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Mkmilltt Anskiser für die Stadt Aue, Jelle. Aitthaumn md die mlie-eadea OWastea. ««««»»««, Sreit««» u »o««»,g». WM L AamitienötcktterA: AfrichßkM, Aule Aeister, Aeitspiegel. Mdsu»»»»«t«»r»t» — «N. der 3 »»ribvellen Betlaaen v,ert«ljSbrliL vera«U»-nli»«r R«dak,«ur: Gmtt HegemckKM in » u « («rlgebtrge). . L. » «d «ed-tti-n a. «ro«°...°n: «... vi°rkM°g«. nehmen VeSellunge« an. No. 115. 8» Jahrtzank. Sonntag, den 29. September 1895. Bekanntmachung. wie hier bemerkl ward«, fehlen auf den Gtraßenseitigea Dachflächen einer großen Anzahl Wohn- und wirthschaslSgebLude die gegen das Heradfallen des Schnee« sichernden Schneesang». Durch da« Fehlen dieser Schneefange find alle Passanten pp. der Gefahr, von de« herabfallenden Schur« betroffen zu werdea, »«gesetzt. Bo» sticherheit-pol-zeiliche» Standpunkt an-, veranlassen wir be«halb hiermit alle Hau-grundstücksb-fitzer ihre SebäuM, soweit sie mit Echneefanger noch nicht versehen find, auf allen Dachflächen, welch« «inen Neigungswinkel von mehr a>« 80° haben und nach öffentlichen Verkehrswegen gerichtet find, bi« spatesten« zu» SO. November dieses Jahres mit sicherwirkenden Schneefängen zu versehen. Richtdefolgung dieser Vorschrift wird mit 20 Mark Strafe beziehentlich 5 Lagen Haft geahndet werden. Aue, den 26. September 1895. Der Werth der Stadt. I)r. Kretz sch mar. R. Bekanntmachung. Wiederholt hat man die Wahrnehmung machen müssen, daß Personen beiderlei Seschlecht« und namentlich junge Leute durch längere« gruppenweise» Zusammenstehen, durch Gehen zu S und mehr Personen nebeneinander auf Fußwegen und schmalen Straßen und durch Benutzung der Fußwege mit umfangreichen Gegenständen den freien Verkehr hindern. Wir verbieten daher auf Grund von 8 366, Io de« Reich-strafgesetzbuche« unter An- drohung einer Geldstrafe bi« zu 60 Mk. oder entsprechender Haft für jeden Zuwiderhandlung«^ da« gruppenweise Zusammenstehen von Personen, sowie da« Gehen von mehr al« 2 Personen bez. Arm in Arm nebeneinander aus Fußwegen und schmalen Straßen und durch Benutzung der Fußweg« mit umfangreichen Gegenständen. Ferner bringen wir die Bestimmuug in 8 22 unter » und » unter Hiuwet« auf di« Strafen in g 24 der Straßenordnung in Erinnerung, wonach jeder Hautbefitzer oder dessen Stellvertreter 1) in der Länge seine« vefitzthum« da- vor demselben hinsührende Schuittgrrinne stet« reinlich zu halten Hut, 2) Sonnabends regelmäßig, jedoch auch sonst, wenn verunreiniguu- gen eintreten, dafür Sorge zu »ragen hat, daß die Straße bi« zur Hälfte in der ganz« Länge seine» Befitzthum« gekehrt, auch, so lange kein Frost Antritt, bei trockenem und staubigen Wetter zuvor mit Wasser besprengt, da« Kehricht aber sofort »ach dem Kehren von der Straße beseitigt wird. Aue, den 26. September 1895. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. Mrgnrth. Jur Kirchweih. Morgen feiern wir Kirchweihfest, Erntefest haben wir vor kurzem gehalten: di« froh«n Fest« nach d«n sauren Wochen schwerer Arbeit de« Landmann« kommen zur Geltung. Mit der Ernt« hängt auch Kirchweihfest zusammen, obgleich M kirchlich zur Erinnerung an den Tag der Kirchweih gefeiert wird; darum iA Kirchweih, oder wie der Bolk-arund jagt „Kirme-" nirgend« heimischer al- in den Dörfern oder in den kleinen Städten, wo alle an der Arbeit de« Landmann« Zn- terefse haben. Kttme« ist ohne Zweifel au« eine« der 3 altgrrmanischen Dankopserseste, de» dp» Herbst«», hervor-«- gangen. Gregor der Große, der b«i all seinem Eifer stirbt« Kirche den au« dem Heidenthum bekehrten Völkern kein« Freu»«, di« sich irgend mit dem Ehristeutum vertrug, stören oerr rau ben wollte, gab die Erlaubni«, neben den Gotte«häusern Laubhütten zu errichten, statt der vormaligen heidnischen Opfer mahlzeiten am Tage der Kirchweih eia heitere« christliche« Fest mahl zu halten, und die Tiere, die sie sonst geopfert hätten, mit Gebet und Danksagung selbst zu verzehren. Mit solchem Dankfest i« Herbst aber da«. Fest der feierlichen Kircheiatveihung, da« anfänglich zu allen Jahreszeiten begangen worden «ar, zu verbindeu, lag nahe. Der Herbst mit seiner eintretenden ArbritSruhe, seine sterben-müde, «bscheidende Pracht, di« zum letzten Male vor dem Winter sehnsüchtige Freude in »er Menschenbrust ausbrechen läßt, di« nach Bergung der Ernte aller Herzen erfüllende dankbar« und frohe Stimmung, war«» mit die Gründe, daß nach »er Ernte, aber vor dem letzte» Trinitati«sonnt»z die Kirchmeßfeierlichkeitea gehalten wurden. Unser Geschlecht, dem da« Absterben ooer Welken kernhaften schönen Volkstums eigen zu sein scheint, erweckt oft den Glauben, ol» ob da« Kuchenvertilgen da« einzig« Opfer sei, welche« ihm von dem Dankfest übrig geblieben ist. Möchte e« ltever in dankbarer Hingebung, für den Erntefegen nicht allein, sonder» dafür, daß Gott un» ein« Kirche gebauet und uns zu seiner Gemeinde gewählt hat, diesen Tag der Kirchweih begehen und «icht vergessen, mitzuteilrn von dem, da« ihm Gotte« Güte geschenkt hat, wozu gerade an diesem Tage die Becken unserer Gotte-Häuser auffordern. Aus dem Auerthal und Umgebung. GMtd«Ut»»«m» von totale» Interest« stet» »er «edattia» stet» wtaramme«. Aue, 28. September. Mit Bewilligung der in Evangelstck beauftragten Herren Staat-Minister hat »a« Evangelisch-luthe risch« Lande-konsistorium in »en Kirchen unsere« sLaude» «tu« allgrmein« Kirchenkollekt« am 16. rrinitetitsonntag, 29. Sep tember d. I, für den Neubau der Kirche zu Roerbach «»ge ordnet. Zu deren Erklärung sei folgend«« angefügt. Die ur alte kleine Filialkirche zu Roerbach (Ephvrie Grimma) ist in einem solchen Zustand, daß ihr Ersatz »urch eine neue Kirch« nicht mehr aufgeschvbe» werden kann. Zwar wollte sich die Kirchgemeinde mit einem Umbau begnügen. Sie hat sich adw davon überzeugen müssen, daß «in solcher nicht zweckMäßlä sein würde und daß Neubau allein richtig ist. Dieser ist auf 22 000 Mt. veranschlagt. Aber auch einen so mäßige» Bau- aufwand vermag die Gemeinde nicht au« eigenen Mittel» za bestreiten. Mehr al» 6000 Mk. für den Bau auszubringe» ist st« außer Stande. Sie umfaßt überhaupt nur 167 Seele» und bestebt au« landwirtschaftlicher Bevölkerung, di« durch die Lage der Landwirtschaft sehr gedrückt ist. Dazu ist sie durch Wegrdauten un» durch vt« Instandsetzung de« Pfarrhaus«* bet der Mutterkirche zu Köhra schon sehr belastet. Zn dieser Rot bittet st« di« Kirchgemeinden »e« Lande« um ihre brüder liche Hüls« zum Bau ihrer neuen Kirche. Möge dir Hoffnung der arme» Gemeinde durch eine» reichen Au«sall der Kollekte «füllt MtzdAi l Laut >Kner Bekanntmachung im .Erzgeb. Vfd." «ar der Mitgliederbestand unsere« Eonsumvereiu« am 1. Juli 1894 1057. Abgang im Laus« »e« Rechnungsjahre« 24, Zugang 173, Bestand am 30 Juni 1895 ißvS. Da« Geschäft-gut- haben d«, Genvffen erhöhte sich i» diese» Jahre um Mk. 3311,01 un» die Haftsumme um ML 4470,—. Di« Gesammtsumme «ller Mitglieder betrug am Schluffe »e« Ge schält,jahre« Mk. 361,80, —. F Kgl. Amtsgericht Schwarzenberg: Aus Foff 15 i« Handelsregister ist da« Erlösche» »er daselbst riage.r agenen Firm» Friedrich u. Söhne zu Beierfeld verlautbart worden. Zum Kir«e--D»»st«g. findet «n größere« Eonzrrt unserer Stad tkaprlle im „Blauen Engel" statt. Da« Programm hierzu ist «in sehr gewählte« u. verspricht eine» reichen Genuß. Ein Ball mit vollem Orchester, Hauptanziehungspunkt für die tanz lustig« Jugend, schließt sich dem Eouzert an. Wie alljährlich am Kirm«,sonnt«- wird auch dir«mal der „Lieverkranz" eine« seiner beliebten Eonzeet« im „Bürgergartea" geben. Da- reichhaltig« abwechselung-reich« Programm »eist eine Füll« der schönsten Piecen für Mänaerchor, Quintett» u. s. w. aus. Den zweiten Theil wird die Aufführung de« Liederjpiegkt« „Rofrl im Schwarzwald" (Musik v. Eonrad bilden. Da der „Liederkranz Aue" durch seine vorzüglichen gut -«schulde» Sangrskräfte, ».seinen vortrefflichenDirigenden zu den le«stung«sahigsten Gesangvereine» hiesiger Gegend gehört, und seine Aufführungen aus Kunstgenuß wohlberrchtigten An spruch machen können, so steht alle» Sange-freund,n rin -enußrricher Abend in Au,sicht. — La der Oktoderumzug vor der Thür steht, so tritt wie der häufig die Frag« aus, ob der Hau«wirt berechtigt fei, von dem Mieter zu jeder Zeit Zutritt zur Wohuung zweck« Besich tigung zu fordern. Hierüber gebe» Gerichtsentscheid»»-« i Aufschluß: „Der Vermieter ist nicht befugt, di« Wohnung ve« Mittel» »mH Belieben zu betreten, auch nicht zu» Zweck ander- weiter Vermietung und auch dann nicht, wenn über di« Krage, ob da« Recht de« Mieter- noch sortdauert. Streit besteht." Z», ein« Eadfchetdung besagt sogar, daß „in die vom Mieter vertaffenr u«d «nckgeräumtch «der noch in seinem Mitbesitz befiadltch« wohuung der vermietet nicht einbringrn darf." Allem Anschein« «och »erde» wir eine» sehr frühen Win ter bekommen, dem schon schmücken sich die Bäumen mit ihm lebhafte« Herbstfiwv«. Obst- un» Waldbiume stehen zu« Lhell «ltblättert da Und «er Boden unter dense lben bedeckt sich mit herbftlich raschelndem dickten Laube. Da« sich ganz sicher« Anzeige» baldig rcktretendrr Fröste, möge be»halb jeder Keck »ad Garte» rechtzeitig bestelle» un» den Wintervorrat an Holz »ab Kohle» «»fahre» laste» Einstweilen ist jedoch unser« vttolirmch da »no dk Hatcksrauen hatten flott zu lhu», zu scheuer» und zu reinige», daß Hau« u» Staad zu setzen, für den Festbraten zu sorgen un» vor Alle«, den un vermeidliche» Kuchen u» backen, um ihren Gäste» etwa» appetit lich«« und nmhtschmackckbm oorsrtze» zu könne,. Aber diese Scheid« »m Zahre-zeUen wird in mannigfacher Weise begrüßt. Freudig«, am »er HMckoackr, find jetzt die Schüler gestimmt, die wiemr Ferien hüb« »»» die golden« Freiheit genießen ttn- n«. Freudig« auch zieht »er Reservist mit aufgerollten Achselklappen »ad dem Wauoerftab mit der Sompagnietrodvel in mr Hand dmch bi« Stadt. Freilich, a»ch th« drücken ost- mal» SöoGkch be» ck« Ueberfiedetung «ck dem Regiment t» di« Werkstatt ist ost schwere, au-zufützrea, al« mau denkt. Dem «»»», mit de» gmollte« AchselUappm stehe» »ich» im mer gleich so zahtrckch« SGllm» oste», Miß er Mir zuzugreife« braucht» Dee Wcktnr ist überhaupt «icht m, Freund der Ar. muth» M»« für all« fein, Freuden fehlen di« Gegensätze »icht. Dem sorglo« dahinlrbenben Backfisch, Mr vor Mm Modewaareu- fch»uf«st« Luflschlöffer baut, ist die arme will«« al« Gegen- ckst llchbden, mich« mit Schrecke» daran »,ß v«r wt«. ter warm« Kchtbung für di« Kinde, heischt, und neMn Mm Schaufenster mit den Kuchenstücken sitzt wohl ein arme« bleiche« Kind, daS an einem Stückchen trockenen Brodeg knabbert. Wen» »er Winter naht, ist die Mahnung an dieMohlhaMn- den um so gerechtfertigter: grdenket der Arme»; die kalte Jahre«zeit erwärm« die Herzen Mr Reiche». Eia beklageiwwerther Unglück«sall hat sich Montag Abend in BÄUenthal zugetcagen. Bon der Gosaer Kirme« zurück kehrend, hatte «ine Gesellschaft au« Eibenstock im „Gasthof zur Forelle" in Blaueuthal »och tiamal Halt gemacht. Nach Mm Hrrabsteigen vom wagen muß der Agent Heinrich Kunz tu der Finfterniß in« Stolpern gekommen sei», de»» er ist vou »er Straße kopfüber in die Bockau gestürzt und hat , bei diese« Fall« eine« ck schwere« Schädelbickch ebkKech mH er »och auf de« Transport nach der Stadt seinen Geist aufgab. Da« Unglück ist um so deklagen-werther, al« der verstorben« «ine zahlreiche Familie, darunter »och vier schulpflichtig« Kin^ hinterläßt. ' Eibenstock, 25. Sept. Sestern Mittag ertönt« Wieder einmal Feuerruf in unserer Stadt. Aus »em Dachboden de« Bäckermeister Boch«a»a'schen Hause« i» Mr Wirseustraße «ar auf bi« jetzt noch unermittelte Weise Feuer «»«gekommen. Obwohl die Flamme» schon in hoher Lohe über dem Dache «mporschlugen, dauert« e« doch nicht lange, bi« man de« Feuer« Herr wurde. Dazu trug nicht allein oi« maffive Bau art de« Gebäude«, sondern auch di« reich« wasserzusuhr durch die neue städtisch« Wasserleitung bei. (Erzg. Vsb.) veffeuttiche Stadtverordrreteusitzuug z» A»e, am 26. GeptemMr 1895. Anwesend: 9 Stadtverordnete. Vorsitzender: Hr. Profrffor F. Dreher. Seiten de« Rath«: Herr Bürgermeister Dr. Kretzjch- «ar, 3 Rathrmitglieder. Eine Vergrößerung de« Kohleaschuppeu« bei Mr Gaöan- ftalt genehmigt man und bewilligt hierfür die Kosten. — Ebenso wirb die Einrichtung eine» Wachtlokale» für die Schutz- manuschast geaehmigt und die Eiarichtuag-kofte», so«» der jährlich zu zahlende Miethziu« bewilligt. — Ein Armeaunter- ftützuag«gesuch wird nach Borschlag de« Armenau-schuffe« ge- nehmigt. — Bon eine« Dankschreiben der Frerw. Feuer wehr nimmt manKenntniß. Kirchliche Kachrichtr« »«« Ave. 16. Sonntag nach Trinitati«. Früh Uhr Beichte vornehmlich für die Rekruteu und ihre Angehörigen. Borm. 9 Uhr: Haupt^otte-dienst mit Feier de« heilig«, Abendmahl. Predigt über Apg. 16, 22 — 84 llcko. So«. Oertel. Kollrtle für Rohrdach. Nach«. >/,2 Uhr: Gottckbienst. Text: Luck. 7,11 — 17: k. Thoma«. AMad« S Uhr: Eo.-iuty. Jüugting«-Verein. Montag mn 30. Sep tember: Kirchweihfest. Bor«. S Uhr: Haupt-otte-dienst. Pre- drgt über Pf. 84. 1 — 5: k. Thoma«. Kirchen-Nachrichten Mr Kl-ßerlein-Aeüe. Bor«. S Uhr HsuptgotteSdienst. Allgemein« Kirchenkollekt« für den Neubau der Kirch« in Rohrbach. Ron taz den 80. Septbr. Bor«. 9 Uhr Hauptgotte-dienst. (Feier M» Kirch- weihsestes). Kirchenmusik: Jehova, deinen Nam«, sei Ehr«, von Knecht. Kollekte für kirchlich« Armenpflege. Otlsviot», iDllsn, KLMMFVN Mttl üuxklll ü All. 1.85 xor Llstsr äoppaldwit nxiaUvrtl- m ckan vareügUobLt»» Enallllttan, ear» «oäsli io «iaesUl-ii Uotarn portatwi in» llaa» ImlwmHiUi-lgomiülN SlllllKllLll ch v»^ ssmmir-wt ». N ^nn» «mmdmaü-n». «NWM» »