-Abenteuer, das für die Betheiligten nichts weniger als angenehm, für die Zu schauer aber von erheiternder Wirkung gewesen sein muß, wird nachträglich Folgendes berichtet: Im Dorfe Kittlitz mußten sich zwanzig Damen, die als Schlachtenbummler innen'mit ins Feld gezogen waren, vor der heranstür- menden Kavallerie direkt in einen Teich flüchten; sie kamen bis an die Hüsten in das Wasser, so daß sich die Kleider fächerartig um sie herum ausbretteten. Sämmtliche junge Damen wurden aber wohlbehalten aufs Trockene ge bracht. — Es ist doch schade, daß es nicht auch für solche Damen Manöver giebt. Bischofswerda.- Zwischen Bischofswerda und Arnsdorf fiel der Schaffner Linsner vom Trittbet des in voller Fahrt befindlichen Zuge- Der 'Verunglückte, der mehrere Armbrüche davontrug, wurde nach Dresden, wo er stationirt, transvor- tirt. Meteorologisches. Nerve«« ««V Rückenmark-leiden, sowie sämmt- (1719) ltche diserete Krankheitsfälle werden speeifisch behandelt durch die Gaujana-Heilrnethode. Karometerftau» am Früh 7 Uhr. October- ---1 »i I « s v» I e-" Wetterhäuschen auf der König- Albert-Brücke. Sehr trocken 750—-M B-ständ. schön Schön Wetter Veränderlich Regen (Wind) Mel Regen Sturm 710-^ Temperatur n. Cels. am II.Octobr. -i- 1t>° „ 12. „ -s- 9,5° ^-740 „ iz. ,, 1,5° Windrichtung am II. Octobr. S.-W. „ 12. „ N.-W. " 1b- » N.-W. Wetter am II^Octobr. Regnerisch. M-710 . 12 „ 13. „ Bedeckt. Wer der Hülfe bedarf, der versuche dieses bewährte Heilverfahren. Man bezieht die Saujana-Heilmethode jederzeit gänzlich kostenfrei dnrch den Seerelair des San- jana-Znftitut», Herrn R. Görcke, Berlin 8.1V. 47. , Alatarblolüeeatoir,. — Gamentnch doppelbr. halbwollen in modernst. Färb, ä OSPf.p.Mtr. Ulli Vdvviots f «u,„r > tlknoll reine Wolle, doppelbrcit I I rein. Wolle, solid.Qualität ä 95 Psg. pr. Mtt. l I ä 95 Psg. pr. Meter. 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Wölsrant) eine höchst beachtenswerte Mahnung zur Kultnr der Zerreiche und Knoppern (Prof. Ludwig), scharfsinnige Forschungen zur Geschichte Gera« (H. v. Voß.himvie zwei Gedichte. Dir Bände v. U. B. sind ein wirklicher HavHfchatz für jede Familie, den wir wiederholt auf« Wärmst« empfehlen Man abonniert ans U. B., da» namentlich an den langen Winterabenden gern begrüßt werden wird, bet der Post, der Berlag»handluna sowie jeder Buch- handlung zu dem sehr billigen Preis von 1,K0 Mk. für» Vierteljahr. Probeheft« gratis dnrch >. Nugel Gera.