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AurrW -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane, Aelle n. Umgebung. Erscheint ÄNetVAt* «iuw-»s, u. «-»«t— Mt 3 Aamittenvlättern: Aroystnn, Aule Heister, Aeitspieget vi« einspaltig? C«vu»r« l. ro Pf. Nb»tN>eW««tSprctS amtlich« Inserate 28 Pfg. t:« Sorpua-Zeil« '"« b« ' «er-ntt-mtlich« Redakteur: P«U -«-.mlft«, in » u. (Erzgebirge). ... «Amen pr» Zeil« 20 Ps- ^ÜrchD'N 1 «'baktion u. E^ition^«., R-rktsir-ße. >- No. 101. Mittwoch, den 26. August 1896. 9.' Jahrgang? Bartholomäi Markt Aue. Aus Anlaß des am AL. August und L. September dieses Jahres hier stattfindenden Bartholomüi-Markte» werden folgende Bestimmnngen zur gehörigen Nachachtung hiermit bekannt gegeben. 1. Sämmtliche Plätze für die Aufstellung von Verkaufs-, Schau- und Ver gnügungsbuden werden durch den städtischen Marktmeister angewiesen, dessen Anordnungen unweigerlich Folge zu leisten ist. 2. Bor Beginn des Geschäftes haben diejenigen Personen, deren Darbietungen pp. polizeilicher Erlaubniß unterliegen, letztere beim unterzeichneten Rathe gegen Erlegung der Gebühren einzuholen und den Erlaubnißschein den re- vidirenden Beamten jederzeit auf Verlangen vorzuzetgen. > 3. Die Schau- und Vergnügungsbuden, in denen Musik gemacht wird, sind um ! 12 Uhr Nachts zu schließen. 4. Das Feilhalten mit geistigen Getränken außerhalb der hiesigen Schankwirth- schaften ist, soweit nicht besondere Erlaubniß ertheilt worden ist, verboten. 8. Das Fahren mit Langholzwagen durch die Stadt ist während des Marktes verboten, das Fahren mit Lastwagen ist thunlichst zu beschränken. 6. Das Fahren mit Kinderwagen ist wegen der Störung des freien Verkehrs an den Verkaufs-, Schaubuden u. s. w. und insbesondere behufs Vermeidung von Unglücksfällen während des Marktverkehrs auf den dazu benutzten Straßen und Plätzen ebenfalls verboten. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, soweit nicht nach den bestehenden Gesetzen härtere Strafen verwirkt sind, mit Geld bis zu 30 Mk. ev. Haft bis zu acht Tagen bestraft. Aue, den 22. August 1896. Der Htath -er Stadt. vr. Kretzschmar B. Kühn. Biersteuer Aue. Es ist wiederholt vorgekommen, daß Privatpersonen, von auswärts be zogenes Bier nicht zur Versteuerung angemeldet haben. Wir machen hiermit darauf aufmerksam, daß die Anmeldung solchen Bieres und dessen Versteuerung binnen 3 Tagen, vom Empfange an gerechnet, an unserer Stadtkasse zu erfolgen hat und daß wir Nichtbefolgung dieser Vorschriften i« jede« Salle streng bestrafen werden. A«e, am 21. August 1896. Der Htaty -er Stadt- Or. Kretzschmar. E. Orffklltlichk StMmMeten-ÄtzMg zu Aue. Mittwoch, d. 26. August 1896 Abends 6 Uhr. Meteorologische* 750 .740 .730 720 .710 »arameteeftaao am Früh 7 Uhr. N-W W. Wetterhäuschen auf der König- Albert-Brücke. zieller Wochenmarkt würde aber größere Auswahl in s allen Produkten schaffen und den Hausfrauen damit ein I großer Dienst erwiesen, welche jetzt das nehmen müssen, l was ihnen vielfach als Ramschwaaren ins Haus gebracht > wird. Ein Wochenmarkt aber würde bei dem Ungeheuern Consum den 13000 Einwohner des Auerthales den Frauen eine größere Auswahl, dem Stadtrath aber durch ein ange- > messenes Standgeld eine nicht unwesentliche . Einnahme ! bringen. Möge deshalb die Wochenmarktssräge in ernst liche Erwägung gezogen werden, damit einem dringenden Vedürsniß für unser volkreiches Thal endlich geholfen werde. Nr. 29 des diesjährigen Reichsgesetzblattes ist erschienen und liegt in hiesiger Raths-Expedition 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus: Inhalt : Gesetz, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Erwerbs- und Wirth- schastsgenossenschaften vom 1. Mai 1889, sowie den Ge schäftsbetrieb von Konsumanstalten. Bekanntmachung, betreffend das Gesetz gegen den verbrecherischen und ge meingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen. Die 2. Klasse der 130. kgl. sächs. Landeslotterie wird am 7. und 8. n. M. gezogen. Die Loose müssen bis 29. d. M. erneuert werden. Aus unseren Waldungen sieht man jetzt täglich Leute von der Pilzsuche mit reicher Beute heimkehren. Stein pilze finden sich in Menge und von ungewöhnlicher Größe. Auch Herbstlinge oder Reizker finden sich massen haft, doch will der Champignon, der schmackhafteste von allen unfern Pilzen, sich noch nicht auf den Wiesen ein stellen. Man hat seit langen Jahren hier nicht eine so reichliche Pilzernte gehabt wie dieses Jahr. Schneeberg. Vor einigen Tagen bahnte sich Nachts ein Knecht einen Weg durch das geschlossene Fenster eines Gasthofes, indem er die Scheiben eindrückte und sich in das Gemach schlich, wo die Dienstmädchen schliefen. Die Mädchen erhoben sofort ein lautes Geschrei, so daß der Wirth und ein Knecht herbeieilten und, da sie den Eindringling aus dem Gemach nicht herauszulocken ver mochten, die Thüre bewachten. Bald darauf brach der Belagerte aus, wurde aber von den beiden Männern ge packt und tüchtig verwalkt. Der eigenartige Verbrecher, der übrigens wenige Tage später Hochzeit zu machen beabsichtigte, ist seitdem spurlos verschwunden. Die kgl. Staatsanwaltschaft hat nun hinter dem Flüchtling einen Steckbrief erlassen, — Die neugegründete Hilssgeistlichenstelle in Neuwelt- Untersachsenfeld ist dem Herrn Predigtamtscandidaten Mayer aus Oberpsannenstiel übertragen worden. Derselbe ist am letzten Sonntage durch Herrn Sup. Ino. tftvol. Noth-Schneeberg ordinirt und in sein Amt eingewiesen worden. (Guter Brunnen.) Auf einer waldigen Hochebene zwischen den Städten Lößnitz und Zwönitz sprudeln auf einer von Hochwald umschlossenen Wiese 3 Quellen hervor, die den gemeinsamen Namen „Guter Brunnen- führen. Diese drei Brunnen, früher „Dreitannenbrunnen- genannt, : wurden seit Jahrhunderten als heilkräftig erkannt, und : zwar der St. Annenbrunnen im Jahre 1498, der Krätz- : brunnen 1646 und der Augenbrunnen 1717. Zu dem ersten dieser Brunnen strömten bis 1868 Gelähmte, Ner venschwache, Milz- und Blasenletdende, um hier Heilung zu suchen, nachdem ein Wolkenbruch den „Guten Brun nen- verheert hatte. 1816 bis 1824 wurden zeitgemäße Badehäuser gebaut aber nach kurzer Blüthezeit des Bades gerieth es von 1842 an wiederein Verfall. Neuerdings ist das'Bab wicker in besseren Händen und alljährlich sucht hier eine stattliche Anzahl von Leidenden und Er holungsbedürftigen Heilung und Stärkung. Nach der chemischen Analyse zeigen diese Quellen einen ähnlichen Gehalt an mineralischen Substanzen wie Gastein, denn ie enthalten besonders kohlensauren Kalk und salzsaure Magnesia. Der „Gute Brunnen" ist besonders denen zu empfehlen, die der Ruhe bedürfen und darum gern auf die Aufregungen des Badelebens verzichten. Ein Kurgast, der dieses Jahr zum ersten Male den „Guten Brunnen" mit bestem Erfolg besucht hat, schreibt uns darüber: Wer der Ruhe bedürftig, Einsamkeit in herrlichen Wäl dern sucht und herrliche Luft athmen will, der besuche den „Guten Brunnen". Für Moor- und Wasserbäder ist bestens gesorgt. Die Trinkkur ist einfach und kostenlos und was die Hauptsache ist, die braven, freundlichen Wirthsleute verpflegen ihre zahlreichen Gäste, bei sehr civtlen Preisen, vortrefflich. Aus dem Auerthal und Umgebung. - MttttzeUunge« vs« localem Jul« esse find »er SteSacttou , stet» wta»om«,e«. Am Sonntag hielt der „Kreuzbruderverein 260" zu ' Aue ein Sommeroergnügen bestehend aus Conzert und i Ball im Schützenhause ab. Das Conzert mit schön ge wähltem Programm wurde von der Auer Stadtkapelle in sehr sorgfältiger, präciser Weise ausgesührt. Ihm schloß sich ei» gemüthlicher Ball an, der Mitglieder und Gäste in fröhlichster Stimmung bis Mitternacht vereinte. Bemerkenswerth ist, daß der Kreuzbruderverein „Zwönitz" als weither Gast stark vertreten war. Der Präsident des dortigen Vereins Herr Bahnhossinspektor Arnold brachte verschiedene zu Herzen gehende Tröste auf die edle Sache ver Kreuzbrüdervereine speciell d. Auer Brüder aus, die der Präsident des Kreuztisches 260, Hr. Lehrer Hamann dankend erwiderte. Auch gab Herr Bahnhofsinspektor Arnold seiner Freude über die gediegenen Leistungen der Auer Stadtkapelle in beredten Worten Ausdruck. In gehobener Stimmung spendete man den lebhaftesten Beifall. Mögen sich recht viele Menschenfreunde finden, die die edlen Zwecke des Kreuztisches 260 fördern Helsen, lautet doch der Wahlspruch der Kreuzbrüder: „Wohlthun ist edel, vergesset der Armen nicht!" Im „Blauen Engel" traten am vergangenen Sonn abend „Brauer's humoristische Roßweiner Sänger" auf, wozu sich ein zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Die Vorträge etc. waren durchaus decent, aber doch von jener urkomisch erheiternden Wirkung, daß ein ungeheurer Beifall die wohlgelungene Ausführung der einzelnen Piecen lohnte. Die Darsteller erwiesen sich als Künstler in ihrem Fach. Besonderen Effekt machte der äußerst ge diegene Bauchredner-Vortrag des Hrn. Wilhelm Brauer, der in dieser Kunst erstaunliches leistete. Als Damendar steller mit einem schneidigen Sopransolo producirte sich Hr. Heinrich Leisten, und begeisterte durch seinen unüber trefflich wirkenden Vortrag die Zuschauer zu lebhaftem Applaus. Hätte der Künstler nicht durch einige im tief sten Baß hingeworfene Brocken sein Geschlecht verrathen, viele würden heute noch im Zweifel sein. Herr Mörbitz als „Nulpe von der Spritze" riß die Zuhörer durch seine urkomische Darstellung zu zwergfellerschütternden Lach salven hin. Auch der den Schluß bildende fesselnde Ein akter „Die Wette um 20 Mk." war eine treffliche Leistung. Die Künstler wußten in allen Piecen einen so köstlichen und frischen Humor zur Geltung zu bringen, daß das Publikum hochbefriedigt in heiterster Stimmung den Saal verließ. Gegenwärtig spricht man wieder viel über die Er richtung einer Markthalle. Wir haben nicht bestimmt erfahren können, ob dies Projekt seiner Verwirklichung näher gerückt ist oder nicht, aber das kann man wohl behaupten, daß eine Markthalle bei dem enormen Ver brauch und der bedeutenden Zufuhr von Lebensmftteln nach unserer Stadt eine große Wohlthat für unsere Ein wohnerschaft sein würde. Im Auerthale selbst wird nur ganz wenig an Naturprodukten erbaut, trotzdem die starke Fabrikbevöllerung hier ein ganz bedeutender Consument ist. Allerdings wäre zunächst ein Versuch mit Einführung eine- Wochenmarktes zu machen, welcher zudem nichts kosten wird. Sicher würden aus den umliegenden Ort schaften und von weiterher Händler genug kommen, die mit ihren Producten hier seil halten würden, wie dies ja jetzt schon Sonnabends mit vielen Eonsumarttkeln «iß Kartoffeln, Gurken, Obst, Fischen geschieht, «in offi- Aus Sachsen und Umgebung. Hartenstein, 20. August. Gestern Mittag 1 Uhr ertönte in unserer Stadt Feueralarm; man sah auch zu gleich, daß im fürstlichen Schloßrevier Feuer ausgebrochen, denn starke Rauchwolken stiegen von dort aus zum Himmel. Nach Ankunft am Brandplatze fand man, daß die inmitten des Rittergutskomplexes stehenden Scheunen brannten und nur der umsichtigen Führung und der energischen Arbeit der hiesigen freiwilligen und dienst pflichtigen Feuerwehr ist es zu danken, daß das Feuer aus diesen Herd beschränkt blieb und nicht noch die an stoßenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude ergriff. Die Spritzen aus Zschocken, Thierfeld, Neuwtttendorf und Raum waren auch bald zur Stelle. Die Entstehungs ursache ist zur Zeit noch nicht ermittelt. (Erzgeb. Vfd.) — Aus dem westlichen Vogtlande. Nachdem bereits zu Anfang voriger Woche bei Faßmannsreuth drei aus Böhmen herübergeschmuggelte Kühe von der Grenzwache beschlagnahmt worden waren, wobei die Pascher ihren Verfolgern jedoch entronnen, machten die Grenzjäger am Sonnabend in den ersten Morgenstunden fast an dersel ben Stelle wieder einen ausgezeichneten Fang. Es fielen ihnen nicht nur 4 feiste Ochsen in die Hände, sondern sie erwischten auch zwei Schmuggler, Bewohner des böhmi schen Grenzortes Gottmannsgrün. — Eine sich zur Kur in Bad Elster aufhaltende etwa 40 Jahre alte Dame wurde »vor einigen Tagen tot aus der Elster gezogen. — Eine 85 Jahre alte Wittwe aus Mutzschen sprang dieser Tage in selbstmörderischer Absicht in den Schloß teich zu Chemnitz, wurde aber noch lebend wieder heraus geholt. , 25. . Wetter am 28. AuguftBerLnderl. » 24. „ „ „ , re»»«. August Sehr Nocken 750— Bestand, schön W Schön Wetter Beränderlich Regen (Wind) viel Regen Sturm Temperatur n. Lels. am 23. August-s- >3° „24. „ -s- 10° „ 25. „ -f- 18« Windrichtung am 28. August N-W. 24.