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Auerthal-Zeitung : 10.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189601102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18960110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18960110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-10
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 10.01.1896
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DsMsche Nimdsch««. rvotsM««». »Die Ueberfiedelung de« kaiserliche« -oflager» von Potsdam «ach BÄ» sollte am Mittwoch, den 8. d., stattfinde». - D« Kaiser empfing am Montag mittag wieder den Gesandten der Südafrikanischen ' Republik, Dr. Leyd», in Audi«,. * An der Berliner vtirse »ar am Montag da» Gerücht verbreitet, daß Fürst Lohen» lohe seine Entlassung eingereicht habe. Wie da» ,B. Tgbl? von unterrichteter Test« erfährt, beruht das Gerücht in jeder Beziehung au' Erfindung. Durchaus unrichtig ist auch die Behauptung, daß der Kanzler von dem Telegram« des Kaisers an den Präsidenten Krüger vor der Absendung keine Kenntnis gehabt habe * Der kommandierende General d«S siebzehnten Armeekorps, Lentze in Danzig, ist vom Kaiser in den Adelsstand erhob« worden. -Die Bildung von Unterstützungs komitees z» gunsten der Boern nimmt in Deutschland ihr« Fortgang. Auf Veran lassung de» Bürgermeisters Strauß in Greiz hat sich, dem Vernehme« nach, ein aus Angehörigen verschiedener deutscher Bundesstaaten bestehendes Komitee gebildet, welche» beabsichtigt, ein« Auf ruf zur Zeichnung von Geldbeträgen zu «lasten, die der Transvaal-Regicrung zur Verfügung ge stellt werden sollen zwecks Herbeiführung von Maßregeln, di« geeignet sind: 1) entweder die Wiederkehr räuberischer Einfälle seitens der Briten verhindern zu helfen, oder 2) eine engere wiitkhaftliche Annäherung zwischen dem Deutsch« Reiche und Transvaal herbeizuführen. "Der Ausschuß des Kolouialrats, welch« im Auswärtigen Amt zm Borderatung u»ü> Begutachtung des Entwurfs eines AuS - wanderungSgesetzeS nach kurzer Unter brechung am 8. d. seine Beratungen wieder aus genommen hatte, hat am 4. d. seine Verhand lungen geschlossen. D« vom Ausschuß begutachtete Entwurf ist nunmehr au die zuständigen Reichs behörd« zürückgegangen. Mau nimmt an, daß noch in dies« Tagung der Bundesrat und viel leicht auch der Reichstag sich mit der Vorlage beschäftig« werd«. * Der altkatholischeBischof Joseph Huben ReinkenS ist am Sonntag abend in Bonn im Ast« von fast 75 Jahren gestorben. In den ersten Jahren seines Jünglingsalter» war « als Fabrikarbeit« in Aachen thütig, gc- langte jedoch nachträglich auf da» Gymnasium und konnte sich nach Absolvierung desselben in Bonn dem Studium der Theologie und der Philosophie widmen In Muster promovierte er znm Doktor der Theologie; 1850 habilitierte er sich in BreSlau, wo « 1857 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Als daS vatikanische Konzil daS llnfehlbarkeitS-Dogma angenommen halte, entwarf « mit Döllinger im August jenes Jahres die Nürnberger Erklärung gegen das Konzil und übernahm darauf die Führung der deutschen Altkatholiken, die ihn im Jahre 1873 zu ihrem Bischof «wählt«. Dieses Amt, welches nach der Beilegung des Kulturkampfes unverkmnbar an Bedeutung verlor, hat « bis zuletzt innegehabt. Oesterreich-Ung««. "Die AuSgleichSverhandluuge» wurden unterbrochen und werden «st Ende des Monat» wieder ausgenommen. Die weit«« Verhandlungen finden in Budapest statt, wohin sich die österreichischen Mimst« begeben. Bei dem ausgezeichneten Geist des Entgegen kommens, d« sich auf beiden Seiten geltend macht, erwartet man ein baldige» Ende du Ver handlungen. Frankreich. * Der der Regierung nahestehend« ,Temps' schreibt, in England, selbst in offiziellen Kreisen, legt mau sich nicht klare Rechenschaft über die durch JameswnS Expedition geschaffene Lage ab. Die» erklärt die unglaubliche Heftig keit in den Antworten auf die Depesche des deutschen Kaisers an den Präsi denten Krüger. Wie würde man in England über französische Leichtfertigkeit und unheilbaren Eigendünkel herziehen, wen« sich da» obskurste Blatt der Patriotenliga eine solche Zügellosigkeit der Sprache erlaubt hätte E»,l«ch. -Zwtsch« dem Minist« de» Neußer« Lhamberlai» und dem Premierminister LordSaliSburh soll e». vermutlich wegen der Drän»vaalaaaelegenheit,zu Konflikte» gekommen sein. Der Rücktritt de» ersteren zum Februar ist wahrscheinlich -I« mehr die englische Bresse ihrem Groll gegm Deutschlands Auftreten in der Tran» vaal-Angelegenheit die Zügel schießen läßt, um so schwerer «acht sie e» der eigenen Regierung, sich vonderBeteiliguug an dem Ueberfall loSzusagen und die ent standen« Konflikte geräuschlos und ohne über große Einbuße an Autorität beizulegen. Di« deutsche Austastung der Lage ist klar und durch sichtig, das Lerhalten uns«« Regierung wohl überlegt und geeignet, stn europäischen Konzert Zustimmung zu find«. Deutschland bet'achtet die Südafrikanische Republik al» ein selbständige», kein« Suzeränität d« englischen Kron« unter worfenes Land : entgegenstehende Bestimmung« der Konvention von 1881 sind durch die Ver einbarung von 1884 aufgehoben, und da» noch erhaltene BestätigungSrecht Englands für Ver träge, welche die Republik mit europäisch« Mächten abschließen möchte, ändert da» Selbft- bestimmungSrecht de» Freistaat» im übrig« nicht. Schweig. -Der schweizerische Bundesrat forderte von der Kantonregieruyg in Neuenburg ein« Bericht üb« die angebliche Entführung der abessinischen Prinzen. Belgien. -Im Longostaat schein«, wenn neuere Nachrichten sich bestätigen, wiederUnruheu ausgebrochen zu sein, «ine am oberen Eongo belegene Faktorei ist von Eingeborenen an gegriffen worden. Die Besatzung d« Station mußte sich znrückziehen. Die Trupp« de» Eongostaates unter Führung des belgischen Leut nants Liebrecht brachten zwar den Eingeborenen dann eine Niederlage bei, eS scheint jedoch, daß die Eingeborenen ein« Gegenangriff machten, bei welchem Liebrecht und d« Chef der Station am oberen Congo, Devadder, fielen. Die Lage in dies« Gegend scheint ernst. Spanle». -Sehr schlimm gestaltet sich di« Lage der Spanier in Cuba. Dort ist die Haupt stadt jetzt bedroht. Nach einer in London au» Havana eiugegangenen Depesche begann« die Insurgenten die Stadt Havana einzuschließeu. Es scheint, ,daß die spanisch« Truppen noch sehr wett entfernt östlich von Havana stehen. Zwar soll General Navaro die Insurgenten wird« einmal geschlagen und zurückgedrängt haben, aber die spanischen Nachrichten sind sehr unzuverlässig. Skustlaud. -In dürren Worten kündigt d« ,Regie- rungs-Anzeiger' an, daß d« Minist« de» Inne« beauftragt ist, die Bestimmungen über die administrative Verschickung einer sofortigen Revision zu unterziehen. Den Gou- verneurensoll die Befugnis zur Verbannung entzogen werd«. Wenn die Reform auf diesem Gebiete zu ein« Beschränkung der Rechte der Verwaltungsbehörden führt, hat daS russische Volk allen Anlaß, den Begrnn einer neue», besseren Zeit zu «hoffen. valkanstaate». -DieFeind selig ketten vor Zeitun find noch nicht völlig eingestellt; die Operationen der türkischen Truppen zur Einschließung des Platzes werden in der Hoffnung fortgesetzt, mit Hilfe der erwarteten Verstärkungen noch vor dem Dazwffchentreten der Vertreter der fremden Konsuln die Bezwingung durchzaführen. -Die Entlassung der fett dem Sommn wegen der Bewegung in Makedonien ein berufenen Redifregiment« ist angeordnet worden. -Die Goldwährung soll auch in Bulgarien eingeführt werden. Wie verlautet, wird die Regierung in d« Sobranje einen Gesetzentwurf ciubringeu, durch welchen in Bul ¬ gari« die Goldwährung durch Ankauf vo» Gold und Einziehung von 20 Million« Stlbumüuz« eingeführt werd« soll. Afra». -Nachdnn Ceeil Rhode» sei» Spiel arg« die Bonn verlor« ficht, hat er seine Entlassung al» Premierminister der »apkolonie genonuuen. -I» dem Gefecht bei Krügertzdorf hotte nach ein« Meldung d« Boern au» Johannesburg Jameson 180 Tote und 87 Ler- wundete. D« Verlust der Bonn soll 8 Lote und 5 Verwundete betragen. -Di« Verbündete» James»«»', d« Kaffernkünig Gungunhana und sei» Sohn Gondin«, wurden von dem portugiesisch« Kapitän Moufinho gefangen und nach Lourengo Marquez an d« Delagoabai gebracht, von wo Ne mit dem Paketboot .Afrika" bereits auf de« Wege nach Europa find. «sie». -Auf Formosa hab« die Japan« ein« schwere» Stand. D« ganz« Distrikt nordöstlich von Tam-sui befindet sich fest de« 28. De zember stu Aufstande. 10000 Rebell« griffen Thai-de am 1. Januar a», wurden ab« «dem selben Tage zerstreut. Wettere Erhebungen werden «wartet. Mo« Motz mrd Ferm. «eben die Differenzen zwischen de» Kaff« nnd dem Prinz« Friedrich Leopold geh« verschiedene Meldungen durch die Presse. Da die Auseinandersetzung« zwischen dem Kais« und seinem Schwager sich selbstverständlich der Oeffentlichkeit entziehen und keine Zeitung darüb« Zuverlässiges melden kann, so wäre «S mindestens taktlos, die gänzlich unkoutrollierbar« Gerüchte wiederzugeb«. Für die Hebmrg »er Fischzucht inter essiert sich d« Kais« lebhaft. Dem Pinneberg« Bauernverein ist vom Kais« eine ansehnliche Summe zur Anlage von Karpfenteichen bewilligt. Oedländereien zm Anlage von Fischteichen find im Holsteinischen noch reichlich Vorhand«; d« Absatz ist sehr leicht. Die Vorschläge zm Förde rung der Fischzucht find« dmn auch unter den Landwirt« lebhafte Zustimmung. Die ländlich« Arbeit« «halt« dadurch auch während deS Winters eine günstige Arbeitsgelegenheit. Ei» Selbstmörder-Klub, dessen Existenz man biSH« nm in Amerika voraussetzte, besteht, wmn auch nicht unter diesem Nam«, in Berlin und hat innerhalb zwei« Jahre bereits da» dritte Opfer gefordert. Bor einigen Tag« nahm sich der Hausdiener Karl Mende, angeblich aus Liebesgram daS Leben. M. gehörte dem au» der Arbeit« Bildungsschule im Norden Berlin» hervorgegangenen Kreise an, d« sich, nachdem ein« der Teilnehmer zufällig mit den Schriften Schopenhauers bekannt geworden war, allwöchent lich zweimal versammclt, um sich in die Lehren de» Meist«» de» Pessimismus zu vertiefen. Diese an nnd für sich harmlose Liebhaberei hat ab«, da verschicdene Mitglied« die Schopen- hauerfche Verherrlichung des Selbstmorde» in die Praxis übertragen haben, vor zwei Jahren zuerst den Handlungsgehilfen Max Kirsly, im vorigen Jahre die Schneiderin Minna Preuß, und nun den oben «wähnten Karl Mende, alle drei im Alt« von 20 Jahren stehend, in d« Tod getrieben. Hoffentlich last« die vier noch am Leben befindlichen Mitglieder dieses Zirkels e» nunmehr gmug de» grausamen Spiels sein El» Pulverschupp«« mit 50 Zentner Inhalt ist südlich von MehliS im Thüringer wald in die Lust geflogen. Obgleich der Schuppen KOO Met« von d« Stadt entfernt liegt, richtete trotzdem die Explosion in Mehli» großen Schaden an Gebäuden an. Im Kieler Gefängnis hat sich am Mon tag d« Kohlenlieferant Jantzen, der weg« be trügerischer Handlung« bei Kohlenlieferungen für d« Kais« Wilhelm-Kanal »«haftet worden war, «hängt. Ermordung einer Adoptivtochter. Der 40jährige Maur« Buda in Elberfeld tötete seine l8jährige Adoptivtochter und »«letzte seine Frau lebensgefährlich durch Bellhieb«. Der Mrd« ist geflohen. Da» Motiv »oll t» eine« vev- sucht« StttüchkeftSattentat lieg«. Mord t» kSrttin. In da» Drmkri, da» üb« d« grausige« Mordaffäre, die an de« Stadtkasteu-Rendant« Böttcher tu Wettin be gangen wurde, schwebte, scheint nu» endlich Licht r» komm«. D« de» verbrechen» verdächtig« Amtsgerichts-Sekretär Hering ist zweifellos d« Mörder und zugleich auch derjenige, der die Stadtkaste beraubt hat. Am Sonntag ward« auf dem Bodenraum de» vo» Heriug bewohnt« Hause» 1700 Mk. de» geraubt« Geldes und da» Mordinstrummt, ein Revolver, gesunde^ in den die Geschoss« genau paff«, die bei dm» Morde verwendet wurd«. Hering, der bereit» in» Höllische Gefängnis überführt wurde, dürft« angesichts dies« Beweismittel sei» hmänäckige» Leugn« aufgcben Einer K»hle«ortzdga*vergtf«ng find am Freitag in Marburg in Steiermark vis Kind« eine» BahnwächterS zu« Opfer gefall«. Die Mult«, welck>e ausgegangen war, um Ein käufe zu besorgen, hatte beim Verlast« de» Sause» die Ofenklappe geschloffen und die Zimmerthür abgesperrt. Als sie zurückkehrt^ sand sie die Sind« in der Nähe der Thür tot auf dem Boden. Der Todeskampf da Klein« scheint ein furchtbarer gewesen zu sein, da die älteren Kind« Bißwunde» an den Händen trug«, welche fie sich offenbar in ihr« Angst und Ver zweiflung selbst beigebracht halt«. Ei» Viehhändler eigener Art hat in letzt« Zett die Umgegend von Marburg bereift. I» zahlreich« Dörfern kaufte « große Meng« Vieh an, wofür er die höchst« Preise bewilligte. Die Baue« war« überglücklich ob de» selten« Geschäfts und lud« dm splendid« Händl« z» dem landesüblich« „Weinkauf" et», mit de» derartige Geschäfte gewirrt zu werden pflege». Die Wetnkäufe, da» sind eine Art bäuerlich« Festessen, fielen angesichts da hohen Preise be sonders splendid au», und der Händl« ließ sich die Kost gut munden. Leid« stellte sich bald heraus, daß man von einem Schwind!« dupiat war, den e» nach dm Weinkäufen, ab« nicht nach de» Nächsten Vieh gelüstete. Die Baus» warten noch heute auf die Abholung und Be zahlung der so vorteilhaft verkauften Tiere. Sive Privnt-Krankenpflegerin in De«- schendorf wollte einem Arbeit« und sein« Ehe frau Rhaüarbertinktur verabfolgm und gab de» Leuten statt dessen Opiumtiuklur em. Der Ma»» ist infolgedessen gestorben, die Frau lebt zwar noch, eS ist ab« wenig Hoffnung Vorhand«, sie am Leben zu «hallen Ein seltenes Brautpaar hat in Lyck i» d« vorigen Woche vor dem Standesamt d« Bund fürs Leben geschloffen. Die „junge Fra»- zählte 53 Lenze, d« junge Ehemann, d« zu gleich da Reffe sein« Frau ist, hat der« 22 aufzuweisen; seine jetzige Gattin hat ih» seiner Zett aus der Taufe gehoben, so daß « also jetzt Gatte, Neffe und Pathcukind sein« Frau geworden ist; ab« durch die Heirat mit d« Tante ist « auch sein eigen« Onkel ge worden. Da Bat« des Mannes, früh« Schwa ger der Frau, ist nun ihr Schwiegervater ge worden, zugleich ab« auch d« Schwager seine» eigenen SohneS. Stn Eifenbahnzug vhue Passagiere und . . . Wagen — dieses sellme Ereignis wird au» Westpreußeu in folgendem gemeldet. Al» kürzlich d« von Berent abgelaffene fahrplan mäßige Abendzug in die Station Schöneck ein gelaufen war, mußte der Lokomotivführer zu seinem Erstaun«: die Entdeckung machen, daß außer dem Gepäckwagen kein einziger Personen wagen mit dem Zuge augekommeo war. Me sich bald herauSstellte, waren die Personenwagen; in den« sich außer anderen Passagieren auch eine Anzahl Soldaten befand«, versehentlich my Bahnhof Gladau stehen geblieb« Da die Vaterlandsvcrteidiger schon am andern Marge» in d« Frühe sich zum Dienst zu melden hatte«, dampfte die Lokomotive schleunigst nach Glada» zurück, um die wid« ihren Will« fitzen ge bliebenen Passagiere zu holen. I« der Hypnose gestorben. DaS Obeo- geiiche in Devreczin hat gegen den Hypnotiseur Die Mündeln de» Herr» Pfarrer», s s Aus dem Portugiesischen v. Franziska Panzer. '' 8. In der Zett nun. t» welch« wir Pedro daS Domas der Senhortta Llarinha so galant bei der Unterbringung ihrer Wäschekörbe beistehen sah«, waltete Margarida schon eine gute Weile «folgreich ihre» Lehramtes, und Daniel wurde in den nächsten Wochen alS Davor von Porto Daniel war während der Dau« sein« Ab wesenheit wenig nach d« Heimat gekommen; « wollte sich einesteils aut seinem Studium möglichst beeilen, weswegen « auch die Ferien zeit zur Arbeit benutzte, anderseits fühlte er sich immer weniaer heimisch im Hause Joss da» DomaS. Er liebte und vaehrte seinen Bat« au» ganz« Seele, n schätzte seinen Bruder auf richtig, ab« die Anschauungsweise deS ganzen Mannes änderte sich mehr und mehr, wollte mit dem von frühest« Kindheit ha Gewohnt« nicht »usammeustimmen und entfremdete ihn dem Vaterhause. Alle empfand« daS: da Pfarer sorgend, doch vertrauend, daß die vorhandenen innig« Gefühle spät« in alter Kraft aufleben würd«, Jos« in zuversichtlichem Hoffe» auf eine höchst glückliche Zukunft, Pedro in trotzigem Zuwarten auf die Entwickelung der Dinge. Pedro war dem Bruder durchaus nicht ab geneigt, ab« eS beherrschte ihn jene» zuweilen nicht ungerechtfertigte Misstrauen de» echt« Sandmannes gegen Bücherweisheit; a «blickte auf dem von Daniel «wählt« Lebenswege eine Menge von für daS Heil da Familie widerlichen Dingen. Das Lei hältniS zu Klara, in welche» « dann trat, stimmte ihn im allgemeinen so heiter, daß a auch über den Bruder milder dachte, vertrauensvoll« m die nächste Zukunft zu blicken vermochte. In gewöhnta freimütiger Weise teilte Pedro übrigens dem Pfarrer seine Absichten auf Klara mit, sobald a sich klar darüber war, und d« geneigte Les« wird daS Vergnügen begreifen, mit welchem d« würdige Pater den Brautwerber bei Joss das DomaS, den Vermittler bei Clarinha spielte. Bei Jos« stieb er nicht auf die kleinste Schwierigkeit, bei Klam ebenfalls nicht, nur bat das Mädchen um ein« einzigen Abend Bedenk zeit, ehe fie ihr feste» Ja gab. „Du willst dir bei Guida Rat holen?" fragte der Man« lächelnd. Klara nickte. „Guida ist so klug, fie weiß beinahe so viel nun, wie ein Kaplan, glaube ich. Senhor Varocho; wenn sie den Pedro nicht zum Schwager mag, dann mag ich " „Dann magst du den Daniel auch nicht zum Schwager", vollendete d« Pfarrer und «hob sich von d« niedrigen Steinbank vor d« Thür sein« Mündel. „Nun, laß e» gut sein, Clarieha, Guida wird schon zufrieden mit dein« Wahl sei». D« Herr behüte dich l" „Amen l" — sagte Klam etwas hastia und eilte in die bereit» abenddämmerige Stub^ in welch« Margarida eben die korrigiert« Hefte ihr« Vein« Dorfmädchen bei Sette legte. „Margaridinha" —begaim die Schwester schmeichelnd und legte die Arme um den schlanken Leib Guidas. „Was hast du, Klam d — Du willst mir «waS sagen! „SS scheint von groß« Wichtig kett zu sein?" „O ja, von groß« Wichtigkeit!" „Nun?" „Ich — ich will heirat«." „Ab!" „Ja, und stehst du, Guida, mein Bräutigam ist d« bravste und schönste Bursch im Dorf" „Nun ab«, wa» fehlt denn?" „Deine Einwilligung!" „Meine Einwilligung? — wenn du mir da» Recht gibst, meine Meinung zu äußern, dann" „DaS Recht! — ohne deine Einwilligung Hekate ich den Pedro nicht," vaficherte Klara höchst resolut. Margarida lächelte sanft. „Dein Herz wird sich wohl weniz um die arme Guida kümmern, Clarinha; — ab« die heilige Jungfrau und der heilige Joseph haben sicherlich eine schlechte Wahl von dein« Sette verhütet, — — welch« von unseren viel« PedroS ist den» dein« ?" „Pedro daS Domas!" Es entstand eine kurze Paus«, dann «scholl Margarida» bebende Stimme durch die inzwischen völlig eingetretene Dunkelheit: „Du mußt sehr glücklich »«den, meine Klam — Pedro ist ja der Sohn von Jös« da» Doma» und Gott wkd dich segne» t" Nun ist endlich d« wichtige Tag gekommen heut« nachmittag soll Daniel eintreffeu. Jos« daS Dorna», nachdem er eingesehen, daß er nichts mehr zu den Vorbereitungen thu« kann, od« vielmehr, daß thatsächlich nichts vor zubereiten übrig blieb, suchte seiuen Freund Joao da Esquina auf, sich die Zett d«S Warten» eia wenig zu vertreiben. Senhor Joao da ESquina hat den größt« Laden deS Orte» inne ; bei ihm verlammelt sich alles, waS in irgend ein« Beziehung Anspruch ans Bedeutung macht. Auf den beiden vom Alter tiefdunkel gebeizt« Bänken unter den auf gereihten Wärst« und Schinken ist schon manche politische-Debatte auSgefochten, so manche» Behm- gericht abgehalten worden Joao da ESquina, seine Gattin Teresa und das brünette sehr gefallsüchtige Töchterchen Franziska bilden ekle fürchterliche Dreizahl, diren scharf« Augen nicht» entgeht, waS da geboren wkd ob« stirbt, sich verlobt od« ver heiratet, seine Frau mißhandelt od« nicht. Wenn Joao je vergäße, Noti, von etwa» z» nehmen, hätte ihn die wohlbeleibte Senhora Teresa aufmerksam gemacht, und ruhte die Wachsamkeit dieser Dame wirklich für Augen blicke — ab« da» stellen wir ganz in Abrede — dann war noch die schöne Franziska unent wegt auf ihrem Posten. Natürlich »ar da» Jnterefs«, welcher diese würdige Familie für Dank! hegte, kein ge ringe»; in Franziska» Bus« schlummerten über dies gewiffe Hoffnungen und Wünsche, die wiL von der Mutt« genährt, vom Bat« gebilligt sich bald entwickeür seh« werd«. '
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