Untersuchung der petrographischen, tektonischen und mineralischen Verhältnisse des Floßberggangzuges zwischen Ilmenau und Gehren als Beitrag zur Klärung der saxonischen Lagerstätten auf den Randspalten des Thüringer Waldes
4.1.3.3. Aluminium Aluminium wurde während der Verdrängung in Gegenwart von Fluorid-Ionen als Fluoaluminat-Komplex freigesetzt (siehe Gl. (1) bis (3)). Da Tonminerale, die sonst für die hydrothermale Zersetzung typisch sind, in metasomatischen Lagerstättenteilen — ab gesehen von jüngeren Bildungen — fehlen, ist auf einen intensiven Abtransport über größere Entfernungen zu schließen. Auch im hangenden Nebengestein fehlen in den unteren Teufen etwa im Meterbereich Tonminerale. Erst in größerem Abstand Anden sie sich. Besondere Beachtung verdient die Tatsache, daß die Tonminerale an einzelnen Stellen ein „Zoning“ erkennen lassen, indem von den tiefsten, tonmineralfreien Auf schlüssen nach der Höhe Kaolin auffallend zunimmt. Auch die im Schobsetal anstehen den Letten mit Specularit (als Produkte eines gleichzeitigen Zerfalles entsprechender Komplexe — Gl. (6) und (7)) verdienen in diesem Zusammenhang genannt zu werden. 4.1.3.4. Eisen Eisen liegt in den metasomatischen Gangteilen stets als Hämatit vor, der während der Zersetzung der widerstandfähigste Bestandteil der Gesteine und gemeinsam mit neu gebildetem Quarz oftmals deren letzter Rest ist. Bei der weiteren Verdrängung wan dert er aus dem Kontakt gegen Flußspat heraus und reichert sich in kurzer Entfernung davon an. Die Auflösung dürfte entsprechend Gl. (5) erfolgen. Das EisenAuorid wird wie das SiliziumtetraAuorid durch Wasser hydrolytisch gespalten und als Fe 2 O :) wieder aus gefällt. Als [FeF 6 ]- :! -Komplex legt es größere Strecken zurück und wurde teils allein als roter Glaskopf, teils gemeinsam mit SiO 2 und A1(OH) :1 als Specularit und färbender Bestandteil in Tonen und Gangletten nach Änderung des pH-Bereiches und nach Über schreitung der Löslichkeitsprodukte ausgefällt. 4.1.3.5. Kalzium Kalzium wird bei der Zersetzung aus dem Anorthit-Anteil der Feldspäte und aus Maßten freigesetzt. Sobald durch Zunahme seiner Aktivität das Löslichkeitsprodukt für CaF-, überschritten wird, beginnt die Ausscheidung. In welchem Mineral das Kalzium ausfällt, wird allein von den Aktivitätenverhältnissen der Anionen bestimmt. Am wich tigsten ist dabei das Aktivitäten Verhältnis von F" zu CO 3 --. Nach [63] und [98] ist dieses Verhältnis a COj— ■ a F~ ~ 10 Die F-Aktivität, die zur Fluoritbildung benötigt wird, kann also 1,4 Zehnerpotenzen kleiner als die CO^f-Aktivität sein. Flußspat in einer Lagerstätte ist somit nur ein Kriterium für das Verhältnis des F- zu anderen Anionen in den Lösungen. Für Fluorit kommt in den Verdrängungskörpern eine Fällung in situ nur in beschränk tem Umfang in Betracht, da die durch Verdrängung freigesetzte Kalziummenge allein nicht ausreicht, um die in den Verdrängungskörpern abgesetzten Flußspatmassen zu erklären. Ca++ muß vielmehr den Fällungsräumen von anderwärts zugeführt worden sein. In Betracht kommen die juvenile Zufuhr, die Zufuhr aus tiefer liegenden Gesteins komplexen und die Zufuhr aus dem Hangenden und Liegenden der Flußspatkörper. Nach den Verdrängungen der Gesteine, die teilweise auf beträchtliche Entfernung von den Lagerstätten festzustellen sind, muß den letzten beiden Quellen unbedingt Bedeu tung beigemessen werden. 4.1.3.6. Magnesium, Strontium, Barium Magnesium, Strontium und Barium werden bei der Gesteinsverdrängung ähnlich dem Kalzium — allerdings in bedeutend geringeren Mengen — aus Feldspäten und Maßten freigesetzt. Während der Auslaugung ist Mg etwas beständiger als Ca [180], was sich in einer relativen Zunahme des Mg äußert.