1. Einleitung Die technische Entwicklung im letzten Jahrzehnt hat bewirkt, daß sich auch im Bergbau die Mechanisierung immer mehr durchsetzt. Um mit dem mechanischen Abbau vermessungstechnisch Schritt halten zu können, muß versucht werden, bessere und schnellere Meßverfahren und eine weitere Vervollkommnung der Meßinstrumente zu erreichen. Während bei dem heutigen Entwicklungsstand mit dem Theodolit eine ge naue Winkelmessung schnell und bequem möglich ist, entspricht die Genauigkeit der Längenmessung erst nach einem beträchtlichen Aufwand an Arbeit der Winkelmessung. Die häufigsten markscheiderischen Arbeiten unter Tage werden mit Hilfe von Hänge theodoliten durchgeführt. Die Winkel erhält man mit diesen Instrumenten schnell und mit der genügenden Genauigkeit. Dagegen stößt man bei der Abnahme der Länge, die im allgemeinen mit dem Meßband schwebend gemessen wird, auf Schwierigkeiten. In verschiedenen Bergbaubetrieben wurden mit Hilfe der Schmidtschen Glaslatte die Längen der Zugseiten von Nachtragungszügen bereits optisch mit der geringen relativen Genauigkeit von 1:600 ermittelt. Dieses Meßverfahren genügt jedoch den heutigen Anforderungen nicht mehr, da die Nachtragungsarbeiten nicht nur zur Vervollständi gung des Grubenrißwerkes, sondern vor allem auch zur Leistungsberechnung benötigt werden. Für die Betriebskontrollmessung ist eine äußere relative Längen meßgenauigkeit von 1:1000 unbedingt erforderlich. Bei den Messungen mit Meßbändern treten die meisten Schwierigkeiten bei ungünsti gen Sohlenverhältnissen, an beengten Arbeitsstellen und bei steiler Lagerung auf. Sehr häufig kann die Bestimmung der Länge nur dann vorgenommen werden, wenn der Betrieb an der betreffenden Stelle ruht oder unterbrochen wird. Bei Nachtragungs zügen ist der Markscheider aus betrieblichen Gründen oft gezwungen, durch einen Streb zu messen, der sich im Abbau befindet. Das bringt einen großen Verschleiß an Meßbändern mit sich. Die getrennte Winkel- und Längenmessung beansprucht verhält nismäßig viel Zeit und einen größeren Aufwand an Arbeitskräften. Zur Beseitigung dieser Mängel wurde im Bahinen dieser Arbeit versucht, ein optisches Meßverfahren zu finden, mit dem das Problem der Streckenmessung in der Grube technisch und wirtschaftlich wesentlich besser als mit den bisherigen Verfahren zu lösen ist. Die im übertägigen Vermessungswesen bekannten optischen Streckenmeß verfahren konnten sich unter Tage nicht durchsetzen, da die erreichbare Längenmeß genauigkeit für Hauptzüge nicht genügte und für Verbindungs- und Nachtragungs züge sich die Distanzmeßausrüstung für den Grubenbetrieb als ungeeignet erwies. An einen Distanzmesser für Nachtragungszüge muß man folgende Forderungen stellen: a) einfache, störunanfällige und kostensparende Bauweise des Instrumentes, das kein Spezialgerät sein darf;