Untersuchung der petrographischen, tektonischen und mineralischen Verhältnisse des Floßberggangzuges zwischen Ilmenau und Gehren als Beitrag zur Klärung der saxonischen Lagerstätten auf den Randspalten des Thüringer Waldes
Die Gesteine 17 Unter Tage sind von diesem Vorkommen keine Aufschlüsse zugänglich. Soweit Tonsteine m den Grubenbauen südöstlich des Schobsetales anstehen, treten sie zusammen mit Tuffen und Sedimenten (siehe Abschnitte 2.2.2.1. und 2.2.2.2.) auf und sind anderen Abteilungen zuzuordnen. 2.2.3. Rotliegende E r g u ß g e s t e i n e . 2 2.3.1. Porphyrite Die Hauptmenge der Ergußgesteine zu Beginn der Gehrener Stufe sind Por phyrite, die nach den Erläuterungen zu Blatt Ilmenau [214] in Form von Decken und Strömen auftreten. Strati graphisch wird ihnen ein Syenitporphyr voran gestellt, der allerdings auf einzelne lokale Vorkommen beschränkt ist. Nach der Reihenfolge ihres Alters werden Enstatitporphyrit, sogenannter Gotteskopfpor- phyrit, und mindestens drei, möglicherweise noch mehr, durch Zwischenlager getrennte Ergüsse von Glimmerporphyrit beschrieben. Hellmers [71] gelangte durch Untersuchung des Differentiationsverlaufes zu der Überzeugung, daß das Stammagma aller Ergußgesteine auf Blatt Ilmenau zu Beginn des rotliegenden Vulkanismus alkalireich-dioritisch und annähernd von der Zusammensetzung des Enstatitporphyrits oder Glimmerporphyrits gewesen sein muß. Nach ihm stellen die Porphyrite eine Folge von Ergüssen dar, die von Gängen ganz ähnlicher Zusammensetzung durchsetzt sind und sich stellenweise an andere Gesteinstypen annähern. Unter anderem weist er auf Porphyre hin, die nach ihrer chemischen Zusammensetzung als Melaphyre zu bezeichnen sind. Tatsächlich dürfen unter dem Porphyritbegriff auf Blatt Ilmenau nicht nur Gesteine von dioritischem Chemismus erwartet werden. Oft ist hier Porphyrit der Sammelbegriff für melanokrate bis mesotype Ergußgesteine, die als Ein sprenglinge Feldspäte — und zwar nicht nur Plagioklase —, Pyroxen, Biotit, Horn blende und kaum Quarz enthalten, die aber auf Grund ihres Chemismus, teilweise auch auf Grund des erkennbaren Mineralbestandes mangeritische, monzonitische oder alkalisyenitische Gesteine sind. Eine Revision der bisherigen Ansichten ist im Hinblick auf die Lagerungs verhältnisse erforderlich, und zwar ist sowohl der Anteil der intrusiven Gesteine als auch die Anzahl der Decken und Ströme größer, als bisher angenommen wurde. In dem relativ engen, bergmännisch aufgeschlossenen Bereich wurden petrographisch unterschiedliche Gesteine ebenso wie mehrere durch Zwischen lager getrennte Ergüsse von petrographisch gleicher Beschaffenheit neu festge stellt. Im folgenden werden diese in der Reihenfolge ihres Alters bzw. nach der vermuteten stratigraphischen Stellung behandelt. Nicht berücksichtigt sind dabei Varietäten, die sich durch Autometasomatose aus den Grundtypen ergeben haben 2.2.3.1.1. Hellgrauer Porphyrit Im südöstlichen Teil der Grube Ilmenau ist ein leukokrates Gestein anzutreffen, das durch hellgraue, zuweilen fast weiße oder auch schwach rötliche Farbe, durch große Einsprenglingsdichte und durch ausgeprägte, flaserige Struktur auffällt. 2 FFH C 148